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Hallo Community,

ich liege nun erneut heulend im Bett, weil mich totale Zukunfts- und Existenzängste plagen.
Ich habe bis kurz vor dem zweiten Lockdown ungelernt im Einzelhandel gearbeitet.
Nun bin ich arbeitslos. Mein Alg1 Antrag ist immer noch nicht durch und die Krankenkasse hat auch schon angeklopft. Ich muss mich jetzt, ohne Einkommen, selbst versichern.

Mein Lebenslauf ist eine Katastrophe.
Ich befinde mich seit meinem Schulabschluss in einem Kreisverkehr und finde nicht die richtige Ausfahrt.
Das hatte auch dazu geführt, dass mein Selbstwertgefühl im Keller ist, ich mir nichts mehr zu traue und an allem zweifel.
Ohne abgeschlossener Ausbildung oder Studium sind meine Chancen auf den Arbeitsmarkt auch gering.
Ich sehe einfach keine Perspektive mehr für mich.
Das jahrelange Suchen, nach dem passenden Beruf, die ständigen Vorstellungsgespräche zermürben mich.
Ich bin müde und habe keine Kraft mehr ständig beweisen zu müssen, dass ich etwas wert bin um irgendwo genommen zu werden.
Ich bin nur noch träge, habe keinen Antrieb und sehe so langsam auch keinen Sinn mehr. Warum ich hier sein sollte.

Ich weiß, andere haben es momentan schlimmer und mit diesem Hintergedanken beschwere ich mich normalerweise auch nie. Aber kann einfach nicht mehr. Ich halte diese Verpflichtungen, die man im Leben nachkommen muss, nicht mehr aus.

14.02.2021 02:08 • 19.02.2021 #1


26 Antworten ↓


Wenn ich ehrlich bin wäre ich gerne ein Stück weit wie du, mit dem Gefühl mal etwas erreichen zu müssen im Leben, statt es immer nur Links liegen zu lassen, ich kann mich zwar aufgrund meiner zerstörten Psyche gut rausreden und ein leben lang von H4 leben, allerdings ist es wenn ich tief in mich hinein horche nicht das was ich eigentlich will.

A


Große Zukunfts- und Existenzängste

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Hi
kurzfristig: es kann zu einer depressiven Verstimmung bei Dir gekommen sein. Beobachte das, weil man schnell abrutschen kann. Sprech das sonst mit Deinem Hausarzt ab.
Langfristig: was willst Du beruflich machen?
Bilde Dich fort, gibt gerade jetzt viele online Kurse.
Von nichts kommt nichts, Du musst was dafür tun. Also, ab zum Arzt, gerade wenn Du das Leben nicht mehr aushältst.

Zitat von Ichkannichtmehr:
Mein Alg1 Antrag ist immer noch nicht durch und die Krankenkasse hat auch schon angeklopft. Ich muss mich jetzt, ohne Einkommen, selbst versichern.

Das Arbeitsamt muss dich krankenversichern, auch wenn dein Antrag noch nicht durch ist. Mach denen mal Dampf.

Zitat von Ichkannichtmehr:
Mein Alg1 Antrag ist immer noch nicht durch und die Krankenkasse hat auch schon angeklopft.

Wann hast du den Antrag gestellt?

Zitat von Ichkannichtmehr:
Das jahrelange Suchen, nach dem passenden Beruf,

Hast du nie etwas gefunden, worauf du Lust hattest? Es gibt doch so viele interessante Berufe.

Mit der richtigen Berufsidee kommt vermutlich auch die Lebensfreude wieder. Dass man sich im beruflichen Alltag immer bewerten und messen lassen muss, gehört halt dazu. Manchmal fällt man durchs Raster, manchmal ist man ganz vorn - das ist das Leben.

Wichtig ist aber, einen Bereich zu finden, in dem man sich wohl fühlt. Dann ist auch der Rest ganz gut auszuhalten.

Selbst versichern mußt Du Dich auf gar keinen Fall. Durch das Arbeitsamt bist Du vewrsichert, ganz bestimmt! Du kommst aus dem Einzelhandel? Ich auch. Meinen Beruf mag ich sehr, ich gehe gerne arbeiten. Arbeitslos zu sein, ist doch nicht so schlimm, da kannst Du auftanken und Dir etwas überlegen, was Du gerne machst, oder machen möchtest. Nur nicht den Kopf in den Sand stecken. Wirst sehen, alles wird wieder gut.

Zitat von Flocke1979:
Wann hast du den Antrag gestellt?

7. Januar. Seit dem 16. Januar liegt er zur Bearbeitung vor.
_

Ich weiß es einfach nicht. Mein Kopf zieht jedes Mal blank, wenn ich gefragt werde, was ich beruflich machen will.
Ich habe das Gefühl der Zug für mich ist schon abgefahren.
Ich hatte nie einen Traum.
Doch, ich wollte früher unbedingt Gestalterin werden, aber der Beruf ist eher am Aussterben und diese Tätigkeiten führen zum Teil auch Kaufleute im EH durch.
Ich hatte im August dann auch eine Ausbildung im EH begonnen. Bin dort aber nicht lange geblieben, da die Fachrichtung nicht gestimmt hat. Man hat mir angesehen, dass es mir, mit jedem Tag den ich dort verbringen musste, schlechter ging. Man hat die Motivation förmlich schwinden sehen.
Bin dann zu meinem alten AG zurückgekehrt.

Online Kurse kann ich mir nicht leisten, auch wenn es natürlich eine gute Idee ist. Ich versuche das Geld nur noch für das Nötigste auszugeben. Für den Fall der Fälle.

Zitat von Mylenix:
Wenn ich ehrlich bin wäre ich gerne ein Stück weit wie du, mit dem Gefühl mal etwas erreichen zu müssen im Leben, statt es immer nur Links liegen zu lassen, ich kann mich zwar aufgrund meiner zerstörten Psyche gut rausreden und ein leben ...


Tut mir leid, das zu hören. Ich hoffe du hast Menschen, die dich unterstützen.

Lt Google:

Wichtiges zur Krankenversicherung

In Deutschland müssen sich alle Bürgerinnen und Bürger versichern, damit sie bei Krankheit oder im Pflegefall abgesichert sind. Diese Krankenversicherungspflicht gilt auch, wenn Sie Arbeitslosengeld II beziehen. Das bedeutet: Sie müssen Mitglied einer gesetzlichen oder privaten Krankenkasse sein.

Gesetzliche Krankenversicherung

Wenn Sie Arbeitslosengeld II bekommen, sind Sie in der Regel weiter bei Ihrer bisherigen gesetzlichen Krankenkasse versichert. Das Jobcenter zahlt die monatlichen Beiträge an Ihre Krankenkasse.

Dadurch haben Sie Anspruch auf medizinische Versorgung, für die Ihre Krankenkasse die Kosten trägt.

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Und

Bestandsaufnahme: Wie sind Arbeitslose krankenversichert?
Prinzipiell müssen Arbeitslose die Versicherungsbeiträge für ihre Krankenversicherung nicht aus eigener Tasche bezahlen. Waren Sie vor der Arbeitslosigkeit gesetzlich versichert, bleibt alles wie bisher. Die Agentur für Arbeit kommt ab sofort für die Beitragszahlungen auf. Auch bei Bezug von Arbeitslosengeld II (Hartz 4), bleiben Sie weiterhin gesetzlich krankenversichert und die Beiträge werden übernommen.

Nach einer Kündigung ist man noch vier Wochen ohne Beitragszahlung bei seiner bisherigen KK versichert.
Dann übernimmt das Jobcenter die Zahlung.

Du bist noch so jung. Grade mal 25 Jahre. Da stehen Dir noch soviele Berufe offen. Ich mit meinen 58 Jahren hätte da schon mehr Schwierigkeiten, etwas Neues zu finden. Es liegt an Dir, versuche zu kämpfen, für das was Du möchtest. Was hat Dir im EH nicht gefallen? Arbeiten muss man Überall. Wenn man länger da ist, wirst Du sicherer und die Arbeit geht einem von der Hand. Das macht dann Spaß und gestaltet sich nicht mehr als so schwer. So empfinde ich das. Ich muss z.B. die Wursttheke einräumen und kann die Wurst da nicht so rein klatschen. Mich würde aber nochmal interessieren in welche Abteilung Du warst? Und was Dir nicht gefallen hat? Magst Du schreiben?

Zitat von portugal:
Lt Google: Wichtiges zur Krankenversicherung In Deutschland müssen sich alle Bürgerinnen und Bürger versichern, damit sie bei Krankheit oder im Pflegefall abgesichert sind. Diese Krankenversicherungspflicht gilt auch, wenn Sie Arbeitslosengeld II beziehen. Das bedeutet: Sie müssen Mitglied einer gesetzlichen oder privaten Krankenkasse sein. Gesetzliche ...


Danke dir für deine Mühe.
Meine Krankenkasse hat mir jetzt jedoch Unterlagen zur Weiterführung des Versicherungsschutzes als Anschlussversicherung zugeschickt u.a. auch ein Fragebogen zu meinem Einkommen ab dem 1.Januar.
Wenn das, was ihr alle mir sagt stimmt, soll ich diese Unterlagen einfach ignorieren (wobei mir das ein mulmiges Gefühl gibt)? Meine KK möchte die Unterlagen bis nächsten Montag zurückhaben.

Zitat von Abendschein:
Du bist noch so jung. Grade mal 25 Jahre. Da stehen Dir noch soviele Berufe offen. Ich mit meinen 58 Jahren hätte da schon mehr Schwierigkeiten, etwas Neues zu finden. Es liegt an Dir, versuche zu kämpfen, für das was Du möchtest.


Ich bekomme oft gesagt und lese auch oft überall, dass es in diesem Alter nicht schlimm ist noch herumzuirren. Von der Gesellschaft bekommt man das leider anders vermittelt.
Ich habe langsam keine Kraft mehr zu kämpfen.

Zitat von Abendschein:
Wenn man länger da ist, wirst Du sicherer und die Arbeit geht einem von der Hand. Das macht dann Spaß und gestaltet sich nicht mehr als so schwer. So empfinde ich das. Ich muss z.B. die Wursttheke einräumen und kann die Wurst da nicht so rein klatschen. Mich würde aber nochmal interessieren in welche Abteilung Du warst? Und was Dir nicht gefallen hat? Magst Du schreiben?


Mit dem ersten Satz stimme ich dir zu. Das war bei meinem letzten Arbeitgeber der Fall.
Die Ausbildung hatte ich in einem Bekleidungsgeschäft begonnen. Das ständige rumstehen/rumlaufen und Kleidung falten, hat sich für mich nicht als Tätigkeit entpuppt, die ich mir für die nächsten Jahre vorstellen kann. Ich bin bei der Arbeit dort auch nicht aufgegangen.
Wäre ich mental nicht so angeschlagen, hätte ich versucht die Jahre durchzustehen. Aber man hat mir ja leider angesehen, dass es mir nicht gut ging.
Wir können gerne schreiben.

Zitat von Ichkannichtmehr:
Wenn das, was ihr alle mir sagt stimmt, soll ich diese Unterlagen einfach ignorieren (wobei mir das ein mulmiges Gefühl gibt)? Meine KK möchte die Unterlagen bis nächsten Montag


Nie etwas ignorieren. Immer schriftlich (per Email) auf den Stand Bringen und wenn Du es telefonisch machst, dann schreib auf die Unterlagen Datum, Uhrzeit und Name der Person, mit der Du gesprochen hast.

So kannst Du im Nachhinein alles nachvollziehen, falls etwas nicht angekommen ist.
Hier in U.K. kommt gerne mal was nicht an und dann gibt es gleich Sanktionen.

Gut ist zu wissen, dass Du für die Zukunft planst, in meiner letzten Phase habe ich mich nicht mal mehr arbeitslos gemeldet und dann musste ich hinterher alles erledigen, das war ein Mist.

Mein ex hat erst mit 33 seine erste Ausbildung angefangen.
Ich habe 2 abgebrochene ausbildungen hinter mir, eine mal geschafft durchzuziehen (Einzelhandel).
Da habe ich auch viel Blödsinn machen müssen, aber in erster Linie ging es darum, was in der Tasche zu haben.

Versuch erst mal was den Kopf frei zu bekommen und nutze die Gelegenheit um mal runter zu kommen.
Wenn man sich gut verkauft, kann man es schaffen. Dafür braucht man aber etwas Selbstbewusstsein.
Das Auftreten spielt eine große Rolle bei Bewerbungsgespräche.
Tatsächlich habe ich, trotz meines wirklich schlechten Lebenslauf, bisher jede Stelle bekommen die ich wollte.
Und der ist wirklich mies, da ich bestimmt schon 10 mal die Stelle gewechselt habe, mit 28.
Grade im Einzelhandel findet man auch in deinem Alter eine Ausbildung, wenn es das ist, wo du bleiben möchtest.

Von der Vorstellung, in meinem Job aufgehen zu wollen, habe ich mich schon lange verabschiedet.
Hauptsache das Geld und die Kollegen stimmen. Dann fügt sich der Rest.
Aber ich versteh, dass nicht jeder so denkt.

Ich würde bei der ARGE anrufen und fragen, ob man schätzen kann, wann Dein Antrag bearbeitet wird und wer der Sachbearbeiter ist und dessen TEL.Nr.

Und das teilst Du der Krankenkasse mit. Die wissen selber, dass im Moment alles nachhinkt.

Zitat von Ichkannichtmehr:
Meine KK möchte die Unterlagen bis nächsten Montag zurückhaben.

Bitte mach noch mal mächtig Dampf bei der ARGE, es kann doch nicht angehen, dass Du Dich privat versichern musst, weil die so lahmarschig arbeiten. Vielleicht fehlt da ja noch was?

Selbst versichern ist teuer, und falls der Antrag endlich mal bewilligt wird, und Du dann über sie gesetzlich versichert wirst, bekommst Du das Geld für die freiwillige Versicherung nicht zurückerstattet.
Sponsor-Mitgliedschaft

Liebe Ichkannnichtmehr,
erstmal: beruhige dich und freue dich. Ein Widerspruch angesichts der Probleme? Nein. Ich finde die Hilfepostings der anderen toll, du musst dich nicht auf eigene Kosten versichern, die Versicherung gilt ab dem Stichtag deines Antrags.
Wir leben in einer immer stressigeren und unmenschlicheren Gesellschaft, was die Arbeitswelt betrifft. Jedenfalls ist das seit 1996 meine Beobachtung und Erfahrung. Was die Erwerbsarbeit trotz extremer Arbeitsverdichtung und der Reduktion der Menschen auf ihre nutzbaren Funktionen überhaupt noch erstrebenswert macht, sind gute Arbeitsumgebungen, gute Chefs, gute Teams, gute KollegInnen und eine Tätigkeit, die zu einem passt. Dazu kommt das Gefühl, "dazuzugehören" und anerkannt zu werden. Und nicht zuletzt das Geld, das man verdient. Wenn du jetzt beim Arbeitsamt gemeldet bist (also "Kundin" bei der "Agentur für Arbeit" bist), hast du super Voraussetzungen, um dein Plätzchen zu finden. Freue dich darüber und sehe die Leute dort als deine Partnerinnen an. Ich war selbst dort Kunde und habe sehr gute Erfahrungen gemacht. Da du keine Ausbildung zu haben scheinst, könntest du mit deiner Vermittlerin darüber sprechen und deine Zukunftsängste deutlich machen. Die Agenturen bieten Job-Coachings an, in denen man mit dem Coach herausfindet, worauf man Lust hat, was einem liegt und in welchen Bereichen man Talent hat. Danach könnte man schauen, ob eine Ausbildung möglich wäre, die gefördert wird und dich "auf neue Beine stellt". Eine Ausbildung ist natürlich mit ganz schön Anstrengung verbunden. Könntest du das? Für jede/n gibt es ein Plätzchen, auch wenn es manchmal nicht so aussieht. Also: nicht verzagen, denke an deine zurückliegenden Erfolge, und wenn sie noch so klein sind, und an deine Fähigkeiten. Das ist alles Gold wert! Und mein persönlicher Tipp: sei immer sehr freundlich im Gespräch mit den Menschen auf den Ämtern, dann hören sie dir zu und geben sich Mühe, dir bei deinem Weg zu helfen.
Mutmachende Grüße

Zitat von Angor:
Bitte mach noch mal mächtig Dampf bei der ARGE, es kann doch nicht angehen, dass Du Dich privat versichern musst, weil die so lahmarschig arbeiten. Vielleicht fehlt da ja noch was? Selbst versichern ist teuer, und falls der Antrag endlich mal bewilligt wird, und Du dann über ...

Vielleicht reicht es, eine Kopie des Antrags bei der Krankenkasse vorzulegen.

Zitat von Angor:
Bitte mach noch mal mächtig Dampf bei der ARGE, es kann doch nicht angehen, dass Du Dich privat versichern musst, weil die so lahmarschig arbeiten. Vielleicht fehlt da ja noch was? Selbst versichern ist teuer, und falls der Antrag endlich mal bewilligt wird, und Du dann über ...


Zitat von portugal:
Ich würde bei der ARGE anrufen und fragen, ob man schätzen kann, wann Dein Antrag bearbeitet wird und wer der Sachbearbeiter ist und dessen TEL.Nr.

Und das teilst Du der Krankenkasse mit. Die wissen selber, dass im Moment alles nachhinkt.


Ich habe der Agentur für Arbeit gestern Abend jetzt mal eine Nachricht geschickt.
Ansonsten bleibt mir nicht anderes übrig, als die Unterlagen auszufüllen und abzuschicken.

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Mira Weyer
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