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Hallo, ich bin 61 und meinen Ängste begleiten mich schon mein ganzes Leben. Bei mir sind es Ängste vor Ansteckung, Keimen, Viren und Schmutz. Sind schon generalisierte Angststörungen. Ich ekle mich auch sehr schnell, wenn z.B Jemand auch den Weg gespuckt hat usw.
Habe schon viele Therapien hinter mir, hauptsächlich Verhaltenstherapien. Seit 2021 bin ich nun bei einem guten Tiefenpsychologen und er hat nun heraus gefunden, das meinen Ängste aus meiner Vorsprachlichen Kindheit stammen, aus einem Trauma. Wir arbeiten hart daran, so dass ich langsam wieder etwas in die Normalität zurück finde.
Als Corona aufkam, war ich schon ziemlich unten mit meinen Nerven, weil ich familiär Einiges wuppen musste und noch meine Cousine an Krebs in jungen Jahren gestorben ist.
Dazu muss ich sagen, das ich 2013 selber einen aggressiven Brustkrebs hatte. Dem mit Chemo, OP und Bestrahlung der Gar ausgemacht worden ist. Ich bin so dankbar, dies geschafft zu haben. Durch Corona bin ich wieder in ein Loch gefallen und habe mich ziemlich abgekapselt, mein Therapeut hilft mir Stück für Stück wieder ins normale Leben zurück zu finden. Jetzt steht Weihnachten vor der Tür und ich will gerne zur Bescherung zu meinen Enkeln gehen aber es ist für mich immer noch ein großes Problem in geschlossene Räume mit vielen Menschen zu sein. Habe jetzt meinen Sohn gebeten, das sie sich bitte vorher testen, damit ich ohne Maske sie mal besuchen kann. Kostet mich trotzdem noch viel Kraft und gleich fühle ich mich auch wieder schlecht. Das ich diese Ängste habe und nicht wie die Anderen einfacher damit umgehen kann. Sie beschneiden sehr meinen Alltag obwohl ich sonst alles wuppe. Hatte eine Filiale geführt, bis zu meiner Erkrankung, 2 Kinder groß gezogen und auch eine Scheidung schon hinter mir. Mein Gefühl, das ich die Angst Oma bin und mich auch Andere deswegen komisch ansehen könnten, macht mir zu schaffen. Ich will stark sein und nicht schwach, denn das empfinde ich, das ich schwach bin obwohl Viele immer sagen, na du bist doch stark, dich haut doch nichts so schnell was um. Und nun hänge ich wieder durch und kämpfe mich zurück ins Leben. Jede Tag ist für mich ein Kraftakt, Anspannungen begleiten mich durch den Tag, wird was anstrengend, bekomme ich Hitzeanwandlungen eine nach der anderen, das mir wiederum Einiges nicht möglich macht, dran teilnehmen zu können. Auch das ich noch hochgradig allergisch bin, dazu noch Nahrungsmittelunverträglichkeiten usw. fühl ich mich immer mehr vom normalen Leben ausgegrenzt. Und habe das Gefühl, das die Anderen hinter meinem Rücken lästern könnten, na Die mit ihren ganzen Sachen.
Ich weiß nicht ob ich es richtig rüber bringen konnte, was ich ausdrücken möchte. Wie könnte ich Weihnachten für mich noch besser schaffen könnte ohne das Gefühl zu haben, als die Angst Oma angesehen zu werden von meiner Schwiegertochter und auch von den Anderen. Die Kiddis sind erst 5 und sehen mich zum Glück nicht so.

19.12.2022 15:04 • 19.12.2022 x 3 #1


11 Antworten ↓


Am schlimmsten scheint für dich zu sein, dass Andere komisch von dir denken...was du denn für eine merkwürdige bist ...
Stimmt das ?
Warum stört dich das? Vor allem innerhalb der Familie ? Sind die auch *merkwürdig* ?
Lebst du alleine ? Bist du berufstätig ?
Ich finde es sehr schade, dass du dich nicht auf die Bescherung mit den Kleinen freuen kannst und stattdessen Angst hast.
Nimmst du denn was an Psychopharmaka ? Nur als Frage...ist jetzt keine Empfehlung, welche zu nehmen.

A


Fühle mich durch meine Ängste schwach, abgelehnt, traurig

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@Isalie ja das stimmt, ich möchte nicht das sie so über mich denken können. Möchte eine taffe Frau sein und nicht so ein Angsthase. Da liegt das erste Problem bei mir und ja meine Schwiegertochter ist ziemlich kalt und ihre Eltern sowie ihre Geschwister kommen auch und ich möchte nicht als eine schwache Ängstliche Frau da stehen. Obwohl sie wissen ja von meinen Problemen.
Nein ich bin verheiratet aber unsere Ehe ist mehr eine Zwecksgemeinschaft nach 28 Jahren und vielen Problemen (Mann hatte getrunken) . Wollte mich vor 12 Jahren trennen aber er bekam ein schweres Bourn Out und bat mich ihm zu helfen. so bin ich geblieben.
Ich bin seit meiner Krebserkrankung Erwerbsunfähig also Rentnerin.
Ja ich nehme schon 22 Jahre Antidepressivas, zu erst wegen meinem Darm, weil er kein Essen mehr drin behalten wollte. Dann wegen meinen Ängsten weiter. In der ersten Zeit von Corona auch ab und zu Tavor, weil die Panik zu groß war aber die habe ich nur wirklich in Ausnahmen genommen, da ich weiß das die schnell abhängig machen.
Ja ich bin auch sehr traurig darüber, das die Angst mir diese Freude mächtig dämpft. Im Sommer draußen konnte ich mit den Kiddis zusammen sein, im Pool mit ihnen Quatsch machen. Das hat mein Omaherz so erfreut und ich möchte so gerne es auch im Haus mit Ihnen können.

Hast du denn noch Tavor da ? Sonst nimm halt eine an Heiligabend, wenn du dich damit sicher fühlst.
Du sagt ja, die kennen dich und deine Probleme...also was soll´s
Wenn du dich da nicht so wohl fühlst, kannst du evtl früher gehen ?
Zitat von Luci11:
und ja meine Schwiegertochter ist ziemlich kalt

Nagut.... sie ist ziemlich kalt und du bist ziemlich ängstlich.

Du bist seit 28 Jahren verheiratet und hast seit 22 Jahren psychische Probleme....besteht da ein Zusammenhang,
wenn du sagst, du warst schon mal * auf dem Sprung* zu gehen ?

@Isalie Eine Tavor möchte ich nicht nehmen, es ist wie mit den Schmerzmitteln, die nehme ich auch nur wenn es absolut nicht mehr geht. Meistens ging es mir dann den Tag drauf nicht gut, war niedergeschlagen usw.
Meine Tochter(27), mein Mann und ich gehen zusammen hin, da unsere Tochter mich und mein Mann danach zu sich zum Essen eingeladen hat und sie sich gewünscht haben den restl. Abend bei ihr zu verbringen. Zuvor holen wir meine demente Mama im Pflegeheim ab und schieben sie etwas um den großen Baum vor dem Heim. Rein dürfen wir heilig Abend nicht.
Ja es kann schon einen Zusammenhang mit meinem Mann und meinen Ängsten geben. Ich war und bin immer die starke in unserer Ehe. War davor schon 8 Jahre verheiratet, allerdings hatten wir viel zu jung geheiratet und mein Ex liebte dann zu sehr die anderen Frauen 7 Jahre von den 8 Jahren.
Aus der Ehe ist mein Sohn, den mein jetziger Mann voll und ganz mit aufgenommen hat. Mein jetziger Mann ist 8 Jahre jünger als ich und als wir uns kennen lernten, meinte er, jetzt hat sein Leben einen Sinn. Wenn ich jetzt so zurück blicke, fühle ich mich als Mutterersatz, seine Mutter ist mit 56 an Brustkrebs gestorben damals.
Ist schon echt verzwickt alles.

@Luci11 Sorry, aber ich lese deinen Beitrag und denke: Dann steh doch, so gut du kannst, zu deinen Ängsten. Wer nach deinen Erfahrungen, z. B. mit dem Krebs, alles locker wegsteckt, der wäre ja ein Übermensch. Erwarte nicht von dir, ein Übermensch zu sein, sein zu müssen. Lass zu, dass andere dir helfen; dass andere deine Ängste sehen; dass du nicht perfekt sein musst. Wäre so mein Tipp.
- - - Und mal ganz unter uns, dieses Gerotze auf den Boden ist doch wirklich eklig.

Dann bist ja auch nicht allzu lang bei der Bescherung etc....das rockst du....lass sie reden was sie wollen.
Und vielleicht hat der eine oder andere sogar mehr Verständnis als du vermutest.

@PQhope2023 du trifft es auf den Punkt, ja da zeigt sich wie hartnäckig sich hält was man in der Kindheit erlebt hat. Wir hatten perfekt zu sein, uns nicht schmutzig machen, es gab kein Widerspruch . Unser Vater hat auch über meine Mutter seine Macht ausgeübt. Er hat uns aber nicht geschlagen aber sein Auftritt war Angsteinflösend. Und daran arbeite ich heute noch daran, das ich nicht perfekt sein muss und auch Fehler machen darf.

Mir hat es geholfen, mich damit zu beschäftigen, WARUM meine Eltern so waren wie sie waren .
Sie wurden ja genauso durch ihre Erfahrungen geprägt, sei es die Eltern oder anderes.
Waren sie Kriegskinder ?
Meine Mutter hat sich auch viel gefallen lassen (müssen?).
Sie hätte sich wehren können, aber das war halt eine andere Generation, die zu gehorchen hatte. Jedenfalls die Frauen.
Das entschuldigt nicht alles, hilft aber zu verstehen.

Zitat von Luci11:
du trifft es auf den Punkt, ja da zeigt sich wie hartnäckig sich hält was man in der Kindheit erlebt hat.

Nun, wenn das so ist, dann versuche Dich davon zu befreien.

Zitat von Luci11:
Wir hatten perfekt zu sein, uns nicht schmutzig machen, es gab kein Widerspruch .

Zitat von Luci11:
Und daran arbeite ich heute noch daran, das ich nicht perfekt sein muss und auch Fehler machen darf.

Es war einmal, dass Du perfekt sein solltest. Und bis heute wagst Du in Gedanken nicht, Deinem Vater in diesem Punkt zu widersprechen?
Warum nicht?

@Hotin Doch ich versuche es mit meinem jetzige Therapeuten meinem inneren Kind zu sagen, das es vorbei ist und das es keine Angst mehr haben braucht. Habe mit 28 Jahren meinem Vater das erste mal Widersprochen und es zeigte Wirkung, allerdings wirkte die Macht weiter. Mein Vater ist letztes Jahr verstorben mit 91.
Es holt einen immer wieder noch ein aber es wird weniger.

Zitat von Luci11:
Doch ich versuche es mit meinem jetzige Therapeuten meinem inneren Kind zu sagen, das es vorbei ist und das es keine Angst mehr haben braucht.

Dann wünsche ich Dir viel Erfolg auf diesem Weg.
Ich empfehle Dir, es aber eher auf einem anderen Weg zu versuchen.
Warum willst Du mit Deinem inneren Kind darüber reden.
In Gedanken kannst Du direkt mit Deinem Vater reden.
Sage ihm, dass er fast Dein ganzes Leben zu sehr Macht über Dich ausgeübt hat.
Und sage ihm, dass Du das ab jetzt nicht mehr möchtest. Das Du ab jetzt Deine eigenen
Entscheidungen treffen wirst.
Erschrecke nicht, weil dieses innere Gespräch kann einen kurzen Moment eine große Angst in
Dir auslösen. Schon kurze Zeit später oder zumindest einige Tage später solltest Du eventuell
eine große innere Befreiung und Entspannung spüren.
Das kann dann der Durchbruch für Dich sein.

A


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Mira Weyer
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