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Hallo zusammen,

ich habe eine Angststörung. Alles begann 2011 im Urlaub mit der Angst vor einem Tsunami. Danach kam immer mehr dazu, wie zum Beispiel Angst vor Waldbränden, Angst vor Bränden in der Wohnung, so dass wir in dem Urlaub immer Hotels in niedrigeren Stockwerken buchen. Generell Angst vor Reisen in öffentlichen Verkehrsmitteln oder aber auch bei anderen im Auto mit fahren über längere Strecken. Ich gehe dann immer vom schlimmsten aus.

Grundsätzlich habe ich irgendwie immer Angst vor Dingen wo mir etwas passieren kann. Zudem habe ich Angst vor irgendwelchen Krankheiten, zum Beispiel denke ich bei jeder Kleinigkeit, dass es Krebs ist.

Mittlerweile habe ich so genannte Macken entwickelt, wie zum Beispiel, dass das Glas richtig im Schrank stehen muss oder das T-Shirt richtig im Schrank liegen muss, oder ich mir die Hände dreimal wasche, damit mir nichts passiert. Das nervt total. Wobei ich sagen muss, hier habe ich es schon so gut wie geschafft die abzustellen. Nur an manchen Tagen kommen die nochmal durch.

Da ich jetzt einen Job gekündigt habe, weil man dort viel reisen muss( mir wurde das vorher nicht gesagt) finde ich, dass es zu weit führt und es mein Leben zu sehr einschränkt. Daher wollte ich mir professionelle Hilfe suchen und hatte ein Termin beim Psychologen. Das war aber nichts. Ich kam gar nicht dazu meine Ängste genau zu beschreiben, sie war sofort der Meinung, dass ich mich zu wenig mit Kulturen beschäftige und mein inneres Ich finden muss. Ich soll mir nun zuhause bestimmte Youtubevideos anschauen.
Nach dieser Behandlung war ich total enttäuscht, da ich mir das zum einen ganz anders vorgestellt habe und zum anderen mich auch nicht so richtig ernst genommen gefühlt habe.

Ich wollte mal eure Meinungen hören, ob ich bereits bei einem Psychologen wart und was dort so gemacht/gesprochen wird? Oder ob ihr bereits Erfolge mit einer Selbsttherapie habt?

Liebe Grüße

Jule

22.01.2016 10:20 • 22.01.2016 #1


4 Antworten ↓


Hallo Jule,

begrüße Dich ganz lieb bei uns.

Kenn es auch mit dem Glas und den anderen Dingen. Einige Zeit danach bekam ich eine Generalisierte Angststörung. Wichtig wäre wikrklich Therapie, wobei wie Deine Thera vorging ist absolut nicht die Norm und würde mir zügist jemand anderen suchen.

Selbsttherapie ist gut und schön. Dafür musst Du aber wissen, was Deine Seele Dir sagen will; wo Deine Probleme liegen?!

A


Erfahrung mit Psychologen und Selbsttherapie

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Hallo Jule,

Also das ist nun nicht das, was man sich erhofft. Ich arbeite selbst in diesem Beruf. Aber habe noch nie einen Patienten weggeschickt und ihm YouTube ans Herz gelegt.

Grundsätzlich muss das Verhältnis untereinander passen. Wenn man sich lästig oder unter Zeitdruck fühlt hat das keinen Sinn.

Ich würde an deiner stelle an einen anderen Psychologen / Therapeuten rangehen und nochmal von Null starten.

LG Juni

Zitat von Jule1991:
Ich kam gar nicht dazu meine Ängste genau zu beschreiben, sie war sofort der Meinung, dass ich mich zu wenig mit Kulturen beschäftige und mein inneres Ich finden muss. Ich soll mir nun zuhause bestimmte Youtubevideos anschauen.


Das hört sich wirklich nicht nach einer schulmedizinisch ausgebildeten Therapeutin, sondern nach Esoterik oder so ähnlich an.

Hallo Jule,
War das nur irgendeine Psychologin oder eine praktizierende Psychotherapeutin? Für einen Therapeuten ist es inakzeptabel, dass er einen so allein lässt und nur Video-Tipps gibt. Ich würde da nicht mehr hingehen. Ich kenne es so, dass zuerst eine Art Anamnese gemacht wird, man z.B. erzählt, wie man aufgewachsen ist, wie der berufliche Werdegang war, wann zum ersten Mal psychische Probleme aufgetreten sind, ob man da familiär vorbelastet ist etc. Dann wird versucht, den jetzigen Beschwerden auf den Grund zu gehen. Das geschieht in intensiven Gesprächen, in denen man viel über sich redet und Feedback dazu bekommt, aus dem man lernen kann.
Ich weiß nicht so recht, was du mit Selbsttherapie meinst? Ohne Therapeut, nur mit Büchern, Videos usw.? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das nachhaltige Erfolge bringt. Mir zumindest ist es wichtig, dass ich einen gleichbleibenden Ansprechpartner und Vertrauten habe, mit dem ich Zwiegespräche führen kann.





Mira Weyer
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