Ich hab mit großem Interesse eure Beiträge zum Thema aufräumen und putzen gelesen. Und obwohl ich sehr weit weg von Zwängen dieser Art bin, finde ich mich da teilweise wieder. Nicht, weil ich von meinem Inneren her muss, aber es könnte ja jemand kommen. Diese elende was sollen denn die Nachbarn denken - Erziehung scheint die Halbwertszeit von Uran zu haben. Dabei fertige ich so gut wie alles an der Haustür ab. Ich kann Spontanbesuche nicht ausstehen. Kommen mir immer vor wie Kontrollen.
Fast Möbelhauscharme in der unteren Etage, wohnliche Gemütlichkeit oben...
Zitat von Hicks:
Könnte man es als eine Art Panikattacke der besonderen Art bezeichnen?
So ungewöhnlich finde ich das gar nicht. Meinen Panikattacken bin ich schlussendlich auf eine ganz ähnliche Weise los geworden. Aufräumen, Putzen, oder von mir aus jede andere Aktivität die einen Sinn ergibt, zeugt von Handlungsfähigkeit. Und da bei mir genau da der Knackpunkt lag, ich fühlte mich in dem Moment hilflos und handlungsunfähig der Panik ausgeliefert, führte das, neben anderen Dingen, tatsächlich zur Besserung. Ich habe gelernt, dass ich wenn die Panik kommt, mich zwar verdammt mies fühle, aber sonst nichts. Auch wenn dann einfache Tätigkeiten gefühlt deutlich mehr Konzentration brauchen, immerhin ist der Körper im Kampf- oder Fluchtmodus, nicht im Häng die Wäsche auf Modus geht es, anfangs holprig, dann besser.
Zitat von -IchBins-:Ich sollte Papier zerknüllen und es in meinem Raum verteilen und liegen lassen über Nacht.
Auch diese Übung und eure Beiträge dazu finde ich spannend und hab mal nachgedacht, wie ich es wohl sehen würde. Es wäre mir wurscht, allerdings könnte man am Morgen feststellen, dass sich zwischen dem Papier Laufwege Richtung WC und Zimmertür zu finden wären. Da wäre mein Bedürfnis nach Sicherheit wohl überfordert. Wenn ich nachts raus muss, egal wo hin, Licht nicht anmache weil es dringend ist, muss ich doch gehen können ohne auf der Nase zu landen.
Zitat von UlliOnline:Mein Mann schafft es aber nicht, etwas in die Schublade zu legen, sie zu schließen (nur halb) ohne dass noch etwas herausschaut. Da könnte ich ausflippen.
Unsere Männer sind Brüder im Geiste. Wenn ich unterwegs bin und mein Mann daheim, kann man an den offen stehenden Schranktüren und Schubladen recht genau erkennen was er gemacht hat . Es nervt! Der ebenfalls heimkommende Hund nutzt dann gern die Gelegenheit den Inhalt der Schränke genau in Augenschein zu nehmen.
27.09.2023 12:37 • x 2 #161