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ich kann Dir nicht sagen, ob sich durch die Hormone bei mir etwas geändert hat.
Ich habe erst Kinder bekommen, beim ersten war ich 30 Jahre alt, als ich das Gefühl hatte, dass ich jetzt bereit bin. Du verzichtest ja schon auf einiges und ich war mir im Klaren, dass es nichts Gravierendes ist, was mir fehlen wird, weder in Urlaub zu fahren, noch Partys zu feiern oder so.
Über Kindererziehung habe ich mir nie Sorgen und Gedanken gemacht. Ich habe meine Kinder, egal wie alt sie waren, als gleichwertige Menschen gesehen, d. h., wenn sie als Säugling weinten, habe ich ihren Kummer der kalten, nassen, hungrigen und langweiligen Welt genauso verstanden wie die Kleinkindzeit, wenn ein Auto kaputt ging oder sie Dinge tun wollten, die sie wegen der Gefahr einfach nicht machen durften.
Vor dem Einkaufen haben wir festgelegt, ob sie sich heute auch was kaufen durften und dann wurde nicht von mir bestimmt, was. Ob Schokolade oder saure Gurke, sie hatten dann das Wahlrecht.
Also wir waren immer eine Wohngemeinschaft mit mir als Katastrophenschutzbeauftragte insofern habe ich da niemals Probleme oder Ängste gehabt.
Meine Ängste lagen eigentlich bei mir persönlich und im Alk. des Vaters der Kinder. Ich bin ja nicht arbeiten gegangen und habe 9 Jahre lang den Alk. als das kleinere Übel angesehn. Die Alternative war ja Sozialamt, heute Hartz IV und allein erziehend. Mein Ex war ja auch nie gewalttätig und es bestand nicht die direkte Not zur Trennung.
Irgendwann ging es eben nicht mehr. Die Söhne wurden größer und sie fingen an, sich für ihren Vater zu schämen. Da musste ich mich halt trennen und das war auch gut so.


Das verdient auf jeden Fall sehr großen Respekt, dass du es geschafft hast, dich zu trennen. Das schafft ja bei weitem nicht jeder. Bei mir beziehen sich die Ängste auch eher auf den Beruf. In meinem Privatleben geht es mir relativ gut. Ich würde die Kindererziehung wahrscheinlich ähnlich angehen wie du und diese Aufgabe locker sehen und mir auch zutrauen. Leider mache ich mir trotzdem über alles im Voraus Sorgen, daher habe ich dich nach den Ängsten bei der Kindererziehung gefragt.

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Erwartungsangst wie überwinden, bekämpfen & besiegen Tipps

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Das mit den Sorgen im Voraus ist sinnlos (wenn ich das mal so salopp ausdrücken darf). Aber das weißt Du. Ich habe das Buch Kinder fordern uns heraus als Anleitung benutzt. Alles konnte ich natürlich nicht verwerten, aber positive Anregungen gab es allemal. Aus diesem Buch ist auch mein Lebensmotto. Da sind so einige Weisheiten, die gut sind. Wenn wir uns streiten und nicht klein beigeben möchten, sollen wir uns auf einer engen, hohen, wackeligen Brücke mit unserem Gegenüber sehen und dann entscheiden, da wir ja nun mal nicht vorher nachgedacht haben, ob es sinnvoll ist, diese Brücke (des Streits) zu betreten, ob wir den Rückzug antreten oder den anderen zum Rückzug zwingen. Gesünder ist es immer, den Rückzug anzutreten. Am Besten, in dem man nicht rückwärts die Brücke verlässt, sondern sich vorsichtig umdreht, dem Streit zwar den Rücken zeigt, aber trotzdem dem Gegner dadurch vertrauen entgegen bringt und ihm den Weg bereitet.
Sowas habe ich immer wieder durchleuchtet
Arbeitsmäßig bin ich durch Umstände meiner Jugend in einem Job zu Hause, der mir nun gar nicht gefällt. Das hat aber auch was Gutes. Dieser Job belastet Dich nicht wegen eventueller Fehler, da Dir das egal ist. Und mittlerweile habe ich mich mit ihm in einer Hassliebe arrangiert. Umschulung hat mir das Arbeitsamt nicht genehmigt und da ich arbeiten gehe, um Geld zu verdienen, konnte ich mir eine Umschulung auch nicht leisten.
Ich bin ja froh, dass ich trotz meiner 17 Jahre Pause, die ich wegen Kindererziehung zu Hause war, überhaupt noch auf dem Arbeitsmarkt eine Chance hatte. Gerade suche ich wieder eine neue Stelle.
Ich habe gelernt, dass Angst und Sorgen für die Zukunft vollkommen sinnlos sind, denn oft kommt es anders, als ich es mir ausmale oder es tritt so ein, wie ich dachte und verfalle dann in Selbstmitleid, was mich auch nicht weiter bringt.

So, morgen fahren wir für eine Woche in meine Heimatstadt, ich muss noch irgendwie die Wohnung aufräumen und den Koffer packen.

Bis demnächst

Also zu den Hormonen erstmal. Da kann sich sehr wohl und sehr viel ändern. Als ich die Pille abgesetzt hab gabs bei mir Pubertät 2.0 quasi... sprich eine wunderbare Achterbahnfahrt. Auch meine psychischen Probleme haben sich wieder vollends geändert. Da ist eine Schwangerschaft genauso eine extreme Hormonveränderung. Selbst eine leicht falsch laufende Schilddrüse kann schon allerhand psychischer Probleme verursachen. Den Hormonstatus zu prüfen bei psychischen Leiden halte ich daher gar nicht für falsch.

Tja was hab ich getan gegen das Angst Problem. Bisher es erstmal erkannt würd ich sagen? Mit so einer starken Angstthematik hab ich bisher nicht zu tun gehabt. Das hat sich erst so im Laufe des letzten halbes/dreiviertel Jahres entwickelt. Es war auch schwierig für mich das Problem zu erkennen oder mir einzugestehen da ich es eben nicht immer hatte. Es gab Zeiten, da war alles ok, dann wars wieder schlimm, dann wieder ok, dann wieder schlimm. Es war eigentlich mein Freund, dem auch aufgefallen ist, dass es bei mir eine starke Zyklusabhängigkeit hat.
Und ja bei mir gehen die generalisierten Ängste Richtung Zukunfts und Existenzängste. Ich hab nicht gerade den aller besten Lebenslauf, und studiere jetzt, was mir zum Teil sehr schwer fällt aber dennoch total toll ist. Inhaltlich liebe ich mein Studiengang. Hinzu kommt noch die Agoraphobie die sich, denk ich zum Teil vllt daraus entwickelt hat, zum Teil aber sich aus was anderem.
Ob ich sonst generell Gedanken hab Dinge richtig zu machen oder nicht gut genug zu sein? Das - kommt drauf an, wann du mich das fragst^^ in Phasen in denen es mir schleht geht, sind solche Gedanken nicht selten. Bezieht sich aber nur auf meinen Freund und mich selber, als mir selbst gegenüber. In Phasen in denen es mir gut geht nein. Ich bin allerdings Perfektioniest (wenn es mir schlechter geht mehr als wenn es mir gut geht). Und ich denke, hier liegen auch viele meiner Probleme. Ein Teil des Perfektionismus ist mir sicher angeboren und Teil meiner Persönlichkeit. Ein Großteil ist aber anerzogen. Für mich ist es daher immer gut, wenn ich bei mir die gleiche Meßlatte anlege wie für andere Menschen oder auch mal fünfe grade sein lass bei eigenen Fehlern oder so. Mir hilft auch schon ein neuer Gedanke zur Fehlerbewertung, nämlich das man sich sich für einen Fehler nicht extra noch Bestrafen muss - der Fehler ist Strafe genug, alle andere wäre eine doppelt Bestrafung. Dafür gibts aber auch nach wie vor keine doppel Belohnungen. Wenn ich für etwas arbeite und es glückt mir, dann ist das Belohnung genug. Extra Belohnung gibts bei nun immer auf dem Weg dorthin. Also zB wenn ich es schaff einen Tag zu lernen, gönn ich mir im Ausgleich was un versuche die Lerneinheit so mit einem positiven Gefühl abzuschließen anstatt mit negativen ala du musst noch mehr tun oder ähnlichem

Das war nun viel Text. ^^ Ich fass es noch mal kurz zusammen. Hormone können was mit der psyche zu tun haben. Sehr sogar.
Meine Gedanken und sichtweiße auf mich selber ist sehr von meiner jeweiligen Verfassung abhängig, aber abgesehen davon bin ich Perfektioniest und muss vorallem da Ansetzten. Obs das allein bringt, keine Ahnung. Soweitbin ich noch nicht.

Das mit dem Perfektionismus kenne ich nur zu gut... Bei mir ist das ähnlich wie bei dir. Immer die Messlatte schön hoch hängen und wenn das etwas nicht so läuft, kann man sich gut Vorwürfe machen Daran versuche ich auch zu arbeiten. Manchmal gelingt es und manchmal eher nicht.
Hat sich das Absetzten der Pille bei dir negativ auf deine Ängste bzw. deine Psyche ausgewirkt? Ich habe einmal gehört, dass gerade die Einnahme der Pille Angstzustände und Depressionen fördern kann. Hast du damit Erfahrungen?

@Katie: Viel Spaß und gute Erholung

Da kann ich zu beidem nur Ja sagen. Die Pille kann Depressionen, Angstzustände und vorallem auch Aggressivität (da ist die Aida ganz berüchtigt für) verstärken oder sogar auslösen. Sie kann die Stimmung aber auch stabilisieren da man mit der Pille den hormonellen Schwankungen ja nicht mehr unterworfen ist. Ob die Pille da jetzt bei mir was besonders verschlimmert hat, oder verbessert hat kann ich im nachhinein nicht sagen. Das Absetzten der Pille hat aber wie gesagt ganz deutliche Auswirkungen gehabt. Es hat mein Körper wirklich extrem durcheinander gebracht. Nach dem Absetzten hat sich sogar noch meine Körperform wieder geändert ich hab ein breiteres Becken bekommen nach dem Absetzten und eine schmalere Taille. Was lauft der Gyn gar nicht soo extrem selten ist Oo Solange der Körper sich wieder einpendeln muss, sind die Auswirkungen wohl eher negativ. Eben wie Pubertät 2.0. Stimmungsschwankunge, zickende Haut, und einfach die ganze Palette. Prinzipell denk ich, es ist ohne Pille aber gesünder, man muss nur wieder ins Gleichgewicht kommen was leider auch Jahre dauern kann. Und je nachdem wie lange man die Pille genommen hat oder wie man sie vertragen hat, muss man seinen Körper dann vllt auch wieder neu kennenlernen. Mein Körper war durch die Pille auf jedenfall nicht mehr wie davor. Zumindest ist er bisher nicht mehr so.
Ist aber alles auch kein wunder, denn der Körper lernt ja, diese und jene Hormone nicht mehr produzieren zu müssen oder zu sollen. Wird ja alles von außen übernommen. Resultat bei mir war ein generell sehr niedriger Hormonstatus, Dheamangel und zu wenig Testosteron und wohl auch des öfteren eine Gelbkörperschwäche. Aber wen wunderts. Erst soll der Körperjahrelang keine Hormone mehr produzieren, und der ganze Zyklus wird unterdrückt und dann soll ers plötzlich wieder doch. Das das Zeit braucht, falls es überhaupt wieder richtig funktioniert dann, ist logisch.
Ein falscher Hormonstatus - sei's Östrogendominaz/Progesteronmangel oder zu wenig/zu viel von irgendwelchen Sachen hat immer auch Auswirkungen aufs die Psyche. Im schlimmstenfall macht man sich den Zyklus sogar unwiederbringlich kaputt und muss lebenslang Hormone nehmen. :S passiert zwar nicht bei der Mehrzahl aber es passiert.

Ich glaub, wenn meine Hormone grad mal wieder schief gewickelt sind, könnt ich den Teufel tun und es würd mir psychisch zu der Zeit nicht wesentlich besser gehen, während wenn die Hormone gut sind, gibts wiederum nicht viel was mich aus der Ruhe bringt und selbst Situationen die sonst Panik bei mir auslösen, bekomm ich dann oft gut gemeistert wenn auch manchmal mit ungutem Gefühl oder etwas Überwindung.
Bei mir würde ich zumindest sagen das die Hormone mind. 1/3 Schuld an dem Dilemma sind. ^^

Ich nehme die Pille seit etwa 8 oder 9 Jahren, also seit der Pubertät. Habe schon sehr oft überlegt, diese abzusetzten, aber ich wüsste keine Alternative. Wie verhütest du denn aktuell? Die Auswahl an natürlichen Verhütungsmitteln, die keine Hormone enthalten und trotzdem eine hohe Sicherheit aufweisen ist ja doch eher gering. Habe darüber schon oft nachgedacht und mich würde auch sehr interessieren, wie mein Körper und meine Psyche darauf reagieren würden.

Zitat von Lisa12:
@Heiko: So wie ich dich verstanden habe, kann man also, wenn man den Auslöser der Ängste kennt, diese nur durch eine Therapie bei einem Psychiater oder Psychologen besiegen?

Nein, der Meinung bin ich gar nicht, es geht sicherlich auch ohne, nur wesentlich ineffizienter und ggf. auch gar nicht machbar.

Bei einer tiefen Auseinandersetzung mit den wahren Ursachen, kann es leicht passieren, dass man retraumatisiert und einfach zu sehr hineinrutscht, in alte Gefühle, Situationen, Zusammenhänge.

Exakt dafür benötigt man einen Gegenüber, der genau das verhindert und es in solchen Stückchen nur zulässt, wie man es schrittweise verarbeiten kann.

Wohlgemerkt gilt das insb. für Therapieformen, die praktisch ausschließlich auf der Gefühlsebene ablaufen.

Zitat von Lisa12:
Meintest du das so oder beinhaltet der Begriff Therapie bei dir auch die Selbsttherapie (soweit dies möglich ist)?

Ja, z.B. eine klassische Agoraphobie kann sehr effektiv auch selber therapiert werden, wenn sie nicht bereits seit Jahrzehnten besteht und man ausreichend psychische und physische Kraft hat.

Zitat von Lisa12:
Ich bin schon der Meinung, dass die aktuelle Therapiemethoden (VT, Psychoanalyse usw.) immer mehr verschwimmen und dass so eine sehr gute Therapieform entsteht, die sowohl die Vergangenheit wie auch das Hier und Jetzt betrachtet. Die Therapeuten der einzelnen Richtungen sollten einfach etwas offen sein und mal über den Tellerrand hinaus schauen.

Ich finde, sie verstecken sich sehr und berufen sich zu oft nur auf das, was sie gelernt haben.

Beruf kommt von Berufung und ich persönlich kenne kaum Ärzte, die das so sehen.

Daher gilt es, die Verantwortung für die eigene Erkrankung wirklich tragen zu können und zu wollen und nicht abzugeben.

Jedoch verfährt ein Großteil der Bevölkerung genau so, also keine Verantwortung für sich tragen zu können.

Meine Erfahrung ist, dass in der Psychoklinik 90% der Patienten dort umsonst sitzen und das abendliche Fernsehprogramm und auch die Speisekarte wichtiger sind, als die Möglichkeit, sich intensiv mit sich und seiner Erkrankung auseinanderzusetzen. Sie tragen schlichtweg nicht die Verantwortung für sich, sondern machen die Ärzte dafür verantwortlich mit z.T. haarsträubenden Argumenten.
Jeder ist Schuld am eigenen Elend, egal wer herhalten muss dafür, Chefs, Ehepartner oder sonstwer auf der Welt.

Zitat von Lisa12:
Nun ist es bei mir leider so, dass ich keine Therapie in Anspruch nehmen kann (höchstens als Selbstzahler), da mich sonst nach meiner Ausbildung keine Berufsunfähigkeitsversicherung annimmt. Das ist natürlich vollkommen lächerlich und unsinnig, aber leider ist dies so. Daher wende ich mich auch über das Forum an andere Betroffene und hole mir Tipps, wie ich selbst gegen die Angst vorgehen könnte.

Der Wille an sich ist schon hoch anzurechnen. Denn auch dieser Weg dient letzlich ja nur der Deiner Selbsterkenntnis und Du wirst herausfinden, ob Du es schaffst alleine oder nicht.

HeikoEN, ich habe eine Menge deiner Beiträge gelesen hier (auch alte!) und könnte es auch als PM schreiben aber ich muss Dir einfach mal ein großes Lob aussprechen dafür wie du die Dinge so siehst! du bringst mich wirklich oft auf einen völlig anderen denkansatz zu den problemen. vor allem scheinst Du immer das dahinterliegende zu sehen bzw. erkennen zu können und man merkt irgendwie das du dich intensiv mit den themen auseinandersetzt. nimm es einfach als dank an, denn ich weiss jetzt schon das du gar nicht darauf antworten wirst.
lg angststern.

Lisa, du hast übrigens schon laaange eine Pn

Gibt es etwas was man nehmen kann um erwartungsangst zu kontrollieren

Gibt es bestimmte Situationen, in denen diese Erwartungsangst besonders stark ist?

Kognitiv bleibt nur, die Gedanken zu Ende zu denken...

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Mira Weyer
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