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Zitat von Orangia:
Hast du mal auf deinen letzten Rentenbescheid geschaut, was dir im Falle einer Erwerbsunfähigkeit gezahlt werden würde ?
Es ist nicht gesagt, daß man davon gut leben kann.

Danke Orangia, genau daran dachte ich auch.
Also ich denke nicht, dass man mit Ende 30 mit seiner Rente allein über die Runden kommt. Das schaffen selbst manche nicht, obwohl sie 40 Jahre auf dem Buckel haben.
Also da muss noch was anderes hinzukommen...
Wie gesagt, alles mit Verlaub und Respekt vor einer Erkrankung und gar nicht abwertend gemeint!

Zitat von Orangia:
Welche Diagnose soll für die Berentung zugrunde gelegt werden ?
Ich fürchte eher, die RV schickt dich x-mal zur Reha, bevor sie dich berenten.

Ja, das denke ich auch. Die RV oder KV ist ja quasi dein Arbeitgeber, solange man nicht erwerbstätig ist. Die versuchen in der Regel alles, um einen wenigsten auf ein paar Stunden in der Woche zu bekommen. Bevor RV oder KV oder auch private Versicherer eine Verrentung genehmigen, muss einiges passieren. ^^

Ich plane nicht mich berenten zu lassen, aber ich sehe mich nicht im Stande überhaupt 3 h am Tag zu arbeiten. Das kann sich ändern, aber ich brauche Zeit. Das hat mit wollen nichts zu tun.

A


Eingeschüchtert vom Leben

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Zitat von Jochanan:
Das hat mit wollen nichts zu tun.

Das wissen wir doch auch...

@Jochanan komme erstmal richtig zu Hause an und nehme dir Zeit ganz in Ruhe über alles nachzudenken.
Vielleicht wäre eine Beschäftigung doch etwas sinnvolles für dich,du würdest ein wenig abgelenkt und dein eigenes verdientes Geld.
Zu Hause quälen dich deine Gedanken immer wieder aufs Neue, spreche doch mit deiner Therapeutin darüber, sie hat bestimmt eine gute Idee und unterstützt dich den richtigen Weg zu finden.
Liebe Grüße

Ich denke, niemand kennt die Diagnosen von Jochanan und es gibt selbstredend Krankheiten, die leider unabhängig vom Alter zur Erwerbslosigkeit führen. Das hat mit Wollen überhaupt nichts zu tun.

Beispiel ; meine Freundin ist plötzlich an Epilepsie erkrankt -) innerhalb weniger Monate volle EU Rente ohne Reha etc. Da reichte ein Attest von der Uniklinik. Ich dachte anfangs, so schnell? Aber die Ärzte wussten schon, was auf sie zukam. Trotz Medikamente sind die Anfälle nicht beherrschbar. Keine Reha oder irgendeine Nachfrage der RV. So äusserlich betrachtet, lebt sie weiter ihr Leben und geht halt mit Begleitung raus statt alleine.


Ich denke wirklich, dass es Diagnosen gibt, wo auch die RV nicht viel dagegen halten kann und es gibt auch Atteste, Gutachten, Sozialgerichte gegen unsinnige Massnahmen einer RV (bezogen auf die Schwere der Erkrankung). Die EU Rente ist auch nicht gedacht, um gut zu leben doch es gibt eine finanzielle Überlebenschance wenn nichts mehr geht .

Ich kenne auch Leute die sofort die volle EU-Rente bekommen haben, ohne Probleme.
Kommt auf die Diagnose an aber bei psychischen Störungen ist das, glaube ich nicht so einfach.
Zitat von Yannick:
Also ich denke nicht, dass man mit Ende 30 mit seiner Rente allein über die Runden kommt. Das schaffen selbst manche nicht, obwohl sie 40 Jahre auf dem Buckel haben.
Also da muss noch was anderes hinzukommen...

Bei voller EU-Rente kann man mit Grundsicherung aufstocken, bei Teil EU-Rente mit Hartz 4.

Zitat von christian17:
Ich kenne auch Leute die sofort die volle EU-Rente bekommen haben, ohne Probleme.Kommt auf die Diagnose an aber bei psychischen Störungen ist das, glaube ich nicht so einfach.Bei voller EU-Rente kann man mit Grundsicherung aufstocken, bei Teil EU-Rente mit Hartz 4.

Das wusste ich noch nicht, interessierte mich halt aber. Vielen Dank für die Aufklärung!

Natürlich wünsche ich jedem ein Aus-bzw. Einkommen, so dass es eben passt. Und Gesundheit, wenn's geht, als Allererstes!

Zitat von Annalehna:
Vielleicht wäre eine Beschäftigung doch etwas sinnvolles für dich,du würdest ein wenig abgelenkt und dein eigenes verdientes Geld.


Ja, das ist manchmal sogar die beste Therapie, vorausgesetzt, man findet eine Beschäftigung.

In einer länger zurückliegenden Krise habe ich erkannt, dass Arbeit für mich die beste Therapie ist. Und das war so.

Dem Schweren kann man nicht entkommen. Es gehört wie das Leichte zum Leben dazu.
Für mich habe ich erkannt: Wenn ich es mir leicht mache, dann wird das Leben schwer.
Wenn ich das Schwere bewusst angehe und nicht ausweiche, dann wird das Leben leicht.

Zitat von Mariebelle:
Mit 38 Jahren muss das doch noch nicht das Ende der Erwerbstaetigkeit sein?Du musst natuerlich auch gewillt sein ggfs erstmal fuer x Std pro Woche in eine leichte Taetigkeit einzusteigen.Jemand brachte mal Werkstaetten ins Gespraech,die ja fuer Menschen mit Einschraenkungen wohl ein Einstieg sind?


Vielleicht war ich das. Ja, in einer Werkstatt zu arbeiten ist etwas sehr gutes und hilfreiches. Ich arbeite selbst in einer und kann es nur empfehlen aber man muss es sich natürlich überlegen, ob einem so etwas gefällt. Das ist vielleicht nicht für jeden etwas, denn dort wird sich sehr um einen gekümmert.

Zitat von Hoffnungsblick:

Ja, das ist manchmal sogar die beste Therapie, vorausgesetzt, man findet eine Beschäftigung.

In einer länger zurückliegenden Krise habe ich erkannt, dass Arbeit für mich die beste Therapie ist. Und das war so.


Genau das habe ich für mich auch festgestellt. Arbeit tut mir richtig gut, mein Wohlbefinden wird gestärkt. Wenn man herausgefunden hat welche Arbeit/Arbeitsstelle einem wirklich gefällt, liegt und mit Freude erfüllt, gibt es kaum etwas besseres fürs Leben.
LG, Mely

Meiner Erfahrung nach, ist es oft ein Trugschluss zu meinen, wenn man mal Rente hat dann hätte man es geschafft denn dann kommen andere Probleme auf einen zu die vorher nicht bedacht werden. Dann gibt es oft niemanden mehr der anschiebt und motiviert und im geringsten Maß einen Druck aufbaut. Rente mit 38 ist nichts beneidenswertes, das ist eigentlich eine Katastrophe.

Was mich hier irritiert ist teils die Wortwahl. Es ist ein Unterschied ob man nicht arbeiten will oder nicht arbeiten kann und zu schreiben ich möchte die nächsten Jahre nicht arbeiten damit stellt man sich selbst ein Ohnmachtszeugnis aus ohne dem Willen einer positiven Veränderung.
Weiters es ist nur eine Frage der Zeit bis ich berentet werde. Das klingt für mich wie ein darauf-hinarbeiten, dass man berentet wird und OB das so kommt entscheidet nicht der Patient sondern die Kassen. Die können das viele Jahre hinausziehen wenn sie wollen.

Außerdem muss man sehen, dass wir zur Zeit in einer reichen Gesellschaft leben, in der vielleicht Rente mit 38 möglich ist. Aber wir hatten nicht immer eine solche reiche Gesellschaft. Was, wenn sich das ändern würde?
Man kann nicht davon ausgehen, dass sich eine Gesellschaft für immer Rente mit 38 leisten kann, ganz abgesehen davon, dass man ein solches Ziel aus psychischen und gesundheitlichen Gründen nicht anstreben sollte.

Erst jetzt, so allmählich, geht es mir etwas besser.

Mir fehlt leider der Antrieb. Damit ich auch endlich mal stabiler werde, ist es wichtig, dass ich auch sehr gut für mich sorge. Nur tue ich leider kaum etwas.

Ich werde mich drum kümmern, dass ich vom beruhigenden Risperidon 1,5 mg kriege, statt die 2 mg und morgen möchte ich 100 mg Sertralin nehmen. Ich denke, dass es so deutlich besser ist.

Außerdem hätte ich gerne Ergotherapie. Meine Therapeutin möchte sich noch wegen Musiktherapie für mich erkundigen. Falls daraus nichts wird, möchte ich normalen Keyboardunterricht nehmen und es selbst zahlen. Das wären 1 Sitzung in der Woche und ich glaube 50 Euro im Monat. Ist eigentlich verträglich.

Jetzt wo ich keine Freundin habe, bleibt so einiges über.

Ich wollte mir noch ein PunchingBall kaufen, aber ich fand nichts vernünftiges über Amazon. Außer welche für über 200 Euro und das finde ich zu viel.

Ansonsten gibt es nichts Neues und arbeiten auf dem ersten Arbeitsmarkt steht für mich die nächsten Jahre nicht an.

Lieber Jochanan,

wenn Du im Moment im ersten Arbeitsmarkt nicht tätig sein kannst, wäre eine Werkstatt für Menschen mit psychischen Erkrankungen nicht eine Option für Dich? Werkstätten gibt es nicht nur für geistig behinderte Menschen.

LG, Mely

Meine Therapeutin meinte, dass ich Beschäftigung brauche, um eine Tagesstruktur zu haben. Ich habe deshalb beim Jobcenter angerufen und drum gebeten, dass ich hier wieder den 1-Euro-Job machen kann. Jetzt warte ich auf eine Antwort.

Für mich hat das rein therapeutische Gründe. Ich möchte lernen mit den Belastungen klar zu kommen und aktiver zu werden.

Ich versuche meine Einstellung gegenüber Leid zu ändern.

Meine Therapeutin meinte, dass Leid dort entsteht, wo man keine Akzeptanz hat.

Seit vier Tagen habe ich starke Herzschmerzen. Ich gebe das mit dem Arbeiten auf. Werde mir stattdessen ein Hobby suchen. Morgen rufe ich beim Jobcenter an und frage nach, wie es mit dem berenten aussieht.

Mir ist das alles viel zu viel und ich habe Angst davor ein Herzinfakt zu kriegen.

Zitat von Jochanan:
Seit vier Tagen habe ich starke Herzschmerzen. Ich gebe das mit dem Arbeiten auf. Werde mir stattdessen ein Hobby suchen. Morgen rufe ich beim Jobcenter an und frage nach, wie es mit dem berenten aussieht.Mir ist das alles viel zu viel und ich habe Angst davor ein Herzinfakt zu kriegen.



Versuche Bitte Dich abzulenken. Versuche Luft ins Zimmer zu lassen. Trink was kaltes. Ruf jemanden liebes an. Geh morgen zum Hausarzt und lass ein ekg schreiben. Du brauchst keine Angst zu habe 3

Wenn du deinen Tag mit Keyboard spielen ,Mathe üben, drei Mahlzeiten frisch zubereiten , Bewegung , Ergo ,Sport ,Haushalt, Therapien strukturierst , hast du schon mal Sicherheit und einen vollen Wochenplan. Du wolltest doch Mathe studieren ? Du kannst dich auch als Gasthörer anmelden und mal reinschnuppern . Bleib bei deiner ursprünglichen Idee, wenn du nicht stabil bist.

Ich glaube , Leute die einen Sprung ins kalte Wasser machen und darin schwimmen können , haben schon schwimmen gelernt . Nichtschwimmer , die ihre Grenzen nicht kennen , sollten am Rand erstmal paddeln.

Ich finde es schwierig , jemanden sehr zu motivieren ohne zu wissen, wie derjenige mit Misserfolg umgeht bzw. nicht wegstecken kann. Ich habe einen interessanten Beitrag gelesen wo es um komfortzonen ging: verlassen für die Könner, nicht verlassen dafür sich einem Ziel in der Komfortzone nähern (ich mache das Leben für mich passend ) für die Nichtschwimmer. Hoffe, es ist irgendwie verständlich . Gute Nacht
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Hallo Jochanan,

Ich lese schon seit Beginn deines threads mit.
Der Gedanke deiner Therapeutin, dass Leid da entsteht, wo Akzeptanz fehlt, ist interessant. Das gilt ja in beide Richtungen : wenn mein Gegenüber mich nicht akzeptiert, entsteht bei mir Leid. Wenn ich aber mich selbst nicht akzeptiere, entsteht es genauso. Oder es entsteht Druck, den ich mir selbst mache, und der ist letztlich auch Leid. So ist es bei dir doch auch, du setzt dich selbst immer wieder unter Druck und erlegst dir viel zu viel auf. Das kannst du gar nicht erfüllen, und dann resignierst du. Die Resignation lässt dich auch leiden. Oder? Und dann geht es von vorne los. Ich finde, deine Therapeutin hat da etwas sehr Kluges gesagt.

P.S dadurch kann ich meine komfortzone auch vergrößern :stetig und langsam ohne direkt aus meiner Sicherheitszone rauszuspringen und dann reagiert sofort dein Körper . Mach morgen ein ekg ,um dich zu beruhigen.

Hallo ihr Lieben,

mein innerer Druck ist, dass ich den Absprung noch schaffen möchte. Ich möchte auf dem ersten Arbeitsmarkt arbeiten können und dann auch was, was mir gefällt.

Es fällt mir schwer, aber ich versuche mir klar zu machen, dass da nichts daraus wird. Ich kenne mich. Wenn alles weiterhin mehr oder weniger gut läuft, ich weiter voran komme und nichts schlimmes passiert, dann werde ich vermutlich mindestens 5 Jahre brauchen, bis ich die starken Beruhigungsmittel absetzen kann und dann noch einmal 5 Jahre, bis ich halbwegs fit bin. Dann bin ich aber schon 50 und mit genau 0 Jahren Berufserfahrung werde ich eh nichts besonderes kriegen. Deshalb wäre es eigentlich gar nicht mal so schlecht mich berenten zu lassen und das Leben so zu gestalten, sodass es auch klappt.

Es ist anstrengend. Ich mache mir Listen, trinke extra noch Kaffee und sagen wir der erste Tag läuft produktiv, der zweite vielleicht auch, aber dann bin ich völlig k.o. und liege erst einmal zwei Wochen erschöpft im Bett. Viel besser wäre natürlich, wenn ich mein Tag so gestalte, sodass es doch noch ein schöner und produktiver Tag wird. Seit eigentlich Jahren schon kann ich am Tag 3 Dinge produktiv tun. Danach brauche ich den Rest für mich. Daran sollte ich mich auch orientieren und aufhören mehr zu wollen. Aber in mir ist so viel Druck und Angst. Ich bin überhaupt nicht entspannt.

Es fällt mir schwer, mir selbst das alles klar zu machen.

Liebe Grüße


A


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Mira Weyer
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