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Hallo Bernhard,

ich bin viel zu streng mit mir selbst, das habe ich mittlerweile verstanden. Ich versuche auch immer wieder meine täglichen Muster zu durchbrechen. Manchmal klappt es, manchmal nicht. Wenn es mir dann wieder bewusst wird, versuche ich wieder mehr darauf zu achten. Im Moment ist alles sehr viel. Die Firmengründung, zum 01.09. der Wohnungswechsel...
Aber wenn ich ganz ehrlich mit mir bin, habe ich schon immer irgendwas gehabt was mich beschäftigt hat, auch ohne Firmengründung oder Umzug... Mal gedanklich frei sein, das kenne ich überhaupt nicht. Selbst wenn ich auf der Couch liege geht das nicht wirklich. Es geht nur dann, wenn ich mir mal die Zeit nehme meine Serie zu schauen, da kann ich wirklich abschalten. Das ist aber mehr wie ein flüchten aus der Realität in den Serien die ich schaue gibt es keine Panikattacken oder Krankheiten und auch keine Probleme die nicht lösbar sind.
Letzte Woche hab ich mal bewusst nachgedacht ob ich so wie es ist glücklich bin. NEIN bin ich nicht! Der allergrößte Stein auf meinem Herzen sind die Attacken und das damit verbundene eingeschränkt sein in meinem Leben. Ich wünsche mir so sehr mal Ausflüge machen zu können. Gestern Abend waren wir mit Freunden essen, bei uns in der Nähe natürlich, und auf einmal hatte ich richtig gute Laune. Das war so schön
Der Alltag, nichts unternehmen können weil es der Kopf seit fast 3 Jahren nicht zulässt, macht mich seelisch wirklich sehr fertig Wenn das mein restliches Leben so bleiben sollte... dann weiß ich echt nicht weiter

Liebe Grüße
Vonnie

Hallo Vonnie,

Zitat:
ich bin viel zu streng mit mir selbst, das habe ich mittlerweile verstanden.


Ich habe den Eindruck, Du kommst der Lösung immer schneller näher.
Gehe mal durch die Straßen und beobachte die Menschen. Mehr als die Hälfte der Leute geht zu streng mit sich um.
Und dies ist wie Dünger für Ängste. Sie wachsen dann rasend schnell.
Zitat:
Ich versuche auch immer wieder meine täglichen Muster zu durchbrechen.


Was glaubst Du, wie das bei Dir funktionieren kann?
Zitat:
Aber wenn ich ganz ehrlich mit mir bin, habe ich schon immer irgendwas gehabt was mich beschäftigt hat,
auch ohne Firmengründung oder Umzug...


Ja klar, warum bist Du denn hauptsächlich so streng zu Dir?
Zitat:
Mal gedanklich frei sein, das kenne ich überhaupt nicht.


Dann wird es jetzt aber wirklich Zeit dafür.
Zitat:

Es geht nur dann, wenn ich mir mal die Zeit nehme meine Serie zu schauen, da kann ich wirklich abschalten.
Das ist aber mehr wie ein flüchten aus der Realität…


Genau, deswegen funktioniert das Abschalten damit auch nicht richtig.
Zitat:

Letzte Woche hab ich mal bewusst nachgedacht ob ich so wie es ist glücklich bin. NEIN bin ich nicht!


Also, was wirst Du in den nächsten Monaten für Dich verbessern?
Zitat:
Gestern Abend waren wir mit Freunden essen, bei uns in der Nähe natürlich, und auf einmal hatte ich richtig gute
Laune. Das war so schön.


Du siehst, es geht schnell und einfach, zumindest für Stunden und Tage Ängste klein zu halten.
Nichts, was wirklich nach Krankheit aussieht. Du solltest es häufiger machen.
Zitat:
Der Alltag, nichts unternehmen können weil es der Kopf seit fast 3 Jahren nicht zulässt, macht mich seelisch wirklich sehr fertig.

Steuerst Du denn nicht hauptsächlich Deinen Kopf selbst? Also ich steuere das, was ich denken will sehr stark selbst.
Oder wogegen kannst Du noch nicht an? Beginne etwas zu verändern. Probiere vieles aus. Nicht alles wird klappen und
nicht alles wird Dir gut tun. Insgesamt aber wirst Du Dich weiter befreien. Davon bin ich überzeugt.

Bernhard

A


GAS - immer mehr Ängste treten auf

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Zitat von Vonnie006:
Aber wenn ich ganz ehrlich mit mir bin, habe ich schon immer irgendwas gehabt was mich beschäftigt hat
Zitat von Vonnie006:
Mal gedanklich frei sein, das kenne ich überhaupt nicht.


So wie du Vonnie funktioniere ich auch. In den letzten Jahren hat sich das bei mir allerdings leider immer mehr verschlimmert. Oft war ich dann nach meinem stressigen Job abends rast- und ruhelos und irgendwelche alten Fernsehserien sind dann auch immer eine Flucht.
Ich habe mir selbst nicht zugehört und meinen Frust nur durch TUN oder ABLENKEN begraben. Jetzt kommt es wohl alles raus. Deswegen muss ich mich auch neu ordnen, wie ich das immer sage @hotin.

Genau @koenig aber das neuordnen ist gar nicht so einfach. Ich merke wie ich jetzt zb schon wieder in der Spirale der negativen Gedanken drin bin. Ich bin heute sehr spät aufgestanden und das erste was mir durch den Kopf ging war, was ich alles heute noch machen MUSS und das ich das sicher gar nicht schaffe... Nein, ich MUSS nicht alles schaffen! Da muss ich lernen Prioritäten zu setzen. Nur das zu machen was nicht aufgeschoben werden kann, wie zb. meine Pflanzen umtopfen, denn die sind schon kurz vor kaputt... aber meine Zeitung lesen oder andere dinge die aufgeschoben werden können, sollte ich lernen zu akzeptieren das ich kein schlechtes Gewissen haben brauche wenn ich etwas nicht schaffe zu machen... Und dadurch bin ich auch meist ruhelos. Ist es bei dir vllt so ähnlich?

Hallo Bernhard,

all das Geschriebene umzusetzen kommt mir wie eine riesen Hürde vor. Es ist ja nicht nur eine Kleinigkeit. Es sind so viele Aspekte die bedacht und verändert werden sollten. Ich habe das Gefühl es erschlägt mich. Also ich meine das jetzt nicht in irgendeiner Form negativ, bitte nicht falsch verstehen! Ich denke das du verstehst was ich meine, oder?

Ich versuche auf mich zu achten, das ich wie eben im Post an koenig geschrieben habe. Ich schätze dass das enorm viel Druck auf mich ausübt!

Ich weiß es ehrlich gesagt nicht warum ich so bin. Warum ich so pflichtbewusst bin. Warum ich so einen Druck dadurch auf mich ausübe. Vllt weil ich als ich Kind war immer allen beweisen wollte das aus mir etwas wird ? Viele Menschen in meinem Umfeld, sei es Eltern von Klassenkameraden oder Mitmenschen aus dem Ort, haben wohl damit gerechnet das aus mir kein Mensch wird der sein Leben im Griff hat. Das wurde mir auch ganz unverblümt von einer Freundin meiner Tante ins Gesicht gesagt... Die Familienumstände waren bei mir katastrophal. Und wenn man nachdem typischen Klischee geht, hätte aus mir eine H4 Empfängerin werden müssen. Keine Frau die ihren Schulabschluss macht. Keine Frau die 2 Ausbildungen mit Note 2 abschließt. Keine Frau die mehr Geld verdient hat als ein Mann auf dem Bau....

Was mir selbst aufgefallen ist, ist, das wenn eine Verabredung ansteht, eine private, völlig egal was, ich mich nicht drauf freuen kann. Ich würde am liebsten zuhause bleiben. Vllt wegen der Angst davor? Aber andererseits will ich aus dem Alltagstrott raus...

Wie kann ich denn lernen mal wirklich abzuschalten? Ich weiß es wirklich nicht

Ich muss mir erst einmal eine Liste machen, was genau ich an meinem Leben nicht mag, und wie ich es verbessern kann.

So kleine Momente, in denen es mir gut geht, nehme ich richtig wahr und genieße sie auch! Denn sie sind viel zu selten.

Ich würde sagen, ich bin noch in der Ausbildung zu lernen wie ich meinen Kopf steuere und meine Gedanken bewusst wahrnehme. Wie gesagt im Moment fühle ich mich was die Veränderung anbelangt auch etwas überfordert...

Liebe Grüße
Vonnie

Vonnie, du hast geschrieben, dass du es allen bewiesen hast, dass du es schaffst. Sprich, wenn du im Aussen beweisen möchtest, wird gut nie gut genug sein. Ergo, hast du enormen Stress, den letztendlich besteht pure Angst, nochmals dort zu landen, wovor du flüchtest. Es passt auch prima dazu, dass du nach einer Ohnmacht, sprich Kontrolle verlieren, in die Angst gerutscht bist.

Ich hab Das ähnlich durch. Hab Liebe mit Leistung verwechselt, hatte es eben so gelernt. Und wenn plötzlich deine Leistung evtl. Nicht mehr aufrechterhalten werden kann, oder es kommen andere Trigger hinzu, nun, dann hat man auf einmal Angst. Angst, dass genau diese Rüstung: Perfektion, alles im Griff haben können, es anderen beweisen wollen, etc. plötzlich nicht mehr vorhanden ist. schei..

Das Blöde ist, diese Zusammenhänge begreift man überhaupt nicht, was hat Perfekt mit Angst zu tun?

Nun, hinter Perfekt, alles im Griff haben wollen, steckt ja generell die Angst, dass man Versagen könnte. Und schon könnte dir klar werden, dass genau das passiert ist. Hast dich buchstäblich übernommen, und bist in extremen Stress reingerutscht.

Im Prinzip besteht das Geheimnis darin, kleinere Brötchen backen zu können, denn letztendlich interessiert es, ausser dir, kein anderer Mensch, wie du deinen Alltag packst. Manchmal ist weniger einfach mehr.. Kannst auch Gelassenheit dazu sagen.

Allerdings stellt sich Gelassenheit nur ein, wenn du zur Zufriedenheit gelangen kannst. Deiner Zufriedenheit. Jetzt tobt die Angst in dir. Nun, die ist nur ein Zeichen dafür, dass du ein Leben lebst, das dir zuviel ist. ÄNGSTE haben immer einen Grund. Sie wollten uns warnen, damit wir überleben. Also, hör doch auf deine Angst.. Du kannst wirklich lernen, dass,,deine grösste Angst zu versagen , der Grund ist, überhaupt Angst entwickelt zu haben. Denk Ich mal.

Und glaubst du wirklich, dass du mit weniger Perfektion nicht genausoviel erreichen kannst, wie jetzt? Zumindest geht dein Stresslevel zurück, wenn man nicht mehr überall alles super hinbekommen muss.

Vonnie, du schreibst, du musst die Blumen umtopfen statt Zeitung lesen. Eben andersrum. Erst sei du dran und dann die Blumen. Kleines Beispiel...aber das hat große Wirkung.

Hallo Vonnie,
Zitat:
Genau @koenig aber das neuordnen ist gar nicht so einfach.


So lange Du noch nicht weißt, wonach Du neu ordnen willst hast Du absolut Recht.
Zitat:
sollte ich lernen zu akzeptieren dass ich kein schlechtes Gewissen haben brauche wenn ich etwas nicht schaffe zu machen...


Dann mache das. Dies gehört vor allem auch zum neu ordnen.

Zitat:
all das Geschriebene umzusetzen kommt mir wie eine riesen Hürde vor.


Das verstehe ich. Es ist aber völlig unbegründet. Die Hürde scheinst Du nur zu sehen, weil Du noch nicht weißt,
wie Du das Leben für Dich besser gestalten kannst. Vermutlich verbindest Du, nicht Deine Pflichten zu erfüllen mit
ein schlechter Mensch zu sein. Das ist aber nicht so.
Zitat:
Ich versuche auf mich zu achten, …. Ich schätze dass das enorm viel Druck auf mich ausübt!


Das sehe ich völlig anders. Du achtest eben nicht auf Dich. Oder zumindest viel zu wenig.
Deine Pflichterfüllung steht höher, als Du selbst. Wundert Dich jetzt noch was?

Zitat:
Ich weiß es ehrlich gesagt nicht warum ich so bin. Warum ich so pflichtbewusst bin.
Vllt weil ich als ich Kind war immer allen beweisen wollte das aus mir etwas wird?


Ich glaube, hier hat @Icefalki etwas außerordentlich wichtiges geschrieben. Vielen
Dank an sie, für konzentriertes Mitlesen und ihre Tipps.
Zitat:
Ergo, hast du enormen Stress, denn letztendlich besteht pure Angst, nochmals dort zu landen, wovor du flüchtest


Hat sie nicht völlig Recht damit? Willst Du Dir, Deinen Eltern, oder sonst wem beweisen,
dass Du gut und leistungsfähig bist? Suchst Du in Deiner Überlastung und Perfektion eigentlich nur Anerkennung?
Das wäre dann eine wichtige Teilerklärung.

Zitat:
Wie kann ich denn lernen mal wirklich abzuschalten? Ich weiß es wirklich nicht


Indem Du herausfindest, vor welchen Geistern Du wegläufst? Was jagt Dich so?
Zitat:
Ich muss mir erst einmal eine Liste machen, was genau ich an meinem Leben nicht mag, und wie ich es verbessern kann.


Oh je, das wird aber eine sehr lange Liste werden. Willst Du nicht lieber eine Liste erstellen, was Du besonders magst
und was Du persönlich für Dich erreichen möchtest?
Das ist weit weniger Denkarbeit. Somit bist Du schneller fertig und hast früher Erfolgserlebnisse.
Zitat:
Wie gesagt im Moment fühle ich mich was die Veränderung anbelangt auch etwas überfordert...


Das wird so sein. Du wirst sehr strenge innere Regeln haben, nach denen Du lebst.
Egal ob Du Dich nach rechts, nach links, nach vorn, oder nach hinten bewegst.
Überall hast Du Schilder stehen, Das will ich nicht, Das darf ich nicht, das tut man nicht
und viele andere.
Versuche mal, ob Du nicht ganz viele dieser Regeln, nach denen Du jetzt lebst, einfach verschrottest.
So viele Regeln braucht kein Mensch.
Danach geht es Dir bestimmt viel besser.

Bernhard

Zitat von Vonnie006:
Und dadurch bin ich auch meist ruhelos. Ist es bei dir vllt so ähnlich?


Japp, so ist es. Der Berg scheinbarer Verpflichtungen in meinem Kopf kann mich auch zur Unruhe treiben.

Irgendwie bin ich so erzogen worden:

- Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.
- Anerkennung durch Leistung (Schule etc.)
- Lieb, artig und höflich zu sein.
- Respekt zu haben.

Zitat von Icefalki:
alles im Griff haben können


Bei mir ist es das Wort KONTROLLE! Ich muss lernen, dass ich vieles im Leben einfach nicht kontrollieren kann, nicht im Griff haben kann. Das erzeugt auch Ängste.

Zitat von Hotin:
Suchst Du in Deiner Überlastung und Perfektion eigentlich nur Anerkennung?


Das ist sicher bei vielen Menschen so. Einige kommen so durchs Leben, andere haben irgendwann Probleme damit. Eben auch Ängste!

Zitat von Hotin:
Das wird so sein. Du wirst sehr strenge innere Regeln haben, nach denen Du lebst.
Egal ob Du Dich nach rechts, nach links, nach vorn, oder nach hinten bewegst.
Überall hast Du Schilder stehen, Das will ich nicht, Das darf ich nicht, das tut man nicht
und viele andere.
Versuche mal, ob Du nicht ganz viele dieser Regeln, nach denen Du jetzt lebst, einfach verschrottest.
So viele Regeln braucht kein Mensch.
Danach geht es Dir bestimmt viel besser.


Danke @hotin!

@koenig

ich erkenne mich 1:1 wieder in deinen Worten!All diese Stichpunkte könnten ebenso von mir sein!

Kontrolle... ja Kontrolle.... keine Kontrolle zu haben ist für mich furchtbar! Auch wenn ich etwas meiner Verantwortung abgeben muss... fällt mir das unglaublich schwer. Denn wenn ich es selbst mache weiß ich a) das es gemacht ist und b) das es richtig gemacht ist...

@Icefalki

danke für deine Worte! Du hast absolut recht, wenn man jemandem anderen etwas beweisen will, dann wird es nie genug sein! Zufriedenheit ist in der Tat das Stichwort schlechthin. In den letzten Jahren, nach meinen Abschlüssen ging es mir gar nicht mehr um das Außenbild. Es ging danach um mich selbst. Ich hatte Angst nicht selbstständig existieren zu können. Immer fleißig arbeiten gehen, Geld sparen. Mit meiner Oma lebten wir damals weit unter dem Existenzminimum, eine Stück Fleisch gab es nie. Mit viel Glück konnten wir uns mal eine Portion Wurst vom Metzger leisten. Dorthin wollte und will ich niemals mehr zurück. Ich führe kein Luxusleben. Shoppen? 1x im Jahr vllt, aber auch deshalb weil das was ich habe mir reicht. Nach meinem Zusammenbruch und der daraus resultierenden Angststörung bin ich nun dort gelandet wo ich niemals mehr hin wollte. Ohne meinen Partner und ohne die Anstellung in seiner Firma würde ich wohl in der Tat H4 beziehen. Meine eigentlich größte Angst! Zwischenzeitlich habe ich mal in einer anderen Anstellung Teilzeit gearbeitet. Es ging, aber auch nur weil es in meiner Komfortzone war und fast täglich nur mit Anspannungszuständen geschafft.
Versagensangst ist wahrscheinlich wirklich der Schlüssel hinter den Ängsten. Und die Gedanken dazu machen die Situation nicht wirklich besser! Gelassenheit versuche ich zu erlernen. Aber einfach fällt es mir nicht. Gestern Abend hatte ich wieder heftigstes Gedankenkarussell sodass ich furchtbar aufgewühlt war. Müde, aber unfähig zu schlafen. Iwie habe ich es geschafft dann einzuschlafen, nur gehen die Sorgen heute weiter. Und da fängt das ganze schon wieder an. Ängste, sich finanziell übernommen zu haben, zu versagen. Dass das, was nächsten Monat ins Haus steht nicht stemmen zu können.... Manchmal habe ich das Gefühl, ich hüpfe von einer Sorge in die nächste.
Ich glaube schon, das du da richtig liegst mit dem Grund meiner Ängste. Genauso wie @Hotin auch sagte, der Grund liegt bestimmt weiter hinter meinem Zusammenbruch...
Und die Ängste die ich als Kind aushalten musste.... die wünsche ich keinem anderen Menschen

@koenig grundsätzlich hast du absolut recht, erst das tun was einem gut tut. In diesem Fall ging es nicht anders. Ich habe das Umtopfen sooo lange vor mir hergeschoben das die Blumen schon von unten her total kaputt waren. Also wurde es wirklich dringend Zeit. Aber es hatte auch eine positiven Nebeneffekt, ich habe dann noch mit meinen tollen Nachbarn zusammengesessen und tolle Gespräche geführt. Das tat mir wirklich gut

Liebe Grüße
Vonnie

Hallo Vonnie,

Zitat:
Kontrolle... ja Kontrolle.... keine Kontrolle zu haben ist für mich furchtbar!


Dann scheinst Du jetzt einen der Gründe für Deine Panikattacken gefunden zu haben.
Einen Glückwunsch an Dich.
Zitat:
Auch wenn ich etwas meiner Verantwortung abgeben muss... fällt mir das unglaublich schwer.


Wenn Du bisher immer versucht hast, alles unter Kontrolle zu haben, bedeutet das nicht, dass Du zukünftig nichts
mehr kontrollieren sollst. Dein Leben zu steuern und zu kontrollieren ist ja wunderbar. Es hat Dich ja auch dorthin
gebracht, wo Du jetzt stehst. Kontrolle ist also sehr positiv. Nur, was zu viel ist, ist zu viel. Deshalb war es für Dich
auch so schwer, das zu finden.
Durch diese übermäßig starke Kontrolle hinderst Du Dich daran, Dich entspannen zu können und dadurch entsteht
ein großes Problem. Du fühlst Dich plötzlich nicht mehr wohl, wie im Hamsterrad.
Mit der Kontrolle ist es so ähnlich wie mit dem Gas geben beim Autofahren.
Ohne Kontrolle geht kaum etwas. aber zu viel Kontrolle macht das Leben zur Hölle.

Also baue Entspannung in Dein Leben ein. Zeiten, in denen Du ganz wenig Kontrolle ausübst. Dies entspannt Deine
Nerven. Und Du wirst wieder leistungsfähiger.

Einen schönen Sontag für Dich

Bernhard

Hallo Bernhard,

das kann sehr gut sein dass das daran liegt das ich quasi noch keinen roten Faden habe wie ich das alles verändern kann. Es scheint mir noch nicht klar zu sein. Wenn ich meine Pflichten nicht erfülle, fühle ich mich in der Tat nicht gut.

Ich versuche ja auf mich zu achten, was mir aber nicht so leicht fällt. Somit schaffe ich es oftmals nicht wie eigentlich gewollt! Meine Pflichten stehen wirklich höher im Kurs als ich selbst

Ich bin mir sicher das du und @Icefalki mit euren Worten ins schwarze trefft! Absolut sicher! Ich glaube ich suche die Anerkennung mir selbst gegenüber. Und schaffe ich mal nicht was ich mir vorgenommen habe, oder kommt wieder Panik, bin ich niedergeschlagen und enttäuscht.

Was jagt mich so? Eine sehr berechtigte Frage! Ich habe jetzt mal eine zeitlang bewusst darüber nachgedacht. Mich jagt eigentlich alles. Die aktuellen Geldsorgen, wenn ich auf der Couch sitze, sehe ich den Staub der dick auf den Schränken liegt, ich sehe den Teppich der gesaugt gehört, ich sehe das Bad welches dringend geputzt werden sollte, ich sehe die Tasche die ich seit 1,5 Jahren nicht geschafft habe fertig zu häkeln, ich sehe die Möbel die ich noch verkaufen möchte vor unserem Umzug, ich sehe die Spülmaschine die ausgeräumt werden muss, ich sehe die Wäsche die zusammengelegt werden muss... ich sehe meine Angststörung, ich sehe das es mir dabei nicht gut geht, ich überlastet bin. Ich frage mich aber, wie andere Menschen das alles schaffen.. mit Kindern, mit Vollzeit arbeiten gehen... ich weiß aber auch, das viele davon psychisch gesünder sind. Ich frage mich, ob ich mit meinem Vater wirklich gebrochen bleiben soll bis ich erfahre das er verstorben sein wird irgendwann?

Da hast du wohl recht das ich mit dieser Liste wohl eher zum Ziel kommen werde!

Meine Therapeutin meinte das mit den Regeln auch schon. Ich erlaube mir dies nicht, meinem Körper das nicht... krummelt der Magen bevor ich das Haus verlasse denke ich direkt an Anspannungen und PA und zack ist das entspannte außer Haus gehen vorbei...Ich brauche den roten Faden der mir hilft ein für mich entspannteres Leben zu führen.

Liebe Grüße
Vonnie

Hallo Bernhard,

vllt sollte ich mir feste Zeiten einplanen, in denen ich nur das mache wonach mir gerade der Kopf steht? Ich weiß das feste Zeiten dann auch wieder etwas von Routine und Kontrolle haben, aber vllt ist es gerade am Anfang für mich so leichter mal wirklich mir Zeit für mich zu nehmen...

Meine Kontrolle hat mich zwar zu 2 guten Abschlüssen gebracht aber anscheinend auch zu meinem Zusammenbruch...

Liebe Grüße und auch dir einen schönen Sonntag

Liebe Grüße
Vonnie

Hallo Vonnie,
Zitat:
Versagensangst ist wahrscheinlich wirklich der Schlüssel hinter den Ängsten.


Das wird so sein.
Zitat:
das kann sehr gut sein dass das daran liegt das ich quasi noch keinen roten Faden habe wie ich das alles verändern kann.


Wofür brauchst Du denn einen roten Faden? Und was um Himmels willen willst Du denn alles verändern? Du lebst doch gut,
oder nicht? Das Meiste soll doch bleiben wie es ist denke ich. Oder habe ich das falsch verstanden?

Zitat:
Ich versuche ja auf mich zu achten, was mir aber nicht so leicht fällt.


Vonnie, wer Panikattacken bekommt, der achtet meiner Meinung nach nie richtig auf sich selbst.
Zitat:
Wenn ich meine Pflichten nicht erfülle, fühle ich mich in der Tat nicht gut.


Wem genau gegenüber, bestehen denn Deine Pflichten? Bist Du nicht selbst Dein größter und unerbittlichster Arbeitgeber,
Kritiker und Antreiber?
Oder wer jagt Dich noch?
Zitat:
Ich glaube ich suche die Anerkennung mir selbst gegenüber. Und schaffe ich mal nicht was ich mir vorgenommen habe,
bin ich niedergeschlagen und enttäuscht.


Nun, wenn es genau so ist, wie Du es hier schreibst, dann braucht es nicht viele Veränderungen. Und einen
roten Faden vermutlich auch nicht.
Zitat:
schaffe ich mal nicht was ich mir vorgenommen habe, bin ich niedergeschlagen und enttäuscht.


Obwohl ich nicht glaube hierzu etwas antworten zu müssen, mache ich es trotzdem.
Nimm Dir ab morgen weniger vor. Dann gibt es wohl kaum noch einen Grund, dass Du von Dir selbst enttäuscht bist.
Oder vergleichen Deine Augen Dich ständig mit den angeblich Schönen und Reichen aus Film und anderen Medien.

Diese Welt ist nur eine Scheinwelt. Das heißt, es gibt zwar die Menschen und es gibt auch den Reichtum, aber mit sehr,
sehr vielen Krankheiten, Sucht-, Zwangs-, Angststörungen und vielem mehr.
Zitat:
Was jagt mich so? Mich jagt eigentlich alles.


Hier überlege Dir mal, was diese Aussage bedeutet. Wenn Du das Gefühl hast, dass Dich alles jagt, dann gibt es für
dieses Jagen eine gemeinsame Ursache. Ich glaube, Du hast sie schon gefunden und hier geschrieben.
Zitat:
Ich frage mich aber, wie andere Menschen das alles schaffen.


Ganz viele schaffen es nur, weil sie sich persönlich völlig zurückstellen. Dafür wünschst Du Dir aber zu sehr,
persönlich zufrieden zu werden. Diesen Wunsch kennen viele nicht, oder noch nicht.
Zitat:
Ich frage mich, ob ich mit meinem Vater wirklich gebrochen bleiben soll bis ich erfahre das er verstorben sein wird irgendwann?


Dazu kann ich nichts sagen, weil ich nichts darüber weiß, was zu eurem Bruch geführt hat.
Zitat:
Ich erlaube mir dies nicht, meinem Körper das nicht...
Ich brauche den roten Faden der mir hilft ein für mich entspannteres Leben zu führen.

Noch einmal. Ich glaube nicht, dass Du einen roten Faden brauchst. Mach es so etwa, wie
@koenig es geschrieben hat.

Zitat:
Eben andersrum. Erst sei du dran und dann die Blumen. Kleines Beispiel...aber das hat große Wirkung.


Ich sehe das auch so, Du solltest Dir in Dein Unterbewusstsein ein paar Gedanken einpflanzen.

Erst bin ich dran, dann andere.
Jeden Tag versuche ich etwas persönliches für mich zu machen.
Ich möchte dass es mir gut geht.
Ich will mich auch gut fühlen, wenn ich nicht alles erledigt habe.
Ich bin ein Mensch, keine Maschine.
Und andere Sätze.
Zitat:
vllt sollte ich mir feste Zeiten einplanen, in denen ich nur das mache wonach mir gerade der Kopf steht?


Wenn Du dies für Dich als Weg siehst, probiere es aus. Du kennst Dich am besten.
Zitat:
Meine Kontrolle hat mich zwar zu 2 guten Abschlüssen gebracht aber anscheinend auch zu meinem Zusammenbruch...


Kontrolle halte ich wie schon gesagt für etwas Gutes. Nur weil Du die Muskeln des Körpers
überwiegend bewusst kontrollierst, kannst Du Dich gut bewegen.
Wenn Du zwischendurch aber nicht ständig Deinen Muskeln mal wieder entspannst, bekommst du schneller ein Problem,
als Du denken kannst.

An dieser Stelle sage ich noch mal, das ich es sehr toll finde, wie Du Dich fair und erfolgreich gedanklich hinterfragst.
Dies wird Dir den Weg zu einem ausgeglichenem, ruhigerem und erfolgreichem Leben öffnen.
Psychische Veränderungen benötigen leider oft sehr viel Zeit und Geduld.

Auch Dir einen schönen Sonntag.


Viele Grüße

Bernhard

Vonni, Bernhard hat es dir schon wunderbar geschrieben. Ich schreib dir jetzt auch, dass Veränderungen im Kopf stattfinden können, dann kriegst du den Rest auch gebacken und dieser reicht noch 10 mal aus. Noch meinst du, dass es aber 100 mal sein muss. Glaub mir, 10 mal ist immer noch drüber.

Ich hab das auch lernen dürfen. Geb die Grundhaltung nur ein bisschen auf, alles und jedes kontrollieren, etc. pp. Zu müssen.

Müssen und Pflichten, und funktionieren, meine Güte, hab das alles auch gedacht.. Kannst mindestens die Hälfte runterschrauben und es funktioniert trotzdem noch. Beginnt aber im Kopf, dieses Erkennen und loslassen. Braucht auch Übung und immer wieder das Bewusstsein, Stopp, häng schon wieder in der Spirale..

Glaub mir, mein Hiersein im Forum bedeutet für mich auch eine ständige freiwillige Kontrolle meiner eigenen Lebenssituation. Würde ich vergessen, zu was ich fähig bin, nämlich rücksichtslos mich selbst auszubeuten, wäre ich bald wieder in meiner Spirale der Angst. Und da will ich nie mehr hin.

Zahlen mal wie oft du am Tag das Wort MUSS denkst oder sagst oder fühlst!
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Hallo Bernhard,

ja das stimmt schon, dass meiste soll so bleiben wie es ist. Der rote Faden war wahrscheinlich unglücklich gewählt von mir. Eher meinte ich, das ich immer mal wieder die Denkanstöße brauche, wenn ich mich verändere um nicht wieder in den alten Trott, Muster zu fallen.

Ich bin wirklich mein unerbitterlichster Arbeitgeber! Niemand außer mir selbst gibt mir diese Aufgaben!

Nein mit Film und Fernsehen vergleiche ich mich gar nicht. Das ist alles mehr Schein als Sein. Natürlich beruhigt es Geld zu haben, aber diese Verpflichtungen die meist hinter so einer Position stehen, Termin, Galen etc. würden mir persönlich viel zu viel Druck und Angst machen!

Ich bin wohl selbst die Ursache dafür Zufriedenheit ist ein hohes Gut!

Das mit meinem Vater war auch mehr rhetorisch gemeint. Auf die Frage hin was mich jagt. Selbstverständlich kannst du mir darauf keine Antwort geben. Das kann nicht mal ich selbst. Diese Antwort finde ich seit 3 Jahren nicht.

Ich habe mir deine Sätze in Word kopiert und ausgedruckt. Ich werde sie an für mich wichtige Stellen in der Wohnung hinterlegen das ich sie mir immer wieder ins Gedächtnis rufen kann. Das war zB mit einem roten Faden gemeint Ich bin mir sicher das ich genau so etwas brauche. Das ich mir immer wieder ins Bewusstsein rufen kann, was eigentlich wirklich im Leben zählt! Ich selbst!

Danke für deine lieben Worte! Ich versuche ehrlich mit mir zu sein. Auch wenn ich es manchmal nicht direkt selbst erkenne und erst von außen drauf hingewiesen werden muss. Aber den Fehler oder die Ursache bei anderen zu suchen, kann im Regelfall einen selbst nicht zum Erfolg bringen!

Was mir gerade einfällt, mein Freund sagt immer zu mir ich sei Problemorientiert statt Lösungsorientiert. Er hat verdammt recht. Ich beschäftige mich mit den Problemen anstatt mit den Lösungen...

Liebe Grüße
Vonnie

Da hast du sicher mit allem Recht @Icefalki .
Ich bin diejenige die möchte das es mir wieder gut geht. Aber ich bin auch diejenige, die dafür sorgt das alles bleibt wie es ist, mit Stress, Druck und Angst.
Ich schätze auch, dass ich da noch viel lernen muss um mich in den Vordergrund zu stellen. Denn das ich die erste Geige spiele, das kenne ich eigentlich gar nicht. Genau dafür brauche ich wie oben geschrieben den roten Faden denn sonst vergesse ich mich wohl ziemlich schnell wieder.

Aber ich bin euch allen wirklich sehr dankbar das ihr mir hier so viele Hilfestellungen bietet und Denkanstöße

@koenig oh jeeee, ich glaube das kann ich gar nicht zählen weil dieses Worte in meinem Unterbewusstsein fest verankert sind! Aber ich glaube, sollte ich es mal wirklich schaffen es mir bewusst zu machen, würde ich erschrecken

Hallo Vonnie,

Zitat:
ja das stimmt schon, dass meiste soll so bleiben wie es ist.


Das ist eine tolle Voraussetzung. Dann wird es leichter.
Zitat:
das ich immer mal wieder die Denkanstöße brauche, wenn ich mich verändere um nicht wieder in den alten Trott


Hey, bitte vorsichtig. Du sollst Dich gar nicht verändern. Das ist ganz wichtig. Du sollst nur bei Deiner
Denkweise und bei Deiner Verhaltensweise ein paar kleine entscheidende Dinge verändern. Das ist alles.
Zitat:
Ich bin wohl selbst die Ursache dafür


So ist es. Wir sind alle die Ursache für fast alles, wie wir unser Leben leben.
Deshalb sollte jeder Mensch sich selbst nur wenige Vorwürfe machen. Du lebst genau so, wie Du es bisher wolltest.
Falls Du doch etwas anderes lieber möchtest, dann ändere es.
Zitat:
Das ich mir immer wieder ins Bewusstsein rufen kann, was eigentlich wirklich im Leben zählt! Ich selbst!


Das habe ich bestimmt schon 500 Mal gehört. Warum ist das eigentlich so schwer, zuerst an die eigene Gesundheit
zu denken? Fragst Du einen Menschen, Was ist Dir besonders wichtig, werden vermutlich 8 von 10 Befragten
antworten, die Gesundheit ist das Wichtigste.
Sie sagen es, tun dann aber das Gegenteil. Wie ist das zu erklären?
Zitat:
Ich versuche ehrlich mit mir zu sein.


Mach das bitte. Dies hört sich nach der einzig möglichen Lösung an.
Zitat:
Ich beschäftige mich mit den Problemen anstatt mit den Lösungen...


Das mag bisher so gewesen sein. In unseren Gesprächen hier habe ich schon vor langer Zeit einen ganz anderen,
viel positiveren Eindruck bekommen. Meiner Ansicht nach bist Du sehr direkt, zielstrebig und ohne jegliche Angst,
auf den Punkt gekommen.
Deine offene Art hat mich beeindruckt und wird vielen Usern hier wichtige zusätzliche Hinweise und Hilfen geben.
Mit der Ursachen-Suche solltest Du meiner Ansicht nach, jetzt erst mal ein wenig aufhören. Pause machen.
Ruhe im Kopf erzeugen. Du hast sehr Vieles, Entscheidendes herausgefunden, mehr als genug für den Anfang.
Darauf kannst Du schon mal stolz sein.

Jetzt versuche zu entscheiden, ob und was Du ändern willst.
Falls Du etwas dauerhaft ändern willst, womit wirst Du beginnen?


Bernhard

A


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Mira Weyer
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