@yellowBag
Zunächst mal, finde ich wie Du, @Icefalki erklärt das hier mal wieder sehr treffend und anschaulich.
Zitat:Aber andere Menschen leben nicht immer im reinen mit sich, eher die wenigsten .
Die haben auch alle Probleme. Sorgen usw. zu kompensieren. Bekommen aber keine krankhaften Ängste oder gar Panik.
Das ist nicht verwunderlich. Ein Mensch kann ein Leben lang (scheinbar) zufrieden und angstfrei sein.
Dafür muss er nur schaffen, alles was gerade nicht passt und seiner Zufriedenheit und Ehrlichkeit
entgegensteht völlig auszublenden.
Ich glaube, sobald man aber einmal an einer oder mehreren Stellen erkannt hat, dass das Leben, was man führt
und das Leben was man eigentlich möchte zwei verschiedenen Grundlagen folgt, kommt derjenige in einen
bedrohlichen Gewissenskonflikt, Die Angststörung.
So berichten Menschen mit Angststörungen fast immer, sie möchten ihr altes Leben wiederhaben.
Was ist daran so schwierig? Niemand hat ihnen das alte Leben genommen. Negatives muss man dann wieder
wie früher ausblenden. Es einfach wieder verdrängen, wie sonst auch.
Unser Kopf ist zum Denken da. Folglich kann er erkennen, dass er in vielen Situationen eine günstigere Entscheidung
treffen kann. Nur passt diese nicht mehr zu den meisten getroffenen Entscheidungen von früher.
Und da sehe ich eine große Schwierigkeit.
Wenn z.B. eine Frau sagt, Ich lebe nach dem Grundsatz. Zuerst mein Kind, dann mein Mann, dann mein Vater
und danach erst ich, bedeutet dies.
Um die Reihenfolge so zu verändern, das ihr Angstproblem gelöst werden kann, ist es erforderlich generell umzudenken.
Denkt sie aber ab sofort nach dem Grundsatz, Zuerst ich, fast gleichrangig aber danach mein Kind, danach mein Mann
und danach mein Vater, bedeutet dies. Rückblickend wird ein über 25 Jahre gebautes Weltbild plötzlich komplett in
Frage gestellt.
Und da glaube ich, hiermit können viele am Anfang gar nicht gut umgehen.
Zitat:Und nicht alles kannst du beeinflussen. Oder weg therapieren.
Genau so sehe ich es auch. Daher wird man ständig Kompromisse finden müssen,
zwischen früherer und heutiger Denkweise.
Zitat:
Es gibt genau einen Weg, für jeden der eigene , um da raus zu finden.
Hier bin ich genau Deiner Meinung.
Den für sich selbst besten Kompromiss, muss natürlich auch jeder allein für sich finden.
Und nur wenn man beide Denkweisen, früher und heute, akzeptiert, kann man sich am Ende frei und mit wenig Angst,
immer häufiger für das neue Denken entscheiden.
So entsteht nach meiner Überzeugung Zufriedenheit. Ich darf nur nie aufhören, Dinge für mich zu sortieren und
zu entscheiden. Das Leben ist ein erst mit dem Tod endender Lernvorgang.
Bernhard