Ich habe erst Kinder bekommen, beim ersten war ich 30 Jahre alt, als ich das Gefühl hatte, dass ich jetzt bereit bin. Du verzichtest ja schon auf einiges und ich war mir im Klaren, dass es nichts Gravierendes ist, was mir fehlen wird, weder in Urlaub zu fahren, noch Partys zu feiern oder so.
Über Kindererziehung habe ich mir nie Sorgen und Gedanken gemacht. Ich habe meine Kinder, egal wie alt sie waren, als gleichwertige Menschen gesehen, d. h., wenn sie als Säugling weinten, habe ich ihren Kummer der kalten, nassen, hungrigen und langweiligen Welt genauso verstanden wie die Kleinkindzeit, wenn ein Auto kaputt ging oder sie Dinge tun wollten, die sie wegen der Gefahr einfach nicht machen durften.
Vor dem Einkaufen haben wir festgelegt, ob sie sich heute auch was kaufen durften und dann wurde nicht von mir bestimmt, was. Ob Schokolade oder saure Gurke, sie hatten dann das Wahlrecht.
Also wir waren immer eine Wohngemeinschaft mit mir als Katastrophenschutzbeauftragte insofern habe ich da niemals Probleme oder Ängste gehabt.
Meine Ängste lagen eigentlich bei mir persönlich und im Alk. des Vaters der Kinder. Ich bin ja nicht arbeiten gegangen und habe 9 Jahre lang den Alk. als das kleinere Übel angesehn. Die Alternative war ja Sozialamt, heute Hartz IV und allein erziehend. Mein Ex war ja auch nie gewalttätig und es bestand nicht die direkte Not zur Trennung.
Irgendwann ging es eben nicht mehr. Die Söhne wurden größer und sie fingen an, sich für ihren Vater zu schämen. Da musste ich mich halt trennen und das war auch gut so.
19.04.2013 08:16 • #41