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Zitat von Bine1985:
Das kennt ihr wahrscheinlich auch solche pflichtveranstaltungen wo man diesen leider nicht aus dem weg gehen kann

Warum denn nicht? Aber das dachte ich auch immer. Klar kannst du. Wo steht denn geschrieben, dass du MUSST? Oder wer legt das denn fest?

Die Frage ist ja letztendlich auch immer: Was steckt dahinter, dass ich das nicht will? Warum fühle ich mich.... usw und noch wichtiger: was würde mir helfen? Lösungsorientiert halt. So das es stimmig für einen Selbst ist oder eben wird.

Oft steckt ja auch so ein Schwarz-Weiß-Denken dahinter. Dabei gibt es unzählige Möglichkeiten.

@Gaulin Und so wurde der Steinbock zum Kein-Bock

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Fremdsteuerung im Leben - Erfahrungen, Beispiele und Tipps

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Zitat von Marc_Sky:
Und so wurde der Steinbock zum Kein-Bock

Wie meinst du das?

Zitat von Gaulin:
Besucht denn die SchwieMu dich oder deine Frau? Oder beide? Die Frage ist ja auch, was will sie denn, wenn du alleine zuhause bist? Oder geht's um eure Kinder (falls welche vorhanden)?

Wenn ich alleine bin, kommt sie fast nie. Meist schaut sie eben einfach mal so vorbei, wenn sie denkt, dass wir alle daheim sind. Das ist ja objektiv gesehen auch ok, sofern die Besuchten eben kein Problem mit Spontanbesuchen haben. Es ist ja nicht nur bei ihr der Fall. Meine Mutter nervt manchmal auch, wenn sie spontan vorbei kommt (Die checkt es aber mittlerweile). Die Person ist also eher zweitrangig. Es ist schon das Thema Spontanbesuche an sich. Das mag ich einfach nicht so gerne Das ist wohl ein Trauma durch die Art meiner Eltern (was wir vorher auch schon angerissen hatten mit @Minime ).
Aber lassen wir das Thema.
Da gibt es glaube ich noch wichtigere und größere Baustellen in Sachen Fremdsteuerung

Zitat von Gaulin:
Wie meinst du das?

Er meint @Bine1985

Zitat von Hicks:
Er meint

Dachte ich mir irgendwie schon, war mir aber nicht sicher

Stimmt. Hab keinen bock.

Sorry

@Bine1985
Völlig ok.
Keiner muss sich hier rechtfertigen für etwas.

Danke für dein Verständnis.
Momentan kann ich mich nur sehr schwer ausdrücken oder bekomme gleich etwas in den falschen hals. Hab zur Zeit ziemlich stress privat.

@Bine1985 Naja, versuchen darfst dus. Vielleicht verstehen wir dann auch mehr und können dir dann auch helfen. Bei mir siehts momentan auch nicht gerade rosig aus und würde mir mal wirklich eine Woche wünschen, wo mal wirklich garnichts passiert und es nicht zu neuen stressigen Situationen kommt. Trotzdem versuche ich (und die anderen genauso) dadran zu arbeiten.
Und da bist du auch willkommen

Ok danke. Ich versuch mal zu beschreiben was bei mir so los ist. Es hat sich in der letzten zeit viel an stress zusammen gesammelt. Manchmal dachte ich ok das wird hoffentlich wieder, aber momentan hab ich so gar keine positiven Gedanken mehr. Der Stress hat eher privat zu tun. In der Beziehung läuft es gerade überhaupt nicht gut. Ich hab das Gefühl mich selbst zu verlieren.

@Bine1985

Ich habe den Faden/Post hier von Dir gefunden. Das würde schon gut hierher passen mit der möglichen Fremdsteuerung durch mögliche Familienfeiern (ich hatte da auch massiv Probleme, als ich meine Frau kennengelernt habe, weil sie eine riesen Verwandtschaft hat, ich aber eben gar nicht).
Damals hatte ich noch keine Angststörungen, aber an Tagen solcher Feiern sehr oft Kopfschmerzen. Das war auffällig.

Zitat von Bine1985:
Kürzlich hatten wir bei uns eine Feier mit vielen leuten. Es war im Vorfeld schon stressig mit den ganzen Überlegungen und Vorbereitungen. Nun bin ich wieder komplett am boden. Es war für mich komplette reizüberflutung. Da und dort hast den kopf. Ich bin nicht menschenscheu oder so . es ist viel mehr das Gefühl allen es recht machen zu müssen. Und am Ende des Tages fühlt man sich total ausgelaugt. Es war zwar schön die Unterhaltung. Aber ich verstehe nicht warums mir danach immer so schlecht geht.


Sofern Du willst, können wir da ansetzen, außer, Du hast etwas anderes auf dem Herzen?

Ich hatte heute mal wieder 20 Minuten Warteschleife bei meinem DSL Anbieter, weil die wieder irgendeinen Mist gebaut haben mit der Rücksendung meines Mietgerätes. Der Chat danach war auch ein Witz.

Wie ist das mit solchen Alltags-Nervigkeiten bei Euch? Ich rede sowohl von Problemen mit Verträgen (Versicherungen z.B., die ihre Leistung nicht erfüllen wollen) oder auch sonstigen Bürokratie-Zeugs (Behörden etc)?

Ich empfinde da auch eine gewisse Fremdsteuerung oder zumindest Abhängigkeit.
Da ich das seit einigen Jahren aufgrund meiner Psyche immer weniger ertrage (einige meiner Symptome brechen dann aus, wenn ich mich zu sehr ärgere oder kopfmäßig hineinsteigere in diese Dinge), bin ich mittlerweile sogar bereit, manchmal einfach mehr zu bezahlten oder kleinere Beträge nicht mehr zu reklamieren (z.B., wenn irgendwas innerhalb der Garantie kaputt geht oder 5 Euro pro Monat mehr abgebucht werden, als vereinbart etc). Das ist krass, weil ich früher sozusagen fast jedem Cent hinterhergelaufen bin und knallhart auf mein Recht bestand. Ich habe aber nun aufgegeben und meine Gesundheit/meine Nerven stehen ganz oben und das Geld (soweit es nicht zu dramatisch ist) eben hinten an.

@Marc_Sky
Erinnerst Du Dich an unseren Austausch über Amazon?
Ich kann wie schon gesagt total verstehen, wenn jemand Amazon meidet und das Unternehmen hasst.
Das ist aber z.B. so ein Fall, wo ich mich eben sozusagen drüber stelle bzw. meine Gesundheit. Ich weiß, dass das blöd klingt, aber wenn ich weiß, dass ich bei Amazon (egal, bei welchem Problem!) immer sofort den Kundenservice erreiche ohne Warteschleife und dann mein Probleme/meine Reklamation umgehend und ohne Widerrede behoben bekomme, dann gibt mir das einen Sicherheit und einen inneren Frieden.
Wenn meine Krankenversicherung, meine BU-Versicherung, mein DSL-Anbieter oder auch andere Kasperl so kulant, schnell, unkompliziert und verlässlich mit dem Kunden umgehen würden wie Amazon, dann würde ich weit weniger Nerven auf der Strecke lassen.
Das sollte absolut keine Werbung für Amazon sein. Ich wollte nur ausdrücken, welchen Einfluss es auf mich hat, ob ich mich auf ein Unternehmen/eine Versicherung/eine Behörde verlassen kann oder nicht.

In Sachen Versicherungen habe ich die letzten Jahre daher fast alles aufgelöst, was nicht unbedingt nötig ist. Auch Verträge wechsel ich im Gegensatz zu früher so gut wie gar nicht mehr, um Probleme zu vermeiden. Ich versuche also möglichen Streitereien und Nervenkriegen zu entgehen durch Minimalismus in diesem Bereich. Das war früher wie gesagt komplett anders. Dort habe ich auf maximale Ersparnis und Effektivität wert gelegt. Stress nahm ich damals noch in Kauf. Heute will ich so wenig wie möglich abhängig/fremdgesteuert sein von Unternehmen/Versicherungen/Banken usw.
Einige Dinge muss man ja nehmen/haben/machen lassen. Aber das, was ich vermeiden kann und wo ich selbst die Verantwortung tragen kann, mache ich.

Ich bin gespannt auf Eure Meinungen zu dem Thema.

PS: Ich hätte Euch noch von unserem Identitätsbetrug erzählen können (Name, Adresse, IBAN wurden durch ein Datenleck abgegriffen von mir vor einem Jahr).
Seither kauft ein unbekannter Betrüger fröhlich regelmäßig per Lastschrift von unserem Giro ein; Anzeige bei der Polizei und entsprechende Maßnahmen bei der Bank blieben bislang ohne Erfolg.
Man ist da absolut hilflos ausgeliefert. Zumindest ein finanzieller Schaden entsteht nicht, da Lastschriften immer zurückgebucht werden können, aber das muss ich eben immer aktiv machen und dann der Firma Bescheid geben, wo falsch bestellt wurde. Ein Kontowechsel würde übrigens auch nicht viel bringen, falls das jemand glaubt.

Zitat von Hicks:
Ich empfinde da auch eine gewisse Fremdsteuerung oder zumindest Abhängigkeit.

Joa, kenne ich von Vodafone auch momentan. Generell bion ich mit denen nicht unzufrieden, mich nervt es gelinde gesagt momentan nur, dass durch einen Bankfehler es zu einem Buchungsfehler (auf meine Kosten) ging und ich seitsem die Gebühren seitdem am ersten des Monats abgebucht werden statt am 16ten und es mir da euch etwas schwer fällt mich selbst umnzustellen weil das von denen nicht behoben wird. Zumal meine finanzielle Situation auch nicht die Prickelndste ist und ich da jeden Monat noch mehr rechnen muss.

Zitat von Hicks:
Erinnerst Du Dich an unseren Austausch über Amazon?

Jupp und ich bleibe auch dabei. Auch wenn der Kundenservice freundlich sein mag (was ich allerdings auch bei anderen Firmen habe und sehr gerne auf die ausweiche statt mich disen Skla. Amazaon zu unterwerfen).
Um mal meinen unbbedeutenden Senf dazu zu geben:
Drehen wir den Spieß mal um (wo ich eigentlich auch Kreuzfahrtschiffe und deren Praktiken als Beispiel nehmen könnte) und sehen das nicht aus Sicht des Kunden, sondern aus Sicht der Arbeiter und Klein/Mittelgewerbe auf deren Marktplatz:
Nach meinen Informationen müssen Amazon Mitarbeiter wesentlich länger in deren Schichten arbeiten, als es vertraglich ferstgehalten und den Meisten bekannt ist. Das zu teils untragbaren Bedingungen (sprichwörtlich): teils fehlen für Lager und Bandarbeiter benötoigte Hilfsmittel, die in deren Jobs nötig sind um die eigene Gesundheit nicht mehr zu strapazieren als nötig. Ergo bekommen die neben schlecht oder sogar unbezuahlten Überstunden teils gesundheitliche Probleme, die sich mitunter auf das ganze Leben auswirklen und auch chrinisch werden. Krankentage werden teilweise nicht genehmigt, mit Urlaub gibt es Probleme - insbesondere wenn es um bezahlten geht (oder generell Finanzen.
Retouren sind für den Kunden bei denen mitunter auch kostenlos nach meinen Infos. Da stellt sich dann aber die Frage wer die dann zahlt. Zum einen entweder durch versteckte Zuschläge (zb teurere Produkte, die anderswo im Vergleich für das gleiche Produkt günstiger sind), Agos (z.B Prime) oder - wenn es sich um eine Firma handelt die über deren Markplatz verkauft muss genau diese Firma die Retourkosten selber aus eigener Tasche zahlen.
Zudem veranschlagt meines Wissens Amazon noch erhöhte Gebühren, damit klein und mittelständige Firmen dort überhaupt verkaufen durfen (Amazon gibt sich dann wie eib Blutegel, der dem Wirt (Unternehmer) ein Wichtiges Gut zum Überleben absaugt).
Faktisch sind das Dinge neben vielen andere, die oft genug über die letzten Jahre - wenn nicht sogar über ein Jahrzehnt - festgehalten wurden und nachweisbar sind. Nun kann man sich dann die Frage stellen ob das nicht das alltägliche Arbeitnehmerleben ist oder schon fremdgesteuert. Meiner Ansicht nach zählt es in deren Ausmaß nichtnur zu Fremdsteuerung sondern auch Fremdbestimmung.
Warum? Als Foirma, die schon fast eine monopolistische Stellung einnimmt haben diese dann auch eine größtmögclihe Entscheidungsgewalt und diese Stellung direkten Einfluss auf Konourenten, die zwangsweise nachziehen müssen um zu bestehen. Auch die Unternehmen, die sich Amazion auf den Marktplatz anschliessen haben idR auch kaum andere Möglichkeiten, da diese sonst als direkter Konkurent zur eigenenen (Amazon) Plattform stehen bzw einen Machtkampf mit Amazon-eigenen Produkten führen müssen um eigene Verkäufe zu erzielen - oder bankrott gehen.
Als Kunde werden wir - insbesondere - durch Amazons Werbung, die omnipräsen ist und jedem ein einfaches, unkompliziertes und schnell zu organisierendes Leben vorgaukeln auch massivst udn unterbewusst gelenkt. Also: fremdgesteuert.
Man (ja, allgemein gesprochen) könnte jetzt sagen Das tun aber alle Unternehmen so. Ja und nein. Werbung für Verkäufe schalten alle. Aber nicht alle bauen sich ein eigenes Fuhrunternehmen auf um eine immer größere Fläche in dem Ausnaß abzudecken, verfehlen den Arbeitsschutz oder zwingen deren Arbeiter förmlich in schlecht und teils unbezahlte Arbeit (unbezahlte Überstunden, teils erzwungen durch Margen die erfüllt werden müssen, egal wie).
Wir als Kunden tragen dementsprechend auch für derern Arbeiterwohl bei. Durch jede Bestellung die wir über Amazon tätigen. über jede Rücksendung die wir tätigen (welche im übrigen oft entweder direkt vernichtet werden oder in anderen Fällen ungereinigt und ungeprüft/nicht repariert) weiterverkauft werden), weil ein Hemd eine Nummer zu groß ist (dann messt nach welche Größe ihr habt und vergleicht mit deren Tabellen/Angaben!), jemandem eine Farbe nicht gefällt oder es irgendwo ein wenig zwickt.
Nun stellt sich mir die Frage: sind wir hier, die hier reden, die Frembestimmten und Fremdgesteuerten oder tun wir das nicht anderen mit unserem eigenen Verhalten genauso an? Falls gewünscht kann ich zu gerne auch auf Kreuzfahrten zurück kommen um ein anderes Besipiel zu nennen, das noch offensichtliere Beispiele zur Fremdsteuerung/-bestimmung hat
( Mir kann gerne auch nachreden, ich würde es übertreiben und alles schwarz malen, aber denjenigen sage ich: informiert euch.)

Als Alternative hat jeder lokale Läden die er nutzen kann (soweit das aus gesundheitlichen Gründen möglich ist), Sachen anfassen und ausprobieren und obendrauf seienr Nachbarschaft dienlich ist und das lokale Gewerbe am Leben erhält. Das fördert auch das lokale soziale Gefüge. Es kommen Gespräche zustande, man lernt Menschen aus der Nachbarschaft kennen, lernt zu vertrauen, aufeinander zu achten und sich im Idealfall auch sozial zu unterstützen.

Die Entscheidung bleibt letztendlich bei jedem selber, aber ich würde es mir da wünschen, dass wir (also auch IHR) als Käufer, Nutzer, oder wie ihr euch auch immer schreit, euch einen Gedanken macht was ihr mit einem Klick, Auftrag, Kauf etc auslöst (Wer arbeitet die Aufträge ab? Wie kommen die Leute an die von uns bestellten Waren? Wie werden die prodziert? Durch wieviele Hände gingen dir bevor die uns erreichen? Wieviele Pakete muss Fahrer X erledigen ehe der bei uns ist? Wieviele mus sder am Tag erledigen? In welchem Zetrahmen?).
An sich können wir im Endeffekt dankbar sein (und sollten es auch!), DAS es solche Services für uns stinkfaules Gemüse gibt. Allerdings sollten - und ich finde sogar müssen - wir diese Situation auch hinterfragen und Gedanken daru machen wieviele Leute uns im Endeffekt bedienen, nur damit wir es gerade mal zur Haustür schaffen müssen und selbst in dem Fall noch rummeckern. Sind es dann nicht wir, die andere steuern und deren Arbeits, teils auch Privatleben bestimmen?

P.S.: Ich wollte es noch elegant einfügen habs aber nicht geschafft, also sag ichs mal frei raus (ist auch nur meine persönliche Meinung):
Wer es sich leisten kann, darf natürlich auch in benötigte Produkte einen Euro mehr stecken anstatt immer auf den Cent zu achten. Das fördert natürlich immer billiger produzierten billigramsch auch China, wodurch wir dann meiner Ansicht nicht nur unsere eigene Wirtschaft und Arbeitskräfte ausbeuten, sondern sigar noich andere Länder in unsere Ich will alles billig und geschenkt ist mir noch zu teuer! Attitüde einzubeziehen.

Zitat von Hicks:
Da ich das seit einigen Jahren aufgrund meiner Psyche immer weniger ertrage (einige meiner Symptome brechen dann aus, wenn ich mich zu sehr ärgere oder kopfmäßig hineinsteigere in diese Dinge), bin ich mittlerweile sogar bereit, manchmal einfach mehr zu bezahlten oder kleinere Beträge nicht mehr zu reklamieren (z.B., wenn irgendwas innerhalb der Garantie kaputt geht oder 5 Euro pro Monat mehr abgebucht werden, als vereinbart etc). Das ist krass, weil ich früher sozusagen fast jedem Cent hinterhergelaufen bin und knallhart auf mein Recht bestand. Ich habe aber nun aufgegeben und meine Gesundheit/meine Nerven stehen ganz oben und das Geld (soweit es nicht zu dramatisch ist) eben hinten an.

Ist völlig verständlich und legitim. Nur (ohne dir ein schlechtes Gewissen einreden zu wollen) stell dir im Gegenzug vor wie es für Menschen ist, die es eben nicht so gut haben und wirklich auf jeden Euro schauen müssen (wie mich, wenn du dich da an unser Gespräch erinnerst) und wie schwer es dann mit diesem zusätzlichen Druck ist um über den Monat zu kommen. Und dann eben auf Ämter angewiesen sein zu müssen ... (Zu deren Verteidigung: es gibt auch echt tolle und hilfsbereite Sacharbeiter. Die Ämter unterliegen genauso unserer wunderbaren, hochgepreisten und geliebten Demo...ähm Bürokratie und unterliegen auch den aufgezwungenen Tot-Sparplänen)

(P.P.S.: Sry das es etwas länger geworden ist)

@Marc_Sky
Ohje...da habe ich wohl was losgetreten mit meiner Erwähnung von Amazon

Ich versuche mich mal kurz zu fassen, aber es wird mir wohl wie immer nicht gelingen

Vermutlich hast Du in vielen Dingen Recht, die Du schreibst.
Der Witz ist, dass ich in 99% der Schilderungen voll auf Deiner Seite bin.
Ich habe eine sehr soziale Ader und kritisiere selbst auch immer sehr viel an der Macht der großen Konzerne und dass das Geld vom Staat in die falschen Dinge läuft (meistens zumindest).

Es ist nur so, dass ich mittlerweile an einem Punkt angekommen bin, an dem ich (und da war ich früher eben nie so bzw. das krasse Gegenteil) im Zweifel einfach mehr auf mich und meine Familie achten muss.
Ich weiß, dass das lächerlich klingt, wenn über Einkäufe oder Verträge oder Versicherungen spricht, also meist einfachen Konsum. Es ist bei mir aber wirklich so, dass ich jeden Stress, der entstehen könnte (!) von vornherein vermeiden will. Ich weiß, dass andere Menschen dadurch vielleicht auch darunter leiden, also aufgrund meiner Entscheidung, aber es geht hier wirklich darum, dass ich mich sozusagen entscheiden muss, ob meine Familie leidet oder irgendjemand anders. Klingt blöd, ist aber wirklich so. Früher war das alles anders. Da habe ich immer (!) versucht, negative Folgen für andere zu vermeiden und oft auch selbst Stress in Kauf genommen. Heute mache ich das nicht mehr, weil es einfach nicht mehr geht.


Es gibt da noch viele andere Beispiele, welche in die gleiche Richtung gehen.

- Thema Klimaschutz - da bin ich jemand, der das Thema sehr sehr ernst nimmt und für mich ist das sogar (auch aufgrund meiner Kinder) das wichtigste Thema überhaupt. Ich fahre seither nur mit dem Fahrrad oder manchmal auch Bus. Wenn ich jetzt aber einen schlechten Tag habe, es mir also nicht gut geht, dann zählen in diesem einen Moment für mich Themen wie Umwelt oder auch Geld (sofern es eben geht, wofür ich dankbar bin, weiß Gott!) einfach nicht mehr. Es zählt dann nur noch, dass ich besser durchkomme. Dann nimmt man eben auch mal das Auto anstatt das Fahrrad z.B.

- Thema Krankheit in der Arbeit
Ich habe mich früher oft in die Arbeit geschleppt, obwohl ich nicht fit war. Das habe ich getan, weil ich wusste, dass sonst andere Kollegen leiden müssen, sofern ich nicht komme. Würde ich heute nicht mehr machen. Tut mir sehr leid für die Kollegen, aber auch hier steht meine Familie über allem.

Man merkt, dass ich nicht von mir schreibe, sondern meist von meiner Familie. Dies tue ich deshalb, weil ich letztes Jahr vor Augen geführt bekommen habe, wie weit so eine psychische Erkrankung führen kann. Es kann die ganze Familie inklusive Kinder in den Abgrund reißen. Wir haben damals das Ruder noch rumgerissen, aber ich habe mir seither gesagt, dass ich nie wieder irgendeinen Kompromiss eingehen werde, den ich nicht eingehen muss. Mir jegliche Art von Stress vom Leib zu halten, den ich mir vom Leibe halten kann, ist da so eine Punkt.

Nennt es von mir aus: Wenn es hart auf hart kommt, ist doch jeder für sich selbst verantwortlich.
Es ist traurig, das sagen zu müssen, aber ich habe mittlerweile auch akzeptieren müssen, dass es nicht anders geht auf unserer Welt.
Wenn die Regierungen der Welt nicht imstande sind, große Konzerne so zu kontrollieren oder per Regeln in Schach zu halten, dass vernünftige Arbeitsbedingungen herrschen oder der Klimaschutz eingehalten wird, dann ist das nicht unsere Schuld. Ich rege mich da seit Ewigkeiten eh so drüber auf, dass da nicht viel mehr gesteuert wird von oben, aber was will man machen. Der kleine Bürger ist nicht der, welcher die Welt retten muss. Wenn im Supermarkt nur Plastikverpackungen angeboten werden, dann kann man nicht von der Oma mit 1000 Euro Rente verlangen, dass sie in den Bio-Laden geht und teuer einkauft, weil das ja nachhaltiger ist. Von oben muss das gesteuert werden.
Wenn Amazon aus reiner Wirtschaftlichkeit (aus deren Sicht) Waren verschrottet, weil das Spenden von diesen teurer ist, dann finde ich das furchtbar, aber auch hier: Die Hauptschuld liegt bei den Regierungen, welche es verhindern könnten durch knallharte Regeln und Strafen.
Wenn Mitarbeiter von Amazon ausgebeutet werden, dann ist auch dort der Punkt, dass der Staat eingreifen muss, um das abzumildern. Es kann nicht nur Aufgabe des einzelnen Bürgers sein, dort oder dort nicht zu kaufen, weil Arbeiter ausgebeutet werden. Wir meiden auch entsprechende Billig-Läden, welche Kleidung extrem günstig anbieten, welche in Asien hergestellt werden von fast Kindern zu katastrophalen Verhältnissen, aber auch hier: Ist der kleine Rentner mit wenig Geld derjenige, der die armen Arbeiter fremdsteuert, oder ist sind es die Regierungen, welche nicht verhindern, dass es so ist, wie es ist?
Bei Kreuzfahrten ist es doch ähnlich (ich hasse die mittlerweile auch wie die Pest).
Was soll man den Leuten groß vorwerfen, wenn sie es machen, solange es erlaubt ist?
Was soll man Leuten groß vorwerfen, die dicke SUVs mit 600 PS kaufen und mit 300 über die Autobahn brettern? Es ist eben erlaubt.

Ich habe wirklich lange versucht, meinen eigenen Beitrag zu leisten und sogar einiges an Unannehmlichkeiten und Stress auf mich zu nehmen, aber seit meine Erkrankung ausgebrochen ist, wird es sehr schwer, das zu halten. Dass ich mich dann irgendwann dazu entschließe, in gewisserweise und manchen Bereichen etwas aufzugeben, um meine Familie und mich am Leben zu halten, ist doch verständlich oder?

Zitat von Marc_Sky:
stell dir im Gegenzug vor wie es für Menschen ist, die es eben nicht so gut haben und wirklich auf jeden Euro schauen müssen (wie mich, wenn du dich da an unser Gespräch erinnerst) und wie schwer es dann mit diesem zusätzlichen Druck ist um über den Monat zu kommen. Und dann eben auf Ämter angewiesen sein zu müssen ..

Marc, Du darfst mir glauben, dass ich da sehr oft drüber nachdenke, wie schwer es Leute haben, denen es finanziell deutlich schlechter geht als mir. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie man das aushalten kann über all die Jahre mit Erkrankung.
Und ja, ich weiß, dass mein Gejammere hier für einige wie ein Witz rüberkommen muss.
Das ist aber der üblich Mist des Vergleichs, dem Menschen immer unterliegen.
Genauso denke ich ja auch über Gesunde, dass die gar nicht wissen, wie gut es ihnen eigentlich geht.
Sie können aber nichts dafür. Jeder kann nichts dafür für den Blick aus seiner Perspektive.
Man kann nur versuchen, es etwas zu verstehen, wie es anderen geht. Begreifen und wirklich checken wird man es nie, außer man kommt selbst mal genau in diese Situation.
Das ist traurig, aber es ist leider die Realität.
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Zitat von Hicks:
Ohje...da habe ich wohl was losgetreten mit meiner Erwähnung von Amazon

Nönö keine Sorge hast du nich. Hab mich da auch etwas zurückgehalten

Zitat von Hicks:
Es ist nur so, dass ich mittlerweile an einem Punkt angekommen bin, an dem ich (und da war ich früher eben nie so bzw. das krasse Gegenteil) im Zweifel einfach mehr auf mich und meine Familie achten muss.

Auch da hast du mein vlles verständnis für und ist auch richtig so finde ich (ich hab es auch zumindest versucht etwas allgemein zu halten und jeden anzusprechen, weil es die allgemeine Masse betrifft und ein genereelles Bewusstsein dafür schaffen wollte).
Von daher brauchst du dich auch nicht selber rechtfertigen oder entschuldigen wenn es denn wirklich nicht anders geht.

Wie es auch im kleinen Buch der Inneren Ruhe steht: Man kann und soll sich selber auch zurücknehmen, wenn man merkt dass es einem selber nichtmerh gut geht und die Kraft fehlt, sich um (Belange) Andere(r) zu kümmern, solange man sich im Bewusstsein hält, dass es auch andere Menschen gibt und diese auch Hilfe brauchen, sowie ihre Grenzen haben und denen dann wieder eine helfende Hand reicht wenn man selber wieder die Kraft dafür hat. Und da hast du meinen Respekt, dass du dich deinen Problemen auch stellst und versuchst einen Lösungsansatz zu finden und mit der Situation umzugehen.

Ich kann dich und deine Meinung Re Regierung auch verstehen und unterstütze das Grundlegend auch. Allerdings muss ich dazu auch sagen, dass wir alle unseren Anteil dazu beitragen. Klar ist es nicht einfach nit einem kleinen Einkommen auszukmmen und dass man da eben halt zweimal schauen muss und zurückstecken muss. Das Oma Hintz und Kunz nich in den Bio Laden rennen kann ist auch klar. Nur haben die es auch nach dem Krieg mit schlechteren Bedingungen es geschafft auszukommen und das Land wieder aufzubauen (was die nachkommenden Generation wieder ruinieren). Aber es gibt noch den Landwirt hierzulande, der seien Ware zu gerne loswerden (und das sogar vergleichweise ünstig) und nicht wegschmeißen will. Insofern liegt die Verantwortiung zwar auch und zu einem relativ hohem Anteil zwar auch bei Unternehmen, aber eben auch bei uns und unsere eigenem Verhalten. Wer die möglichkeiten hat, kann eben (wirklich) regional einkaufen (re Landwirt mit direkem Abverkauf am Feld, Restpostenverkäufe (gibts meines Wissens auch für Lebensmittel), Rettertüten, die z.B. Lidl anbietet bevor Ware weggeworfen wird, Stoff für Klamotten kaufen und selber Nähen etc)
Ich möchte den Staat damit auch in keinster Weise freisprechen und sehe den auch in allererster Linie als (im Großem) Veranwortlichen, nur sehen wir das mal Realistisch:
Warum sollten die IRGENDTWAS ändern, wenn es den Lobbyisten gut genug geht um Gelder locker zu machen?
Welches Druckmittel haben die im Rücken, damit sich etwas ändert? Eine Wahl in ein zusätzliches Amt, dass die verlieren, wenn die eh ihre 4000 Euro monatlich und satte Rente bekommen? Warum sollte sich da etwas ändern, wenn die Villa pünktlich zur Rente steht?
Falls sich etwas ändern muss, dann liegt es immernoch an uns eine Beitrag dafür zu leisten, auch wenn es nur ein kleiner, alltäglicher ist - die Masse macht es am Ende aus. Und ich rede da nicht von der Masse an Klimaklebern, die irgendwleche hirnverbrannten Fordferungen stellen und sogar zu einer allgemeineren Verschlechterung des Klimas, Wirtschaft, des Alltaglebens und verschlechterung der allgemeinen Gesundheit und Psyche beitragen statt konkrete Vorschläge anzubringen und inhaltlich nur in den letzten 20 Jahren denken.

Zitat von Hicks:
Dass ich mich dann irgendwann dazu entschließe, in gewisserweise und manchen Bereichen etwas aufzugeben, um meine Familie und mich am Leben zu halten, ist doch verständlich oder?

Natürlich ist es das. Und sogar berechtigt. Abgesehen von bestimmten Instanzen verlangt niemand (zumindestens ich) dass DU alleine alles ändern MUSST und das alleine stemmen musst. Dazu gehören im Endeffekt alle und das in dem Rahmen, den jeder für sich selber tragen und vertreten kann getreu dem Motto So viel wie nötig, so wenig wie möglich.

Nur - wie du es schon agedeutet hast - ist die Gesellschaft viel zu materialistisch geworden um etwas ändern zu wollen. Zum Teil, weil Unternehmen mehr einnehmen wollen, zum anderen aber auch (und das ist der Punkt wo wir uns selbst an die eigene Nase fassen müssen, weil viele sich weigern sich mit der eigenen Vergangenheit, der eigenen Psyche, den eigenen Problemen und den eigenen Emotionen zu beschäftigen und sich jeder möglichen Ablenkung bedienen und sich u.a. durch Güter ein besseres Gefühl erkaufen wollen, statt sich mit den Grundproblemen auseinander setzen und diese beheben wollen

Zitat von Hicks:
Marc, Du darfst mir glauben, dass ich da sehr oft drüber nachdenke, wie schwer es Leute haben, denen es finanziell deutlich schlechter geht als mir. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie man das aushalten kann über all die Jahre mit Erkrankung. Und ja, ich weiß, dass mein Gejammere hier für einige wie ...

Du, mach dir darum bitte keinen Kopf. Ich denke ich kann dich da mittlerweile so gut einschätzen, dass du nicht sinnlos rumjammerst. Ganz im Gegenteil, ich persönlich empfinde dich als intelligenten Menschen, der offensichtlich viel durchgemacht hat und versucht sein Leben in den Griff zu bekommen und genieße es mit dir über solche Themen zu reden. Deswegen gehe ich sehr gerne mit dir in den Dialog und Austasch, weil ich auch von dir lernen kann und das sehr Wertschätze!

An diesem Punkt erstmal meinen tiefsten Respekt an dich, der SItuation und wie du damit angehst.
Und ein großes DANKE von mir dafür, dass du so offen damit umgehst und dich dem und dir auch stellst!

Off topic: ich empfinde es als abwertend ältere Leute als Oma und Opa zu bezeichnen, das sinid sie für ihre Enkelkinder.

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Mira Weyer
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