Hallo NikoXP,
deine Beschreibung deiner Geräuschempfindlichkeit (wenn ich die Angst und den Stress außen vor lasse) klingt für mich nach einer Hochsensibilität, die ich bei mir als einen Grund für meine Wahrnehmung und mein Verhalten erkannt habe. Ich habe mehr als 8 Jahre mit Ohropax geschlafen und bin viele Male in der Vergangenheit umgezogen, weil ich mich an unzähligen Dingen störte und Frust oder Ärger sich hochgeschaukelt hatten und das kostete jedes Mal viel Kraft, vor allem mentale. Ab einem bestimmten Punkt wollte ich mich der Völle an Umständen und Bequämlichkeiten, die einem strikten Regime mit vielen Kontrollmechanismen glichen, nicht mehr beugen, die ich über Jahre hinweg aufgebaut hatte. Seit einem Dreivierteljahr schlafe ich ohne Ohropax und auch die Geräuschkulisse in meiner Wohnung ist wesentlich höher, als zuvor. Z.B. habe ich eine sehr laute rauschende Heizung, bzw. Heizungsrohre, die durch meine Wohnung führen und bei Druck erzeugen sie ein markantes Rauschen, das ich heute tatsächlich als entspannend empfinde. Hier zu wohnen wäre noch vor einigen Jahren undenkbar für mich. Aber gleichzeitig mit der Gewissheit um meine Empfindlichkeit gegenüber Geräuschen, Gefühlen und Gerüchen und dem Zeitverlauf bin ich zu neuen Erkenntnissen gekommen und habe festgestellt, dass ich viel Energie gewinne, wenn ich nicht ständig gegen innere und äußere Widerstände ankämpfe und die Dinge einmal einfach sein lasse, wie sie sind. Ich habe nicht explizit Gelassenheit trainiert, aber ich habe eine Therapie hinter mir, durch die ich gelernt habe, Umständen die mich stören (und das waren vor allen Dingen symptomatische Beschwerden in mir drinnen) lediglich eine gebührende Menge Aufmerksamkeit/Beachtung zu schenken (Wahrnehmung) und sie öfter sein zu lassen (Akzeptanz) und weiterzuschauen. Mit weiterschauen meine ich, dass man sich weiter auf Sinnvolles konzentriert, anstatt dauernd zu versuchen, seine eigene Situation oder gar die Umgebung zu kontrollieren/zu überprüfen/zu verbessern und sich solange damit zu beschäftigen, bis man zufrieden, harmonisch und in Ruhe seinen Aufgaben nachgehen kann. Als Hochsensibler wäre ich nur noch damit beschäftigt, meinen Holzfußboden zu sanieren, Türzargen zu ölen, meinen hundebesitzenden Nachbarinnen zu sagen, dass sie ihre Hunde zuhause nicht bellen lassen sollen, meinem Nachbar wegen seinem Auto-Auspuf auf die Nerven gehen, der Müllabfuhr sagen, um 5:45 ist noch Nachruhe, etc. Diesem Stress wollte ich mich nicht mehr aussetzen und meine Energien für sinnvolle Aufgaben einsetzen. Mit Hinblick auf meine Beschäftigung mit Aufgaben (äußere Ziele) und durch meine sukzessive steigernde Akzeptanz-Einstellung über einen Zeitraum von einigen Monaten kann ich hier völlig zufrieden leben.
16.03.2023 09:46 •
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