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Zitat von Natascha40:
Und so etwas würdest du gegenüber einer psychischen Erkrankung ernsthaft bevorzugen?

Ja gut man kann es auch anders sehen, hast recht. Die gesunden in der Ukraine haben auch angst und trauer. Lieber angst und trauer in deutschland haben als in der ukraine grad.

Man kann sein eigenes Leid nicht daran fest machen bzw. als nicht so schlimm ansehen, weil es anderen schlechter geht. Dann müssten wir ja ständig ein schlechtes Gewissen haben, weil wir hier in Deutschland leben und nicht in Kriegsgebieten.

Dass ich in Deutschland geboren bin, dafür kann ich nichts, dass ich psychisch krank bin auch nicht, und dass es anderen schlechter geht, dafür kann ich auch nichts.

Ich weiß auch gar nicht, warum sich jetzt alles auf die Ukraine einschießt, auf der ganzen Welt gibt es Kriege, warum berührt dass jetzt mehr, woanders sterben auch täglich Menschen und erfahren unfassbares Leid.

Diese Menschen tun mir leid, die Schlimmes erleben und erlebt haben, aber irgendwo muss man, grade als Selbstschutz für seine Psyche auch eine Grenze ziehen und sagen, ich muss ja auch mit meinem Leben klar kommen.

Und helfen um das Leid dieser Menschen zu beenden kann ich leider auch nicht.
Nein, mir geht es nicht zu gut, mir geht es besser, weil ich nicht hungern, dursten oder frieren muss und ein Dach über dem Kopf habe, aber zu gut, nein, das finde ich falsch ausgedrückt.

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Führt zu viel Wohlstand zu psychischen Erkrankungen?

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Also, da geht mir der Hut hoch.



Man kann doch nicht von sich auf andere schließen.



Googelt mal, wieviele Wohnungslose es in unserem reichen Land gibt und wieviele Tafeln etc...



Wieviele Familien ihre Stromrechnungen nicht mehr bezahlen können usw.



Natürlich wird man immer Menschen finden, denen es schlechter geht, aber mir geht dieses ständige schlechte Gewissen mächtig auf die Nerven, höflich ausgedrückt.



Wer meint, es geht ihm zu gut ... dann hopp hopp, spenden!

Und zack, ist allen geholfen.



Wozu dieses Thema hier hilfreich sein soll, erschließt sich mir nicht, in einem Forum für psychisch kranke Menschen.



Depressive haben eh schon ein schlechtes Gewissen, da tut das sicher gut, sich noch einreden zu lassen, eh du ... Depressiver, du jammerst auf hohem Niveau.

Und fragt mal die Menschen im Ahrtal, wie supergut es ihnen geht, schaut mal dahin, da ist nix gut.



Augen auf, das hilft!

In unserem tollen Land müssen geflüchtete Frauen und Kinder an Bahnhöfen vor Kriminellen geschützt werden!

Jaaaa, super Land haben wir hier!

Und der Firefox spinnt auch schon wieder ...

@Petros1985
Die Menschen die den 1. und 2. Weltkrieg miterlebt haben, als ihrer Heimat fliehen mussten, in Gefangenschaft waren oder sonstige schlimme Dinge erlebt haben, waren mit Sicherheit traumatisiert und psychisch kaputt. Damals wurde leider über psychische Erkrankungen nicht gesprochen. So etwas durfte, es nicht geben. Man wurde dann als bekloppt angesehen und gehörte weggesperrt.
Diejenigen, die schlimme Dinge erlebt haben, sprachen meist nicht darüber. Meine Mutter hat Schlimmes erlebt, sie musste fliehen, mit 2 kleinen Kindern, mein Bruder ist als Säugling auf der Flucht verhungert. Ich bin erst Jahre später geboren worden. Sie hat bis auf die Tatsache, dass sie es kurz erwähnt hatte, nie wieder darüber gesprochen.
Diese Menschen waren NICHT weit weg von einer Depression oder psychischen Erkrankung. Erst in den letzten Jahrzehnten traut man sich, darüber offen zu sprechen

Krass den Krieg (egal welchen) als Vergleich ranzuziehen.

Meine Großmütter mussten flüchten mit kleinen Kindern, meine Tante war ein 10 Tage altes Baby und ist auf der Flucht gestorben.

Mein einer Opa war 5 Jahre bei den Russen in Gefangenschaft und ist seelisch gebrochen zurück gekommen.

Ich habe viel von meinen Großeltern gelernt, glaube mir, diese Generation war innerlich komplett kaputt. Aber es gab keine oder kaum Hilfe, damals wusste ja keiner was Traumata sind.

Ich könnte die Wände hoch gehen wenn ich solch einen Vergleich lese.

Es gibt so vielfältige Gründe für eine psychische Erkrankung. Für manche ist es vielleicht so, dass es ihnen zu gut geht. Ich denke auf den größten Teil trifft das nicht zu.

Ich glaub die meisten arbeiten normal und kommen klar sind aber nicht wohlhabend. Selbst mit einem normalen Job wirst du bei den Preisen auch nicht reich.

Wenn du genetisch dazu veranlagt bist oder schwierige Familienverhältnisse hattest hat ja Geld nichts damit zu tun. Natürlich beschützt dich Geld nicht davor genau so wie bei allen Erkrankungen. Es ist natürlich hilfreich wenn ich genug Geld zum Leben habe. Das ist ein Problem weniger.

@Grace_99
Ich stimme dir in allem, was du geschrieben hast, vollkommen zu. Niemand, der so schlimme damals erlebt hat, ist psychisch vollkommen gesund daraus gekommen. Darüber nicht zu sprechen, es zu verdrängen war ein Schutzpanzer für sie.
Genauso wird es den Flüchtlingen gehen, oder dem Großteil der Flüchtlinge, die aus der Ukraine fliehen müssen und auch allen anderen, die aus ihren Ländern wegen Krieg usw fliehen müssen.
Der einzige Vorteil heute ist, dass es Hilfsangebote gibt

Zitat von Frühlingsblume2:
Googelt mal, wieviele Wohnungslose es in unserem reichen Land gibt und wieviele Tafeln

Wir leben aber in einem Land, wo jeder ein Dach über dem Kopf haben kann.

Dass es Tafeln gibt, ist doch schön.

Man muss in D weder verhungern, noch erfrieren. Zum Glück.

Nein, es gibt immer noch viele Menschen, denen es nicht gut geht. Kinder, die in Armut leben, Eltern, die 2 oder 3 Jobs machen müssen, damit sie über die Runden kommen.
Schwere Krankheit fällt meiner Meinung nach nie unter gut genug.

Was ich glaube ist, dass manche Menschen, die nicht viel haben, zufriedener sind, als manche Menschen, die Geld haben und sich um nichts Sorgen machen müssten, wenn sie gesund sind.

Unter gut genug würde ich nur verstehen, dass wir hier in Deutschland ein gutes System haben, was z. B. Sozialhilfe und Erwerbsminderungsrente angeht, die Tafeln für Bedürftige u a. In anderen Ländern gibt es das nicht.
Außerdem denke ich, kann man das nicht so sagen, weil die Menschen, die hier leben, es nicht anders kennen, außer die Kriegsgenerationen, Eltern, Großeltern. Damals gab es noch keine Kindertherapien für die Kleinen (meine Mutter war damals 4 oder 5, meine Oma hat schlimme Dinge mit ansehen müssen, wie sie mir später mal erzählte, meine Mutter gab mir mal einen Brief, den mein Opa damals in Gefangenschaft an meine Oma schrieb )
Weiterhin gibt es die Kriegsenkel-Generation und diese können ein Erbe in sich tragen, darüber gab es mal einen Bericht auf phoenix, was auch nicht einfach ist, wenn man seit der Kindheit mit Angst behaftet ist und weiß eigentlich gar nicht so recht, warum. Psychische Erkrankungen sind nie gut genug. Genauso wie z. B. Krebs oder andere schlimme körperliche Krankheiten wie Behinderungen, MS, ALS usw. Ich merke gerade, dass mir der Faden etwas verloren geht....

Falls jemand denkt, die Medien übertreiben mit ihren Berichten über den Krieg in der Ukraine. Dem ist nicht so. Wir haben 4 Flüchtlinge bei uns aufgenommen. Was sie berichten, ist wirklich schlimm

Wir haben das erste aus der Ukraine geflüchtete Kind in der Klasse. Sie spricht kein Wort Deutsch. Das Schicksal ihrer Eltern ist unbekannt.

@Natascha40
Das ist so schlimm. Ich merke, ich komme langsam an meine Grenzen. Die Flüchtlinge, die wir beherbergen uns haben, sind so lieb und dankbar. Aber es fällt mir trotzdem schwer, sie bei uns zu haben. Das tägliche Leben ist total anders. Ich hoffe, ich halte solange durch, bis sie Wohnungen gefunden haben. Ich kann sie nicht einfach wegschicken

Zitat von -IchBins-:
hier in Deutschland ein gutes System haben, was z. B. Sozialhilfe und Erwerbsminderungsrente angeht, die Tafeln für Bedürftige u a. In anderen Ländern gibt es das nicht.

Wenn ich lese dass es hier Sozialleistungen gibt und das ist etwas einmaliges auf der Welt... Ja es gibt hier Sozialleistungen etc, aber in der ganzen Westlichen Welt gibt es sowas. Selbst im bankrotten Griechenland gibt es EM-Rente, Nervenheilanstalten, obdachlosenheime, Suppenküchen usw. Man sollte nicht denken dass nur Deutschland zivilisiert ist und den Kranken hilft.
In Griechenland zum Beispiel gibt es sogar Psychiatrien wo Menschen dauerhaft wohnen, nicht nur für paar Monate und dann ab in irgendein betreutes Wohnheim wo kein arzt rund um die Uhr ist.

Zitat von Petros1985:
Man sollte nicht denken dass nur Deutschland zivilisiert ist und den Kranken hilft.

Denkt das denn jemand hier?

Zitat von Petros1985:
Wenn ich lese dass es hier Sozialleistungen gibt und das ist etwas einmaliges auf der Welt... Ja es gibt hier Sozialleistungen etc, aber in der ganzen Westlichen Welt gibt es sowas. Selbst im bankrotten Griechenland gibt es EM-Rente, Nervenheilanstalten, obdachlosenheime, Suppenküchen usw. Man sollte nicht denken ...

Ja, trotzdem haben wir dieses System hier in Deutschland, ich kann nur für Deutschland sprechen, weil ich ja auch hier lebe, was es in anderen Ländern (vielleicht hätte ich schreiben sollen -in manchen-) anderen Ländern nicht gibt, das war die Aussage, nicht mehr und nicht weniger.

@Natascha40
Ich denke schon, dass es Einige gibt, die meinen, nur in Deutschland gäbe es soziale Leistungen.

Zitat von Natascha40:
Wir haben das erste aus der Ukraine geflüchtete Kind in der Klasse. Sie spricht kein Wort Deutsch. Das Schicksal ihrer Eltern ist unbekannt.

Ich sprach auch kein Wort Deutsch, als ich in Deutschland in die Schule kam. Habe es innerhalb von ein paar Wochen gelernt. Genauso wie ich zuvor in dem halben Jahr, als wir erstmal in Israel waren, Hebräisch gelernt habe. Und als ich Rumänien (meinem Geburtsland) eingeschult wurde, sprach ich kein Wort Rumänisch, weil ich bis dahin nur Ungarisch sprach. Kinder lernen die Sprache schnell.

Das mit den Eltern ist natürlich schlimm.
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Zitat von Siebert:
Auch hier schäme ich mich, es sagen zu müssen, aber das Vermögen von meiner Frau und mir hat sich während der letzten zwei Jahre Corona Zeit durch entsprechende Anlage in Aktienfonds etc (die sich eben nur Reichere in großer Summe leisten können) massiv vergrößert.

Ich habe mich leider nicht getraut in Aktienfonds zu investieren, obwohl meine Sparkassenberaterin dauernd hinter mir her war, dass ich machen sollte. Ich hatte zu viel Angst, etwas zu verlieren. So habe ich nur lauter sichere Anlagen, wo es so gut wie keine Zinsen gibt. Ich würde mich ganz sicher nicht schämen, wenn ich gute Gewinne erzielen würde

Zitat von Violetta:
Falls jemand denkt, die Medien übertreiben mit ihren Berichten über den Krieg in der Ukraine. Dem ist nicht so. Wir haben 4 Flüchtlinge bei uns ...

Ganz stark von Euch

Merkt ihr was? Dass es einem nicht gut geht, dass man Sorgen und Nöte hat und Ängste, das ist normal. Es gibt wohl nur sehr wenige Menschen, die keinen psychischen Knacks haben, die nicht irgendwas in ihrem Leben erlebt haben, dass sie bis ins hohe Alter begleitet und immer wieder mal hochkommt, irgendwie getriggert wird.

Vielleicht ist das ein guter Ansatzpunkt? Es ist normal, dass es so ist und wenn wir das akzeptieren können, dann müssen wir das nicht bekämpfen, uns nicht darüber aufregen, sondern es steht uns die Welt offen sie auf unsere Weise zu gestalten. Wir können uns darüber Gedanken machen, wie wir selbst im Bezug zu dem ganzen Schlechten auf der Welt sein möchten.

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Mira Weyer
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