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Guten Morgen zusammen,

Ich stecke seit etwa drei Monaten in einem tiefen Loch. Es wurde eine generalisierte Angststörung und Depression diagnostiziert. Ich komme momentan überhaupt nicht klar, bin seit Wochen krank geschrieben und schaffe meinen Alltag kaum.
Ab nächster Woche bin ich in einer psychosomatischen Klinik und möchte mich gerne auf Medikamente einlassen, habe aber große Angst davor.
Wer hat Erfahrung mit einer Klinik? Und welche Medikamente unterstützen euch bei dieser Krankheit, sodass man zumindest mal wieder Licht am Ende des Tunnels sieht?

22.07.2022 07:30 • 29.10.2022 x 1 #1


61 Antworten ↓


In einer Klinik war ich noch nie, allerdings habe ich eine Zeit lang Citalopram genommen.
Ich muss sagen das Einschleichen war nicht so schön, es ging aber sehr schnell. Danach ging es mir wirklich sehr gut und ich habe auch wieder viel geschafft.
Da du ja in einer Klinik bist, wirst du ja auch beim Einschleichen rund um die Uhr betreut, also musst du dir da keine Sorgen machen.
Alles Gute wünsche ich dir!

A


Generalisierte Angststörung - welche Medis helfen euch?

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Hallo @Anita0307 auch ich habe die Medikamente jeweils daheim eingeschlichen, und im Laufe meines Lebens testete ich einige. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass nur ich herausfinden konnte, welches Medikament mir gegen die Angst hilft, und bei welchem nichts passiert, bzw. noch zu starke Nebenwirkungen auftreten. Am Anfang der Behandlung tritt bei fast allen Konsumentinnen eine Erstverschlechterung auf...die Symptome die das AD später ( wenns positiv wirkt) bekämpft können stärker auftreten.

Gerne informiere ich Dich aber trotzdem über meinen momentanen Cocktail, der mir gut tut : ich nehme 30mg Remeron ( ich glaube es nennt sich auch Mitrazipin), und 50mg Lyrica . Wenn mich etwas stark belastet ( wie bei mir jetzt z.B. ein Zahnarztbesuch..) nehme ich ein Tavor, Benzo. Am Anfang wenn ich jeweils einschleichen musste ( dauerte bei mir leider immer länger als bei manch anderen ) nahm ich auch ein Tavor wenn mich die Symptome zu sehr plagten. Nehme an letzteres wirst Du auch in der Klinik kriegen.

Ich wünsche Dir alles Gute und sende liebe Grüsse

@Lina60 du hast das alles zu hause geschafft?
Was hast du bisher alles ausprobiert? Und wie lebst du jetzt damit? Kannst du arbeiten gehen?

@Anita0307 ja, ich habe das immer zu Hause durchgezogen. War dabei jedoch in ständigem Kontakt zum Hausarzt und/oder Psychiatern. Als ich einmal wegen einer Nebenwirkung total benommen wurde , rief ich bei der Notfallzentrale an, die dann einen Psychiater zu mir nach Hause schickten.

Ich weiss echt nicht mehr was ich alles ausprobiert habe im Laufe meines langen Lebens. Mit dem Konsum von Psychopharmaka begann ich als ich ca. 30 Jahre alt war, nach der ersten Panikattacke. Zwischendurch konnte ich jedoch wieder Pausen einschalten...

Zur Zeit lebe ich gut mit meinem Medikamentencocktail, weil die Dosierungen und Marken seit ein paar Wochen stimmen. Doch ohne Dich erschrecken zu wollen, brauchte ich vorher einige Monate um das jetzt so hin zu kriegen. Bei anderen die ich kenne, dauert es jedoch wesentlich weniger lang, bis sie medikamentös richtig eingestellt sind.

Ich denke es kommt auf die jeweilige Situation und Betreuung an, ob man zum Medikamenteneinschleichen besser in eine Klinik geht ( da wird man bestimmt mehr abgelenkt durch Aktivitäten) oder ob man das daheim macht. Jeder Mensch muss für sich herausspülen, was für ihn am besten machbar ist. Ich wünsche Dir eine gute Entscheidung.

Zitat von Anita0307:
Guten Morgen zusammen, Ich stecke seit etwa drei Monaten in einem tiefen Loch. Es wurde eine generalisierte Angststörung und Depression ...

Mir hat der Psychiater Escitalopram verschrieben, das hilft etwas das Gedankenkarussell zu bremsen. Ich sehe es als Überbrückungsmedikation bis zu meinem Tagesklinik Termin an. Mal sehen was die dann dort sagen...

@JniL wie lange nimmst du es schon? Wie kommst du mit den Nebenwirkungen klar? An was leidest du?

Zitat von Anita0307:
@JniL wie lange nimmst du es schon? Wie kommst du mit den Nebenwirkungen klar? An was leidest du?

Ich nehme es seit April, Nebenwirkungen waren bei mir Verstopfung, niedriger Blutdruck, niedriger Puls, Kopfschmerzen, Schwindel... Kopfschmerzen und Verstopfung sind nach dem Einschleichen wieder weg.
Ich leide an generalisierter Angst, Anpassungsstörung, und einer akuten schweren depressiven Episode.

@JniL und wie geht es dir aktuell? Wann kannst du zur Tagesklinik?

Zitat von Anita0307:
@JniL und wie geht es dir aktuell? Wann kannst du zur Tagesklinik?

Zukunftsangst zerfrisst mich. Innerhalb der nächsten 8 Wochen soll es losgehen, evtl. früher falls jemand wegen Urlaubszeit absagt.

@JniL und das Esci zeigt da noch gar keine positive Wirkung? Nimmst es ja doch schon eine Weile.
Wie schaffst du deinen Alltag?

@ela123 leidest du auch unter generalisierter Angststörung? Und dabei hat dir das Citalopram geholfen? Du nimmst es aber nicht mehr oder?

@Anita0307 ja, ich habe auch eine generalisierte Angststörung unter der ich sehr gelitten habe.
Das Citalopram hat sehr gut geholfen, die Ängste waren quasi im "Hinterkopf" und ich konnte wieder richtig meinem Leben nachgehen.
Mittlerweile nehme ich es nicht mehr, habe es aber fast 1 Jahr genommen. Ich bin auch weiterhin in Therapie und gehe regelmäßig dorthin.

Hallo in die Runde .

Habt ihr den auch ohne Tabletten , starke Symptome? Würde mich mal interessieren , da es mir so geht .

@Beebi ich kann Deine Frage zwar nicht beantworten, weil ich Tabletten nehme, aber verstehe ich Dich richtig, dass Du selbst keine Psychopharmaka konsumierst ?

Falls dem so wäre, so hast Du vielleicht einen Grund ( es gibt Menschen die prinzipiell niemals solche Medizin konsumieren würden, was ich respektiere), doch wenn dem nicht so ist, so würde ich Dir empfehlen, es einmal mit so einer Arznei zu versuchen.

Wenn man das richtige Medikament in der richtigen Dosis findet, dann hat man schon ein ganz anderes Leben ohne die Ängste und Depressionen. Man nimmt dann auch Ereignisse im Leben weniger schwer, fühlt sich nicht mehr so hilf- und machtlos. Eine gewisse Stabilität ist wieder her gestellt, Dank der die Lebensfreude und der Elan steigt. Natürlich sind solche Medikamente immer nur die BASIS , die einen manchmal erst dazu befähigen wieder Hoffnungen etc. zu entwickeln, die tieferliegenden Gründe für Angst- und Depressionszustände müssen dann in einer Psychotherapie angegangen und verarbeitet werden.

@Lina60

Liebe Lina , danke für deinen ausführlichen Text .

Genau , ich nehme keine Tabletten , halt aus Angst vor NW. Ich habe sehr schlechte Erfahrungen mit Tabletten gemacht , dass ich da sehr vorsichtig geworden bin . Die NW eines Medikamentes , habe mich erstmal so richtige Ängste entwickeln lassen . Ja, deswegen bin ich da leider sehr vorsichtig geworden .

Aber ich habe schon sehr oft gehört und gelesen , dass ein AD wirklich sehr hilfreich sein kann , deswegen schaue ich mir solche Texte wie in diesen Thread , auch gerne an . Einfach schauen , was die Leute so darüber schreiben .

Hast du denn Symptome vor der Einnahmen der Tabletten gehabt , oder was war der Grund dafür , das du gesagt hast , du probierst Tabletten zu nehmen ?

Zitat von Anita0307:
@JniL und das Esci zeigt da noch gar keine positive Wirkung? Nimmst es ja doch schon eine Weile. Wie schaffst du deinen Alltag?

Doch doch, es wirkt. Mit Gedankenkarussell wird gebremst meinte ich die - wie soll ich es anders sagen - betäubende Wirkung. Davon werde ich nicht gesund aber die Sorgen drängen sich nicht dauernd in den Vordergrund.
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Zitat von Anita0307:
Und welche Medikamente unterstützen euch bei dieser Krankheit, sodass man zumindest mal wieder Licht am Ende des Tunnels sieht?

Es gibt nicht speziell Medikamente für die generalisierte Angststörung. Es werden Antidepressiva gegeben, wie bei allen anderen Angststörungen. Und welche bei einem selbst anschlagen, muss ausprobiert werden.

@Beebi, ich kann jetzt sehr gut verstehen, weshalb Du die Finger von AD lässt. Das ist ja wirklich total kontraproduktiv, wenn durch die Nebenwirkungen eines Medikaments die ursprünglichen Symptome noch verstärkt auftreten. Da wäre sicher jeder vorsichtig bis ablehnend geworden !

Bei mir begann das Ganze, als ich ca. mit 30 Jahren das erste Mal im Leben Herzrasen bekam. Ich dachte, ich sterbe gleich. Nach ärztlicher Untersuchung stellte sich heraus, dass mein Herz ok war, ich jedoch aus psychosomatischen Gründen ( mein Ex hatte mir Angst gemacht) Probleme habe. Deshalb verschrieb mir der Hausarzt Deanxit ( an das erinnere ich mich noch, weil es mein erstes Psychopharmaka überhaupt war) und Psychotherapie. Ich sprach sehr gut auf Deanxit an, so dass ich eine Riesenerleichterung lebte, und wieder mit mehr Mut und Vertrauen mich in der Welt bewegte. Das Herzrasen hörte dann auf.

@Schlaflose danke für deine Antwort. Ich habe einfach nur so tierische Angst vor den Nebenwirkungen. Nehme aktuell eh schon Opipramol zum Schlafen, überlege aber, ob ein SSRI zusätzlich in Frage kommt, um die Depression und Ängste tagsüber etwas zu lindern.

A


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Mira Weyer
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