Hallo Rosa,
willkommen im Forum.
Probleme mit Ängsten haben wir Menschen recht häufig. Allerdings sind sie sehr unterschiedlich
in ihrer Stärke und Dauer.
Zitat von Rosa71: Meine Mutter leidet auch unter einer GAS, ich habe es praktisch mit der Muttermilch mitbekommen.
Das könnte sein. Fachleute wissen es nicht eindeutig, ob es dafür eine Veranlagung und Vererbung gibt
oder ob man sich sowas abschaut oder auch selbst entwickelt. Wie es auch immer ist.
Dich stört und belastet es. Also kannst Du etwas dagegen tun.
Das Beste ist immer, zunächst einmal ungefähr zu verstehen, wie das mit der Angst ungefähr ist
und was man machen kann, damit man nicht zu sehr davon ausgebremst wird.
Wichtig dabei scheint mir auch. Angst ist überhaupt nichts Schlimmes. Angst ist eher normal.
Zitat von Rosa71: Obwohl man eigentlich weiß, dass es nicht so ist. Das Gehirn produziert soviel Schwachsinn.
Diese Meinung teile ich eher nicht. Ich habe nie den Eindruck, das mein Gehirn irgendetwas Unsinniges
erzeugt. Ausnahme sind nur diese Träume, die wir meistens gar nicht verstehen können.
Zitat von Rosa71: Es ist ja teilweise so Unreal und trotzdem hat man diese Ängste. Wahrscheinlich kann man sie tatsächlich nur annehmen..
Ich finde meine Ängste fast immer verständlich, also real. Manchmal helfen sie mir. Und oft versuchen
sie mich zu behindern oder sie behindern und bremsen mich auf sehr unangenehme Weise.
Ob eine Angst hilfreich war, erkenne ich oft erst deutlich später.
Zitat von Rosa71: Ich tendiere tatsächlich dazu, das Leben kontrollieren zu wollen-eigentlich in jedem Bereich. Am Besten wird der eigene Tod auch noch geplant, damit dies und damit jenes.. Ich merke ja selbst, wenn z.B. mein
Dann scheint es mir, dass Du selbst an Deinem Glück ganz wesentlich beteiligt bist.
Angst ist ein Gefühl. Vermutlich unser wichtigstes Gefühl. Aber kann man sein Leben und damit
seine Gefühle völlig kontrollieren? Ich schaffe so etwas nicht.
Zitat von Rosa71: Im Wesentlichen geht es ja wohl um die Akzeptanz. Also morgens zu sagen: Guten Morgen, Angst.
Das sehe ich wie Du. Angst ist ein Gefühl. Und wenn wir morgens aufstehen, sollten wir
erst einmal alle unsere Gefühle beim Start in den Tag akzeptieren.
Hallo, geht es mir gut? Warum geht es mir heute gut?
Geht es mir schlecht? Warum fühle ich mich schlecht?
Auf diese Weise kontrolliere ich ständig mein Leben. Nur eben völlig anders als Du es machst.
Zitat von Rosa71: Die Ängste kreisen den ganzen Tag über im Kopf, angefangen von Krankheiten, über völlig unrealistische Themen, z.B. Partner geht nicht gleich ans Telefon-ob er wohl überhaupt noch lebt, ect., pp.
Unser Gehirn arbeitet ein ganzes Leben ohne je eine einzige Pause zu machen.
Deine Ängste kreisen nicht in Deinem Kopf. Sie kommen aus einer Quelle. Jeder Fluß beginnt an
einer Quelle. Hat also einen Anfang. Auch unsere Gefühle, also auch die Ängste fließen aus einer
Quelle.
Diese Quelle nennen wir unser unterbewusstes Denken.Nun sagst Du ja, Du hast gern alles unter Kontrolle. Was also machst Du mit Deinen Gefühlen?
Stell Dir bitte einmal vor. Aus einem dicken Rohr rollen ständig Bälle (Gedanken). Pro Sekunde 5 Stück.
Und Du versuchst sie aufzufangen. Wie viele Bälle (Gedanken) fängst Du auf? Und wie viele Bälle
fallen auf den Boden? Wie willst Du das kontrollieren?
Bestimmt hilft es Dir, wenn Du Dich irgendwann mal dafür entscheidest, ob Du lieber nur die grünen Bälle
auffängst. Oder nur die gelben Bälle. Oder Du entscheidest Dich für die blauen und die grauen Bälle.
Weil etwas müssen wir akzeptieren. Wir können niemals alle unsere Gedanken gleichzeitig auffangen
und verarbeiten. Selbst wenn man glaubt. man ist ist in der Lage Multi-Tasking zu schaffen, geht
so etwas nicht. Das ist unmöglich. Somit ist auch die völlige Kontrolle unmöglich!
Der Wunsch nach völliger Kontrolle kann mich
meiner Ansicht nach nur fordern, überfordern
oder vielleicht sogar verrückt werden lassen.
Oder sehe ich das falsch?
Kannst Du mit meinen Sichtweisen etwas anfangen?
Viele Grüße
Bernhard