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Zitat von Reconquista:
Es nicht bewusst und „mit Absicht“, wenn Eltern ihre Kinder falsch, lieblos und schlecht behandeln. Sie sind nicht in der Lage gewesen, dich besser zu behandeln. Sie hatten weder das Bewusstsein noch die Möglichkeit dafür und waren selbst Opfer einer falschen und lieblosen Behandlung durch ihre Eltern bzw. die Menschen, von denen sie abhängig waren.

Das finde ich so wichtig zu erkennen und zu akzeptieren, dass das falsche Verhalten unserer Eltern und Großeltern uns gegenüber in der Regel nicht aus Boshaftigkeit oder um uns zu schaden, sondern aus dem eigenen Unvermögen und der Not heraus entstanden ist. Sie hätten es gerne anders gemacht / gewollt - wenn sie es denn gewusst und gekonnt hätten.

Denn dann kann ihnen verziehen werden, es muss keinen Groll gegen sie geben. Und wir können unser eigenes Verhalten verstehen, uns selbst verzeihen, wohlwollend mit uns selbst umgehen und so das Muster durchbrechen und auch unsere eigenen Ängste hinter uns lassen.

Zitat von Angstmaschine:
Das finde ich so wichtig zu erkennen und zu akzeptieren, dass das falsche Verhalten unserer Eltern und Großeltern uns gegenüber in der Regel nicht aus Boshaftigkeit oder um uns zu schaden, sondern aus dem eigenen Unvermögen und der Not heraus entstanden ist. Sie hätten es gerne anders gemacht / gewollt - wenn sie ...

Ja, das kann aber sehr schwerfallen, denn zunächst sind da die massiven Verletzungen und die Missachtung, die man erlebt hat und mit deren negativen Folgen man leben muss. Man erlebte die Misshandlungen, Herabsetzungen und die Vernachlässigung als gegen einen persönlich gerichtete Bösartigkeit. Angesichts dessen, die Hilflosigkeit der Eltern und deren eigenen Schmerz zu erkennen, ist sehr schwer. Vor allem darf man es nicht mit dem Wunsch nach einer Besserung der Eltern verbinden. Es ist ein Prozess, der ausschließlich bei einem selbst stattfindet.

Zitat von Reconquista:
Ja, das kann aber sehr schwerfallen, denn zunächst sind da die massiven Verletzungen und die Missachtung, die man erlebt hat und mit deren negativen Folgen man leben muss. Man erlebte die Misshandlungen, Herabsetzungen und die Vernachlässigung als gegen einen persönlich gerichtete Bösartigkeit. Angesichts dessen, ...

Stimme dir vollkommen zu.
Es kommt natürlich auf die Art und Schwere der Verletzungen an, wie sich die Eltern drüber hinaus verhalten haben und wie sie später dazu stehen, darauf, wie sehr man von alldem getroffen wurde usw.

Zitat von Reconquista:
Vor allem darf man es nicht mit dem Wunsch nach einer Besserung der Eltern verbinden. Es ist ein Prozess, der ausschließlich bei einem selbst stattfindet.

Ja!

Ich denke mir das so:
Nur ohne Beeinflussung (im Sinne von auch an den anderen denken / Mitleid haben), kann man die Beweggründe wirklich verstehen und auch ins richtige Verhältnis zu den eigenen Gefühlen setzen.


Es gibt dabei auch kein richtig oder falsch, denn die eigenen Gefühle (des inneren Kindes) sind die Größe, an dem sich alles andere messen und dem sich alles andere unterordnen muss. Das Kind ist wehrlos und kann / konnte nur hinnehmen.

Leider wird das Gefühl des hinnehmen müssen aus der Kindheit mitgenommen.

Später als Erwachsener hat man aber die freie Entscheidung, wie man das Verhalten der Eltern letztlich bewertet und damit umgeht (verzeihen, nicht verzeihen). Und diese Entscheidung kann - wenn man sich selbst gegenüber ehrlich ist und sich nicht beeinflussen lässt - nur richtig sein.

Dadurch kann man sich aus dem ohnmächtigen Gefühl des hinnehmen müssen befreien und eine feste, eigene Meinung einnehmen und diese als die einzig richtige zu vertreten, wodurch man wieder handlungsfähig wird.





Mira Weyer
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