zu diesem Thema habe ich schon ein paar Beiträge im Internet gefunden, allerdings stammen diese alle vor vielen vielen Jahren und sind lange nicht mehr aktiv, deswegen dachte ich mir ich mache einen neuen auf.
Wo soll ich nur anfangen. Ich in momentan seelisch glaub ich so belastet wie noch nie. Ich bin männlich 23 Jahre alt.
Vor gut einer Woche habe ich wie aus dem nichts angefangen darüber nachzudenken wie es ist, wenn meine Eltern mal tot sein werden. Ein Thema wie ich schon oft darüber nachgedacht habe. Jedoch hatte ich bis dahin immer denn Gedanken relativ schnell verworfen (und das Erfolgreich) und mir gesagt Stop Stop Stop, das ist viel zu schrecklich, ist ja noch nicht soweit also nicht dran denken. Dann war das Thema dann auch erstmals immer wieder gegessen für mich.
Doch vor einer Woche ist irgendwas passiert. Ich habe wieder darüber nachgedacht und hatte dann .... ich weiß nicht wie man das nennen soll, die Einsicht, die Erleuchtung (im negativen Sinne), dass dieser Tag ja 100% kommen wird. Nur weil ich sage ich will darüber jetzt nicht nachdenken, unangenehmes Thema heißt es ja nicht, dass es also nie passieren wird, das habe ich damals denke ich einfach unterbewusst so wahrgenommen dann.
Aber da wurde mir dann wirklich klar, nein der Tag wird ja kommen so wie der Tag heute, der Moment Jetzt da ist, wird dann auch dieser Moment dann da sein. Das hat mich schockiert, hat mich irgendwie richtig richtig krass geschockt und verdammt krass aus der Bahn geworfen.
Ich konnte einfach nicht mehr aufhören daran zu denken, egal wie sehr ich mich versucht hab abzulenken. Diese Gedanken kamen und kommen einfach Zwanghaft von alleine und sind so verdammt kräftig, mächtig und stark dass ich sie nicht vertreiben kann. Dies hatte zufolge, dass ich auch immer weiter in diese Richtung gedacht habe und dann irgendwann die Erkenntnis kam, auch ich werde irgendwann sterben. Mir bringt es nichts zu denken, ja ja dauert noch ewig...so bin ich damals immer mit umgegangen und es klappte auch aber dieses Mal habe ich irgendwie erkannt, dass behebt nicht meine Angst, ich laufe nur davon weg und kommen wird es auch so 100% wie der Tag heute, der Moment jetzt.
Und nun seit über 1 Woche plagen mich diese Gedanken. Es ist nicht mehr zum aushalten. 24/7 durchgehend Herz rasen, extremes Unwohlgefühle im Bauch und Brust, als ob ich einen riesen Knoten manchmal in meiner Brust trage. Nachts ist es besonders schlimm. Ich finde keinen Schlaf mehr das liegen fühlt sich so verdammt unangenehm an weil ich so stark unruhig bin, dass ich am liebsten aufspringen möchte und einfach weglaufen will, hatte vorher auch schon sehr große Schlafstörungen, aber mit diesen neuen Gedanken schlafe ich so gut wie gar nicht mehr, und wenn doch, dann wache ich alle 10-20 Minuten im Takt regelrecht von dieser Unruhe. Wenn ich mal in diesen Schlafmomenten träume, fühlen die sich so stark verfremdet an, dabei sind die Träume an sich vom Inhalt komplett normal und überhaupt nicht fremd eigentlich, dennoch wenn ich dann an sie denke nach dem Aufwachen fühlen die sich so verdammt doll fremd an. Als ob ich die garnicht geträumt hätte, als ob das nicht mein Traum gewesen wär. Heute habe ich das erste mal wieder Schlaf gefunden, nachdem ich wieder eine Panikattacke vor dem Einschlafen hatte wo ich einfach absolut dachte okay, jetzt ist es soweit, ich sterbe, werde Wahnsinnig, werde eingebuchtet in die geschlossene und werde da bis zu Ende verweilen. Ich hasse diese Panikattacken.
Der Kern dieser Unruhe ist mittlerweile einfach nur noch die Vorstellung von dem Nichts nach dem Tod. Dieses für immer, das Ewige nicht mehr sein.
Ich komme damit nicht klar, ich will nicht für immer nicht mehr sein. Klar Das erwartet jeden, dass gehört dazu, aber ich finde da nicht so richtig den Trost drin. Ich liebe meine Familie, ich liebe meine Eltern, meine Geschwister. Die einzige Zeit momentan in der ich mich etwas besser fühle ist, wenn ich bei meinem kleinen Bruder im Zimmer sitzen und ich einfach bei ihm bin und wir Zeit miteinander verbringen, ich einfach in seiner nähe bin, sowie jetzt gerade auch. Zu wissen dass das einfach irgendwann nicht mehr ist, er nicht mehr ist, ich nicht mehr bin und das für immer im ewigen Nichts macht mich krank und das jeden Tag stärker. Ich weiß natürlich auch, dass ich dann auch nichts mehr mitkriege und auch nicht leiden werde, aber dennoch ich werde entsprechend auch nie wieder schöne Gefühle verspüren können. Nie wieder. Das bringt mich einfach um den Verstand. Ich versuche es zu akzeptieren, zu sagen Junge, du wirst daran nichts ändern können, also genieße doch deine Zeit anstatt dich damit zu beschäftigen, wo du eh nichts dran ändern kannst, das kann nun mal keiner. Geht nicht. Aber diese Gedanken sagen einfach nein, wir sind da und auch wenn ich mich ablenke bleibt dieses extrem Belastende Unwohlsein als Gefühl und ich weiß diese Themen warten nur 1 Meter gefühlt hinter mir und kommen gleich wieder, sie sind noch da.
Ich muss doch irgendwie damit zurecht kommen müssen oder werde ich mein ganzes Leben jetzt bis zum Tag X dann mit dieser Verzweiflung leben? Und auch wenn Frage ich mich, was an der Tatsache ändern wird es ja auch nichts, also kann es mir im Grunde ja auch egal sein, am Ende weiß ich eh nichts mehr. Dass ich dann schon so denke und einfach immer lustloser und gleichgültiger manchmal anfange zu denken macht mir dann noch zusätzlich panische Angst. Ich fühle mich wie in einem extrem starken sehr sehr bösen Traum, wo ich aber weiß dass ich niemals aufwachen werde. Ich habe eine Wahrheit erkannt, die mich so schockiert oder getroffen hat, dass sie diese ganzen Gefühle in mir ausgelöst haben und dass jetzt mein neues Ich ist. Meine neue Sichtweise. Werde ich jetzt für immer so traurig, verzweifelt und ängstlich leben? Ich wünschte ich hätte eine psychische Krankheit, dann wüsste ich, dass mir geholfen werden kann und ich aus dieser Situation rauskomme. Oder lerne damit so umzugehen, dass es mich nicht mehr belastet, es ist mir eigentlich egal, ich will nur dass es nicht so bleibt wie jetzt. (Und wo ich das gerade schreibe kommt wieder der Gedanke und wenn schon, das Ende bleibt gleich egal wie sehr du versucht was an deiner momentan Situation zu ändern) Im Endeffekt würde ich nur versuchen wieder vor dieser Wahrheit wieder wegzulaufen. weil ändern wird sich daran nichts.
Ich erinnere mich noch vor 2 Wochen, wie unbeschwert ich da war. Da bin auch auch noch jeden Tag zum Sport wie immer gegangen, was ich jetzt gar nicht mehr tue, weil ich denke, alter 1 Stunde hinfahren, 1-2 Stunden Sport treiben und 1 Stunde wieder zurückfahren, ich will lieber die Zeit bei meiner Familie verbringen solange ich noch kann und nicht sinnlos ins Fitnesstraining stecken. Ich bin heute aus der Dusche gestiegen und habe mich erinnert wie es vor 2 Wochen immer war, wenn ich aus der Dusche gestiegen bin. Ich habe mich so gut gefühlt, so frisch richtig angenehm. Ich habe es genossen und war regelrecht einfach glücklich. Ich war froh mir ging es gut. Ich sehen mich nach diesem Gefühl zurück. Ich kann einfach in keinem Moment im Leben mehr richtig glücklich sein, weil diese Gedanken dauerhaft an mir heften und präsent sind. Ich laufe hier jetzt nicht als Emo rum und heul nur noch den ganzen Tag, rede normal mit meinen Geschwistern, lache, mache Blödsinn, sitze in der Küche, bin in unserem Garten und rede mit meiner Mutter aber alles mit diesen stark unangenehmen inneren neuen Gefühlen. Das macht mich jeden Tag mehr fertig. Ich werde immer verzweifelter und verzweifelter. Ist das jetzt mein neues Dasein?
Wenn ich überlege jetzt mitte/anfang Oktober wieder nach Bayreuth zu fahren (ich bin momentan bei meiner Familie in Kiel ganz im Norden und Bayreuth komplett im weiten Süden), wo ich in mein einsames Apartment wieder gehen werde könnte ich auch verrückt werden und anfangen loszuheulen. Am stärksten sind diese Gedanken wie es glaub ich aber normal ist, wenn ich alleine bin. Und eben Nachts. Mein Cousin ist zwar auch in Bayreuth und hat ein Apartment neben mir, aber er ist leider keine emotionale Stütze, also leider null. Was Emotionale Intelligenz angeht kann er leider absolut nichts tun/ helfen.
Ich habe versucht Trost in einer Religion zu finden, aber irgendwie kann ich das einfach nicht. Die Skepsis ist einfach zu groß ich würde so gern an einen Gott glauben und an einen Himmel. Der Gedanke daran an sowas glauben zu können fühlt sich auch immer ganz kurz angenehm an. Angstnehmend. Aber ich bin einfach zu....keine ahnung Realistisch? zu Skeptisch ich kann da nicht wahrhaftig dran glauben, weil es für mich einfach zu viele Zweifel dem Gegenüber gibt. Oder auch Wiedergeburt. Das kam schon eher für mich in Frage aber dann habe ich weiter Gedacht, ja irgendwann gibt es die Erde ja auch nicht mehr und was ist dann mit der Wiedergeburt? Dann wäre ja auch endgültig schicht im Schacht. Dann werden wir als irgendeine andere Rasse irgendwo im Universum wiedergeboren? Hm. Lässt mich alles auch zu sehr Zweifeln. Ich überleg dann manchmal auch, eigentlich wissen wir alle schon wie es ist Für immer nicht gewesen zu sein. Wir waren ja alle schon mal unendlich lange nicht Existent vor unserer Geburt. 10 Jahre vor unserer Geburt. 20 Jahre. 2016 Jahre. Bis hin zu 1000000 Jahre zum Urknall oder was da auch immer war und dann ebenfalls nochmal solange was davor war und so weiter (Bei dem Gedanken werde ich auch fast Verrückt) Aber diese Zeit ist ja auch unendlich lange und irgendwie haben wir es ja geschafft, ich sag mal Lebend aus dem Unendliche Nichts zu kommen, mit unserer Geburt eben. Die Zeit vor uns ist doch genau so unendlich wie die Zeit hinter uns.
Alles in einem weiß ich wie schon erwähnt ja auch, es bringt einfach nichts darüber zu Grübeln. Ich und auch kein anderer wird eine Antwort finden. Ist unmöglich, keine Chance, jeder kann nur sagen was er denkt und damit ist irgendwie nur wenig bis gar nicht geholfen.
Ich will diese Gedanken nicht mehr. Ich will nicht in diesem neuen Zustand sein in dem ich gerade bin, seit 1 Woche jetzt. Ich fühle mich gefangen und es fühlt sich an als ob ich da nie wieder rauskommen werde. Auch wenn sich nichts dadurch ändert und das Problem, mein Problem mit dem Tod bestehen bleibt wenn ich wieder anders darüber denke und Empfinde, ich will trotzdem nicht in meiner neuen jetzigen Gefühlslage stecken. Ich könnte heulen, ich könnte schreien ich will das ich mich wieder anders Fühle, ich habe so angst dass mir nicht geholfen werden kann, weil es im Grunde nichts zu helfen gibt da ich einfach nur etwas Erkannt habe wohl möglich.
26.09.2016 13:42 • • 09.02.2020 #1