App im Playstore
Pfeil rechts
394

Ich habe schon seit längerem vor aus zu ziehen. Am Anfang brauchte ich Zeit, weil ich nicht so stabil war, aber die letzten ca. zwei Jahre, blieb ich zu Hause, da es finanziell sehr, sehr viel ausmacht. Ich hätte mir offen gesagt meine letzte Beziehung gar nicht leisten können. Geplant ist, dass ich nach der Klinik mir eine Wohnung suche, aber wieder hier im selben Wohnort, und ich möglichst zeitnah wieder den 1-Euro-Job mache.

Was mir noch immer fehlt ist ein Hobby und dass ich in der Lage bin regelmäßig PS4 zu spielen, Bücher zu lesen und Filme zu gucken.

Ich brauche unbedingt mehrere Dinge, die mich beruhigen und bei dem ich passiv abschalten kann.

Es ist auch wichtig, dass ich die Arbeit locker nehme und mir kein Druck mache. Es wird auch sicherlich wieder dazu kommen, dass es irgendjemanden gibt, der meckert oder sonst wie belastend ist. Aber jetzt habe ich ja eine Therapeutin, die mir hoffentlich helfen kann mit meiner Dünnhäutigkeit klar zu kommen.

Es ist so wichtig, dass ich ein für mich passendes Leben aufbaue.

Das ist doch ein guter Glaubenssatz :ich baue nun ein für mich passendes Leben auf! Das spricht mich selber an, nicht für andere leben sondern auch mal für mich da sein.
Danke für den tip mit Röhr.

Ausziehen ) Thema Eltern wohnen ist ein schwieriges Thema und mein Bruder ist aus finanziellen Gründen vor 1 Jahr wieder zu den Eltern gezogen und absolut ok. In der coronazeit kam ihm das sehr zugute ,da er nicht in der Messe oder Events arbeiten konnte . Alternative wäre Verschuldung gewesen .

Ich wünsche dir eine gute Klinikzeit:)

A


Eingeschüchtert vom Leben

x 3


Zitat von Jochanan:
Es ist auch wichtig, dass ich die Arbeit locker nehme und mir kein Druck mache. Es wird auch sicherlich wieder dazu kommen, dass es irgendjemanden gibt, der meckert oder sonst wie belastend ist. Aber jetzt habe ich ja eine Therapeutin, die mir hoffentlich helfen kann mit meiner Dünnhäutigkeit klar zu kommen.

Es ist so wichtig, dass ich ein für mich passendes Leben aufbaue.

Ja, man braucht ein dickes Fell, um gegen die Mehrheit der Menschen, die nun mal nicht so sensibel ist, bestehen zu können.
Egal, was man tut, wie gut man es tut, es wird immer jemanden geben, der es einem beiden wird, versuchen wird es dir sogar zu verderben in schlimmen Fällen.

Wenn diese Corona-Krise eins zeigt, dann das, das es wichtig ist, das Leben nicht zu verbissen zu sehen. Nicht seil Ehrgeiz falsch ist, sondern weil alles auch sehr schnell vorbei sein kann.

Genießen und es sich nach seinen Möglichkeiten (sei es gegeben oder durch Menschen bestimmt, denen man nicht entgehen kann) so angenehm wir nur möglich machen.
Sich selbst genug sein, mehr Zufriedenheit. Und schauen, was dann so kommt.

Zitat von IchLiebeEuchAlle:
Sogar stark egoistischer werden.


Na ja, dass dachte ich auch mal nachdem mir jemand aus meinem Umfeld diesen Tip erteilte, ist über 30 Jahre her und beherzigt habe ich ihn leider auch indem ich ihn voll umsetzte für mich. Nur deine Interessen vertreten von denen du denkst es hilft dir bei der Problembewältigung. Habe da wohl gehörig etwas falsch bei gemacht und die Quittung dafür schlug mit voller Wucht später in meine Beziehungen ein bis ich viel später bemerkte das ich viel zu egoistisch rüber kam und den Egoismus mit Arrogant und überheblich verwechselt hatte. Zudem ging es bei mir an die Substanz, nämlich die Tatsache dass ich für andere nur noch ein Lächeln hatte aber kaum Gefühle. Außerdem hatte ich mich vergleichbar mit dem Schauspieler Klaus Kinski identifizieren können in meinem Umgang und Benehmen mit anderen Menschen. Ich, nur ich und dann erst mal nichts, dadurch habe ich sogar meine spätere große Liebe verscheucht bevor ich merkte dass ich keine Kontrolle mehr über meine Steueranlage hatte.

Zitat von Lokalrunde:
Na ja, dass dachte ich auch mal


Den Tipp, es sich möglichst gut gehen zu lassen, egoistischer zu werden etc., das hört man heute öfter.
Aber er führt genau in die falsche Richtung.
Man fängt an, nach Menschen Ausschau zu halten, die einem helfen und gut zu einem sind
anstatt selbst zu helfen und gut zu sein.
Man will nehmen statt zu geben, passiv sein statt aktiv.
Bestenfalls sind aber geben und nehmen im Ausgleich.

Ich bin jetzt wieder zu Hause. Nach 3,5 Wochen habe ich die Therapie abgebrochen. Es hat kein Sinn mehr gemacht. Mir ging es immer schlechter. Therapien fand nicht statt. Es gab kaum etwas. Ich fühlte mich erdrückt und mir fiel die Decke auf dem Kopf. Aber ich denke, dass was ich gebraucht habe, konnte ich auch umsetzen. Ich bin aktiver geworden, habe gelernt mit Musik Spielen am Keyboard abzuschalten und ich habe verstanden, dass ich ein viel zu geringes Selbstwertgefühl habe und noch viel mehr auf mich Acht geben sollte.

Heute werde ich mich nur ausruhen und morgen geht es dann los.

Mir ist es jetzt noch viel wichtiger ein für mich passendes Leben aufzubauen.


Hallo Jochanan,
willkommen zurück und erhole dich gut von der Klinik. Ich find es mutig, dass du den Aufenthalt abgebrochen hast. Ich überlege selber, was ein passendes Leben für mich wäre und wo ich im Rahmen meiner Möglichkeiten und Ressourcen an kleinen stellschrauben drehen kann. Ich habe nun kleine tagestouren für mich entdeckt, um paar Stunden weg aus meiner Geburtstadt zu sein . Landschaften, Kirchen anschauen ...Ruhe finden. Dir einen ruhigen Abend.

Ich finde es schade, dass du den Klinikaufenthalt abgebrochen hast. War dort denn gar nichts für Dich dabei ?
Du schreibst, es ging dir immer schlechter...und dann gehst du trotzdem nach hause ?
Therapie ist selten bequem. Ich hatte im Stillen gehofft, sie würden dich auf ein Medi einstellen, damit du stabiler wirst.
Wie soll es jetzt weiter gehen ? Hast du einen Plan ?

Zitat von Orangia:
Therapie ist selten bequem.


Ja, so ist es. Denn der Grund für die Therapie war ja auch unbequem. Es geht auch darum, sich diesem Unbequemen zu stellen. Nur so kann man es verändern. Man muss dem Löwen (in sich) gewissermaßen ins Auge schauen. Erkenne dich selbst.
Wenn man öfter vor unbequemen Situationen davonläuft, dann wird man längerfristig auf der Stelle treten. Dann wird sich nie was ändern.
Aber ich wünsche dir, Jochanan, dass du doch was änderst. Denn nicht es ( die Anderen, die Umwelt, die Bedingungen) ändert sich,
sondern du änderst dich.

Bei meiner ambulanten Therapeutin ist es so, dass die Therapie anstrengend ist und ich erst einmal paar Tage brauche, um es zu verarbeiten. In der Klinik war es aber nur erdrückend. Ich habe in den drei Wochen drei Bücher gelesen und zig Filme geguckt. Ich war auch oft spazieren. Gegen Ende war ich aber regelrecht am explodieren. Kurz vor meinem Abbruch war ich über 1 h wandern, danach direkt Workout und danach 2 h spazieren und am Ende ging es mir immer noch schlecht und ich musste Bedarf nehmen. Es ging einfach nicht mehr. Die sagten mir immer zu, dass ich Skills anwenden soll, aber mir ging es sehr schlecht und ich sah kein Sinn mehr. Positiv waren nur solche Sachen wie z.B. dass ich Musiktherapie hatte und am Piano spielen durfte und dann haben wir darüber gesprochen wie ich mich dabei gefühlt habe.

Mein Plan ist es meine ambulante Psychotherapie weiter zu führen, das Sertralin von 50 auf 100 mg zu erhöhen, an meinem Tagesablauf mehr zu arbeiten und allgemein aktiver zu werden. Vor allem mehr Sport und wieder Normalgewicht zu haben. Ich möchte die nächsten Jahre nicht arbeiten. Vielleicht sogar nie wieder. Meine Gesundheit ist anscheinend meine Lebensaufgabe. Zum Winter nächsten Jahres, möchte ich Mathe an der FernUni Hagen studieren. Ein Bachelor kostet da nur ca. 1.200 Euro. Irgendeine Beschäftigung brauche ich und ich finde Mathe interessant.

Was ich zurzeit lernen möchte:

- Selbstbewusstsein erhöhen,
- Dinge finden, die mich entspannen,
- Mich mehr wertschätzen,
- alleine besser klar kommen,
- Hobby finden und
- Tagesstruktur.


Zitat von Jochanan:
Ich möchte die nächsten Jahre nicht arbeiten. Vielleicht sogar nie wieder.


Warum willst du nicht arbeiten? Es ist doch etwas, das man für andere tut. Ist es gesundheitlich nicht möglich? Wo willst du dein Selbstwertgefühl hernehmen? Sorry, wenn ich so frage. Das Selbstwertgefühl hängt doch auch sehr von der Arbeit für andere ab, weil man als (gesunder) Mensch ja nicht nur nehmen will.

Hallo Hoffnungsblick,

ich sehe mich aufgrund meiner gesundheitlichen Einschränkung nicht im Stande zu arbeiten. Dazu müsste ich noch einiges lernen, wie z.B. sich abgrenzen, nach der Arbeit entspannen können ...


Zitat von Jochanan:
Dazu müsste ich noch einiges lernen, wie z.B. sich abgrenzen, nach der Arbeit entspannen können ...


Gut, dass du noch einiges lernen kannst. Das musste ich auch erst lernen. Hab es dann auch bei der Arbeit gelernt.

Hab mal in einem Text, in dem es um männliche und weibliche Rollen ging, gelesen, dass ein Mann sich nur wohlfühlen kann, wenn er Gutes tut. Bei der Frau ist es umgekehrt: Sie muss sich wohlfühlen, um Gutes zu tun.

Bei dieser Sichtweise muss der Mann aktiv sein und Gutes tun, wenn er sich wohlfühlen will, auf Grund der männlichen Rolle.

Man kann das sehen wie man will. Man kann testen, ob es wahr ist.

Also offen gesagt möchte ich gerne mal etwas Zeit für mich nehmen. Also nicht arbeiten, auch nicht in die Klinik gehen oder mich so sehr belasten, sodass ich ein Zusammenbruch erleide, sondern einfach mal mein Leben führen.

Aktiv sein ist für mich sehr wichtig, aber da habe ich mir gedacht, dass ich wieder regelmäßig zum Sport gehe. Die Sauna hat jetzt auch auf. Ein Chor probt jetzt auch wieder. Da könnte ich vermutlich hin. Ich möchte Ergotherapie machen, ich möchte Keyboardunterricht nehmen und ich möchte als Hobby mich auf das Mathestudium nächstes Jahr vorbereiten. Ich denke, dass ich schon ganz okey. Nach der Coronazeit würde ich dann schauen, ob ich ehrenamtlich beim Tierheim arbeiten könnte.

Hallo Jochanan,

schön, dass Du wieder da bist. Du hast es probiert mit der Klinik, es hat Dir nicht so gefallen, aber Du hast es versucht und ich habe das Gefühl, dass es Dir trotzdem etwas gebracht hat. Du hast Pläne, die sich gut anhören und willst Dich mehr um Dich kümmern. Das ist toll!
Alles Gute dafür!

LG, Mely

Du hast viele Ziele und ich wünsche dir Glück dazu. Bleib dran. Da kann dann doch auch etwas draus werden, was du an andere weitergeben kannst. Auch die eherenamtliche Arbeit wird dir Anerkennung und Respekt bringen.

Zitat von Jochanan:
Ich möchte die nächsten Jahre nicht arbeiten. Vielleicht sogar nie wieder. Meine Gesundheit ist anscheinend meine Lebensaufgabe.

Mit allem Verlaub gefragt, und es könnte sogar von mir selbst stammen, denn ich halte vom arbeiten von der Wiege bis zur Bahre mal selbst so überhaupt nichts, aber wovon willst du dann deinen Lebensunterhalt bestreiten?
Oder hast du das Glück einer Erbschaft, Lottogewinn?
Das würde mich aus rein praktischen Gründen mal interessieren.

Und Gesundheit als Lebensaufgabe? Hm, das kann ich mir nicht vorstellen. Denn irgendwann endet das Leben und was nützt es einem dann, dass man sein Leben lang dran gearbeitet hat, seine Gesundheit herzustellen und am Ende gibt man diese eh ab.

Ich bin mehr für kleine Schritte ins Glück. Und manchmal gehört dazu, dass man etwas akzeptiert wie es nun gerade ist und dann muss man dem Leben die Stirn bieten.
(Es ist verdammt schwer, ich weiß da schon wovon ich rede).
Sponsor-Mitgliedschaft

Ich bin nicht erwerbsfähig. Da ist es egal, was mein Bankkonto zu sagt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ich berentet werde.

Zitat von Jochanan:
Ich bin nicht erwerbsfähig. Da ist es egal, was mein Bankkonto zu sagt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ich berentet werde.

Das heißt also du steckst den Kopf in den Sand ?
Hast du mal auf deinen letzten Rentenbescheid geschaut, was dir im Falle einer Erwerbsunfähigkeit gezahlt werden würde ?
Es ist nicht gesagt, daß man davon gut leben kann.
Welche Diagnose soll für die Berentung zugrunde gelegt werden ?
Ich fürchte eher, die RV schickt dich x-mal zur Reha, bevor sie dich berenten.
So einfach ist das alles nicht.
Falls du den Antrag stellen willst, kann dir der SoVD helfen. Gibt es eigentlich in jeder etwas größeren Stadt.

Zitat von Jochanan:
Ich bin nicht erwerbsfähig. Da ist es egal, was mein Bankkonto zu sagt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ich berentet werde.
Mit 38 Jahren muss das doch noch nicht das Ende der Erwerbstaetigkeit sein?
Du musst natuerlich auch gewillt sein ggfs erstmal fuer x Std pro Woche in eine leichte Taetigkeit einzusteigen.
Jemand brachte mal Werkstaetten ins Gespraech,die ja fuer Menschen mit Einschraenkungen wohl ein Einstieg sind?

A


x 4


Pfeil rechts




Mira Weyer
App im Playstore