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Zitat von Jo29:
@Frage_85 Mit 6 Jahren erfuhr ich von meinem Opa von Menschen, die erschlagen oder erschossen wurden. Als mein jüngster Bruder mit 28 Jahren starb, erfuhr ich, dass mein Opa als junger Mann bei der SS war. Damit wir wissen, wo das herkommt, sagte eine meiner Tanten, als sie Kriegspost und -fotos hinstellte. Ich ...

Eine harte Herkunft. Dein Großvater scheint gefühlsmäßig ein kaputter Mensch gewesen zu sein. Niemals sollte man einem kleinen Jungen (oder Mädchen) solche schrecklichen Dinge erzählen und noch dazu damit alleinlassen. Ekelhaft. Hast du später bessere Menschen kennengelernt und hast du einen Beruf erlernt?

Das ist nicht ganz wahr aus meiner Sicht. Mein Opa war auch liebevoll. Ich habe ihn geliebt. (Bruch zu beiden Seiten Großeltern und zum Vater war mit 6 Jahren)

Den Weg ins Leben habe ich nicht geschafft. Meine autistischen Züge mussten versteckt werden, als ich Kind war. Habe Abi im sozialen Bereich, aber keinen Abschluss.
Erhoffe mir ja jetzt Hilfe für wenige Stunden Teilhabe, z. B. Behindertenwerkstatt.

Im Sozialen hatte ich es immer schwer. Und ich arbeite daran. Danke für dein Interesse.

A


Großeltern im 2 WK - heutige Angst

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Zitat von Jo29:
Das ist nicht ganz wahr aus meiner Sicht. Mein Opa war auch liebevoll. Ich habe ihn geliebt. (Bruch zu beiden Seiten Großeltern und zum Vater war mit 6 Jahren) Den Weg ins Leben habe ich nicht geschafft. Meine autistischen Züge mussten versteckt werden, als ich Kind war. Habe Abi im sozialen Bereich, aber keinen ...

Es berührt mich etwas. Du sagst, du hast den Weg ins Leben nicht geschafft. Was ist mit „ins Leben“ gemeint? Du hast eine andere Herkunft/Biografie und bist nicht den eher üblichen Weg gegangen. Aber: du bist genauso im Leben wie andere und du hast auch einiges geschafft (sonst wärst du gar nicht hier im Forum). Ich halte dir die Daumen, dass du einen Platz findest, an dem du dich wohlfühlst und sicherer und zufriedener.

@Reconquista Vielen herzlichen Dank!

Festes Umfeld, Job, klarer Status. Das meinte ich. Es darf sich finden.

Zitat von Jo29:
@Reconquista Vielen herzlichen Dank! Festes Umfeld, Job, klarer Status. Das meinte ich. Es darf sich finden.

So wird es kommen.

Zitat von Jo29:
Wo fehlt mir die Einsicht?

Warum beziehst du es gleich auf Dich ?
Ich schrieb:
Zitat von UlliOnline:
Also Erkrankungen, für die solche Befürchtungen typisch sind.
Fehlende Krankheits-Einsicht gehört z.B. auch zu den *Symptomen*.

@UlliOnline Weil ich hier von mir schrieb. Wenn es so ist, möchte ich es sehr gern erfahren. Es wird sich zeigen.

Zitat von Reconquista:
Aber eine Psychic-Störung hast du ja, sonst wärst du nicht hier sondern mit einem Aperol Sprizz und gutaussehenden Männern und Frauen auf einer Skihütte in den Schweizer Alpen Verletzungen und Leid werden zum Teil vererbt (Epigenetik), auch über Generationen und auch wenn niemals darüber gesprochen wurde. LG ...


Ich frage mich ob man das nicht rückgängig machen kann.
Eine Person erlebt ein Trauma, die Gene mutieren. Kann dieser Mensch wenn er das Trauma verarbeitet, Medikamente nimmt, Sport betreibt, sich gesund ernährt, die Mutation rückgängig machen und seinen Kindern wieder gesunde Gene mitgeben?

@Frittensauce Daran glaube ich nicht. Was geschehen ist, ist geschehen. Zugleich hat jeder eine Verantwortung für sich.

Zitat von Frittensauce:
Ich frage mich ob man das nicht rückgängig machen kann. Eine Person erlebt ein Trauma, die Gene mutieren. Kann dieser Mensch wenn er das Trauma verarbeitet, Medikamente nimmt, Sport betreibt, sich gesund ernährt, die Mutation rückgängig machen und seinen Kindern wieder gesunde Gene mitgeben?

Lieber Frittensauce, ich glaube nicht, dass man das rückgängig machen und „neu anfangen“ kann. Man muss mit dem „Blatt“ spielen, das man beim Verteilen der Karten bekommen hat. Auch wenn sie zunächst schlecht sind, kann man die Partie gewinnen bzw. gut aus ihr herauskommen. Nicht jeder muss gewinnen und groß abräumen, das einfache Spiel kann sehr erfüllend sein. Der Mittelweg ist der gute Weg. Natürlich kann jemand, der ein Trauma geerbt hat, seinen Kindern einen besseren Start mitgeben, wenn er nämlich stabil und positiv gestimmt ist. Meine Schwester hat keine Angststörung. Meine traumatisierte Mutter brachte sie ein Jahr später nach mir auf die Welt und war, als ich geboren war, eine Zeit lang glücklich …

Ich kenne das.
Fast meine gesamte Familie wurde damals ausgerottet.
Sicher haben mir meine Eltern gewisse, sehr tiefgreifende Ängste sozusagen vererbt, wobei es egal ist, ob es tatsächlich eine Veränderung der Gene ist, oder die Ängste durch Erzählungen weitergegeben wurden.
Ich hatte zum Beispiel als Kind panische Angst bei Probealarm, wenn die Sirenen heulten.
Übrigens hat man auch bei Tieren festgestellt, dass Traumatisierung der Mutter in der Trächtigkeit Einfluss auf das Ungeborene hat.
Aber auch Wissen wird auf diese Weise weitergegeben.
Der Schweizer Psychater C.G.Jung nennt es das kollektive Unbewusste.
Das besagt, dass einmal von der Vorgeneration gemachte Erfahrungen / Erkenntnisse von anderen Menschen dann schneller gemacht werden können. Das ist also etwas Positives.

Bei mir ist es nun genau umgekehrt, im Vergleich zu dir.

Mich erschrecken diese aktuell erschütternden Ereignisse nicht in der Art, wie sie Andere gerade ängstigen.
Ich begegne so vielen Menschen die jetzt Angst vor der wirtschaftlichen Entwicklung, aber auch Krieg und Terror haben, das ist zur Zeit ein verbreitetes Phänomen.
Ich lache dann und sage: „meinen Vorfahren wurde alles genommen, sie haben die Hölle auf Erden erlebt, wovor soll ich mich jetzt fürchten?“
Ich bin in der Hinsicht absolut angstbefreit, durch das Schicksal meiner Familie.
Vielleicht bist du stärker und widerstandsfähiger, als du denkst?

Da meine Therapie bisher abgelehnt wurde, wohl wegen Szdgefahr, habe ich dem Sozialarbeiter 20 Seiten meiner Lebensgeschichte vorbereitet und lese pro Termin 1 bis 1,5 Seiten vor.

Vielleicht ist das eine mögliche Vorbereitung. Er sagte, meine Eltern hätten mich konsequent ignoriert.
Bin froh, dass endlich Hilfe da ist.

Ich bin froh, dass du Hilfe gefunden hast.

Kindheit: Körperliche Gewalt war verboten und Waffen waren auch als Spielzeug verboten. Berichte vom Erschießen, Erschlagen, an den Baum fahren, Suizid durch Tabletten und von der Brücke springen etc. hat es aber gegeben. Ich war allein mit der Angst.

wirkende Trauma

Tod als Option, Gedanken des Abschlachtens und Abgeschlachtet werdens zur Lösungsfindung (weil präzise Kommunikation mit vielen Menschen nicht gelingt),
Berührung durch vermeintlich schöne Dinge bleibt eher aus, schnell wird alles zu viel, Leere und Sinnlosigkeit, Bedrohung durch bedrängt werden zu Oberflächlichkeit.

Wenn eine Grenze klar ist, kann Öffnung stattfinden.
(Der Sozialarbeiter ist der richtige Weg)
Ist Abgrenzung möglich, kann ich bis dorthin gehen.
Vertrauen braucht seine Zeit.
Kleine Schritte.

Ich glaube das alles hat nicht nur mit den Geschichten zu tun, die man als Kind hört, sondern besonders auch mit dem Verhalten das man in den ersten Jahren von anderen lernt.

Meine Großmutter - 1912 geboren - hat während des Krieges ihren Mann verloren. Er war Polizist, also nicht direkt im Krieg, und wurde durch einen Bombensplitter verletzt. Von diesem Schlag hat sich sich psychisch nicht mehr erholt: überängstlich, deprimiert, nervös.

Man hat das aber früher alles nicht so gesehen und an irgendwelche Behandlungen war nicht zu denken. Man musste es aushalten.

Jahre später wurden meine beiden Geschwister geboren und haben die ersten Jahre - bis zur Grundschule - zusammen mir meinen Eltern gelebt. Als ich dann unterwegs war, ging es meiner Großmutter psychisch so schlecht, dass sie nicht mehr alleine leben konnte. Meine Eltern und Geschwister sind dann zu ihr gezogen und haben das Haus umgebaut und vergrößert, so dass die ganze Familie zusammen dort leben konnte - ich sollte ja auch bald kommen.

Zu dem Zeitpunkt musste meine Mutter dann aber auch anfangen zu arbeiten, weswegen ich meine ersten Jahre (eigentlich meine ganze Kindheit) den ganzen Tag über mit meiner geliebten, aber vollkommen überspannten, ängstlichen, unruhigen und ständig auf Katastrophen wartenden Großmutter verbracht habe.

Und ich habe das alles gelernt und mir angeeignet. Meine Geschwister sind was das angeht ganz anders, auch meine Mutter: weil sie alle schon älter waren und das nicht in den ganz frühen Lebensjahren erlebt haben. Ich habe in den ersten Jahren nichts anderes kennen gelernt, als dass jederzeit etwas ganz schreckliches passieren kann und jede kleine Verspätung (wenn meine Eltern arbeiten oder unterwegs waren) ein Unfall oder schlimmeres bedeuten muss.

Ich habe meine Großmutter geliebt und sie war immer bemüht und hat mich auch versucht von alldem fern zu halten.

Aber das geht nicht, wenn man nicht aus seiner Haut kann. Wenn das Telefon unerwartet klingelt und die Oma murmelt hoffentlich ist da jetzt nichts schlimmes passiert.... Wenn sie nervös und voller Angst am Fenster sitzt und auf die Ankunft der Eltern wartet, wenn diese sich mal etwas verspäten. Wenn man unbeobachtet mitbekommt, wie sie zu sich selbst flüstert .. ich habe solche Angst .. .

Dann wundert man sich Jahre später, dass dieses Verhalten was man sich - unterschwellig - angeeignet hat plötzlich voll ausbricht und versteht die Welt nicht mehr.

Sorry für den kleinen Ausflug. Ich hoffe das war ok.

@Angstmaschine

Danke, das ist total hilfreich.

Bei mir war in den ersten 6 Jahren so, dass Tante, Großeltern und Vater voller Angst waren. Meine Mutter kontrollierend. Alle unter einem Dach. Und ein solches Umfeld ist prägend.

Zu höheren Anteilen sehe ich auch meine Eltern in mir. Es gibt nur die Entscheidung, es ebenso zu machen oder das Gegenteil.

Hilfreiche heilsame Schritte miteinander auszutauschen, ist sicher zielführend.

Dass der Mensch keine Maschine ist, darf auch ich immer wieder neu erkennen und lernen.

Danke so sehr für das Teilen deiner Geschichte.

Zitat von marialola:
eine Veränderung der Gene ist

Die Epigenetik beschäftigt sich mit familiär vererbten Traumen.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Jo29:
@Angstmaschine Danke, das ist total hilfreich. Bei mir war in den ersten 6 Jahren so, dass Tante, Großeltern und Vater voller Angst waren. Meine Mutter kontrollierend. Alle unter einem Dach. Und ein solches Umfeld ist prägend. Zu höheren Anteilen sehe ich auch meine Eltern in mir. Es gibt nur die Entscheidung, es ...

Vielen Dank für deine Rückmeldung. Das freut mich sehr!

Mir war - als meine Angststörung so richtig ausgebrochen ist - auch gar nicht klar, was da eigentlich mit mir passiert und was los ist. Das war 2007, aber die Anlagen dazu haben seit meiner Kindheit in mir geschlummert. Das sehe ich auch an der unterschiedlichen Entwicklung die ich und meine Geschwister durchlaufen haben.

Bruder und Schwester sind ganz solide: Studium, Heirat, Beruf, Kinder, Haus, Karriere

Ich dagegen habe zwar seit 30 Jahren auch eine feste Partnerin, wir sind aber weder verheiratet, noch haben wir Kinder. Ich probiere mich mit 53 immer noch aus, bin seit 20 Jahren mal mehr mal weniger erfolgreich selbstständig, fange immer wieder was neues an, habe Träume und Pläne - aber kein durchgeplantes Leben wie mein Bruder und meine Schwester.

Natürlich hängt das alles nicht nur mit meiner Kindheit zusammen. Meine Kindheit selbst war sehr schön und glücklich, grade daher war es ein Schock, als die Ängste eigentlich erst in der Mitte meines Lebens so richtig ausgebrochen sind.
Und zwar in dem Moment, wo ich tatsächlich an Heirat, Kinder, Haus ... gedacht habe.

Die Familiengeschichte und dass das alles irgendeinen Einfluss auf mich gehabt haben muss, wurde mir erst im Laufe der Therapie klar. Das ändert natürlich direkt nichts, hat mir aber sehr geholfen mich selbst zu verstehen und so zu akzeptieren wie ich bin. Um daraus eine gewisse Sicherheit und Selbstbewusstsein zu entwickeln.

Und mich von dem scheinbar zwingenden Schicksal bis ans Ende meines Lebens in Angst und Schrecken leben zu müssen zu lösen, und selbstbewusst mit meinen Ängsten umzugehen und was positives daraus zu machen.

Die eigentliche Prägung ist ja schon geschehen - die bekommt man so nicht mehr los, also in dem Sinne, dass man die Vergangenheit nicht ändern kann. Man kann sich aber mit der eigenen Entwicklung - die ja ganz stark auch mit der Familie verknüpft ist - beschäftigen. Warum hat man dies oder das getan, warum hat man sich an dem Punkt so oder so entschieden, wann hat einem die Angst einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Und dann auch die Gründe der anderen Familienmitglieder verstehen. Warum erzählt jemand schreckliche Geschichten? Warum das komische Verhalten und warum werden oder wurden mache Dinge verschwiegen, warum sind manche Themen tabu und warum sind andere wiederum sehr wichtig? Man muss das alles nicht gut finden, aber die Beweggründe der anderen können schon helfen, weil wir oft aus Unverständnis Angst haben bzw. sich unsere Ängste aus Unverständnis entwickeln.

Denn wie soll ich ohne Ängste und Vorurteile meinen Platz in der Welt finden, wenn ich die Beweggründe und Ursachen mit denen mein Umfeld mir diese Ängste - unbeabsichtigt - eingeimpft hat nicht verstehe?

Meine Großmutter und auch meine Mutter haben - wenn es ihnen schlecht ging - oft alleine in einem dunklen Zimmer gesessen, manchmal leise weinend. Ich habe das nie verstanden und es hat mich als Kind zutiefst verstört, und noch heute habe ich leichte Beklemmungen, wenn meine Freundin irgendwo im dunkeln sitzt - einfach weil sie keine Lust hat das Licht anzumachen oder eingedöst ist.

Aber wenn ich mir klar mache, dass die Beweggründe heute bei meiner Freundin und damals bei meiner Großmutter nichts miteinander zu tun haben und ich mittlerweile erwachsen bin und diesen Zustand nicht nur verstehen, sondern auch beenden kann (durch Licht anmachen) und ich nicht davon abhängig bin das auszuhalten, verschwindet die Beklemmung sofort.

Mir hat das Wühlen in der Familiengeschichte die Möglichkeit gegeben, meinen Platz in der Familie zu finden oder besser gesagt zu verorten, wo ich in der Familie stehe und welche Rolle ich spiele. Und auch manchen Groll gegen den einen oder anderen loszuwerden, weil mir klar wird dass Der- oder Diejenige zu seinem - mich eigentlich verstörenden Verhalten - keine Alternative hatte.

Zitat:
Und dann auch die Gründe der anderen Familienmitglieder verstehen. Warum erzählt jemand schreckliche Geschichten?


Um sich zu entlasten.
Meine Mutter mit ihren Suizidgedanken (da sie den Halt beim Kind suchte, statt beim Partner) und weil sie mich auch für Kleinigkeiten stark und nachhaltig beschuldigte.

Mein Opa um mit dem Krieg fertig zu werden. (Beides ist Gewalt)

Seit Jahren versuche ich diese Dinge zu ergründen.

Warum wurde mir die Welt nicht erklärt, warum hat keiner bemerkt, dass das Kind emotional nie da ist? War die Ignoranz bewusst?

Ganz gewiss werden sich weitere Themen zeigen, wenn der Sozialarbeiter mit mir Kinderfotos schaut.

Zitat:
Warum das komische Verhalten und warum werden oder wurden mache Dinge verschwiegen, warum sind manche Themen tabu und warum sind andere wiederum sehr wichtig? Man muss das alles nicht gut finden, aber die Beweggründe der anderen können schon helfen, weil wir oft aus Unverständnis Angst haben bzw. sich unsere Ängste aus Unverständnis entwickeln.


Ich gehe von schweren Kriegsverbrechen aus, die von Opa/Vater in ihrer Verstricktheit verschwiegen wurden.
(Systemisch klar zu erkennen bei der Familienaufstellung)

Sehr wichtig war der gute Eindruck, den ich nie machen konnte. Ich lernte, für alles schuldig zu sein. Oma väterlicherseits und Mutter waren imagefixiert und kontrollierend.



Kürzlich habe ich Schnee vorm Haus (4 Parteien) geschaufelt. Danach hatte ich starke Angst vor Verurteilung. (Wenn ich eine Arbeit oder einen Job gemacht habe, habe ich unbewusst schon immer auf die folgende Bestrafung gewartet, da ich es so kannte.)

Meine Nachbarin dankte und sagte, ich hätte aber ein paar Meter vergessen. Ich entschuldigte mich sehr. Sie sagte Ist doch nicht so schlimm.

Wie oft ich das schon hörte und es garnicht hörte, sondern weiterhin in völliger Angst vor Verurteilung blieb. Da ich es jetzt hörte, ein kleiner Schritt.

Vielleicht kann mir die Behindertenwerkstatt helfen, erst einmal zu erleben, überhaupt da sein zu dürfen. Hoffentlich geht das. Die Aufnahmebedingungen werden erst geprüft.

Beglückwünsche dich zu deinem guten Weg und danke dir.

Zitat von Jo29:
Warum wurde mir die Welt nicht erklärt, warum hat keiner bemerkt, dass das Kind emotional nie da ist? War die Ignoranz bewusst?

Es nicht bewusst und „mit Absicht“, wenn Eltern ihre Kinder falsch, lieblos und schlecht behandeln. Sie sind nicht in der Lage gewesen, dich besser zu behandeln. Sie hatten weder das Bewusstsein noch die Möglichkeit dafür und waren selbst Opfer einer falschen und lieblosen Behandlung durch ihre Eltern bzw. die Menschen, von denen sie abhängig waren. Es ist eine Kette von Lieblosigkeit und Versagen, die irgendwann von jemandem durchbrochen wird. Wenn dir diese tragische Kette schmerzlich bewusst wird, kannst du sie durchbrechen und beenden. Die Geschichte mit dem Schneeschippen zeigt deutlich, wie stark die Auswirkungen der Kette lieblosen und brutalen Verhaltens gegenüber Kindern ist. So geht es Millionen, du bist nicht der einzige mit diesen Ängsten, immer alles falsch zu machen. Es ist nicht einfach, sich davon zu befreien. Du musst überhaupt nicht immer alles perfekt und richtig machen. Deine Nachbarin hat Recht, es ist überhaupt nicht schlimm.
LG

A


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Mira Weyer
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