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22.03.2009 12:46 • 12.05.2021 #1


62 Antworten ↓


Was ich vielleicht auch noch sagen sollte: Die Tage vor der Klausur habe ich eigentlich auch nur mit Beruhigungstee und Bachblütentropfen irgendwie überstanden. In der Zeit vor den Klausuren meine ständigen Begleiter.

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Extreme Prüfungsangst Symptome

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Hallo Flavours,

ich hatte/habe das Problem auch, bin schätzungsweise etwa acht Jahre älter als Du und diese Probleme (allg. Leistungsängste) waren für mich der ursprüngliche Grund, eine Psychiaterin aufzuschen.

Was den Zeitdruck wegen BAföG angeht, Du kannst mit einer Bescheinigung über die Krankheit auf jeden Fall drei Semester länger, als es der Regelstudienzeit entspricht, Leistungen in Anspruch nehmen.
Solltest Du danach noch Zeit brauchen und in der Abschlussphase sein, kannst Du ein Studienabschlussdarlehen in Anspruch nehmen.

Bei mir entwickelte sich das etwas anders als bei Dir, glaube ich. Auf mich wirkt das so, dass Du noch mehr bereit bist als ich, das Letzte aus Dir heraus zu holen, vielleicht zu sehr . Während der Schulzeit habe ich, vor allem zum Ende hin, einfach kaum noch was gemacht, war dann aber oft unzufrieden mit dem Ergebnis. Als ich dann wenige Tage vor der ersten Ab.-Prüfung mit dem Lernen beginnen wollte, brach die Krankheit aus, wobei da noch andere Faktoren dazukamen (Flashback eines bad trips), irgendwie habe ich es dann mit großen Qualen zu Ende gebracht.

Im Studium war es dann anfangs so, dass ich vor Angst zum Teil so gelähmt war, dass gar nichts mehr ging, solche Denkblockaden hatte bereits der Anblick eines Buchs manchmal bei mir ausgelöst. Erstes Semester war eine Katastrophe, das zweite, in dem ich die Angst überwunden glaubte, wohl die glücklichste Zeit meines Lebens. Danach kam ich sehr wechselhaft, aber zunehmend besser damit klar. Jetzt beim Abschluss beeinträchtigt es mich wieder und ich behalte mir auch vor, evtl. abzubrechen, wenn es zu schlimm wird.
Meine Strategie ist, immer das Schlimmste, also das totale Scheitern einzukalkulieren und trotzdem zu versuchen, dass es gelingt. Ist zwar nicht so toll, aber mir fällt nichts Besseres ein .

Viele Grüße

Panicchief

Vielen Dank für deine Antwort!

Ich habe auch schon überlegt mir über meine Krankenkasse Informationen zu holen, ob und wie ich einen Psychotherapeuten aufsuchen kann. Aber ich hab etwas Angst, dass ich dabei nicht ernst genommen werde und am Ende mit einem Rezept nach Hause gehe. Medikamente nehmen will ich nämlich nicht. Ich kann mir auch nicht vorstellen wie ich das in einem Gespräch mit einem Spezialisten lösen könnte, mein Problem/meine Angst

Dass man mit der Bescheinigung einer solchen Angst wohl auch länger gefördert werden kann, aber die Frage ist, ob man mir sowas tatsächlich bescheinigt oder als völlig normal am Ende diagnostiziert. Darauf will ich es ja nicht ankommen lassen Außerdem will das Bafög Amt doch bestimmt erst am Ende so eine Bescheinigung und die gilt doch erst, wenn ich im letzten Semester solche psychischem Probleme habe oder schon jetzt?
Ich hab ja das Semester über nur gelernt, ich hab kaum Freizeit wahrgenommen, nichts - nur weil ich so eine Angst hatte zu versagen, zu wenig getan zu haben.

Dieses Black Out kenne ich aber nur zu gut. Manchmal, gerade Tage vor der Klausur, fällt mir manchmal gar nichts mehr ein, selbst bei den einfachsten Sachen kann ich dann plötzlich nicht mehr 1+1=2 zählen. Ich träume in der Nacht von Aufgaben, die es nicht gibt, ich glaube aber noch Stunden nach dem Aufwachen daran, dass es die Aufgabe geben könnte, so in einer Art Trance bin ich

Hi Flavours,

ich bin mir absolut sicher, dass das bei Dir auf jeden Fall ernst genommen würde, denn es erfüllt alle Voraussetzungen einer Angststörung und das ist eine ernstzunehmende Krankheit.

Selbst wenn Du am Ende Deines Studiums davon vollkommen kuriert sein solltest, könnte das als Härtefall, der eine Verlängerung des Bezugs von BAföG-Leistungen rechtfertigt, durchgehen, wenn Du anfangs Probleme haben solltest und z.B. Klausuren nicht bestehst.

Auch wenn es Dir bisher immer mit diesem extremen Einsatzwillen geglückt ist, alles gut hinzukriegen (ich hatte das übrigens schon immer irgendwie während der Schulzeit, selbst als Kind, auch wenn sich manches mit der Zeit von selbst gebessert hat, um dann ganz am Ende wieder stärker zu werden). Außerdem leidest Du darunter und gefährdet das Deine Gesundheit im Übrigen, finde ich, wenn das auf Dauer so weitergeht. Deshalb hat die Krankenkasse ja selber ein Interesse daran, dass das schnell richtig angegangen wird.

Ob Dir die Gespräche helfen würden. Ich konnte das bei mir auch nicht glauben, selbst als ich schon mit Therapie angefangen habe. Manchmal zweifle ich immer noch daran, genauer gesagt über die Grenzen der Möglichkeiten von Psychotherapien. Man lernt dadurch jedenfalls viel Neues über sich und in Deiner Vergangenheit muss es eigentlich irgenwelche Gründe dafür geben, warum Du so extrem empfindest. Wenn Du erstmal dahintergekommen bist, kann das durchaus eine heilende Wirkung haben.

Grüße

Panicchief

Vielleicht sollte ich das im neuen Semester mal tun. Mir würde der Gedanke, dass ich auch länger gefördert werden kann ziemlich gut tun.

.. denn mitterweile neige ich auch sehr dazu, das Lernen vor mich hin zu schieben und mich lieber mit allem anderen zu beschäftigen, nur nicht mit dem Lernstoff

Hi Flavours,

is ja auch verständlich. Bei mir ist es ganz wichtig, dass ich mir mit gutem Gewissen gestatten kann, nichts zu machen, wenn es mal nicht bzw. nur mit katastrophalen Gefühlen geht. Merke ich gerade, weil ich zur Zeit eine wichtige Arbeit zu Ende schreiben wollte und auch ziemlich angegriffen bin .

Grüße

panicchief

Ich habe nur so große Angst, dass mir vielleicht gar nicht zu helfen ist.

Auf vielen Seite von Uni-Psychologen lese ich eigentlich immer die Tipps, die einem dort gegeben werden (weshalb ich dort nicht hingehen werde): Zeitplan machen, Ablenken, Abschalten. Das klingt ja alles logisch, ich bin ja auch nicht dumm, ich weiß, dass ich das so machen muss. Aber den Zeitplan mache ich ja bereits (ohne ihn würde ich wohl am Ende total in Panik ausbrechen), aber ablenken und entspannen sind so, als würde man einem Alk. sagen einfach mal Apfelsaft trinken. Das hilft demjenigen ja auch nicht weiter.

Ich wünsche dir trotzdem oder gerade deshalb alles gute und viel Erfolg!

Hi Flavours,

danke Dir. Lass Dich übrigens nicht dadurch verwirren, weil es bei mir schon länger so geht. Bin ein schwieriger Fall, bei mir hat es viel mit dem familiären Hintergrund, wo alles nicht so optimal lief, zu tun.

Diese Allgemeintipps vom Unipsychologen reichen natürlich nicht, höchstens für durchschnittliche, normale Anspannung, die auch Gesunde kennen, aber keinem einzigen ernsthaft Betroffenen könnte man einfach sagen, mach das so und so und dann passt alles. Von daher bist Du wirklich keine Ausnahme! Außerdem, dass Du bereit bist, das Ganze trotz allem immer wieder anzugehen, ist gleichzeitig eine gute Voraussetzung, die Angst in den Griff zu kriegen.

In der Therapie lernt man verstehen, wie das Ganze entstanden ist und was man gegen das Entstehen von solchen Gefühlen tun kann bzw. wie man dagegen angeht.

Hast Du Dir schon mal Gedanken gemacht, woher das bei Dir kommen könnte (z.B. durch die Eltern ausgeübter Leistungsdruck etc., was auch immer)?

Grüße

panicchief

Ich weiß es nicht. Denn Druck machen meine Eltern nicht, eigentlich sind sie es die immer sagen es gibt doch Wichtigeres, schreib hin was du weißt, irgendwas wirst du schon wissen etc. Aber wenn ich sage, dass es mir darum geht, dass ich aber nicht weiß, was passiert wenn ich mehr als die Regelstudienzeit brauche und dann kein Geld mehr bekomme wissen sie auch keinen Rat.

Ich denke das Schlimmste sind einfach meine Ängste was in der Zukunft auf mich zukommt, wenn ich doch einmal versagen sollte. Ich hatte in der Vergangenheit auch oft genug schlechte Noten und habe mich oft ungerecht benotet gefühlt, dabei aber eben ohnmächtig, weil ich nichts daran ändern konnte.
Diese Angst habe ich jetzt auch: Ich lerne und lerne, aber vielleicht kommt am Ende nichts dabei herum. Und als Konsequenz stehe ich finanziell ganz schlecht da, denn viel können mich meine Eltern auch nicht unterstützen.

Ich arbeite noch am Wochenende neben dem Studium, aber damit kann ich mich a) auch nicht selbst finanzieren und b) wenn ich mehr arbeiten würde, würden sich meine Noten mit Sicherheit verschlechtern. Ein Zwiespalt.

Ja, das ist wirklich nicht so einfach. Dass es schlimmstenfalls alles umsonst war und ich dann auch finanziell erstmal vor dem Nichts stehe, ist auch eine meiner Ängste. Dann kann man sich immer noch bei der Arbeitsagentur um eine Reha-/Wiedereingliederungsmaßnahme kümmern.
Wenn alles fehlschlägt, wäre das für mich eine Option.

Wiegesagt, ich würde möglichst bald nen Termin ausmachen, schauen, wie Du mit der/dem Therapeuten/-in klarkommst und dann weitersehen.

Grüße

panicchief

Hat man dir diese Alternative aufgezeigt, oder hast du dir diese selbst recherchiert?

Mich würde eben interessieren, ob man sozusagen auch Lebenshilfe bekommt oder nur psychische Betreuung.

Hat man mir gesagt. Was meinst Du genau mit Lebenshilfe? Finanziell ist jedenfalls für einen gesorgt, während man die Ausbildung macht.

panicchief

Ja, ich meine eben genau sowas, ob man auch Hilfestellung bekommt, indem jemand einem sagt, was es für Alternativen gibt. Beispielsweise bei mir eben mit der Bafög-Verlängerung o.ö. und nicht nur wir machen jetzt Entspannungstechniken und dan versuchen sie ihr Leben zu ordnen

Hi Flavours,

ja schon, wobei es hauptsächlich darum geht, dass Du selbst einen emotionalen Zugang dazu findest, weshalb sich diese Angst bei Dir entwickelt hat und was Du tun kannst, damit sich das wieder gibt.

Grüße

panicchief

Ich glaube ich hatte heute wieder einen riesigen Rückfall, nachdem ich es geschafft habe, diese Woche über stark zu sein.
Ich habe richtig schlimm geträumt, nämlich dass ich in der Klausur sitze und das Einfachste nicht mehr kann.

Ich schreibe Montag und Dienstag eine Klausur - aber ich habe jetzt schon so eine enorme Angst, dass ich nur noch weinen könnte vor Panik

Ich weiß dass ich alles getan habe, was in meiner Macht liegt. ABer das Gefühl, dass es andere in der Zeit besser gelernt haben und dass das für die Klausuren nicht reicht ist einfach stärker.
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Hi flavours,

meine Therapeutin hat mir letztes Wochenende geraten, mir über dasselbe freizunehmen, das Gleiche würde ich Dir für heute, und morgen sowieso, auch empfehlen.

Ich muss am Mittwoch eine Arbeit abgeben und konnte - obwohl ich mehr Zeit als die anderen bekommen habe - die letzten drei Wochen nur noch das Allernötigste machen und bin auch nicht zufrieden, wenn ich sehe, wie die anderen in der Bibliothek ein Vielfaches der Zeit daran arbeiten können. Evtl. gebe ich auch gar nicht ab und höre ganz mit dem Studium auf, mache vielleicht eine Ausbildung. Demnächst schaue ich mal in ein Berufsfeld rein, das mich interessieren könnte, habe schon ein paar Telefonate geführt.

Kann es sein, dass Dir das Studieren an sich, unabhängig vom Finanziellen, sehr viel bedeutet?
Bei mir ist das jedenfalls so, obwohl ich normalerweise Leute nicht anhand ihres beruflichen Werdeganges beurteile (als ob ein Karriere- oder Ellenbogenmensch mehr wert wäre), mache ich es mit mir anscheinend. Du vielleicht auch mit Dir.

Hast Du Dir nochmal überlegt, woher das bei Dir kommen könnte? Das wäre sehr wichtig, um dagegen vorgehen zu können.
Mal abgesehen davon, dass es mich wegen meiner Neugier interessiert , weil ich eben selber davon betroffen bin.

Versuch mal notfalls mit Aggression auf diese Ängste zu reagieren und lass diese Klausuren einfach auf Dich zukommen, das darf Dich nicht so stark beherrschen.

Liebe Grüße

panicchief

Hallo,

danke für die Antwort.

DU hast sicher Recht damit, dass man vor der heißen Phase lieber einen Gang zurück als vor schalten sollte.. aber irgendwie kriege ich das nie hin und mache an den letzten Tagen immernoch etwas. Also wiederholen vor allem, aber das macht manchmal schon Schwierigkeiten genug.

Nachdem ich mir mal ein paar Videos angesehen habe über das Thema Versagensängste habe ich mich eigentlich darin wiedergefunden. Immer das Gefühl Wenn ich das nicht schaffe muss ich sterben, auch wenn das sinnlos ist, man hat das Gefühl von Tod, als wäre das das Schlimmste der Welt.

Aber wenn ich mir das klar mache wie sinnlos dieser Gedanke ist, dann kommt als nächstes immer der Gedanke aber dann schaffe ich mein Studium nicht mehr in Regelstudienzeit und mus länger studieren, dann finde ich vielleicht keinen guten Job aber vielmehr noch wie soll ich das nachher finanziell auf die Reihe kriegen? Also das Finanzielle macht mich schon sehr fertig. Ich möchte nicht mehr Schulden machen als nötig.

Aber diesen Gedanken wenn ich jetzt eine Ausbildung zu xy machen würde (und damit meine ich eine Ausbildung, wofür zB auch ein Hauptschulabschluss reichen würde) dann habe ich schon das Gefühl das kann nicht sein, du musst studieren, dafür hast du dein Abi gemacht und dumm bist du auch nicht, du musst das doch schaffen. Es mag vielleicht was dahinter stecken, dass ich mir selbst zu viel Druck mache, aber ich weiß nicht, woher das kommen könnte.
In meinem Umfeld ist niemand, der mir den Druck macht und es wäre auch niemand enttäuscht, wenn ich dann doch eine Absildung machen würde (das stand am Anfang ja auch zur Debatte). Ich bin es selbst - aber wie ich glaube hauptsächlich wegen der Finanzen und ... ja, was noch? Ich weiß nur, dass ich mir selbst zu viel Druck mache. Aber der einizge Gedanke bei der Vorstellung zu versagen ist dann musst du Schulden machen.
Und dass ich dann nicht weiß, was ich sonst machen soll, außer studieren. Das war schon bei der Suche nach dem Weg, den ich nach dem ABitur einschlagen will schon so ein Chaos. Ausbildung? FH? UNI? Ich habe zig Bewerbungsgespräche gehabt, Bewerbungen für Praktika als Alternative, falls ich keinen STudienplatz an meiner Wunschhochschule bekomme. Ich will dieses Chaos einfach nicht nochmal, ich will das schaffen. Vielleicht kommt daher der Druck.

Mit den Ausbildungsplätzen ist es letztlich nichts geworden. Bei guten Firmen bin ich in den Endrunden rausgeflogen, oder ich wollte nicht in das Unternehmen, weil ich mich dortnicht wohlgefühlt und nicht weiterentwickelt hätte.

Ich möchte dieses Studium schaffen - aber vielleicht zu sehr. Nur wie soll man sowas ändern?

Tja, der Wunsch nach Kontrolle scheint bei Dir noch stärker als bei mir zu sein, so planmäßig wie Du das mit der Berufswahl angegangen bist und für alle Eventualitäten vorgesorgt hast. Von daher würde ich versuchen, daran zu arbeiten. Also sich klarzumachen, dass man oft keine Kontrolle hat über manche Dinge, z.B. wie man dann während einer Prüfung tatsächlich reagiert.

Wiegesagt, bei mir hilft nur ein trotziges Vorgehen, sich mit dem Schlimmstmöglichen abzufinden, dann kann man auch leichter aufhören, sich verrückt zu machen. Ich habe heute noch kein bisschen für die Arbeit gemacht und bin im Moment auch extrem unzufrieden mit meiner Situation und dem ganzen Druck, deprimiert, gereizt und was weiß ich, aber ich habe (zumindest heute, sah in letzter Zeit oft auch ganz anders aus) keine massiven Angstzustände.

Grüße

panicchief

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Mira Weyer
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