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Zitat von Minime:
Ich frage also mal ganz provokant, was soll man sonst tun? Auch wenn ich mein Handy und seine Meldungen eher stiefkindlich behandle, mag ich das Teil doch wenn ich irgendwo dumm rumstehe oder warten muss.

Die Antwort schulde ich noch und werde philosophisch
Wie wäre es, einfach mal nichts zu tun und die Gegenwart wahrnehmen?
Das ist nämlich genau ein Problem von vielen von uns hier....einfach mal nichts tun, nicht in die Zukunft blicken oder irgendwas erledigen, planen oder analysieren.

Im Kino z.B. das Smartphone benutzen, geht gar nicht finde ich.

Hab nicht alle Texte gelesen, sorry!
Zitat von Hicks:
einfach mal sein Leben in allen Bereichen zu überdenken und zu ändern, dort wo es nötig ist.

Ja, das ist sinnvoll.
Vor allem sollte man auch mal hinsehen, in welchen Abläufen man es sich bequem gemacht hat. Wenn man z.B. lieber reagiert statt agiert. Dann sind die anderen die Bösen, die einem fremdsteuern und man merkt es nicht mal. Mir hilft es immer, wenn ich selbständig handle und die Verantwortung dafür trage. Man muss riskieren, dass die anderen nicht zuzstimmen. Eingefahrene Abläufe zu ändern ist meist ein Stück Arbeit.

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Fremdsteuerung im Leben - Erfahrungen, Beispiele und Tipps

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Zitat von moo:
Ich würde es eher so ausdrücken: Die Themen sollten im Zuge einer (Eigen-)Therapie mitgelöst werden. Mir fällt bei einigen Beiträgen auf, dass auf die Themen Fremdsteuerung bzw. Fremdbestimmung draufgeschaut wird statt von innen heraus. Das erinnert mich an z. B. an Familienaufstellungen. Für intellektuelles Verständnis von Zusammenhängen und Verwicklungen ist dies unfraglich von hohem Wert aber m. E. genügt das nicht, um wirkliche Veränderungen herbeizuführen und ich glaube, darauf hat vielleicht angespielt.

Ja gut, ist zwar etwas anders ausgedrückt aber inhaltlich im große und ganzen zielt das schon auf die Richtung ab.
Allerdings verstehe ich dein Beispiel nicht so ganz, da es mir etwas zu diffus ausgedrückt ist und auch nicht weiß, wohder die Opfer-Rolle da herkommt bzw inwiefern die da mit reinspielen soll.

Zitat von Hicks:
Wie geht ihr mit der Fremdsteuerung um, welche sich auf Messenger-Dienste und Apps bezieht bei Gruppen?

Ganz einfach: Ich persönlich nutze Gruppen in solchen Diensten garnicht und Handy-Messenger auch sehr seltem.
Für mich ist ein Handy in erster Linie zum telefonieren da (ja, ich bin wirklich so Old-School) und habe auch nur Whatsapp für enge Kontakte. Da sprechen wir uns kurz ab wenn wir uns mal treffen wollen oder der andere telefonisch nicht erreichbar ist bzw um mal ein Bild zu senden, das wars. Instagramm, Tiktop und den ganzen anderen Müll habe ich bewusst nicht installiert, da ich mich eben mit dem Thema genug beschäftigt habe und um deren Schade weiß. Ein anderer Grund dafür ist auch, dass es überhaupt keinen nennenswerten Inhalt vermittelt. Ich sehe da in erster Linie reinste Selbstdarstellung (was mich ekelt), irgendwelche Püppis 10 Sekunden ein bisschen rumhüpfen und kein Wort rausbringen (was für mich dann kommplett sinnfrei ist, da es weder Inhalte noch Aussagen oder Thematiken gibt und ich nichtmal weiß, worauf die Bezug nehmen) oder irgendwelche Sprüchlein (die ich auch auf Google finden kann wenn mir langweilig ist), wo ich keinen Kontext, Bezug zu irgendwas habe oder sich irgendwelcheGespräche daraus entwickeln.

Falls eine Gruppe eine Notwendigkeit hat dann gut, kann man durchaus nutzen,
Nur das kann, wie du schon sagts, Druck auf verschiedenen Ebenen auslösen (Zeit, Handlung, Erwartungshaltungen). Unmd da spielt wieder die Abgrenzung eine große Rolle bzw die eigenen Prioritäten.
Heutzutage nehmen sich die Wenigsten WIRKLICH Zeit dafür, mal wirklich auf die Bremse zu treten und sichselbst zu hinterfragen. Insbesondere Sachen wie: Tut mir das gut? Wofür brauche eich diese Gruppen? Muss ich stanändig für jeden erreichbar sein? Muss ich wirklich die nächsten 2 Wochen voraus planen und jede freie Minute belegen? Was erwarte ich von mir selber? Wieso muss ich die Wünsche anderer dauernd erfüllern? Welche Unterstützung bekomme ich dafür bzw was bekomme ich dann im Gegenzug zurück (im SInn von: wenn ich Hilfe brauche oder eine andere Person, sind diese dann auch für mich da?)?
Diese ganze Selbstreflektion fehlt und viele LASSEN sich auch fremdsteuern, um es zum einen anderen Gerecht zu machen, aus Angst negativ bewertet zu werten und als egositischer Voll idiot dazustehen, zum anderen (was bei den meisten unetrbewusst sogar noch eher ein Grund ist) haben viele Angst vor der Ruhe. Wenn es ruhig wird und keine Ablenkung (!) durch andere oder anderes da ist, kommt man natürlich irgendwo selbst ins grübeln und konfrontiert sich mit sich selebr und den eigenen Grundängsten. Und das will niemand.
Zumal eine Fremdsteuerung (ob durch Apps, Media, andere Menschen) auch heißt, dass man nicht selber denken muss und stupide einer Sache folgt, die als Gott gegeben angesehen wird und einfach erledigt werden soll/muss. Und seien wir mal ehrlich: Der Mensch ist grundlegend eine stinkfaule Kreatur und lässt sich auf dieser Basis auch gerne lenken.

Zitat von Gaulin:
Ich persönlich kenne einige Worcaholiker, die keineswegs psychisch angeschlagen sind.

Ich wage mal, das komplette Gegenteil zu behaupten: Gerade Workaholiks sind psychisch sehr angeschlagen.
Warum? Aus dem einafachen Grund, dass sich in Arbeit eindecken der einfachste Weg ist, sich nicht mit sich selber, den eigenen Gefühlen, den eigenen Gedanken, vorallem auch dem eigenem Umfeld beschäftigen zu müssen.
Arbeit ist Ablenkung, je mehr Arbeit da ist umso weniger Zeit ist dann für andere Sachen da. Besonders diese Personen schaffen es dann regelmäßig in ein Burnout und danach in tiefe Depressionen zu kommen. Warum? Weil dann durch Erschöpfung keine Arbeit mehr da ist, der Körper sich regeneriert, der Geist bzw die Psyche sich dann auch meldet und die Lebensweise erstmal in Frage stellt. Und das führt dann irgendwann dazu, dass man sein Leben, so wie man es gefdührt hat, auch in Frage stellt und man realisiert, dass etwas geändert werden muss.
Es gbt natürlich auch diejeniogen,. die das bewusst ignorieren und das nicht wahr haben wollen, allerdings werden die dann auch dementsprechend ihr Schicksal erfahren

Zitat von Gaulin:
In der Gesellschaft funktioniert man ja doch mehr fremdgesteuert oder?

Ist man das wirklich? Und auch in Bezug von dem eben Geschriebenem: Lassen solche Menschen sich nicht auch aus benannten Gründen fremdsteuern) Wo bleibt da die Abgrenzung?

Zitat von Gaulin:
Die Labilen oder Sensiblen halten das nur nicht so gut aus. Klingt komisch, aber ich denke, dass das eben so ist. Unser Fell integriert uns je nach Grad besser oder schlechter.

Warum ist das so? Schrerib den Gedankengang ruhig auf, weil ich denke da ganz anders als du.
Das Fell was du da meinst ist natürlich bei jedem anders ausgeprägt - aleine schon durch die unterschiedlichen Erfahrungen die jeder macht, ob und wie diejenigen gelernt haben damit umzugehen. Sich ein Fell aneignen zu MÜSSEN (insbesondere, weil es in erster Linie die Erwartungshaltuing anderer ist) finde ich da nur sehr bedingt richtig, wenn nicht sogar sehr schädlich, da das aab eine Punkt nurnoch zur Abstumpfung führt und es dadurch zu mehr psychischen Problemen und Einsamkeit kommt. Zudem denke ich, dass dann alles nurnoch stupide hiingenommen und nicht mehr hinterfragt wird. Und da haben wir wieder das Thema: solche Typen lassen sich dann fern- und fremdsteuern un dsogar auch fremdbestimmen, da die eben keine Drang mehr haben nach- und zu hinterfragen
Was da durchaus helfen kann ist Geduld (Zeitdruck rausnehmen), Verständnis (sich Wissen aneignen, sich mit dem Gegenüber austauschen, um diesen zu verstehen), Empathie (sich in den anderen hinenzuversetzen und die emotionale Ebene nachvollziehen) und eine gewisse Portio Liebe und Hingabe zum Gegenüber, um diesen auch wirklich zu verstehen und ihm helfen zu können - und insbesondere auch zu wollen. Der Mensch ist immernoch ein Herdentier dass ein soziales Umfeld brauch und sich nicht mit permanenter Arbeit gegenüber sich selbe rund der Gesellscahaft abschottet.

Zitat von Marc_Sky:
Ganz einfach: Ich persönlich nutze Gruppen in solchen Diensten garnicht und Handy-Messenger auch sehr seltem.

Ich beneide Dich.
Mit Familie und Schule samt Kids ist es aber wirklich so, dass das nicht so einfach geht. Wäre es anders, würden meine Frau u. ich es tun. Ich weiß ja um die Nachteile dort.
Man hat ohne diese Gruppen oft sogar mehr Stress und Fremdsteuerung, weil man schlicht nichts mehr mitbekommt. Man muss jedem hinterherlaufen.
Es ist die Wahl zwischen Pest und Kolera.

Wie gesagt kennen wir etliche Eltern, die ewig lange versucht haben, ohne diese Gruppen und Messenger klar zu kommen. Die haben alle mit der Zeit das Handtuch geschmissen. Man kann in vielen Bereichen ohne diese Art Kommunikation nicht mehr so leicht am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, wenn man Kinder hat.

Zitat von Hicks:
Ich beneide Dich.

ach wozu? Ich leb da nur nach dem Motto so wenig wie möglich, so viel wie nötig. Nur weil die in den Grupenn ihren Senf zu jedem Körn geben müssen, heißt es ja nicht automatisch, dass du dich dran beteiligen musst, oder? Wichtig ist es da halt nur die relevanten Daten, die du brauchst rauszufiltern/lesen und kurz und knapp drauf antworten. Das sich gegenseitig zerfleischen kannst du denen überlassen, die es im eigenem Leben wirklich brauchen. Finde ich zumindestens (und du kennst meine (aktuelle) Situation da auch selber gut genug)

Zitat von Marc_Sky:
Nur weil die in den Grupenn ihren Senf zu jedem Körn geben müssen, heißt es ja nicht automatisch, dass du dich dran beteiligen musst, oder? Wichtig ist es da halt nur die relevanten Daten, die du brauchst rauszufiltern/lesen und kurz und knapp drauf antworten. Das sich gegenseitig zerfleischen kannst du denen überlassen, die es im eigenem Leben wirklich brauchen.

Richtig.
So versuchen wir es auch

Zitat von Hicks:
Bissl frage ich mich aber halt manchmal: Wie stressig muss das Leben sein, wenn ich an der Bushaltestelle im Smartphone einkaufen muss?


Von der Seite habe ich das noch nie betrachtet. Klar, kann ein Zeichen von Stress sein. Irgendwie hatte ich da eine deutlich entspanntere Szene im Kopf. Aber ich sollte da nicht von mir auf andere schließen, ein Fehler der sich immer wieder einschleicht. Einfach mal durchschauen ob es ein neues Buch aus einer Reihe gibt, die man gern liest. Was der Lieblingshundeshop in Angebot hat usw. Selbst wenn man es nicht kauft, mitunter staubt man gratis eine gute Idee ab.


Zitat von Hicks:
Wie wäre es, einfach mal nichts zu tun und die Gegenwart wahrnehmen?

Ich bin zwar seit Jahren nicht mehr mit den Öffis gefahren, vielleicht ist es an den Haltestellen besser geworden, aber genau das versuchte ich stets bestmöglich zu vermeiden . Gleiches Spiel im Wartezimmer. Ich will da raus, entspannen könnte ich da nicht ein bisschen.


Zitat von Marc_Sky:
Sich ein Fell aneignen zu MÜSSEN (insbesondere, weil es in erster Linie die Erwartungshaltuing anderer ist) finde ich da nur sehr bedingt richtig, wenn nicht sogar sehr schädlich, da das aab eine Punkt nurnoch zur Abstumpfung führt und es dadurch zu mehr psychischen Problemen und Einsamkeit kommt.

Vielleicht definieren wir das berühmte dicke Fell vollkommen anders. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand von mir erwartet, mir ein dickeres Fell zuzulegen. Ganz im Gegenteil, gerade die Menschen die mich manipulieren möchten, mit emotionaler Erpressung ihren Willen durchdrücken usw. profitieren kein bisschen von einem dicken Fell. Für sie wird es doch schwerer mich unter Druck zu setzen, wenn ich auf Druck und Gezeter mit einem lässigen Schulterzucken reagieren könnte, statt aufgeregt die Fassung zu verlieren oder nachgebe, weil ich mir ein schlechtes Gewissen habe machen lassen.

Vielleicht ist die Notwendigkeit so ein Fell haben zu müssen fremdbestimmt, weil man es nicht bräuchte, wenn niemand nerven würde. Aber ganz ehrlich, das ist völlig utopisch. Es wird immer jemanden geben, der einem seinen Willen aufdrücken möchte. Für mich fällt das unter Eigenverantwortung und reiner Selbstschutz.

Die Gefahr der Vereinsamung kann ich auch nicht erkennen. Nehme ich die Marotten, Macken, Wichtigtuereien und das Genörgel von anderen locker, muss ich Menschen ja nicht meiden. Mir würde es ohne die anerzogene Angst vor Konsequenzen (was sollen denn die Nachbarn denken) auch deutlich leichter fallen, nervenden Zeitgenossen mal kar zu machen, dass sie nerven. Leider muss man mich dazu schon sehr in die Enge treiben, bis ich mal den Mund aufmache. Hätte ich ein dickeres Fell, täte ich mir damit deutlich leichter.

@Hicks Ahjo, dann seid ihr schonmal auf einem guten Weg. Und da gibt es auch kein endgültiges Ziel wenn man sich zwischendurch hiterfragt und sich seinen eigenen Bedürfnissen ggf auch anpasst.

Zitat von Minime:
Vielleicht definieren wir das berühmte dicke Fell vollkommen anders. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand von mir erwartet, mir ein dickeres Fell zuzulegen. Ganz im Gegenteil, gerade die Menschen die mich manipulieren möchten, mit emotionaler Erpressung ihren Willen durchdrücken usw. profitieren kein bisschen von einem dicken Fell.

Das sind auch zwei verschiedene Fälle von denen wir dann reden. Wer dieses Fell an anderen nicht will, ist selber manupulativ und derjenige, der eben Menschen für das eigene Wohl einsetzt un dlenkt - also derjenige, der andere für die eigenen Absichten fremdsteuert.
Den Typ den ich meine ist der dauergenervte, dauergestresste Typ, der wenig bis keine Empathie kennt un dan sich nur in Ruhe gelassen werden will un dnichts von den Problemen oder Leben des anderen hören will (kurzum ein Desinteresse an einem Sozialleben hat bzw das nur sehr oberflächlich annimmt). Das resultiert aus Problemen mit sichselbst, die diese Typen mit sic rumtragen und selber keine Lust haben, sich selbst mit den eigenen Problemen auseinanderzusetzen. Ddurch kommt eine Reflektion des eigenem Fell-losem Verhalten auf den anderen.

Zitat von Minime:
Die Gefahr der Vereinsamung kann ich auch nicht erkennen.

Nun, wenn du jemanden hast, der dich mindestens jeden zweiten Tag mindestens 3mal anruft oder anschreibt, dir jedesmal den gleichen Mist erzählt, jedesmal die gleichen negativen gedanken mit den fast gleichem Wortlaut ankommt, wie würdest du dann reagieren? Schreist du dann gleich Juhu, ich werde wieder genervt mit den gleichen Aussagen die ich schon kenneund auch nicht ändern!? Sowas tun sich wirklich die wenigsten auf Dauer an und kapseln sich von soclhen leuten Ab.
Also das Gegenteil/das andere Ende von dem eigentlichen Thema fremdgesteuert sein. Da nennen wir das dann Resilienz oder sich abgrenzen, warum funktioniert das dann nich auch in die andere Richtung bzw warum soll es das nicht geben?

Zitat von Marc_Sky:
Nun, wenn du jemanden hast, der dich mindestens jeden zweiten Tag mindestens 3mal anruft oder anschreibt, dir jedesmal den gleichen Mist erzählt, jedesmal die gleichen negativen gedanken mit den fast gleichem Wortlaut ankommt, wie würdest du dann reagieren?

Ohh sowas hatte ich mal als sogenannte Freundin....hatte, damals, vor langer Zeit. Mir ist irgendwann der Kragen geplatzt. Irgendwann, wenn sie wirklich mal gestresst sind, geht dieser Menschentyp zu weit. Dann merk sogar ich das...mein Mann hat mir das schon Monate vor dem großen Knall gesagt.

Wobei ich den Bogen zum dicken Fell oder Resilienz nicht kriege. Der von dir beschriebene Menschentyp verfügt über beides nicht. Klingt eher nach egozentrischer Dramaqueen.

Zitat von Minime:
Wobei ich den Bogen zum dicken Fell oder Resilienz nicht kriege.

Der Anstoß war die Vereinsamung, die du auch nicht gesehen hast. Hab da wohl den Spagat etwas zu weit getreten, sry.
Resilienz (= Abgrenzung) war auf beide Typen gemünzt: Die Dramaqueen (wie du die so schön nennst) in dem Beispiel und ihre Sorgen will sich die wenigsten auf Dauer antun, da stressig. Also kapseln sich die Lewute von denen ab bis die dann alleine dasteht und vereinsamt.
War da in Gedanken schneller als ich das wohl schreiben konnte, passiert mir leider ab und zu.

Ja doch, ich glaube jetzt kann ich deinen Gedanken folgen. Passiert mir auch oft, dass die Gedanken schon weiter sind als die Finger auf der Tastatur. Wobei, besser als umgekehrt...kann ich aber ich gut.

Dir geht es darum, dass es zur Vereinsamung führen kann, wenn das dicke Fell in eine Form vom Ignoranz umschlägt? Ja, das auf jeden Fall. Da geh ich mit.

Ich schreibe und lese nur hier im Forum, das war früher anders aber mich langweilt es einfach zu wissen was andere essen wenn sie davon ein Bild schicken, es gibt viele Dramaqueens, ich habe schnell gelernt, davon Abstand zu nehmen.

Für mich sind meine Bücher mein Ein und Alles, gerade lese ich eins das in Südafrika spielt und dann will ich wissen, was dort los war.

Nebenbei ist mein Spanisch sehr wichtig, für soziale Medien ist mir die Zeit zu schade.

Zitat von Minime:
Dir geht es darum, dass es zur Vereinsamung führen kann, wenn das dicke Fell in eine Form vom Ignoranz umschlägt? Ja, das auf jeden Fall. Da geh ich mit.

So isses. Allerdings sind das eben 2 Extreme, wie immer geht es da auch wieder darum das gute Mittemaß zu finden. Oder sich den anderen Beispielen anzunehmen (z.B. Verständnis und empatheie zu entwickeln)

Zitat von Hicks:
Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass man es kaum bis gar nicht schafft, seine psych. Erkrankung in den Griff zu bekommen, wenn man sich dem Thema nicht widmet. Dabei geht es übrigens nicht darum, der totale Egoist zu werden, also nur noch zu 100% an sich zu denken, allen anderen Menschen ein NEIN zu erteilen, sondern um ein vernünftiges Maß einzuhalten, seine Grenzen zu erschließen und einfach mal sein Leben in allen Bereichen zu überdenken und zu ändern, dort wo es nötig ist.

Und das wird ein Leben lang so bleiben. Bis wir irgendwann die Augen schließen.
Ein niemals endender Prozess der Selbstreflektion. Ausgelöst durch eigene Unzufriedenheit, durch eigene Krankheit, durch das Außen etc.

Und das ist gut so.

Aber es wird nie aufhören und braucht auch nicht forciert werden, meiner Meinung nach.
Solange man bzw ich den natürlichen Entwicklungen des Lebens aufgeschlossen gegenüber steht und es einem bzw mir wichtig ist, das es mir gut oder zumindest besser geht, resultiert es daraus.

Zitat von Minime:
Von der Seite habe ich das noch nie betrachtet. Klar, kann ein Zeichen von Stress sein. Irgendwie hatte ich da eine deutlich entspanntere Szene im Kopf. Aber ich sollte da nicht von mir auf andere schließen, ein Fehler der sich immer wieder einschleicht.

Das sollte auch eher nur ein lustiges Beispiel sein (in dem meiner Meinung nach aber doch auch ein bisschen Wahrheit steckt)

Nicht, dass man mich falsch versteht. Ich behaupte ja nicht, dass jeder, der in sein Smartphone schaut, süchtig ist oder vom Stress geplagt. Ich bekomme eben den Eindruck, dass die ganze Welt fast nur noch in diese Dinger schaut.
Aber bissl mit Sucht hat das bei einigen Leuten schon zu tun, wenn man nicht einmal auf dem Fahrrad, während des Autofahrens oder im Auto an der roten Ampel herumtippen muss.
Irgendwo habe ich mal gelesen, dass das Problem (in Sachen Sucht) beim Smartphone ist, dass man es eben immer dabei hat. Frühere Süchte wie Spielsucht (egal, ob am PC, im Cas. etc) oder auch andere Süchte, konnte man nicht immer mit sich mitnehmen, weil sie meist ortsgebunden waren. In dem Artikel, den ich gelesen habe, stand, dass diese Mauer mit dem Smartphone sozusagen durchbrochen wurde. Dass die Unternehmen das natürlich ausnutzen, ist klar, sei es durch Videospiele, Online-Shopping, Messenger-Dienste, Soziale Netzwerke und und und... man hat seine ganze Welt immer dabei und das triggert natürlich viele Leute, ständig in diese Welt schauen zu müssen. Das hat dann auch manchmal schon mit den Themen Fremdsteuerung oder auch Kontrollzwang zu tun (ein Kumpel checkt z.B. auch unterwegs fast minütlich die Börsenkurse - er weiß, dass das mittlerweile eine Sucht ist in Richtung FOMO, also der Angst, etwas zu verpassen).


Zitat von Minime:
Was der Lieblingshundeshop im Angebot hat usw. Selbst wenn man es nicht kauft, mitunter staubt man gratis eine gute Idee ab.

Gutes Thema, was Du ansprichst. Darauf wollte ich irgendwann eh noch kommen hier.
Ich hatte früher Zeiten, bei denen ich täglich auf so Schnäppchenseiten wie mydealz war.
Dort gibt es sozusagen stündlich oder fast minütlich Angebote und Spartipps. Ja, ich war damals fast süchtig könnte man sagen. Es war eindeutig FOMO. Die Angst, Schnäppchen oder Angebote / Gutscheine zu verpassen, war extrem damals. Letztendlich geht es ja nur um Geld. Man will nicht verpassen, sparen zu können, also in dem Sinne kein Geld liegen zu lassen. Irgendwann hat es so Stress verursacht in meinem Kopf, dass ich es habe sein lassen. Habe dann auch alle Pop-Up-Nachrichten und Email-Newsletter gelöscht und war wieder frei. Solche Dinge sind auch eine Art Fremdsteuerung und zwar durch die Konsumwelt.
Das ist aber nicht speziell auf das Smartphone bezogen - ich saß damals hauptsächlich vor dem PC daheim, weil ich dort die Schnäppchen übersichtlicher ordnen konnte (total bekloppt damals, echt).
Aber natürlich ist die Gefahr, dass man auch unterwegs oft in diese Falle tappt.

Wie immer (und das hatte ich ja schon mehrmals hier erwähnt): DIE DOSIS MACHT DAS GIFT!
Alles hier Beschriebene ist nicht schlimm, sofern bestimmte Grenzen oder Mengen nicht überschritten werden. Wo die Grenzen liegen, ist bei jedem anders. Man merkt nur oft nicht, wann man über das Ziel schießt und ab wann solche Verhaltensweisen bzw. Fremdsteuerungen einem schaden und nicht mehr gut tun.
Auffällig bei mir war immer, dass ich gereizter wurde, wenn ich Entzug hatte vom Internet.


Zitat von Minime:
Vielleicht ist die Notwendigkeit so ein Fell haben zu müssen fremdbestimmt, weil man es nicht bräuchte, wenn niemand nerven würde.

Den Satz finde ich total interessant. Da muss ich mal in Ruhe darüber nachdenken.


Zitat von Marc_Sky:
Ahjo, dann seid ihr schonmal auf einem guten Weg

Wie gesagt haben wir die meisten Gruppen auf meine Frau verlagert. Das ist besser für mich, weil sie geistig noch einigermaßen stabil ist
Ich hätte die Ruhe und Geduld (und auch Zurückhaltung) wohl nicht.
Ich würde zu sehr Gefahr laufen, in manchen Gruppen einigen zu flott die Meinung zu geigen.

Bei mir trudeln nur von einer Schule (von meinem Kleinen) die üblichen Infos ein wie Unterricht fällt aus, Elternabend am .... usw.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Minime:
Ohh sowas hatte ich mal als sogenannte Freundin....hatte, damals, vor langer Zeit. Mir ist irgendwann der Kragen geplatzt. Irgendwann, wenn sie wirklich mal gestresst sind, geht dieser Menschentyp zu weit.

Erinnert mich an einen guten Kumpel. Dem mag ich total gerne, aber der war schon immer ein totaler Pessimist. Eigentlich hat der auch ein bisschen Probleme in Form einer Angst- oder auch Zwangsstörung (hat mit seine Kindheit zu tun), aber er war noch nie in Therapie, weil es anscheinend (noch) nicht so schlimm ist bei ihm. Vielleicht will er es aber auch noch nicht akzeptieren.
Jedenfalls musste ich bei dem irgendwann auch etwas bestimmte Telefonate oder Schreibereien reduzieren oder beenden, weil mir sein ständiges Negatives Weltbild (die ganze Welt wird irgendwann untergehen usw) nicht gut tat. Das tut mir zwar ein bisschen leid für ihn, aber ich muss da mittlerweile doch ein bisschen mehr an mich selbst denken.
Dieses Thema mit den Leuten, die einem nicht gut tun wurde in der Online-Adademie, die ich gemacht habe, auch gut thematisiert. Psychisch Erkrankte Personen sollten sich eigentlich eher mit Optimisten umgeben und möglichst wenig mit Pessimisten. Das kommt immer etwas böse oder hart rüber, aber es klingt logisch, weil der Mensch sich meist nach oben oder unten ziehen lässt. Ich bin z.B. froh, dass meine Frau eher eine Optimistin ist. Wäre sie auch eher so pessimistisch wie mein Kumpel, dann wäre es viel schwerer für mich.
Jetzt könnte man wieder sinnieren, ob das Forum hier für einige nicht auch eher manchmal nicht so gut ist, weil sehr viele hier auch ziemlich schwarz sehen oder nur (ist echt nicht böse gemeint) herumjammern.
Ich persönlich sehe es gemischt. An vielen Stellen ist das Forum ein Segen und tut uns sehr gut glaube ich. Bissl aufpassen muss man aber auch hier und auch ich muss mich da immer bissl zusammenreißen, nicht alles zu lesen oder überall mitzuschreiben.

Zitat von Marc_Sky:
Extreme, wie immer geht es da auch wieder darum das gute Mittemaß zu finden.

Ich habe den Teil nochmal herausgezogen, weil ich den wie gesagt so wichtig finde. Es ist für mich fast eine Basis für sehr viele Themen oder Dinge.

Das fett Markierte erachte ich als schlecht für uns, das Unterstrichene als (meist) gut für uns.

Kurzer Abstecher nochmal zum Thema Ticks/Zwänge mit Schwerpunkt Ordnung/Sauberkeit.

Da es mir heute wirklich hervorragend geht, habe ich das halbe Haus geputzt/gesaugt, Papierkram erledigt und noch einige andere Kleinigkeiten aufgeräumt/geordnet.

Es ist schon immer wieder erstaunlich, aber auch irgendwie doof, wie gut ich mich danach fühle, also, wenn alles ERLEDIGT ist und ich nirgends im Haus noch BAUSTELLEN sehe.
Kennt jemand die Equalizer-Filme mit Denzel Washington? Dort hat Denzel auch so einen Tick. Er liebt Ordnung. Wenn er vor dem Teetrinken sein Taschentuch ausfaltet und hinlegt auf den Tisch, dann musste ich immer an mich selbst denken.
Der Genuss von Ordnung, Korrektheit usw.
Irgendwie hat das was Ruhiges und Angenehmes, aber auch was total Beklopptes.

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Mira Weyer
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