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Hallo in die Runde,
ich leider seit einiger Zeit an Angst und Panikattacken. Bisher war ich deswegen noch nicht in Behandlung und weiß noch relativ wenig darüber. Seit einiger Zeit sind die Panikattacken schlimmer geworden und immer häufiger von Fluchtgedanken begleitet. Zum Beispiel war ich während der letzten Panikattacke überzeugt, dass ich meine gutlaufende langjährige Beziehung hier und jetzt beenden muss und aus der gemeinsamen Wohnung raus muss. Aber eigentlich will ich das doch gar nicht. Mein Freund und die Beziehung tun mir gut, dachte ich immer. Seit diese Fluchtgedanken jedoch auftreten, bin ich einfach nur verwirrt. Sollte ich diese Gedanken ernst nehmen oder steigere ich mich viel zu sehr in etwas hinein?

Liebe Grüße
Kati

18.01.2023 17:10 • 24.01.2023 #1


7 Antworten ↓


Hallo Kati,

Angst und Panikattacken sind nie schön. Und angenehm. Da kann ich mir so in etwa vorstellen , was du derzeit da durchmachst, kenne auch Ängste/ Panikattacken. Drück dich mal lieb.

Das ist normal, dass man am Anfang wenig noch darüber weiß. Und auch noch nicht so in Behandlung ist am Anfang. Stehst du schon den auf Wartelisten oder hast du schon wo angerufen wegen Therapie oder Psychiater warteplatz?

Die Fluchtgedanken sind was normales bei der Angst. Es gibt dieses weglaufen bei Angst, oder kämpfen( Angriff ) oder totstellreflex. Häufig ist es bei Ängsten auch dieses vermeiden, weglaufen. Dieser Flucht, weg. Kenne ich zu genüge.
Und das kann natürlich in vielen Situationen kommen. Die Angst ist ja an sich nicht so logisch, also wenn wir sie haben, sind wir ja eher im Gefühl der Angst und nicht mehr so verstandesmäßig, finde ich irgendwie immer bei mir.

häufig vermeidet man auch Orte oder Situationen wo die Panikattacke auftrat. Hast du das auch, oder ist dir das aufgefallen?
Vielleicht hast du gerade die Panikattacke in Verbindung mit der Situation, gemeinsam mit Freund, in Verbindung gebracht, und deswegen so die Angst ich muss jetzt hier raus. Ich weiß es ja nicht. War jetzt nur so einige Erklärungen. Kenne ich nur bei mir so. Ich habe das schon mal gehabt, die Orte vermeiden oder Situation wo ich mal eine Panikattacke hatte.

Und wie gesagt fluchtgedanken können immer auftreten. Bei so Ängsten.
Wenn du dich sonst wohl fühlst mit deiner Beziehung denke ich das es eher an deinen Ängsten liegt, deine Ängste da die Oberhand hatten in dem Moment/ Momenten.

Mit ganz lieben Grüßen von Delphie

A


Fluchtgedanken während einer Panikattacke

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@Delphie Danke dir

Ich habe bereits einen Therapieplatz, muss aber noch warten, bis dieser beginnt. Ich hoffe dass diese schlimmen Panikattacken dann weggehen.

Das mit dem Vermeiden kennen ich auch nur zu gut. Häufig mache es auch, aber bei einer Beziehung und einer gemeinsamen Wohnung lässt sich das nicht so gut machen. Und das so eine Erkrankung von Zeit zu Zeit eine Belastung für die Beziehung/den Partner werden kann und damit auch stressige. Situationen entstehen, bleibt wohl auch nicht aus. Vielleicht hast du recht und ich habe einfach Angst gehabt und mich hinein gesteigert, weil ich der Situation nicht sofort entfliehen konnte.

Zitat von Kati99:
Das mit dem Vermeiden kennen ich auch nur zu gut. Häufig mache es auch, aber bei einer Beziehung und einer gemeinsamen Wohnung lässt sich das nicht so gut machen.

Tu dir bitte selbst den Gefallen und mach es nicht.
Vermeiden ist super kontraproduktiv.
Versuche dein Leben möglichst normal weiter zu leben, aber im normalen Rahmen.
Was nicht heißt, dass du (wenn du das überhaupt tust) weiter jedes Wochenende in die Disco musst.
Nein. Aber normale, alltägliche Situationen, in denen Panik auftritt (zB bei deinem Freund, beim Einkaufen, im Wartezimmer des Arztes), NICHT vermeiden.

Indem du vermeidest und aus der Situation flüchtest, belohnst du deine Ängste. Dein Kopf speichert ab Du bist jetzt gegangen und dir geht es besser. Nächstes mal wird es um so schlimmer werden.
Indem du dich bewusst der Situation stellst merkt dein Hirn Du bist da geblieben und es ist gar nichts passiert.
Das dauert bis es in deinem Kopf angekommen ist, aber vermeiden ist mitunter das schlechteste, was du machen kannst.
Das führt im Extremfall dazu, dass du immer mehr und mehr Situationen vermeidest.

Versuche das bis zum Beginn der Therapie so durchzustehen. Auch wenns hart ist.

Zitat von Kati99:
Seit einiger Zeit sind die Panikattacken schlimmer geworden und immer häufiger von Fluchtgedanken begleitet.

Das kenne ich sehr gut. Allerdings wollte ich damals vor mir selbst flüchten. Vor all dem, was mir in der Vergangenheit widerfahren ist u. a.

Zitat von Kati99:
Mein Freund und die Beziehung tun mir gut, dachte ich immer.

Liegt es denn tatsächlich an deiner Beziehung, machst du dir etwas vor bezüglich deiner Beziehung oder liegt der Grund vielleicht doch etwas tiefer?

Manchmal können derartige Fragen an dich selbst helfen und du kommst einen Schritt weiter - das wäre meine Idee dazu.


Zitat von Kati99:
Sollte ich diese Gedanken ernst nehmen oder steigere ich mich viel zu sehr in etwas hinein?

Das kannst du selbst herausfinden, indem du dir als Frage stellst, was genau ist das Problem eigentlich?
Diese Frage hatte mich damals weiter gebracht. Dann konnte ich daran arbeiten bzw. mit mir selbst arbeiten und bin jetzt Attackenffrei. Die Angst ist auch weit in den Hintergrund gerückt. Aber jeder Mensch ist anders, da kann man nicht sagen, dass auch dir genau der Weg helfen wird. Eher gilt es, deinen eigenen heraus zu finden. Manchmal dauert es eine Weile, bis man dahinter kommt.
Angst- und Panikattacken kommen zwar manchmal für den Moment aus dem Nichts und man denkt: komisch, ist doch eigentlich alles super. eigentlich aber.... und da kannst du genau in dich hinein hören.

Hallo

Ist es vielleicht rocd? Ich denke nicht, dass es an der Beziehung liegt

@Kati99

das freut mich für dich, dass du einen Therapieplatz schon hast. Ja, das stimmt die Wartezeiten. Ich wünsche dir, dass du nicht allzu lange mehr warten musst. Ja, das wünsche ich dir auch, dass es Stück für Stück besser wird mit deinen Panikattacken und die verschwinden.

Es wurde hier ja schon geschrieben, dass vermeiden nicht so gut ist. Genau, am besten ist es nicht zu vermeiden.
Aber es ist echt schwer, das verstehe ich vollkommen.
Ja, das denke ich auch, dass es der fluchtgedanke war. So ein Reflex. Wenn sonst alles okay ist. Klar belastet es eine Beziehung. Könnt ihr denn noch miteinander sprechen? Unterstützt dich dein Partner oder versteht er es das du die Therapie nun suchst ?
Für Angehörige ist es auch häufig schwer.
Ich wünsche dir, dass es bald besser wird die Situation. Und du die fluchtgedanken jedenfalls nicht mehr hast bezüglich deiner Beziehung oder eurer gemeinsamen Wohnung. Da raus zu müssen ect.
Hast du dort auch einen Ort zum zurückziehen in eurer gemeinsamen Wohnung? Wo du alleine sein kannst für dich?
Gerade wenn so Ängste da sind, vielleicht um sich runter zu fahren.

Mit ganz lieben Grüßen von Delphie

Zitat von Kati99:
Hallo in die Runde, ich leider seit einiger Zeit an Angst und Panikattacken. Bisher war ich deswegen noch nicht in Behandlung und weiß noch relativ wenig darüber. Seit einiger Zeit sind die Panikattacken schlimmer geworden und immer häufiger von Fluchtgedanken begleitet. Zum Beispiel war ich während der letzten ...


Irgendwoher kommen aber doch , diese Panischen Attacken .
Oft sind es auch gelebte Beziehungen .
Oder Dinge in der Vergangenheit .





Mira Weyer
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