Hallo liebe Forumsgemeinde,
ehrlich gesagt weiß ich gerade gar nicht so richtig, wo ich anfangen soll und es kostet mich recht viel Überwindung, diesen Beitrag zu verfassen.
Ich beschreibe einfach kurz mein Problem und hoffe, dass einige von euch mir meine Frage(n) beantworten können.
Also, erstmal kurz zu mir: Ich bin 29 Jahre alt, glücklich verheiratet und habe einen fast 4 Jahre alten Sohn. Ich bin zur Zeit in Therapie (tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie) und versuche, mein Problem in den Griff zu bekommen. Ich weiß erst seit ca. einem Jahr, dass das, was ich fühle, nicht normal ist und mich so arg beeinflusst, wie ich es selbst nicht für möglich gehalten hatte.
Ich habe vor allem Angst. Ich habe riesige Angst, wenn mein Mann auf Geschäftsreise ist. Ich fürchte mich dann vor Dunkelheit, vor schlimmen Ereignissen, davor, dass ich krank werde und nicht für meinen Sohn sorgen kann. Ich fürchte mich dann davor, allein ins Bett zu gehen, davor, dass hier nachts jemand einbricht und ich fürchte mich davor, dass meinem Sohn etwas passiert. Wenn mein Mann tagsüber arbeitet, geht es mir gut. Dann bin ich gern mal ein paar Minuten für mich (besonders morgens, wenn mein Sohn im Kindergarten ist, genieße ich die Ruhe). Kommt mein Mann allerdings nicht wie gewohnt gegen 16 Uhr nach Hause, überschlagen sich meine Gedanken. Letztes Jahr wurde er operiert und ich wäre hier zu Hause fast gestorben. Die OP war für eine Stunde angesetzt, es dauerte vier Stunden und niemand wollte mir Auskunft geben. Ich war nicht in der Lage, mich abzulenken, geschweige denn ruhig zu bleiben. Ich habe mir einen guten Freund hergeholt, das hätte ich mir sparen können, weil ich ihn nicht wahrgenommen habe. Was auch immer er gesagt hat, es konnte mir nicht helfen. Das Ende vom Lied war, dass ich 80 km zum Krankenhaus gefahren bin in der Hoffnung, dass mir dort etwas gesagt wird. Ich habe normalerweise Angst vor längeren Autofahrten, besonders in Großstädten, aber die Angst um meinen Mann war größer. Ich habe es nicht fertiggebracht, meinen Mann auch nur eine Nacht im KH zu lassen, weil ich selbst so am Ende war, dass ich nur geweint habe. Ich konnte nichts Essen, nichts trinken und keinen Satz sagen, ohne in Tränen auszubrechen. Selbst wenn er heute auf die OP angesprochen wird und darüber spricht, schnürt sich bei mir alles zu. Wenn ich daran denke, dass mein Mann dieses Jahr erneut operiert werden muss, breche ich sofort erneut in Tränen aus und die Panik überkommt mich. Das ist eigentlich das Schlimmste.
Nun muss mein Mann Anfang September auf Geschäftsreise und ich habe Angst davor. Angst, dass ihm etwas zustößt, Angst, dass hier zu Hause etwas Unerwartetes passiert und ich es nicht meistern kann. Ich bin wie betäubt, wenn er nicht da ist, kann nicht schlafen, nicht essen und nehme die Dinge und Menschen um mich herum nicht wirklich wahr. Ich habe auch Angst, mich an meine Familie zu wenden (ein Teil wohnt auch viele hundert Kilometer weg), weil es mir nicht hilft. Mein Fokus liegt in diesen Momenten total auf meinem Mann und auf der Angst, dass etwas passieren könnte.
Ich bewundere jeden Tag meine Freundinnen, die von ihren Freunden oder Männern getrennt in den Urlaub fahren, das wäre für mich undenkbar, obwohl ich es so gern tun würde. Ich kann nicht mal bis nach 22 Uhr weg sein, weil ich weiß, dass mein Mann dann schläft, wenn ich nach Hause komme. Hört sich komisch an, ich kann es auch nicht erklären. Ich wünsche mir einfach nur, dass ich gern allein bin, dass ich gern die ganze Nacht mit Freundinnen unterwegs bin.
Vor etwa zwei Jahren konnte ich nicht mal allein in den Nachbarort fahren, ohne dass ich körperliche Symptome (Bauchkrämpfe, Übelkeit, Durchfall) bekam. Nachdem körperlich nichts Auffälliges festgestellt wurde, suchte ich mir eine Therapeutin, die mir zumindest in diesem Punkt helfen konnte (und ich bin ihr so unendlich dankbar dafür).
Neben dieser großen Angst gibt es natürlich auch noch die kleinen Ängste. Die Angst vor Krankheiten z. B.! Wir hätten auch gern ein zweites Kind, da macht sie die Angst breit, dass ich es nicht schaffe, weder finanziell noch psychisch. Generell habe ich Angst vor Überforderung.
Nun ja, nun habe ich einen neuen Therapeuten seit etwa 4 Monaten, habe alle zwei Wochen etwa eine Therapiestunde und wollte euch fragen, wann es bei euch besser geworden ist? Wann habt ihr erste Erfolge gespürt und konntet allein sein? Gibt es eine Chance, dass ich - wie meine Freundinnen - auch mal allein wegfahren will und kann, über's Wochenende z. B.? Wie war es bei euch? Wovor habt ihr Angst? Könnt ihr Alleinsein? Habt ihr Tipps für mich, wie die zwei Tage (ja, es sind nur zwei Tage, trotzdem hab ich Angst), angenehmer für mich werden? Ich klammere dann leider vorher und hinterher immer sehr und wenn mein Mann weg ist, will ich stets Kontakt zu ihm. Ich bin dann leider sehr anstrengend und es tut mir so leid hinterher. Ich kann in diesen Situationen einfach nicht rational denken.
Ich danke auch vorab für eure Hilfe!
Liebe Grüße,
Angstkaninchen
ehrlich gesagt weiß ich gerade gar nicht so richtig, wo ich anfangen soll und es kostet mich recht viel Überwindung, diesen Beitrag zu verfassen.
Ich beschreibe einfach kurz mein Problem und hoffe, dass einige von euch mir meine Frage(n) beantworten können.
Also, erstmal kurz zu mir: Ich bin 29 Jahre alt, glücklich verheiratet und habe einen fast 4 Jahre alten Sohn. Ich bin zur Zeit in Therapie (tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie) und versuche, mein Problem in den Griff zu bekommen. Ich weiß erst seit ca. einem Jahr, dass das, was ich fühle, nicht normal ist und mich so arg beeinflusst, wie ich es selbst nicht für möglich gehalten hatte.
Ich habe vor allem Angst. Ich habe riesige Angst, wenn mein Mann auf Geschäftsreise ist. Ich fürchte mich dann vor Dunkelheit, vor schlimmen Ereignissen, davor, dass ich krank werde und nicht für meinen Sohn sorgen kann. Ich fürchte mich dann davor, allein ins Bett zu gehen, davor, dass hier nachts jemand einbricht und ich fürchte mich davor, dass meinem Sohn etwas passiert. Wenn mein Mann tagsüber arbeitet, geht es mir gut. Dann bin ich gern mal ein paar Minuten für mich (besonders morgens, wenn mein Sohn im Kindergarten ist, genieße ich die Ruhe). Kommt mein Mann allerdings nicht wie gewohnt gegen 16 Uhr nach Hause, überschlagen sich meine Gedanken. Letztes Jahr wurde er operiert und ich wäre hier zu Hause fast gestorben. Die OP war für eine Stunde angesetzt, es dauerte vier Stunden und niemand wollte mir Auskunft geben. Ich war nicht in der Lage, mich abzulenken, geschweige denn ruhig zu bleiben. Ich habe mir einen guten Freund hergeholt, das hätte ich mir sparen können, weil ich ihn nicht wahrgenommen habe. Was auch immer er gesagt hat, es konnte mir nicht helfen. Das Ende vom Lied war, dass ich 80 km zum Krankenhaus gefahren bin in der Hoffnung, dass mir dort etwas gesagt wird. Ich habe normalerweise Angst vor längeren Autofahrten, besonders in Großstädten, aber die Angst um meinen Mann war größer. Ich habe es nicht fertiggebracht, meinen Mann auch nur eine Nacht im KH zu lassen, weil ich selbst so am Ende war, dass ich nur geweint habe. Ich konnte nichts Essen, nichts trinken und keinen Satz sagen, ohne in Tränen auszubrechen. Selbst wenn er heute auf die OP angesprochen wird und darüber spricht, schnürt sich bei mir alles zu. Wenn ich daran denke, dass mein Mann dieses Jahr erneut operiert werden muss, breche ich sofort erneut in Tränen aus und die Panik überkommt mich. Das ist eigentlich das Schlimmste.
Nun muss mein Mann Anfang September auf Geschäftsreise und ich habe Angst davor. Angst, dass ihm etwas zustößt, Angst, dass hier zu Hause etwas Unerwartetes passiert und ich es nicht meistern kann. Ich bin wie betäubt, wenn er nicht da ist, kann nicht schlafen, nicht essen und nehme die Dinge und Menschen um mich herum nicht wirklich wahr. Ich habe auch Angst, mich an meine Familie zu wenden (ein Teil wohnt auch viele hundert Kilometer weg), weil es mir nicht hilft. Mein Fokus liegt in diesen Momenten total auf meinem Mann und auf der Angst, dass etwas passieren könnte.
Ich bewundere jeden Tag meine Freundinnen, die von ihren Freunden oder Männern getrennt in den Urlaub fahren, das wäre für mich undenkbar, obwohl ich es so gern tun würde. Ich kann nicht mal bis nach 22 Uhr weg sein, weil ich weiß, dass mein Mann dann schläft, wenn ich nach Hause komme. Hört sich komisch an, ich kann es auch nicht erklären. Ich wünsche mir einfach nur, dass ich gern allein bin, dass ich gern die ganze Nacht mit Freundinnen unterwegs bin.
Vor etwa zwei Jahren konnte ich nicht mal allein in den Nachbarort fahren, ohne dass ich körperliche Symptome (Bauchkrämpfe, Übelkeit, Durchfall) bekam. Nachdem körperlich nichts Auffälliges festgestellt wurde, suchte ich mir eine Therapeutin, die mir zumindest in diesem Punkt helfen konnte (und ich bin ihr so unendlich dankbar dafür).
Neben dieser großen Angst gibt es natürlich auch noch die kleinen Ängste. Die Angst vor Krankheiten z. B.! Wir hätten auch gern ein zweites Kind, da macht sie die Angst breit, dass ich es nicht schaffe, weder finanziell noch psychisch. Generell habe ich Angst vor Überforderung.
Nun ja, nun habe ich einen neuen Therapeuten seit etwa 4 Monaten, habe alle zwei Wochen etwa eine Therapiestunde und wollte euch fragen, wann es bei euch besser geworden ist? Wann habt ihr erste Erfolge gespürt und konntet allein sein? Gibt es eine Chance, dass ich - wie meine Freundinnen - auch mal allein wegfahren will und kann, über's Wochenende z. B.? Wie war es bei euch? Wovor habt ihr Angst? Könnt ihr Alleinsein? Habt ihr Tipps für mich, wie die zwei Tage (ja, es sind nur zwei Tage, trotzdem hab ich Angst), angenehmer für mich werden? Ich klammere dann leider vorher und hinterher immer sehr und wenn mein Mann weg ist, will ich stets Kontakt zu ihm. Ich bin dann leider sehr anstrengend und es tut mir so leid hinterher. Ich kann in diesen Situationen einfach nicht rational denken.
Ich danke auch vorab für eure Hilfe!
Liebe Grüße,
Angstkaninchen
26.08.2015 11:34 • • 26.08.2015 #1
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