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Hallo liebe Mitleidensgenossen,
hier möchte ich mal meine Geschichte schildern, vielleicht hilft es ein wenig.
Ich hatte meine erste schlimme Depression mit 19. Saß nur noch da und starrte Löcher in die Luft. Ich zog damals zu meiner Mutter (die eine neue Partnerschaft führt), weg von meinem Vater, da er nicht wusste, was mit mir los war. Meine Eltern trennten sich als ich 13 war. Von dort an war ich alleine, als Lückenfüller benutzte ich Dro. und Alk.. In dieser Zeit hatte ich niemanden zum anlehnen und geborgen fühlen.
Nun, mit 29 bin ich in meiner nächsten großen Krise.
In all den Jahren bin ich meine Ängste nie los geworden. Wenn ich weiß, meine Mutter fährt in den Urlaub ist schon alles vorbei, Panik, Angst, einmal hatte ich es geschafft beruhigt alleine zu bleiben die Zeit lang. Ich genoß die Zeit sehr, die letzten Male waren Katastrophen, ich stand kurz davor mich umzubringen. Ich wurde und werde die Angst nie los allein zu sein, verlassen zu sein. Alles zu erzählen würde wahrscheinlich den Rahmen sprengen.
Zum aktuellen Problem. Vor 3 Wochen wollte ich nur noch sterben. Ich wohne im selben Haus wie meine Mutter, im 1. Stock.
Ab dem 29. Geburtstag kam der Gedanke, jetzt wirst du alt, du bekommst Falten und das Leben ist dann sowieso vorbei. Ich brauche die Anerkennung, die Blicke der Männer. Wenn das alles nicht mehr so ist, was dann? Natürlich weiß ich, dass es schwachsinn ist und das Aussehen nicht wirklich zählt, aber sag einem das mal. 30? oh Gott, du bist nicht selbständig, wenn du doch Familie willst, dann muß das langsam in die Wege geleitet werden, aber ich bin überhaupt noch nicht soweit. Ich selbst fühl mich jung, kindlich, aber die Realität! Ich kann kaum noch klar denken, schau ich mir Zeitschriften an, wie alt ist die, wieviele Falten, noch Jugendliches aussehen? Die Angst ist ja, verschwindet die Jugendlichkeit hast du gar kein Anrecht mehr auf alles. Ich denke, nur wenn ich jung bin, bin ich etwas wert.
Alles ist dann auch vorbei, wilde Partys, lockere Beziehungen, alles einfach, Unbeschwertheit, alles.
Momentan schaff ich es mal wieder nicht nur 2 Stunden allein zu sein. Mein Gott, welch ein Mann möchte so eine Frau.
Außerdem, will ich meinen schlimmen Zustand derzeit überhaupt verändert haben? Dann müsste ich ja weiter gehen in meinem Leben, z.B. eigene Familie, dann musst du alles aufgeben was du jetzt noch hast.
In meinem Kopf dreht sich alles nur noch darum, ich wache mit Herzrasen auf und schlafe damit ein, welche Symptome noch dazugehören, wissen ja die meisten.
Mein Gott, die Zeit läuft weg und ich kann sie nicht aufhalten und da ich immer älter werde, wird wohl auch mein Leben und meine Gedanken immer schlimmer. Auch hier weiß ich wieder man soll los lassen.......Aber wie gesagt.
Nun, es gäbe soviel zu erzählen, aber es wäre schön, wenn es jemand gäbe, der ähnliches durchlebt, durchlebt hat und mir erzählen würde.

Ich wünsch von Herzen alles liebe

13.03.2009 18:03 • 27.03.2009 #1


6 Antworten ↓


Hallo!Bist Du in Therapie?Hast du Angst verlassen zu werden?Was machst Du gegen die Angst oder lässt Du sie einfach kommen?Liebe Grüße

A


Ein Leben in Angst und jetzt kommt noch die 30!

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Hallo,
nun, ich bin in Therapie, seit 2 Jahren nun wieder.
Na, Positiv denken, soll man ja immer versuchen. Manchmal ist es dennoch einfacher sich einfach ins Loch fallen zu lassen. Und wenn es dann soweit ist, ist das mit dem Positiv denken sehr schwer.
Ich kann in den Momenten dann nicht mehr entscheiden hilft mir der Gedanke nun weiter oder ist er auch negativ.
Ablenken soweit es geht, denn das Problem weiter zu erkunden und der Sache auf den Grund zu gehen bringt mich auch nicht weiter.
Ich weiß, dass es Verlassensängste sind.
Geht es dir ähnlich?
Alles Liebe wünsch ich Dir!

Ich bin 29 und vielleicht ein bisschen in einer ähnlichen Situation.

Ich habe bis heute nie richtig gelebt und jetzt bin ich so krank, dass es gar nicht mehr geht, also psychisch, und mir läuft die Lebenszeit davon.

Ich bin eigentlich ein Kind im Körper eines fast 30 jährigen Mannes, und das mehr denn je, meine Eltern haben den Kontakt abgebrochen, und ich weiss nicht wie ich jemals allein kompetent einen Haushalt und eine Wohnung führen soll, geschweige denn berufstätig sein.

Ich hab so schlimme Angstgefühle, den ganzen Tag immer wieder, und wünsche mir so sehr wieder gesund zu werden aber weiss nicht wie.

Das Alleinsein ist unerträglich, aber unter Menschen fühl ich mich auch ganz schnell isoliert und traurig, ja es ist schon ziemlich die Hölle.

Und dann denk ich wieder: Du musst diese ganze Situation irgendwie packen, wie solls denn sonst weiter gehen?

Bis hierhin erstmal,

liebe Grüße,

Michael

Hallo Michael,
schön, deinen Beitrag zu lesen.
Warum hast du bis heute nicht richtig gelebt? Hat dich die Krankheit daran gehindert? Dir geht es sehr schlecht? Weißt du denn wovor Du die Angst hast? Bei mir ist es das Alleingelassen werde, nicht behütet zu sein, verlassen zu werden.
Warum haben deine Eltern den Kontakt abgebrochen?
Naja, aber du führst ja jetzt auch einen Haushalt oder nicht?
Was ist schon kompetent? Bei mir herrscht auch reines Chaos, aber weil ich meine Prioritäten anders gelegt habe.
Das ist nicht so wichtig, wichtig ist, dass es einem einigermaßen geht.
gibt es sonst gar niemanden mit dem du darüber sprichst?
Bei mir ist es so, ich spreche nicht gerne darüber, ich will gerne vor allen und jedem stark dastehen. Das ist ein Fehler, ich weiß das natürlich und arbeite auch daran.
Die Angst, dass mir das Leben davonrennt hab ich natürlich auch, sehr!
Sitz dann zuhause mit meiner Angst und denk mir, mein Gott, alles zieht an mir vorbei, ich würde so gerne teilnehmen, aber die Angst läßt mich nicht los. Es ist schrecklich.
Auch die Angst wieder Arbeiten zu gehen. Dann tritt Veränderung ein, die Zeit läuft weiter (Quatsch eigentlich, denn das tut sie so und so) aber das wissen wir Ängstler denke ich so ziemlich alle, das es teilweise großer Unsinn ist, was wir denken oder befürchten.
Würde mich freuen wieder von Dir zu hören.

Alles liebe

Sandra

Ich kann meine Angstgefühle mit Worten nur ganz schwer beschreiben, aber ich empfinde meine Wohnung als so ungemütlich, und bin weder finanziell noch praktisch in der Lage das zu ändern, und das macht mir Panikgefühle, gerade jetzt nach dem Ausbildungsabbruch fühlt es sich hier wie das Abstellgleis meines Lebens an und ich will jeden Tag nur weg hier.

Ich wünsche mir einen geregelten Alltag zurück, um wieder größeren Abstand zur Wohnung zu bekommen und nicht soviel hier rumzuhängen.

Meine Eltern verstehen meine ganze Erkrankung nicht und können nicht nachvollziehen, dass ich in alltäglichen Dingen wie z. B. Saubermachen Hilfe brauche. Aber ich hab Selbständigkeit eben nie gelernt.

Liebe Grüße,

Michael

Ich hatte ja letztens einen ähnlichen Thread gestartet. Ich leb' ja seit über nem halben Jahr damit diese magische Altersgrenze für meinen Lebensstil überschritten zu haben.

Auch ich kenne das was mdu im Eingangspost beschreibst ...diesen Vergleich mit anderen in meinem Alter. Wie sehen sie aus, was macht und denkt meine Generation? Wie steh ich dagegen da? Wird man mir bald ansehen, daß ich ein alter Sack bin oder geh ich noch 5 Jahre lang optisch als Mitte 20 durch?

Hinter dieser Alterspanik steckt bei mir wahrscheinlich das Gefühl das Leben nicht so auskosten zu können wie ich ich es gern hätte. Ich habe ein freiheitliches, jugendliches Lebensideal... aber irgendwie leb' ich es nicht genug aus. Es spielt sich zuviel im Kopf ab und findet zu selten statt. Und wenn ich dann doch mal auf die Kacke haue, weggehe, Schelsse baue, trinke, Spaß habe bis in die frühen Morgenstunden, dann merke ich daß ichs einfach nicht mehr so gut wegstecke. Fühl mich ausgebrannt, zerstört, durchlebt. Aber wohl nicht weil ich zu alt bin, sondern weil man auch nicht fit sein kann wenn man sonst nur am PC rumgammelt und keinen Elan hat und keinen Sinn sieht sich öfter aktiv am Alltagsleben zu beteiligen.





Mira Weyer
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