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@koenig
Zitat:
Ich konnte da bei mir auch schon einiges bewirken! Aber wie du sagtest, im Grunde wird man kein neuer Mensch.


Prima, wenn Du schon einiges bewirken konntest. Mach so weiter.
Als Mensch verändert man sich im Grunde kein bisschen. Deine guten Eigenschaften behältst Du.
Sonst wäre es ja blöd für alle, die Dich jetzt gern haben. Im Gegenteil, je weniger Angst Du zeigst,
umso mehr Menschen suchen Deine Nähe. Und je mehr Menschen Dir zeigen dass sie Dich mögen, umso
sicherer wirst Du. So entsteht ein neuer positiver Kreislauf.

Der Körper hat ein Immunsystem, zu Abwehr von Gefahr.
Der Kopf macht mit seinem Bewusstsein etwas Ähnliches.
Übermäßiger Angst solltest Du deshalb mit Ruhe, Hoffnung und der Überzeugung entgegentreten, dass
Du stark und klug genug bist, allen Angst-Angriffen entgegenzutreten. Du wirst immer die Siegerin sein.
Probiere es häufiger aus.

Bernhard

Hallo @koenig

schön zu lesen das man nicht alleine mit den Problemen ist, auch wenn man es natürlich niemand anderem wünscht!
Diese Phasen mit dem Gefühl der Distanz empfinde ich als ganz schlimm. In dem Moment stelle ich meist alles infrage was mit meinem Partner zusammenhängt... Ist dies richtig, solltest du das nicht vllt besser lassen.. möchtest du das auf Dauer.....
Was aber noch viel schlimmer ist, dass ich weiß, das diese Phasen an mir liegen. Ich hatte sie bisher bei jedem Mann... und das ich trotzdem immer wieder diese Gedanken dazu bekomme, erschrecken mich, weil ich eben weiß das es an mir selbst liegt....

A


GAS - immer mehr Ängste treten auf

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Hallo Bernhard,

Ich weiß das dieser Satz vollkommen verquer ist... Aber er sagt das ich die Erkrankung nun mal habe und damit müssen wir klar kommen. Grundsätzlich auch richtig. Nur weiß er nicht was das heißt, er fühlt diese Anspannungen und Ängste nicht. Ihn schrenkt es auch nicht ein wenn er einen Termin hat oder er sich mit Freunden treffen will. Für mich ist das alles jedes mal eine riesen Herausforderung. Wäre ich die gesunde Person, würde ich wohl das Gleiche zu ihm sagen...

Ja, das denke ich auch. Ich merke auch das mir Menschen fehlen. Ich bin kein Mensch der jeden Tag Freunde um sich herum braucht, aber einfach zu wissen das jemand da ist, zu dem man mal gehen kann, oder auch einfach mal unter 4 Augen reden kann, das fehlt mir doch schon sehr.

Das glaube ich auch. Aber ich kann mich an nichts erinnern was mir passiert ist was so gravierend war. Vllt im Zusammenhang mit meinem Alk. Eltern? Mir wurde mal gesagt das ich im Kiga öfter mal vergessen wurde weil der Rausch ausgeschlafen wurde... ob das so stimmt, kann ich nicht sagen. Denn meine Familie väterlicher - mütterlicherseits waren alles andere als wohlgesonnen miteinander. Da stand ich immer zwischen den Fronten wenn mal wieder über den anderen Elternteil oder die Familie hergezogen wurde.

Was mein Selbstbewusstsein betrifft wenn es darum geht etwas durchzusetzen etc. da bin ich nicht eingeschränkt. Ich trete teilweise selbstsicherer auf als mancher Mann, weil ich meinen Standpunkt einfach kontinuierlich vertrete. Ich habe auch keine Probleme gehabt mich mit unserer OB anzulegen weil die Verkehrsführung für uns Anwohner hier nur noch die reinste Katastrophe ist.... Aber ich habe sicherlich ein Defizit was mich selbst und meinen Körper betrifft. Da tue ich mich in der Tat schwer!

Liebe Grüße
Vonnie

Hallo Vonnie,

Zitat:
diese Phasen mit dem Gefühl der Distanz finde ich als ganz schlimm.


Warum? Ich finde es normal, dass man zu einem Partner nicht immer die gleich starke Zuneigung empfindet. Dies kann
von Tag zu Tag und von Situation zu Situation wechseln.
Du bist doch ein Mensch und keine Maschine.

Vielleicht ist es nicht gut, wenn Du dann gleich alles in Frage stellst, aber Deine Überlegung, ob das richtig ist, was
Du machst und ob Du das auf Dauer wirklich möchtest, finde ich persönlich grundsätzlich gar nicht so schlimm.
Wichtig ist doch eigentlich dabei nur, dass Du nach dem Zweifeln wieder zu der Entscheidung kommst.
Ich glaube ich bin mit meinem Partner immer noch auf dem richtigen Weg.
Zitat:
Was aber noch viel schlimmer ist, dass ich weiß, dass diese Phasen an mir liegen.


Ja und, was ist denn das Schlimme daran? Mit etwas mehr Selbstbewusstsein sollten
diese häufigen Zweifel schwächer werden. Ob sie aber ganz weggehen, weiß ich nicht.
Wenn Du grundsätzlich zu Deinem Partner stehst, dann solltet ihr auch die Zeiten der
vorübergehenden Unsicherheit überwinden.

Ich befürchte, Deine Ängste werden vor allem deswegen so richtig schlimm, weil Du glaubst, dass Du so
nicht denken darfst. Bezeichnest Du das als krank? Ich nicht!
Der Kopf lässt sich nicht verbieten, etwas negatives zu denken. Denken darfst Du sehr vieles.
Machen solltest Du aber noch lange nicht alles.

Zitat:
Nur weiß er nicht, was das heißt, er fühlt diese Anspannung und Ängste nicht.


Ich glaube, Du spürst diese Ängste auch nur so stark, weil Du Dir einige Gedanken selbst verbietest. Da sind wir wieder
bei dem, sich selbst akzeptieren. Du darfst hin und wieder so denken. Davon wird man nicht krank.
Zitat:
Was mein Selbstbewusstsein betrifft, wenn es darum geht etwas durchzusetzen etc. Bin ich nicht eingeschränkt.
Ich trete selbstsicherer auf als mancher Mann, weil ich meinen Standpunkt einfach kontinuierlich vertrete.


Das ist doch sehr gut. Also ist ein Teil Deines Selbstbewusstsein gut vorhanden.

Zitat:
Aber ich habe sicherlich ein Defizit was mich selbst und meinen Körper betrifft.



Du beschreibst das sehr gut. Diese zweigeteile Arten von Selbstbewusstsein gibt es bei uns Menschen sehr oft.
Nun weißt Du eigentlich genau, an welcher Stelle des Selbstbewusstseins Du ansetzen solltest.

Lerne Dich und das was Du denkst einfach zu akzeptieren. Auch wenn Du Dich mit manchen Gedanken nicht so gut fühlst.


Ich glaube Du hast mir gedanklich ein großes Stück weiter geholfen. Ich fange an zu verstehen, warum es hier
ein großes Thema gibt, Angst den Partner nicht zu lieben.
Vermutlich glauben dort fast alle, so wie Du, ihre negativen Gedanken wären krankhaft.



Viele Grüße

Bernhard

Hallo Bernhard,

das es Schwankungen gibt sind normal. Aber bei mir sind es immer so extreme. Das ich dann alles anzweifle macht mich verrückt. Ich möchte es ja gar nicht anzweifeln. Gerade heute habe ich gemerkt, wie sehr sich meine Gedanken auf meinen Körper auswirken. Ich habe mal bewusst drauf geachtet an was ich im Unterbewusstsein gedacht habe in dem Moment als ich mich schlecht gefühlt habe. Diesen Weg bezweifele ich sehr häufig. Das war schon immer so. Also nicht nur bei ihm. Wenn ich mich dann bei solchen Gedanken ertappe in denen mir durch den Kopf geht ob ich das so will wie es ist, erschreckt es mich sehr oft! Ich erschrecke quasi vor meinen eigenen Gedanken.
Erschwerend kommt noch hinzu, dass ich neben der Angst wegen der BSD vermehrte Krankheitsängste entwickelt habe. Meine Beine schmerzen seit längerem an mehreren Stellen, und mittlerweile denke ich auch da an schlimme Dinge. Ich bin froh wenn der Termin am Freitagmorgen bei meiner Ärztin ist, und sie mir nachdem Ultraschall sagt ob ich weitere Untersuchungen brauche oder ob sie es für unbedenklich hält.

Vllt hast du recht! Aber was soll ich tun wenn die Gedanken so besorgniserregend sind? Ich möchte nicht die Beziehung anzweifeln und ich möchte auch nicht denken das ich furchtbar schlimm krank bin...

Gestern mussten wir etwas abholen, im Nachbarort nur 8km entfernt. Bewusst keine Angst gehabt. Als ich dann draußen stand und darauf wartete abgeholt zu werden, ging es los. Anspannung etc. Der Gedanke ins Nachbarort zu fahren macht mir bewusst keine Angst. Aber diese unterbewusste Angst... Ich war erst wieder entspannt, als wir auf dem Nachhauseweg waren.

Wie stärke ich denn mein Selbstbewusstsein in diesem Bereich? Wie soll ich meinem Körper vertrauen wenn es mir immer wieder so bedrohliche Signale sendet?
Ich weiß nicht ob ich denke das meine Gedanken krankhaft sind. Ich weiß nur das sie mir Angst machen.

Liebe Grüße
Vonnie

Zitat von Vonnie006:
Der Gedanke ins Nachbarort zu fahren macht mir bewusst keine Angst. Aber diese unterbewusste Angst...


So empfinde ich es auch oft. Bewusst sage ich mir gar nicht, dass ich Angst habe, aber unbewusst muss was ablaufen, das merke ich an den Symptomen meines Körpers.

Zitat von koenig:

So empfinde ich es auch oft. Bewusst sage ich mir gar nicht, dass ich Angst habe, aber unbewusst muss was ablaufen, das merke ich an den Symptomen meines Körpers.


Ganz genau! Ich habe gestern als ich dann im Auto saß auf einmal ein Stechen rechts in der Seite bekommen welches ich nicht kannte. Dachte mir in diesem Moment Krass was du (der Kopf) alles mit meinem Körper machen kannst ....

Hallo Vonnie,
Zitat:
das es Schwankungen gibt sind normal. Aber bei mir sind es immer so extreme.


Du hast Recht. Die Schwankungen sind heftig. Ich sage mal, noch sind sie heftig.
Ich glaube, Du wirst das ganz langsam nach und nach verändern. Es beginnt immer damit, dass Du verstehst,
was da ungefähr abläuft.

Zitat:
Gerade heute habe ich gemerkt, wie sehr sich meine Gedanken auf meinen Körper auswirken.


Prima, das ist ein sehr großer Fortschritt. Unsere Gedanken können ganz, ganz viel im Körper beeinflussen und steuern.

Zitat:
Erschwerend kommt noch hinzu, dass ich neben der Angst wegen der BSD vermehrt Krankheitsängste entwickelt habe.


Vonnie, das ist ungefähr das gleiche Thema.

Zitat:
Aber was soll ich tun, wenn die Gedanken so besorgniserregend sind?


Zunächst solltest Du immer erst einmal inne halten und Dir sagen.
Hey, das sind aber jetzt wieder unangenehme Gedanken, die ich da habe.
Mit der Hilfe von Deinem Bewusstsein kannst Du nach und nach lernen, welche Gedanken Du wichtig findest und
welche Gedanken Du nicht so wichtig findest. Damit beginnst Du zu unterscheiden und zu entscheiden, was Dir wichtig
ist von Deinen Gedanken. Und genau hier beginnst Du damit, Dein Selbstbewusstsein aufzubauen.
Du selbst entscheidest zukünftig mit, was Du denken willst. Dein Kopf ist kein Zufallsgenerator, der Dich mit
irgendwelchen Gedanken beschäftigt. Du steuerst das Ganze.
Zitat:
Als ich dann draußenstand und darauf wartete abgeholt zu werden, ging es los.
Anspannung etc. Der Gedanke ins Nachbarort zu fahren macht mir bewusst keine Angst .
Aber diese unterbewusste Angst...



Wie schön, dass Du nun weißt, dass es eine unterbewusste Angst von Dir ist. Diese unterbewusste Angst solltest Du
nun versuchen bewusst werden zu lassen. Durch überlegen sollte Dir das gelingen, auch wenn Du länger dafür brauchst.
Eine Angst bekommst Du erst weg, wenn Du sie Dir bewusst gemacht hast. Das Unterbewusstsein ist nur ein Speicher,
ändern kannst Du da auf direktem Weg nichts. Dieser Weg geht immer nur über Dein Bewusstsein.

Zitat:
Wie stärke ich denn mein Selbstbewusstsein in diesem Bereich.


Teilweise habe ich das gerade schon beschrieben. Ansonsten wird sich das eventuell in weiteren Gesprächen ergeben.
Zitat:
Wie soll ich meinem Körper vertrauen, wenn es mir immer wieder so bedrohliche Signale sendet?


Liebe Vonnie, wenn Du es genau nimmst, sendet Dir Dein Körper gar keine Signale. Dein Körper zeigt Dir ein paar
Krankheitsymptome, weil Dein Kopf häufig extrem angespannt und überlastet ist. Er hat dann nicht mehr die Zeit und
die Lockerheit, um Deinen Körper entspannt zu steuern. Durch die Überlastung, ist er sich nicht mehr sicher, ob alle
Sachen im Körper richtig funktionieren. Weiterhin kann das Gehirn in dem Moment nicht erkennen, das es durch
seine Unsicherheit diesen Stress selbst erzeugt hat und immer und immer weiter, bis auf die Spitze treibt.
Das musst Du Deinem Kopf selbst sagen,das er mit der Angst übertreibt.
Dein Satz sollte also eigentlich heißen.
Wie soll ich meinem Kopf vertrauen, wenn er meinen Körper immer wieder so stresst,
das mir der Körper dann signalisiert, mit mir stimmt etwas nicht.

Antwort:
Freunde Dich mit Deinem Bewusstsein und mit Deinem Unterbewusstsein an.
Sie erzählen Dir sehr viel über Dich, wenn Du ihnen vertraust.
Und sage Deinem Kopf immer und immer wieder, dass er nicht so schnell unruhig werden soll. Du passt schon auf, dass
Dir nichts passiert. Weil Du schon seit Jahren erwachsen bist, kannst Du den größten Teil dieser Schutzfunktion heute
selbst übernehmen.
Du brauchst also keinen zusätzlichen Aufpasser mehr. Du schaffst das jetzt problemlos allein.

Sobald Dir Dein Gehirn vertraut, dass Du in den meisten Situationen selbst auf Dich
aufpasst, ist Deine Angststörung wie von Zauberhand verschwunden.
Nur ist dies oft ein etwas längerer Weg mit viel, viel Übung.

Viele Grüße

Bernhard

Meine Therapeutin betonte gestern auch noch einmal, dass der Körper mit all seinen Symptomen jetzt uns was sagen will, weil wir uns in irgendeiner Weise nicht zuhören, wahrnehmen, was auch immer. Der Kopf/Körper will beachtet werden.

@koenig
Zitat:
weil wir uns in irgendeiner Weise nicht zuhören, wahrnehmen, was auch immer. Der Kopf/Körper will beachtet werden.


Das sehe ich auch so. Der Kopf will aber nicht nur beachtet werden.
Er will von Dir gesteuert werden.
Versuche Dir mal bewusst zu machen, welche Gedanken Du steuerst und welche Du einfach frei laufen lässt.

Bernhard

Hallo Bernhard,

ich denke dass das noch ein ganz großes Problem von mir ist, zu erkennen das die unterbewussten Gedanken größtenteils unwichtig sind bzw nicht der Realität entsprechen. Da sollte ich unbedingt, wie du sagst, darauf aufbauen. Ich hoffe das dies mir eine Erleichterung im Umgang mit der Angststörung bringen wird.

Das die Angst in meinem Unterbewusst sein war, habe ich sehr schnell verstanden, aber dennoch habe ich die Anspannung nicht in den Griff bekommen.

Das klingt sehr plausibel das nicht mein Körper mir die Signale schickt, sondern der Kopf dafür verantwortlich ist. So wie du es beschrieben hast, macht das schon absolut Sinn. Dem Kopf positiv zureden ist da wohl das Zauberwort!

Liebe Grüße
Vonnie

@koenig

das hat mir meine Therapeutin auch schon gesagt. Da gibt es einen sehr guten Spruch/Zitat, ich weiß jetzt allerdings nicht von wem der ist:

Sagt die Seele zum Körper: hilf mir!
Der Mensch hört nicht auf mich!
Körper: Warte, ich mache ihn krank, dann MUSS er sich Zeit für dich nehmen!

Liebe Grüße
Vonnie

Hallo Vonnie,
Zitat:
ich denke dass das noch ein ganz großes Problem von mir ist, zu erkennen das die unterbewussten Gedanken
größtenteils unwichtig sind bzw nicht der Realität entsprechen.


Hier möchte ich noch einmal ganz deutlich etwas zu sagen.
Vorsicht! Gerade die unterbewussten Gedanken sind wichtig. Die lässt Du nämlich ungefiltert passieren.
Eine manchmal gefährliche Denkweise.
Ob Deine unterbewussten Gedanken nicht der Realität entsprechen, dass solltest Du von Fall zu Fall entscheiden.
Ich glaube, generell kann man das nicht sagen.
Zitat:
Dem Kopf positiv zureden ist da wohl das Zauberwort!


Ich bin davon überzeugt. Falls Du es anders siehst, bin ich auf Deine Antwort gespannt.


Bernhard

Bernhard, ich wollte mich mal für deine guten und sehr hilfreichen Kommentare bedanken. Ich möchte den Thread nicht schreddern oder auf meine Situation verweisen, dafür gibt es andere Stellen. In jedem Fall schreibst du sehr differenziert und gibst auch mir, als stillen Leser in diesem Thread, viele Anregungen die Ursache für die unbewusste Angst zu erkennen. Das hat mir in dieser Woche sehr geholfen mir einige Dinge klarer zu machen, die Ursache der Angst nach fast 2 Jahren zu erkennen. Interessanterweise hat die Angst ebenfalls abgenommen, ich erlaube mir jetzt die Gedanken zu denken. Auch wenn diese Gedanken irritierend sind und mich einfach nur warnen wollen, brauch ich doch nicht auf Sie zu hören. Die Angst will mir nur helfen damit ich mich nicht ins Unglück stürze.
Das habe ich verstanden und versuche das nun in den nächsten Wochen/Monaten weiter zu erlernen, um nicht wieder in die unkontrollierte Angst zu verfallen, die mich zeitweise Tage oder wochenlang lähmte.

Danke!

Hallo Bernhard,

ich meinte mit unwichtig, die beängstigenden, die, die meine Beziehung anzweifeln oder die mir die Angst machen ins Nachbarort zu fahren.

Das positive zureden ist auch die einzige Strategie, neben der Atemtechnik, die ich in argen Situationen konsequent durchziehen kann!

Liebe Grüße
Vonnie

@Sportsfreund danke für deine Worte, dem kann ich nur Zustimmen!

Hallo Vonnie,

Zitat:
ich denke, dass das noch ein ganz großes Problem von mir ist, zu erkennen dass die
unterbewussten Gedanken größtenteils unwichtig sind bzw nicht der Realität entsprechen.

Zitat:
ich meinte mit unwichtig, die beängstigenden, die, die meine Beziehung anzweifeln
und die mir die Angst machen ins Nachbarort zu fahren.



Wie Du, finde ich, sollten wir hier noch einmal genauer hinschauen. Den Begriff unwichtig finde ich nicht gut gewählt.
Bevor Du eine Entscheidung in Deinem Bewusstsein triffst, sind alle Gedanken eigentlich gleich wichtig. Genau daraus
entsteht aber das Problem bei Angststörungen.
In dem Moment, wenn ein Angst machender Gedanke im Gehirn kommt, fühlst Du Dich überrascht und überrumpelt.
Wie alle anderen Gedanken, so nimmst Du auch die Angstgedanken ernst, viel zu oft aber zu ernst.
Und dann kommt Dein Bewusstsein ins Spiel. Dein Bewusstsein hat unter anderem einige sehr vorteilhafte und
lebensnotwendige Fähigkeiten. Es kann entscheiden, was Du Vonnie, willst. Und vor allem kann es auch Wahrscheinlichkeiten
einschätzen, also wie wahrscheinlich es ist, dass ein Ereignis auch eintrifft. Und es kann positive Gedanken erzeugen.
Diese Fähigkeiten helfen uns täglich sehr, sehr viel. Mit der Hilfe von Deinem Bewusstsein kannst Du Dir nun zum Beispiel
gut zureden, Dich also selbst beruhigen.
Und das kannst Du ja schon. Du solltest es nur regelmäßig machen.

Angstgedanken werden nur selten bewusst erzeugt. Sie werden aber von Dir nicht entschärft. Diese Fähigkeit solltest
Du weiter trainieren.

Zitat:
Das positive Zureden ist auch die einzige Strategie, neben der Atemtechnik, die ich in argen Situationen konsequent
durchziehen kann!


Ich denke, Du liegst hier richtig. Wenn Du erst mal in der Situation drin bist, kenne ich nur wenig, was sonst noch helfen
könnte. Helfen kann noch Ängste aufschreiben und mögliche Lösungen dazu schreiben und auch Tagebuch führen. Oder
einen Außenstehenden bitten, beruhigend zu reden, oder einfach mal zuzuhören.
Langfristig erscheint mir das von Dir beschriebene, selbst positive Zureden, das Beste zu sein.


Bernhard

Zitat von Hotin:
In dem Moment, wenn ein Angst machender Gedanke im Gehirn kommt, fühlst Du Dich überrascht und überrumpelt.


Was ich noch als Problem sehe ist, dass ich Angstsymptome habe, aber nicht weiß, warum ich sie jetzt habe, was dann in meinem Unterbewusstsein abläuft.

Wenn ich z. B. eine Spinne sehe und ich Angst vor Spinnen hätte, wüsste ich, warum ich diese Symptome jetzt bekomme. Nur Symptome ohne bewusstes Denken, dass ich jetzt Angst habe, finde ich nach wie vor sehr schwierig.

@koenig

Hallo koenig,
Zitat:
Was ich noch als Problem sehe ist, dass ich Angstsymptome habe, aber nicht weiß, warum ich sie jetzt habe,
was dann in meinem Unterbewusstsein abläuft.


Das wird auch nicht ganz einfach sein. Wenn ich das richtig vermute, könnte es bei dieser Angst darum gehen,
das Du Dich für irgendetwas nicht gut genug, oder nicht stark genug, oder unangenehm fühlst, weil Du irgendetwas
eigentlich nicht willst, es aber doch immer machst.
Vielleicht, weil Du gern mal jemandem am liebsten einmal ehrlich Deine Meinung sagen möchtest, es aber nie gewagt hast.
So etwas kann das sein. Also ein ungutes Gefühl, von dem Du aber glaubst, dagegen bist Du machtlos. Das kann zeitlich
auch weit zurück liegen.

Ich hatte zum Beispiel eine sehr über mich bestimmende Mutter. Erst als ich in Gedanken zu ihr gesagt hatte,
Mutter, Du bestimmst ab sofort nicht mehr über mich. Ich entscheide jetzt selbst, was ich will, habe ich mich von
einem unbewussten Druck befreit. Dieser Druck hat mich früher immer ausgebremst. Es waren Sätze von ihr, wie.
Mach das nicht. Das darfst Du nicht Das kannst Du nicht Das tut man nicht, und andere.
Solche Sätze und kaum einmal irgendein Lob für das, was ich gut gemacht habe, hatten mich dauerhaft stark verunsichert.
Es war ein gelerntes Denken, von dem ich mich im Laufe von Monaten und Jahren nach und nach gelöst habe.
Bei Dir kann es aber etwas völlig anderes gewesen sein.

Zitat:
Nur Symptome ohne bewusstes Denken, dass ich jetzt Angst habe, finde ich nach wie vor sehr schwierig.


Am Anfang ist das sehr, sehr schwierig. Du hast es ja weg gepackt. Irgendwann mal akzeptiert als etwas, gegen das
Du nie etwas tun konntest. Vielleicht auch nur nie tun wolltest. Vielleicht nie gewagt hast, Deine ehrliche Meinung zu
sagen. Dich vielleicht nie gewehrt hast. Das kann so vieles sein. Nun drückt es Dich plötzlich wieder, und Du weißt noch
nicht, warum. Weil es eigentlich für Dich normal geworden ist.

Deshalb kannst Du das gut in sehr persönlichen, vertrauten Gesprächen mit einem Psychologen finden.
Da kannst Du den Mut aufbringen, etwas auszusprechen, wofür Du Dich möglicherweise sogar schämst.

Und da erscheint es dann wieder. Das Dich selbst akzeptieren wollen und müssen, so wie Du heute bist,
damit Du zufrieden wirst. Weil jeder Mensch ist wertvoll und gut. Du also auch.
Gib Dir Zeit. Und sei offen für das, was Dich immer wieder ärgert und in Gedanken hindert.
Mit etwas Glück findest Du dann einige Sachen.

Bernhard
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Hotin:
Wenn ich das richtig vermute, könnte es bei dieser Angst darum gehen, das Du Dich für irgendetwas nicht gut genug, oder nicht stark genug, oder unangenehm fühlst, weil Du irgendetwas eigentlich nicht willst, es aber doch immer machst.


Du kennst mich mittlerweile doch sehr gut:-)

Die PA in den letzten zwei Monaten waren nicht viele, aber die hatten den Hintergrund, dass ich etwas machte, was ich nicht wollte. Das hatte ich mit meiner Therapeutin auch besprochen.

Zitat von Hotin:
Mach das nicht. Das darfst Du nicht Das kannst Du nicht Das tut man nicht,


Ich habe auch viele erlernte Sätze oder Verhaltensweisen, die mich behindern, ausbremsen, gar nicht meinem Naturell entsprechen.
Ich wurde schon sehr sachlich, sicherheitsbestimmt, artig und lieb zu sein als Mädchen etc. erzogen. Zur Verteidigung muss ich aber sagen, dass ich eine gute Kindheit hatte. Aber die Werte waren noch anders, meine Eltern jung etc.
Ich habe nun nach vielen Jahren unter Stress im Job Zeit, mich neu zu entdecken, mein wahres Naturell rauszulassen und meine Gefühle wieder mehr zu achten und zu respektieren.

Zitat von Hotin:
Am Anfang ist das sehr, sehr schwierig


Was bin ich ungeduldig:-) Wenn ich bedenke, dass ich in zwei Monaten schon so große Fortschritte gemacht habe.

Hallo Bernhard,

das hast du wirklich nochmal sehr schön erklärt! Danke
Gerade heute beim Arzt als ich warten musste und mir das Herz bis zum Hals schlug, inkl. Anspannung, hatte ich auch nur die Chance durch positive Gedanken und Atemtechnik die Situation ohne PA zu überstehen.

Liebe Grüße

Vonnie

Hallo Vonnie,
Zitat:
Gerade heute beim Arzt als ich warten musste... hatte ich nur die Chance durch positive Gedanken und
Atemtechnik die Situation ohne PA zu überstehen.



Wunderbar, wie Du das machst. Es klappt, Du kannst es sogar schon sehr gut.
Du weißt jetzt nicht nur, dass es geht, sondern auch wie es geht und warum es funktioniert.

Um eine fremde Sprache zu erlernen habe ich auch Jahre benötigt, bis es sich perfekt anhörte. Je mehr man übt,
umso schneller geht es.

Bernhard

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Mira Weyer
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