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Hallo,
Meine Ängste melden sich mal wieder ziemlich stark, diesmal geht es vor allem um die Zukunft.

Ich habe den Eindruck, dass es mit der Welt bergab geht und das in fast allen Bereichen. Zum einen der Klimawandel, was mir besonders bei diesem Wetter Sorgen macht. Damit habe ich jetzt schon zu kämpfen, ich will gar nicht daran denken, wenn Hitzewellen häufiger oder extremer werden.
Aber auch Politik, Digitalisierung und die ganzen Kriege bereiten mir Kopfzerbrechen. Ich fühle mich in dieser Gesellschaft kaum noch wohl.

Ich kann mir deshalb auch nicht vorstellen, wie ich mein Leben gestalten möchte, weil ich das Gefühl habe, dass alles keinen Sinn mehr macht.
Am liebsten hätte ich zu einer früheren Zeit gelebt. Ich schaue gerne alte Filme oder unterhalte mich mit Menschen, wie meinen Eltern und denke mir, wie schön es damals gewesen sein muss. Natürlich gab es da auch Probleme, aber was ich höre, klingt positiv. Viel weniger Technik, unberührte Natur usw.

Privat sieht es nicht viel besser aus. Ich habe keine Pläne, weil mir alles Angst macht. Ich habe nicht mehr lange zu studieren, aber fühle mich eigentlich gar nicht mehr wirklich wohl in diesem Bereich.

Ich weiß gar nicht, wie es weitergehen soll und wie ich mein Leben meistern soll. Vielleicht hat jemand einen Tipp oder ähnliche Erfahrungen.

12.08.2024 18:07 • 14.08.2024 #1


28 Antworten ↓


Zitat von Julia_ne:
Am liebsten hätte ich zu einer früheren Zeit gelebt. Ich schaue gerne alte Filme oder unterhalte mich mit Menschen, wie meinen Eltern und denke mir, wie schön es damals gewesen sein muss. Natürlich gab es da auch Probleme, aber was ich höre, klingt positiv. Viel weniger Technik, unberührte Natur usw.

Ja, im zweiten Weltkrieg waren die Zeiten besonders schön

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Extreme Zukunftsängste, sehe keinen Sinn

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@Schlaflose bedenke die besten Comiker Kamen aus dieser zeit...Louis de Funès,Charlie Chaplin und Co...Es gab auch schöne orte

Das dir die ganze Situationen (Klimawandel usw.) Angst machen, kann ich gut verstehen. Die Hitzewellen sind nicht schön, vor allem wenn man psychosomatische Symptome hat. Ich hoffe auf den September und das er nicht mehr so warm ist. Gegen Wärme habe ich nichts, ich mag das schwüle Wetter überhaupt nicht. Machst du eine Therapie? Vielleicht kann die bei den Zukunftsängsten helfen und auch bei der gefühlten Perspektivlosigkeit.

Zitat von Schlaflose:
Ja, im zweiten Weltkrieg waren die Zeiten besonders schön

Als meine Eltern jung waren, war der Krieg zum Glück lange vorbei

@Katrin88 Nein, zur Zeit mache ich keine Therapie. Ich hatte vor ein paar Jahren eine gemacht, aber wegen einer anderen Sache.

@Julia_ne gibt es bei euch an der Uni eine psychosoziale Studierendenberatung? Dort könnte du auch hingehen und einen Termin machen. Meist hat man da dann 12 Stunden, es arbeiten Psychologen dort

@Katrin88 Ja, das gibt es. Ich habe auch schon darüber nachgedacht, dort hinzugehen. Vielleicht wäre das wirklich eine Möglichkeit.

@Julia_ne ich war als Studentin da und die hatten sogar eine Selbsthilfegruppe, da konnte man sich dann mit anderen psychisch erkrankten Studierenden austauschen. Nebenbei war die Beratung, glaube erstmal 12 oder 20 Stunden

Zitat von Julia_ne:
Als meine Eltern jung waren, war der Krieg zum Glück lange vorbei

Danach gab es den Kalten Krieg, mit dem ich quasi aufgewachsen bin und man täglich über die atomare Bedrohung in den Medien bombardiert wurde. Und der Terrorismus durch die RFA war allgegenwärtig. Und dann Tschernobyl, Waldsterben, Ozonloch. Es gab zu allen Zeiten Bedrohungen, die Angst machten, wenn man dafür anfällig war.

Ich denke auch, dass es zu jeder Zeit Ängste, Konflikte und Herausforderungen gab. Ich würde mir dadurch nicht Dein Leben kaputt machen lassen. Lebe im Hier und Jetzt und tu das, was Dir guttut und Spaß macht. Ansonsten lebst Du nicht, sondern lebst nur in Angst und bereust es später mal.

Was studierst Du denn?

Ich verstehe deine Sorgen auch.
Gefühlt passiert aktuell aber auch sehr viele auf einmal und manchmal hast man den Eindruck, dass die Welt sich rückwärts entwickelt.

Nichtsdestotrotz weiß ich auch, dass, wie schon erwähnt, immer irgendwie irgendwas los war.
Meine Eltern haben erzählt, dass sie sich kurz auch nicht sicher waren, ob sie Kinder in dieser Welt setzen wollen. Das war vor den 90er.
Haben sie aber und nun machen sie sich natürlich Gedanken, wie die Zukunft sein wird.

Neben den ganzen Problemen muss man aber beachten, dass nicht alle Menschen schlecht sind.
Wie seither gibt es Probleme, die viele oder wenige auslösten, aber genauso gibt es die Menschen, die viele Ideen haben, um das Problem zu lösen und es wird viel geforscht.
Vielleicht würde es dir gut tun auch danach zu suchen. Das macht wieder etwas Hoffnung.

Am Ende möchten auf diesem Planeten wahrscheinlich die wenigsten in Leid leben oder sterben.
Nur braucht manch Lösung mehr Zeit als andere und manchmal hat man das Gefühl, dass die Anderen in einer Parallelwelt zu leben scheinen.


Mit jemanden darüber zu reden, denke ich auch, ist eine gute Idee.

Zitat von Julia_ne:
Ich kann mir deshalb auch nicht vorstellen, wie ich mein Leben gestalten möchte, weil ich das Gefühl habe, dass alles keinen Sinn mehr macht.

Die Sinnfrage zu stellen macht eigentlich generell keinen Sinn, denn irgendwann ist man tot und weil das (zumindest nach den derzeitigen Erkenntnissen der Wissenschaft) eine Tatsache ist, könnte man ja auch gleich alles lassen. Allerdings gibt es Dinge die einen Zweck verfolgen oder als zweckmäßig gelten könnten. Da wäre etwa den eigenen Lebensunterhalt bestreiten, sich das Leben angenehm gestalten, in der Hoffnung Alt zu werden vielleicht auch an eine Altersvorsorge zu denken. Aber vor allem, den Moment einfach zu leben, bevor es keinen weiteren Moment mehr gibt, wäre eventuell auch zweckmäßiger als einen übergeordneten Sinn darin zu suchen, dass man gerade am Leben ist. Vielleicht erkennt man dann sogar auch einen ganz persönlichen Sinn für sich selbst, denn worin Andere eventuell einen sehen, ist allein deren Sache. Und es gibt auch keine Garantie, dass etwas was man irgendwann mal als sinnvoll oder zweckmäßig erachtet hat, ewig bestand haben muss. Das kann im Beruf so sein, oder auch im Privaten. Deswegen ist es wohl nicht grundsätzlich verkehrt, wenn man sich weiter entwickelt, solange man es kann und will. Man könnte eventuell alleine im sich weiter entwickeln schon einen Sinn sehen, wenn man das unbedingt möchte und um sagen zu können, das ergibt einen Sinn.

Probleme gab es schon immer und kriege irgendwo auch, plus Weltkriege.
Kalter Krieg.

In den Zeitung wurde schon immer von schlechten berichtet.

Die Veränderung die ich eher sehe, ist das die Menschen allgemein immer unzufriedener werden.
Kaum einer hilft noch einen oder nimmt Rücksicht.
Alle denken nur noch an sich irgendwie.
Den noch das in die Schublade stecken, weil man eine andere Meinung hat usw.

Zitat von Julia_ne:
Ich weiß gar nicht, wie es weitergehen soll und wie ich mein Leben meistern soll. Vielleicht hat jemand einen Tipp oder ähnliche Erfahrungen.

Das Leben geht immer weiter.
Mal gut und mal schlecht.
Aber so ist das Leben.

Hat man schlechte Tage kommen auch wieder bessere.

Ich kann deinen Gefühlen verstehen. Meine Eltern sagen selber, dass sie in einer guten Zeit geboren wurden. Aber wie schon hier geschrieben, gab es damals den kalten Krieg und die Menschen hatten auch Angst davor. Das sprechen über psychische Erkrankung war früher tabu und generell war die Gesellschaft nicht so weltoffen wie heut zu Tage. Da konntest du nicht offen zugeben, dass du anders bist. Ich denke nicht alles war besser.

Wir hatten aber auch schon ein Teil unseres Lebens ein gutes Leben. Wenn ich an die Kinder denke, die Corona und den Lockdown lang erleben mussten. Für ein Kind ist ein Lebensjahr viel länger als für einen Erwachsenen. Sie werden noch stärker das ab bekommen was auf uns zukommen könnte.

Im Prinzip kannst du dir das Leben aussuchen wie du es möchtest. Du brauchst nur ein Einkommen. Du könntest auch in der Natur in einer Hütte leben und die Technik kaum benutzen falls du dich so wohl fühlst.

Zitat von Julia_ne:
Ich kann mir deshalb auch nicht vorstellen, wie ich mein Leben gestalten möchte, weil ich das Gefühl habe, dass alles keinen Sinn mehr macht.

Doch, ich finde, dass die Frage nach dem Sinn sinnvoll ist.
Du kannst Dir die Frage stellen, wie Du selbst leben möchtest und versuchen, das im kleinen Rahmen hinzubekommen. Das wird vielleicht die Welt nicht retten, aber die wird nach Lage der Dinge so schnell auch nicht untergehen.

Aber die Zeiten werden rauher, die Probleme komplexer. In der Regel hat man aber auch in guten Zeiten genug damit zu tun, das eigene Leben zu regeln und in Ordnung zu bringen. Wenn das gelingt, kann man sich dem engsten Umkreis zuwenden und damit hat man ebenfalls sehr viel zu tun.

Schon hier ist es schwer, etwas zu verändern, weil eben nicht alles dasselbe wollen, nicht alle die gleichen Probleme haben und sie gleich gewichten.

Ich glaube, dass in den nächsten Jahren und Jahrzenhten Menschen gefragt sind, die es schaffen, diese unterschiedlichen Bereiche zu koordinieren und die jeweiligen Ansätze ernst zu nehmen, statt sich drüber zu streiten, welches Thema jetzt das wichtigste ist. So kann man sich m.E. in einem größeren Rahmen einbringen, um etwas für die Welt zu tun, im kleineren kann msn versuchen, so zu leben, wie man es möchte und eventuell Menschen zu finden, die das auch möchten.

Viele kleine Inseln, ich glaube, darauf wird es hinaus laufen.

Zitat von Coru:
Ich kann deinen Gefühlen verstehen. Meine Eltern sagen selber, dass sie in einer guten Zeit geboren wurden. Aber wie schon hier geschrieben, gab es damals den kalten Krieg und die Menschen hatten auch Angst davor. Das sprechen über psychische Erkrankung war früher tabu und generell war die Gesellschaft nicht so weltoffen wie heut zu Tage. Da konntest du nicht offen zugeben, dass du anders bist. Ich denke nicht alles war besser.

Ja. Was anders war, war ein grundlegender Optimismus beoigen auf die Zukunft, zumindest in dem Zeitfenster, in dem ich groß geworden bin. Das Grundgefühl war, dass, mindestens die nächste Generation es besser haben wird und dass Forschung und Technik die Welt immer besser machen werden.

Über die Jahre ist das immer mehr enttäuscht worden und hat sich heute bei vielen ins Gegenteil verkehrt. Es gibt viele dunkle Wolken, aber hier und da auch Licht am Horizont. Schwer zu sagen, was überwiegen wird.
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@Cbrastreifen ich glaub das ist wirklich wichtig. Die Menschen damals hatten Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Gerade ist es eher so, dass wir wissen das es gerade nicht besser und eher schlechter wird. Dabei glaub ich das wird sich vielleicht auch nochmal ändern. Aber es gab halt noch nie so friedliche Zeiten wie die Zeit meiner Eltern und der Wirtschaft ging es so gut wie noch nie. Das ist auch schwer noch zu steigern.

Zitat von Coru:
ich glaub das ist wirklich wichtig. Die Menschen damals hatten Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Gerade ist es eher so, dass wir wissen das es gerade nicht besser und eher schlechter wird.

Definitiv. Ich bin ja in der Zeit groß geworden und habe das Lebensgefühl nicht nur inhaliert, sondern gewissermaßen drin gebadet.

Zitat von Coru:
Dabei glaub ich das wird sich vielleicht auch nochmal ändern. Aber es gab halt noch nie so friedliche Zeiten wie die Zeit meiner Eltern und der Wirtschaft ging es so gut wie noch nie. Das ist auch schwer noch zu steigern.

Ich glaube, dass wir jetzt gerade Zeiten des Umbruchs erleben. Die Integration der digitalen Welt in unseren normalen Lebensalltag, demnächst noch mit KI, das verändert vieles. Zugleich merkt man, dass etwas fehlt, wenn alte Kulturtechniken wegbrechen. Das muss sich neu ordnen.

Zitat von Saina91:
Ich denke auch, dass es zu jeder Zeit Ängste, Konflikte und Herausforderungen gab. Ich würde mir dadurch nicht Dein Leben kaputt machen lassen. ...

Ich studiere Wirtschaftsrecht

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Mira Weyer
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