Sammelthema
Hallo,
ich hoffe, hier endlich ein Forum gefunden zu haben, in dem ich mich ganz offen austauschen kann und vielleicht sogar Hilfe bekomme.
Ich studiere seit dem letzten Oktober an einer Uni, nachdem ich im letzten Juni mein Abitur gemacht habe.
Ich hatte eigentlich schon immer Prüfungsangst. Dies fing schon relativ früh, vielleicht in der 7./8. Klasse an, dass meine Mutter mich von Arbeiten und Tests abmelden bzw krank melden musste bei meiner Klassenlehrerin, weil ich so eine Angst hatte, dass ich nicht schlafen konnte, die ganze Nacht nur geweint habe bis mir am nächsten Morgen nur noch die Augen zugefallen sind.
In der Oberstufe hin zum Abitur wurde es dann auch nicht besser. Vor Klausuren, aber gerade vor den abschließenden Abiturklausuren konnte ich teilweise schon 2 oder 3 Wochen vorher nicht mehr richtig schlafen, habe Albträume und nur bei dem Gedanken an die Klausur musste ich - auch ungewollt - anfangen zu weinen. Vor allem wenn ich mich abends ins Bett gelegt habe und eigentlich ausruhen wollte fingen diese Ängste an, mir richtig weh zu tun, sodass eigentlich nur das Weinen wie ein Ventil gewirkt hat.
Ich war nie richtig schlecht in der Schule, meistens einfach das Mittelmaß, hin zum Abitur dann wurde ich auch immer besser, ich habe ein Abitur von 2,2 geschafft. Aber eben mit sehr vielen Tränen.
Meine Mutter stand immer hinter mir und auch mein Freund, mit dem ich nun 5 Jahre zusammen bin. Aber mit meinen Ängsten habe ich auch meistens sie überfordert, weil sie einfach nicht wussten was sie sagen oder tun sollten wenn ich am Abend in Tränen ausgebrochen bin, weil ich so eine tiefe Angst vor der Prüfungssituation habe.
Ich hatte gehofft dass es an der Uni etwas besser werden würde, aber leider ist das nicht so gekommen.
Vor meiner ersten Klausur habe ich schon 1 Monat vorher kaum noch ruhig schlafen können. Wenn ich aufwachte war das erste woran ich denken musste du musst heute dies und das lernen, was einen ruhigen Start in den Tag auch nicht möglich gemacht hat. Und wenn ich mich am Abend ins Bett gelegt habe musste ich auch erstmal eine halbe Stunde richtig aus tiefem Herzen weinen, weil ich einfach so eine ANgst hatte zu versagen, die Klausur nicht zu schaffen, auch wenn ich mein Bestes gegeben habe. Einfach, dass sich der ganze Stress, der ganze Fleiß nicht lohnt und andere besser sind, obwohl sie nicht so viel tun. Von dem Tag und Abend vor der Klausur muss ich wohl nicht erzählen, von der Nacht erst recht nicht. Es ist eine Angst, die einem fast schon weh tut, weil man wie gelähmt ist.
Die Hälfte der Klausuren des 1. Semesters habe ich hinter mir und diese sogar im guten bis sehr guten Bereich, was mich natürlich für den ganzen Stress entschädigt.
Aber die 2. Hälfte kommt in 1 Woche und mir geht es jetzt wieder fast genauso schlecht. Das Schlimme kommt noch dazu, nämlich dass ich die Klausuren auch erst wieder in einem Jahr wiederholen könnte, wenn ich durchfalle - der Druck bestehen zu müssen ist bei mir also enorm.
Da wir finanziell nicht so gut stehen kann ich es mir auch nicht erlauben länger zu studieren, als die Regelstudienzeit, in der ich ja nur das Bafög erhalte und einfach später mal die Klausuren wiederholen ist also kein leichtes Unterfangen.
Ich mache mir sehr viele Sorgen um meine Zukunft und um das, was vor mir liegt. Ich hasse das Gefühl zu wissen, dass der Tag kommen wird an dem es darauf ankommt, dass ich zeige, was ich gelernt habe. Und wenn die Klausur dann doch anders kommt oder schwerer sein sollte, als gedacht (obwohl ich mir schon das Schlimmste ausmale!), sodass ich sie nicht schaffe, dann will ich mir gar nicht ausmalen, wie frustrierend das ist, weil ich einfach schon so viel lerne - ich kann ja fast schon nicht mehr tun.
Aber obwohl ich weiß, dass ich fleißig bin und gewissenhaft lerne bleibt immer das irrationale, schmerzende Gefühl, dass dem eben nicht so ist. Dass ich den Stoff nicht beherrsche, dass ich das nicht schaffe, dass alles umsonst war. Ich traue mir einfach nicht.
Das einzige, was hilft, ist dann in den Arm genommen zu werden, das Gefühl zu haben, nicht allein zu sein. Aber auch das bringt mir ja nichts, wenn ich danach trotzdem wieder im Bett liege und weinen muss, weil die Gedanken durch meinen Kopf gehen, dass ich das doch nicht schaffen würde, dass ich mein Studium nicht schaffe, dass es länger dauert, dass ich finanzielle Probleme bekomme und sich einfach alles nicht gelohnt hat und andere, die wesentlich weniger getan haben, die Klausur schaffen, weil sie eben viel lockerer sind.
Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. Ich weiß, dass ich das Studium nicht abbrechen oder wechseln will. Die Noten sprechen ja für sich, auch wenn vor allem die mathematischen Fächer mich manchmal absolut überfordern, weil ich da eben kein Talent bin.
Traurig bin ich auch darüber, dass ich bisher keinen Anschluss gefunden habe, da ich meinem Studiengang a) sehr viele Studenten sind und man sehr anonym bleibt und b) die Leute, die ich kennen gelernt habe, einfach nicht den gleichen Lernstil haben wie ich, was mich eben nicht weiterbringt oder motiviert, sondern vielmehr demotiviert und nur verunsichern würde, wenn ich erst 3 Tage vor der Klausur lernen würde und dann auch nur mittelmäßig bis schlecht abschneide. Damit kann ich ja später lange einen Job suchen.
Es ist auch einfach traurig, dass ich mich mit niemandem richtig austauschen kann aus meinem Studiengang. Ich habe zwar Kontakte, aber eher oberflächlich - und zum Lernen will sich letztlich auch niemand treffen ich habe keine Lust kommt da meistens.
Ohje, jetzt habe ich so viel geschrieben und euch vermutlich gelangweilt. Aber ich habe die Hoffnung, dass mir jemand helfen kann, der sich vielleicht ein wenig auskennt und einfach ein Außenstehender ist
Liebe Grüße
flavours
ich hoffe, hier endlich ein Forum gefunden zu haben, in dem ich mich ganz offen austauschen kann und vielleicht sogar Hilfe bekomme.
Ich studiere seit dem letzten Oktober an einer Uni, nachdem ich im letzten Juni mein Abitur gemacht habe.
Ich hatte eigentlich schon immer Prüfungsangst. Dies fing schon relativ früh, vielleicht in der 7./8. Klasse an, dass meine Mutter mich von Arbeiten und Tests abmelden bzw krank melden musste bei meiner Klassenlehrerin, weil ich so eine Angst hatte, dass ich nicht schlafen konnte, die ganze Nacht nur geweint habe bis mir am nächsten Morgen nur noch die Augen zugefallen sind.
In der Oberstufe hin zum Abitur wurde es dann auch nicht besser. Vor Klausuren, aber gerade vor den abschließenden Abiturklausuren konnte ich teilweise schon 2 oder 3 Wochen vorher nicht mehr richtig schlafen, habe Albträume und nur bei dem Gedanken an die Klausur musste ich - auch ungewollt - anfangen zu weinen. Vor allem wenn ich mich abends ins Bett gelegt habe und eigentlich ausruhen wollte fingen diese Ängste an, mir richtig weh zu tun, sodass eigentlich nur das Weinen wie ein Ventil gewirkt hat.
Ich war nie richtig schlecht in der Schule, meistens einfach das Mittelmaß, hin zum Abitur dann wurde ich auch immer besser, ich habe ein Abitur von 2,2 geschafft. Aber eben mit sehr vielen Tränen.
Meine Mutter stand immer hinter mir und auch mein Freund, mit dem ich nun 5 Jahre zusammen bin. Aber mit meinen Ängsten habe ich auch meistens sie überfordert, weil sie einfach nicht wussten was sie sagen oder tun sollten wenn ich am Abend in Tränen ausgebrochen bin, weil ich so eine tiefe Angst vor der Prüfungssituation habe.
Ich hatte gehofft dass es an der Uni etwas besser werden würde, aber leider ist das nicht so gekommen.
Vor meiner ersten Klausur habe ich schon 1 Monat vorher kaum noch ruhig schlafen können. Wenn ich aufwachte war das erste woran ich denken musste du musst heute dies und das lernen, was einen ruhigen Start in den Tag auch nicht möglich gemacht hat. Und wenn ich mich am Abend ins Bett gelegt habe musste ich auch erstmal eine halbe Stunde richtig aus tiefem Herzen weinen, weil ich einfach so eine ANgst hatte zu versagen, die Klausur nicht zu schaffen, auch wenn ich mein Bestes gegeben habe. Einfach, dass sich der ganze Stress, der ganze Fleiß nicht lohnt und andere besser sind, obwohl sie nicht so viel tun. Von dem Tag und Abend vor der Klausur muss ich wohl nicht erzählen, von der Nacht erst recht nicht. Es ist eine Angst, die einem fast schon weh tut, weil man wie gelähmt ist.
Die Hälfte der Klausuren des 1. Semesters habe ich hinter mir und diese sogar im guten bis sehr guten Bereich, was mich natürlich für den ganzen Stress entschädigt.
Aber die 2. Hälfte kommt in 1 Woche und mir geht es jetzt wieder fast genauso schlecht. Das Schlimme kommt noch dazu, nämlich dass ich die Klausuren auch erst wieder in einem Jahr wiederholen könnte, wenn ich durchfalle - der Druck bestehen zu müssen ist bei mir also enorm.
Da wir finanziell nicht so gut stehen kann ich es mir auch nicht erlauben länger zu studieren, als die Regelstudienzeit, in der ich ja nur das Bafög erhalte und einfach später mal die Klausuren wiederholen ist also kein leichtes Unterfangen.
Ich mache mir sehr viele Sorgen um meine Zukunft und um das, was vor mir liegt. Ich hasse das Gefühl zu wissen, dass der Tag kommen wird an dem es darauf ankommt, dass ich zeige, was ich gelernt habe. Und wenn die Klausur dann doch anders kommt oder schwerer sein sollte, als gedacht (obwohl ich mir schon das Schlimmste ausmale!), sodass ich sie nicht schaffe, dann will ich mir gar nicht ausmalen, wie frustrierend das ist, weil ich einfach schon so viel lerne - ich kann ja fast schon nicht mehr tun.
Aber obwohl ich weiß, dass ich fleißig bin und gewissenhaft lerne bleibt immer das irrationale, schmerzende Gefühl, dass dem eben nicht so ist. Dass ich den Stoff nicht beherrsche, dass ich das nicht schaffe, dass alles umsonst war. Ich traue mir einfach nicht.
Das einzige, was hilft, ist dann in den Arm genommen zu werden, das Gefühl zu haben, nicht allein zu sein. Aber auch das bringt mir ja nichts, wenn ich danach trotzdem wieder im Bett liege und weinen muss, weil die Gedanken durch meinen Kopf gehen, dass ich das doch nicht schaffen würde, dass ich mein Studium nicht schaffe, dass es länger dauert, dass ich finanzielle Probleme bekomme und sich einfach alles nicht gelohnt hat und andere, die wesentlich weniger getan haben, die Klausur schaffen, weil sie eben viel lockerer sind.
Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. Ich weiß, dass ich das Studium nicht abbrechen oder wechseln will. Die Noten sprechen ja für sich, auch wenn vor allem die mathematischen Fächer mich manchmal absolut überfordern, weil ich da eben kein Talent bin.
Traurig bin ich auch darüber, dass ich bisher keinen Anschluss gefunden habe, da ich meinem Studiengang a) sehr viele Studenten sind und man sehr anonym bleibt und b) die Leute, die ich kennen gelernt habe, einfach nicht den gleichen Lernstil haben wie ich, was mich eben nicht weiterbringt oder motiviert, sondern vielmehr demotiviert und nur verunsichern würde, wenn ich erst 3 Tage vor der Klausur lernen würde und dann auch nur mittelmäßig bis schlecht abschneide. Damit kann ich ja später lange einen Job suchen.
Es ist auch einfach traurig, dass ich mich mit niemandem richtig austauschen kann aus meinem Studiengang. Ich habe zwar Kontakte, aber eher oberflächlich - und zum Lernen will sich letztlich auch niemand treffen ich habe keine Lust kommt da meistens.
Ohje, jetzt habe ich so viel geschrieben und euch vermutlich gelangweilt. Aber ich habe die Hoffnung, dass mir jemand helfen kann, der sich vielleicht ein wenig auskennt und einfach ein Außenstehender ist
Liebe Grüße
flavours
22.03.2009 12:46 • • 12.05.2021 #1
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