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Ich finde das in diesem Fall nicht der falsche Ansatz. Das kann man man machen, wenn die Thrombose abgeheilt ist und das Kind abgestillt. Eine Geburt ist ja auch nicht ohne und 3 Monate, das ist noch nicht so lange her. Man muss sich in so einer Situation nicht das Maximum zumuten. Und im Herbst fliegt sie ja dann, kann dann auch etwas zur Beruhigung nehmen, weil das Kind abgestillt ist. Es soll machbar sein, die Situation. Wenn ich alleine irgendwohin fliege ohne eine Thrombose zu haben dann ist das etwas anderes, dann kann ich im Notfall auch was nehmen und es so besser meistern und so die Angst überwinden. Weil man merkt, es geht, und fliegen ist eigentlich was ganz Schönes.

Zitat von Icefalki:

Da kommt alles zusammen. Die natürliche Aufregung, das absolut nicht Entkommen können, Ausgeliefert sein, keine Kontrolle haben. Kein Mitspracherecht, Enge, kein Boden unter den Füßen.


So ist es! Man ist irgendeinem (Co)Piloten ausgeliefert, und mein Leben hängt dann von dessen geistiger Verfassung und dessen psychischer Gesundheit ab! Und was ist, wenn ich an so einen Psychopathen gerate wie derjenige, der im Februar 2015 die Maschine mit vielen Urlaubsgästen zum Absturz gebracht hat? Wir alle wissen, dass Menschen in jeder Beziehung unzuverlässig sind. Die grüßte Gefahr beim Fliegen ist der menschliche Faktor und das menschliche Versagen, nicht die Technik, die mittlerweile auf einem recht hohen Niveau angelangt ist. Menschen werden in letzter Zeit immer labiler, immer instabiler, immer unzuverlässiger, immer schlimmer. Ich glaube und befürchte, dass der Menschheit größte Teil letzten Endes durch die eigene Psyche zugrunde gehen wird, auch wenn das noch Zukunftsmusik ist.

Genau das macht mir Angst. Ich habe letztes Jahr Urlaub in der Türkei gemacht, musste dorthin und wieder zurückfliegen. Und ich habe mich dabei ziemlich unwohl gefühlt, habe die Stunden und Minuten bis zur Landung gezählt und ständig geschaut, ob das Flugzeug nicht an Höhe verliert...

A


Fliegen trotz extremer angst?

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Als jemand der Flugangst hat, hier meine Erfahrungen von meinem einzigen Flug bisher:

Flugangst zu haben ist nichts schlimmes oder verwerfliches, im Gegenteil. Viele Menschen, auch wenn sie viel fliegen, haben ein mulmiges Gefühl in ein Flugzeug zu steigen. Meine Frau möchte so gerne irgendwo hin fliegen und fühlt sich durch mich und meine strikte Ablehnung ein Flugzeug zu besteigen in ihren Urlaubsmöglichkeiten eingeschränkt. Irgendwann dann habe ich den Entschluss zu einem Selbsttest gefasst und habe ein Ticket für mich von Düsseldorf nach München hin und zurück gebucht. Ich habe mir in der Zeit bis zum Tag des Flugs alles mögliche ausgemalt. Flugzeugabsturz, Enge, was passiert wenn ich mittendrin ausflippe usw. Als Kind bin ich nie auf eine Achterbahn gegangen, da ich wahnsinnige Angst davor hatte. Ewig lang hat man im Freizeitpark an der Schlange gestanden und wenn es ans einsteigen ging, habe ich gekniffen. Dieses Verhaltensmuster drohte mir dann natürlich auch beim bevorstehenden Flug. Ich finde es schlimm irgendwo drin zu stecken, worüber ich keine Kontrolle habe. Obwohl ich als IT'ler sehr technikaffin bin, vertraue ich der Technik nie 100%. Trotzdem bin ich zum Flughafen gefahren. Check-In, dann warten bis das Boarding losging, glücklicherweise hatte ich zwei Leute im WhatsApp mit denen ich Kontakt gehalten und über meine Empfindungen sprechen konnte (meine Frau sollte es später als Überraschung erfahren).

Dann gings los, als Nichtflieger hat man sich den Flieger natürlich größer vorgestellt. Aber Inlandsflüge nutzen meist nur die Ölsardinen. Daher war es sehr beengt und wirkte wie eine Cessna (war eine Boeing 737). Ich hatte einen Fensterplatz, neben mir 2 Plätze frei die auch prompt befüllt waren. In dem engen Sitz hatte man auch nicht sonderlich viel Spielraum, es war also soweit, dass ich in der Situation gefangen war. 20 Minuten hat es gedauert bis die Türen geschlossen wurden und der Flieger zur Startbahn rollte. Auch hier, die ganze Zeit Angst vor einem Panikausbruch, mein Herz pochte, konnte mich aber soweit im Griff behalten. Keiner merkte etwas. An der Startbahn angekommen setzte die Beschleunigung ein, man wird in den Sitz gepresst und hat ansich keine Zeit sich über seine Gefühle klar zu werden, außer: Okay, das musst du jetzt aushalten. Was soll passieren?

Der Flieger hob ab, ich schaute raus, das Gefühl war merkwürdig, unwirklich und doch irgendwie beruhigend. Kurz ins Smartphone geschaut und wieder aus dem Fenster und alles war schon so unfassbar winzig von da oben. Und plötzlich war die Anspannung weg. Auf Reisehöhe und den angepeilten 780 km/h fühlte sich das nur noch an wie in einem Reisebus. Ich war stolz auf mich, endlich dieses Kapitel einmal durchgelebt zu haben. Kaum 45 Minuten später, ging es auch schon wieder abwärts um in München zu landen. Als Erstflieger sind die Kräfte und Gefühle auf den Körper äußerst ungewöhnlich und unvorbereitet kann es für ängstliche Personen schon bedrohlich wirken. Ist es aber nicht. Man muss es nur erlebt haben.

Ich würde jetzt nicht sagen, dass mir der Trip die Flugangst genommen hat. Aber man weiß nun worauf man sich einlässt und kann ein wenig entspannter mit der Situation umgehen. Das wichtige ist, dass man sich nicht selbst unter Druck setzt. Nicht gerne zu fliegen ist keine Schande. Auch ich nutze nach wie vor die Möglichkeit eines Autos um irgendwo hin fahren zu können. Sollte es aber mal nach Schottland gehen, dann werde ich wieder in einen Flieger steigen müssen. Und genau dafür habe ich das gemacht. Ich kann mich dann eher auf die Tage in der Ferne freuen, als dauernd dran zu denken wie fliegen sein wird und wieviel Angst mir das machen könnte.

Fazit: Tu es. Danach kannst du dich noch immer entscheiden ob du davor Angst haben möchtest oder nicht.

Also ich habe mit meiner Psychologin darüber gesprochen. Sie meinte ich darf es nicht immer wegschieben. Aber im Moment ist wirklich alles ein bisschen blöd. Der kleine ist gerade 3 Monate alt und ich habe eben diese Thrombose. Da ich im herbst fliege soll ich mich bis dahin gut darauf vorbereiten. Unter anderem in der Gesprächstherapie. Außerdem ist der kleine bis dahin abgestillt und ich kann im Notfall etwas zur Beruhigung nehmen.

Zitat von Vendetta1981:
Als jemand der Flugangst hat, hier meine Erfahrungen von meinem einzigen Flug bisher:

Flugangst zu haben ist nichts schlimmes oder verwerfliches, im Gegenteil. Viele Menschen, auch wenn sie viel fliegen, haben ein mulmiges Gefühl in ein Flugzeug zu steigen. Meine Frau möchte so gerne irgendwo hin fliegen und fühlt sich durch mich und meine strikte Ablehnung ein Flugzeug zu besteigen in ihren Urlaubsmöglichkeiten eingeschränkt. Irgendwann dann habe ich den Entschluss zu einem Selbsttest gefasst und habe ein Ticket für mich von Düsseldorf nach München hin und zurück gebucht. Ich habe mir in der Zeit bis zum Tag des Flugs alles mögliche ausgemalt. Flugzeugabsturz, Enge, was passiert wenn ich mittendrin ausflippe usw. Als Kind bin ich nie auf eine Achterbahn gegangen, da ich wahnsinnige Angst davor hatte. Ewig lang hat man im Freizeitpark an der Schlange gestanden und wenn es ans einsteigen ging, habe ich gekniffen. Dieses Verhaltensmuster drohte mir dann natürlich auch beim bevorstehenden Flug. Ich finde es schlimm irgendwo drin zu stecken, worüber ich keine Kontrolle habe. Obwohl ich als IT'ler sehr technikaffin bin, vertraue ich der Technik nie 100%. Trotzdem bin ich zum Flughafen gefahren. Check-In, dann warten bis das Boarding losging, glücklicherweise hatte ich zwei Leute im WhatsApp mit denen ich Kontakt gehalten und über meine Empfindungen sprechen konnte (meine Frau sollte es später als Überraschung erfahren).

Dann gings los, als Nichtflieger hat man sich den Flieger natürlich größer vorgestellt. Aber Inlandsflüge nutzen meist nur die Ölsardinen. Daher war es sehr beengt und wirkte wie eine Cessna (war eine Boeing 737). Ich hatte einen Fensterplatz, neben mir 2 Plätze frei die auch prompt befüllt waren. In dem engen Sitz hatte man auch nicht sonderlich viel Spielraum, es war also soweit, dass ich in der Situation gefangen war. 20 Minuten hat es gedauert bis die Türen geschlossen wurden und der Flieger zur Startbahn rollte. Auch hier, die ganze Zeit Angst vor einem Panikausbruch, mein Herz pochte, konnte mich aber soweit im Griff behalten. Keiner merkte etwas. An der Startbahn angekommen setzte die Beschleunigung ein, man wird in den Sitz gepresst und hat ansich keine Zeit sich über seine Gefühle klar zu werden, außer: Okay, das musst du jetzt aushalten. Was soll passieren?

Der Flieger hob ab, ich schaute raus, das Gefühl war merkwürdig, unwirklich und doch irgendwie beruhigend. Kurz ins Smartphone geschaut und wieder aus dem Fenster und alles war schon so unfassbar winzig von da oben. Und plötzlich war die Anspannung weg. Auf Reisehöhe und den angepeilten 780 km/h fühlte sich das nur noch an wie in einem Reisebus. Ich war stolz auf mich, endlich dieses Kapitel einmal durchgelebt zu haben. Kaum 45 Minuten später, ging es auch schon wieder abwärts um in München zu landen. Als Erstflieger sind die Kräfte und Gefühle auf den Körper äußerst ungewöhnlich und unvorbereitet kann es für ängstliche Personen schon bedrohlich wirken. Ist es aber nicht. Man muss es nur erlebt haben.

Ich würde jetzt nicht sagen, dass mir der Trip die Flugangst genommen hat. Aber man weiß nun worauf man sich einlässt und kann ein wenig entspannter mit der Situation umgehen. Das wichtige ist, dass man sich nicht selbst unter Druck setzt. Nicht gerne zu fliegen ist keine Schande. Auch ich nutze nach wie vor die Möglichkeit eines Autos um irgendwo hin fahren zu können. Sollte es aber mal nach Schottland gehen, dann werde ich wieder in einen Flieger steigen müssen. Und genau dafür habe ich das gemacht. Ich kann mich dann eher auf die Tage in der Ferne freuen, als dauernd dran zu denken wie fliegen sein wird und wieviel Angst mir das machen könnte.

Fazit: Tu es. Danach kannst du dich noch immer entscheiden ob du davor Angst haben möchtest oder nicht.


Sehr schöne Geschichte.
Jetzt interessiert mich aber noch was deine Frau dazu gesagt hat - war bestimmt stolz

Zitat von Patricia007:
Also,ich habe eine Entscheidung getroffen
Wir haben uns dazu entschlossen jetzt erstmal nicht zu fliegen
Es ist im Moment alles zu viel. Meine extremen Ängste,die im Flieger durch meine Platz und Flugangst noch schlimmer werden und dann meine relativ frische Thrombose
Mein Mann sagte auch,dass ihm das Risiko zu groß ist im Moment. Wir haben unseren Plan auf den Herbst verschoben
Meine Schwiegereltern hat mein Mann schon informiert. Sie haben leider kein Verständnis für diese Situation


Warum fährt ihr nicht mit dem Auto? Auch mit Baby kann man doch super Fahrten machen. Dann müssen eben viele (Übernachtungs) Pausen eingebaut werden.
Ich verstehe nicht, warum du dich so unter Druck setzt.
Ich habe in meiner Therapie gelernt, dass man auch mal für sich eine Entscheidung konsequent treffen muss.
Sprich: Du akzeptiertst, du kannst nicht fliegen und ihr organisiert eine Autofahrt mit vielen kurzen Strecken.
Problem gelöst





Mira Weyer
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