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@Hicks
Den Film hatte ich erst am Freitag im Kino gesehen und musste echt schmunzeln, weil es mir auch so geht.
Mir wurde damals eine Zwangsstörung diagnostiziert, wobei ich diese nicht anerkenne, weil ich mich nicht schlecht fühle, wenn ich etwas tue (Putzen meist und Ordnung halten). Ich fühle mich dabei sogar gut und freue mich, wenn ich es zu Ende gebracht habe.

Ich finde das gar nicht, dass das etwas Beklopptes hat, solang man sich dabei nicht schlecht fühlt.

Ist das nicht wieder diese Fremdsteuerung, dass man glaubt, es sei bekloppt (wenn andere es sagen?), wenn man einfach Ordnung mag? Finde ich nicht.

Zitat von -IchBins-:
Den Film hatte ich erst am Freitag im Kino gesehen

Wow. Für ne Frau nicht übel
Mir hat Teil 3 auch gut gefallen, in Sachen Brutalität war der aber nochmal ne Nummer deftiger als die ersten beiden.


Zitat von -IchBins-:
Ich fühle mich dabei sogar gut und freue mich, wenn ich es zu Ende gebracht habe.

Also genau wie bei mir.
Aber ist das nicht typisch für Zwangsstörungen? Dass man sich eben danach gut fühlt? Daher macht man es ja.
Schlecht fühlt man sich, wenn man nichts tut, also nicht z.B. putzt, sprich, den Zwängen nicht nachgibt?

A


Fremdsteuerung im Leben - Erfahrungen, Beispiele und Tipps

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Zitat von Hicks:
in Sachen Brutalität war der aber nochmal ne Nummer deftiger als die ersten beiden.

Aber echt, mittlerweile kann ich wieder gut damit umgehen und habe auch nichts Böses geträumt danach. Ich mag ihn aber auch als Schauspieler und ich war froh, dass er am Ende nicht gestorben ist, was ich zunächst dachte.


Zitat von Hicks:
Dass man sich eben danach gut fühlt?

Ach so, von dieser Sichtweise habe ich das noch gar nicht betrachtet.
Ich denke eher, dass man es macht, um irgendwas damit zu kompensieren, sich aber dabei nicht gut fühlt, weil es zu eigentlich für einen selbst zu anstrengend ist?
Bei mir ist es wie ein Hobby quasi. Wie Fahrradfahren als Beispiel, ich fahre gern und immer wenn ich kann und fühle mich gut danach. Aber es ist kein Zwang, also ich muss es nicht tun und würde mich schlecht fühlen, wenn ich es mal nicht mache. So ist es auch mit dem Putzen, wenn ich es mal nicht mache, ist es auch in Ordnung.
Weißt du, wie ich es meine?

Zitat von -IchBins-:
dass er am Ende nicht gestorben ist,

SPOILER!


Zitat von -IchBins-:
wenn ich es mal nicht mache, ist es auch in Ordnung.
Weißt du, wie ich es meine?

Ja klar. Dann ist es wohl noch kein richtiger Zwang, wenn man es auch oft sein lassen kann.

Hier habe ich bissl was gefunden dazu:
https://xn--zwnge-hra.info/ordnungszwang

Oh sorry, @Hicks dachte, du hättest den Film auch schon gesehen. Ach hast du ja, aber für andere doof jetzt.

Kuck ich gleich mal rein in den Link.

Aus dem Link:
Im Hintergrund des Ordnungszwangs stehen dabei oft ganz bestimmte Befürchtungen oder Erwartungen, die durch den Ordnungszwang - bewusst oder unbewusst - beeinflusst werden sollen, wie zum Beispiel “Ich muss meine Kleidung farblich sortieren, sonst könnte einem Familienmitglied etwas zustoßen.”

Das ist bei mir überhaupt nicht der Fall.

Beim Ordnungszwang erleben die Betroffene wie oben beschrieben einen sehr hohen Druck, eine bestimmte Ordnung oder Symmetrie herzustellen. Dieser Druck kann so übermächtig werden, dass sich die Betroffenen ihm nicht mehr wiedersetzen können.

Auch das trifft nicht auf mich zu.

also den großen Druck des Zwangs, dem sie immer wieder nachgeben müssen würden - aber “eigentlich” würden sie “in ihrem Inneren” viel lieber ohne den Zwang und ohne die damit verbundenen Befürchtungen leben können.

Auch das nicht.

@Hicks
Ist das bei der Fall? Oder magst du einfach Ordnung?

Zitat von -IchBins-:
Ich muss meine Kleidung farblich sortieren, sonst könnte einem Familienmitglied etwas zustoßen.”

Das ist bei mir überhaupt nicht der Fall

Bei mir auch nicht.
Es fühlt sich einfach nur super an, wenn alles ordentlich ist


Zitat von -IchBins-:
einen sehr hohen Druck, eine bestimmte Ordnung oder Symmetrie herzustellen

Höher Druck nicgt, aber es reizt mich einfach schon, manche Sachen zu tun. Es ist bissl wie gutes Essen weiteressen, obwohl man satt ist. Blödes Beispiel oder?


Zitat von -IchBins-:
aber “eigentlich” würden sie “in ihrem Inneren” viel lieber ohne den Zwang und ohne die damit verbundenen Befürchtungen leben können.

Das ist bei mir auch nicht.

Wenn ich das hier aber lese, wird es verdächtig bei mir...

Anders ist es bei der so genannten Zwanghaften Persönlichkeitsstörung, bei der die Betroffenen zum Teil ebenfalls ein hohes Maß an Ordnung und Genauigkeit anstreben. Im Gegensatz zum Ordnungszwang erleben Menschen mit einer zwanghaften Persönlichkeits­struktur ihren Wunsch nach Ordnung als “Ich-synton”. Das heißt, die Betroffenen erleben ihr Bedürfnis nach Ordnung und das damit verbundene Sortieren als stimmig und zu ihren eigenen Wünschen und Vorstellungen passend. Die Betroffenen erleben zwar auch einen Druck, wenn bestimmte Objekte aus der Ordnung geraten, aber das Wiederherstellen der Ordnung führt bei ihnen eher zu einem beruhigenden, “gutem” Gefühl, ohne dass damit eine “Entlastung” von Befürchtungen oder Katastrophengedanken wie beim Ordnungszwang verbunden wären.

Scheint sozusagen die mildere Form eines Zwangs zu sein. So etwas haben aber viele Leute, die ich kenne in verschiedenen Bereichen.

Zitat von Hicks:
Das sollte auch eher nur ein lustiges Beispiel sein (in dem meiner Meinung nach aber doch auch ein bisschen Wahrheit steckt)


Ich fürchte da steckt mehr Wahrheit drin, als uns beiden lieb ist.


Zitat von Hicks:
Dass die Unternehmen das natürlich ausnutzen, ist klar, sei es durch Videospiele, Online-Shopping, Messenger-Dienste, Soziale Netzwerke und und und... man hat seine ganze Welt immer dabei und das triggert natürlich viele Leute, ständig in diese Welt schauen zu müssen. Das hat dann auch manchmal schon mit den Themen Fremdsteuerung oder auch Kontrollzwang zu tun

Selbstverständlich, gar keine Frage. Es werden immerhin gut ausgebildete und gut bezahlte Profis in Sachen Marketing eingestellt, deren einzige Aufgabe es ist den Kunden zu manipulieren und ihm Dinge anzudrehen, von denen er vorher gar nicht wusste, dass er sie braucht. Das triggert mit Sicherheit.
Immerhin zielt die überall gegenwärtige Werbung darauf ab, uns neben einem Produkt ein Lebensgefühl zu verkaufen. Es gibt sogar das Statussymbol für Leute die kein Statussymbol brauchen . Prima, damit hat man sogar die ins Boot geholt, die sich dem ganzen eigentlich verweigern wollen und in der ständigen Angst leben, versehentlich doch mitzumachen. So wie ich....immer das Gegenteil von dem zu tun, was vermeintlich verlangt wird, ist einer meiner persönlichen Schwachstellen. Ist in Arbeit, aber gelegentlich überkommt es mich. Und nein, ich besitze dieses Antistatutssymbol nicht. Der hauseigene Schrotthaufen, pardon, Klassiker ist vollumfänglich geländegängig, unbequem wie eine mittelalterliche Foltermethode, und überaus minimalistisch ausgestattet. Lebensgefühl: hart genug ein Nutzfahrzeug zu fahren , ein dezentes Anheben der Mittelkralle ohne auch nur einen Finger zu rühren. Und wieder auf einen Marketingtrick reingefallen....ich sags ja, die kriegen uns alle.

Da ist doch für jeden Geschmack was dabei. Im Grunde kann man sich doch auf die Schulter klopfen, dass man nicht auf jeden Mist reinfällt, der einem präsentiert wird.

Zitat von Hicks:
Die Angst, Schnäppchen oder Angebote / Gutscheine zu verpassen, war extrem damals. Letztendlich geht es ja nur um Geld. Man will nicht verpassen, sparen zu können, also in dem Sinne kein Geld liegen zu lassen. Irgendwann hat es so Stress verursacht in meinem Kopf, dass ich es habe sein lassen. Habe dann auch alle Pop-Up-Nachrichten und Email-Newsletter gelöscht und war wieder frei. Solche Dinge sind auch eine Art Fremdsteuerung und zwar durch die Konsumwelt.


Auf jeden Fall, aber ich bewundere dich, dass du es so rigoros geschafft hast, das alles abzustellen. Darf ich fragen wie lange es von der Erkenntnis hier stimmt was nicht, irgendwas schadet mir bis hin zum kompletten Abstellen all dieser Nachrichten und Trigger gebraucht hat bei dir?


Zitat von Hicks:
Dieses Thema mit den Leuten, die einem nicht gut tun wurde in der Online-Adademie, die ich gemacht habe, auch gut thematisiert. Psychisch Erkrankte Personen sollten sich eigentlich eher mit Optimisten umgeben und möglichst wenig mit Pessimisten. Das kommt immer etwas böse oder hart rüber, aber es klingt logisch, weil der Mensch sich meist nach oben oder unten ziehen lässt.

Das klingt sehr logisch. Nur muss man diese Menschen erst einmal finden und Kontakt zu ihnen aufbauen. Gleichzeitig muss man den Mut haben, alte verwurzelte Netzwerke zu verlassen und noch mal neu zu starten. Das ist schon eine erhebliche Aufgabe, wenn es einem ohnehin nicht gut geht. Man steckt da halt so drin, ist das ganze gewohnt und fühlt sich (in meinem Fall) durchaus bis zu einem gewissen Grad verstanden. Warnzeichen, dass das ganze mir schaden könnte, habe ich völlig übersehen. Sie waren da, mein Mann hat sie gesehen und für sich schon sehr frühzeitig die Notbremse gezogen. Ich war da leider völlig blind. Es musste erst komplett eskalieren, damit es mir wie Schuppen von den Augen fällt. Ich kann mir heute noch nicht erklären, wie es so weit kommen konnte, wie ich soweit da reinschlittern konnte, mich so habe manipulieren lassen. Und das ausgerechnet ich, die doch grundsätzlich nie tun will, was von ihr erwartet wird.

Zitat von -IchBins-:
Ich finde das gar nicht, dass das etwas Beklopptes hat, solang man sich dabei nicht schlecht fühlt.

Deswegen tut man es ja, damit es einem gut geht. Besonders wenn man sich sonst nicht so zu beschäftigen weiß, oder viel Freizeit hat, *die genutzt werden MUSS*. Bloß nicht untätig sondern noch besser *FAUL* sein.
Zitat von Hicks:
Aber ist das nicht typisch für Zwangsstörungen? Dass man sich eben danach gut fühlt? Daher macht man es ja.
Schlecht fühlt man sich, wenn man nichts tut, also nicht z.B. putzt, sprich, den Zwängen nicht nachgibt?

So sehe ich es auch.

Ein Putzzwang ist wieder kein Ordnungszwang. 2 verschiedene Schuhe.
Ich habe als jüngere Frau beides schon mehr betrieben als *normal*. Es hat mich auch gestresst, mein Soll zu erfüllen....weil es so und so zu sein hatte und nicht anders.
Das schafft innere Befriedigung. Für was auch immer.

@Minime

Ich ergänze noch kurz was aus der Marketing-Abteilung:

...und wenn sie versprechen, vor dem Kauf nicht kurz abzuwägen, ob das Produkt überhaupt nötig ist, bekommen sie noch 10% Rabatt!


Zitat:
[url=/post3046618.html#p3046618]Zitat von Minime[/url]
Darf ich fragen wie lange es von der Erkenntnis hier stimmt was nicht, irgendwas schadet mir bis hin zum kompletten Abstellen all dieser Nachrichten und Trigger gebraucht hat bei dir?

Hm, zeitlich schwer zu sagen...Ich vermute einige Jahre.
Den Stecker habe ich gezogen, als ich immer mehr körperliche Symptome bekam, welche durch zu viel Stress/Reize von außen kamen. Ein Bruchteil davon waren eben auch diese Internet-Verlockungen samt Nachrichten.

Zitat von UlliOnline:
schafft innere Befriedigung

Ja, der Begriff passt gut.
Ich habe diesen Ordnungstick jedenfalls sicher von meinen Eltern. Beide (!) waren/sind auf ihre Art sehr genau. Meine Mutter hat es mittlerweile verstanden aufgrund meiner Erkrankung.

Zitat von Hicks:
Blödes Beispiel oder?

Nein gar nicht.


Zitat von Hicks:
reizt mich einfach schon, manche Sachen zu tun.

Aber fällt das dann schon unter Zwang

Zitat von UlliOnline:
Deswegen tut man es ja, damit es einem gut geht.

Es ist ein Beispiel von vielen Dingen, die man tun kann, damit es einem gut geht. So hatte ich das eher gesehen und nicht damit es mir gut geht, muss ich dies oder das tun.

Ich kann auch mal faul sein, ich muss nicht irgendetwas tun, aber ich mache es gern.
Was machst du gern?

@-IchBins-
Das möchte ich hier gar nicht erwähnen. Könnte zu Missverständnissen führen.
Dann muss ich mich erklären, wieso weshalb warum...da habe ich heute keine Lust zu. Jedenfalls nicht öffentlich.

@UlliOnline
Das musst du auch nicht
Aber vielleicht setzt du dir da selbst Grenzen. Ist aber selbstverständlich auch okay.

@-IchBins- wenn es dich interessiert, dann PN. Aber nicht im Forum.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von -IchBins-:
Aber fällt das dann schon unter Zwang

Eine Zwangsstörung habe ich recht sicher nicht, aber diese zwanghafte Persönlichkeitsstörung hat schon einige Merkmale, die zu mir passen würden.


Zitat von -IchBins-:
Es ist ein Beispiel von vielen Dingen, die man tun kann, damit es einem gut geht. So hatte ich das eher gesehen und nicht damit es mir gut geht, muss ich dies oder das tun.

Ich glaube, die Frage ist immer in welchem Maß die Sache geschieht, die man macht, damit es einem gut geht. Wo ist objektiv gesehen eine Übertreibung vorhanden?
Das ist natürlich auch nicht so leicht zu sagen, weil jeder etwas anders bewertet, wo die Normalität aufhört.
Meiner Frau gehe ich mit meinem zu schnellen Wegräumen (z.B. nach dem Essen) oder ähnlichen Ordnungs-Ticks schon hin und wieder auf den Keks.

Vielleicht wären wir da auch wieder bei dem suchthaften Verhalten. Süchte tun Menschen ja auch, damit es ihnen gut tut.

Gar nicht so einfach das ganze Thema. Am wichtigsten ist glaube ich nur, ob der Betroffene selbst oder irgendjemand in der Familie oder näheren Umgebung unter dem Verhalten des Betroffenen leidet oder?

Zitat von Hicks:
Eine Zwangsstörung habe ich recht sicher nicht, aber diese zwanghafte Persönlichkeitsstörung hat schon einige Merkmale, die zu mir passen würden.

Ach so, ok. Das verstehe ich in etwa.


Zitat von Hicks:
Ich glaube, die Frage ist immer in welchem Maß die Sache geschieht, die man macht, damit es einem gut geht. Wo ist objektiv gesehen eine Übertreibung vorhanden?

Ja, das kann sein, aber der eine interpretiert Übertreibung vielleicht anders als wieder ein anderer.


Zitat von Hicks:
Das ist natürlich auch nicht so leicht zu sagen, weil jeder etwas anders bewertet, wo die Normalität aufhört.

Genau, sehe ich auch so.

Zitat von Hicks:
Gar nicht so einfach das ganze Thema. Am wichtigsten ist glaube ich nur, ob der Betroffene selbst oder irgendjemand in der Familie oder näheren Umgebung unter dem Verhalten des Betroffenen leidet oder?

Nee, das ist es nicht.
Ja, sobald man selbst oder jemand in der Familie, in der näheren Umgebung darunter leidet, könnte man aber auch wiederum sagen: das ist das Problem des/derjenigen.
Wenn ich selbst mit etwas nicht klar komme, ist es ja auch mein Problem und nicht das der anderen.
Ich frage mich meist, wie gehe ich mit etwas um, worunter ich leiden würde.
Alles nicht so einfach.

Zitat von UlliOnline:
@-IchBins- wenn es dich interessiert, dann PN. Aber nicht im Forum.

Klar doch, wenn es dir nicht zuviel wird. Bin neugierig Muss aber nicht gleich sein, so wie es dir passt.

A


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Mira Weyer
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