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@crazy

Das ist totaler Blödsinn und damit auch obiges Zitat. Zumindest kann man es nicht so verallgemeinern.

im Kontext zu:

Und letztlich gibt es auch Fälle, da ist nichts klar und durch erstmal noch ewig lange Konfrontation kann (muss nicht) die Sache gleich mal noch schön schnell chronisch werden. Das sind dann Leute, die ihre erste Panikattacke im Bus hatten und nichts vermeiden wollen (aber auch sonst nichts weiter therapeutisch machen) und dann schon seit 20 Jahren Angst im Bus haben, obwohl sie täglich fahren, ausser am Wochenende. Gibt es nicht? Na aber sicher. Ich kenne eine solche Person.

Auch passend zu den Posts zu Grille mit seinem sprunghaftem Verhalten von Individueller Betrachtungsweise zu Verallgemeinerung betrachte ich es gerne mal als Ich dreh mir die Welt, wie sie mir gefällt. und der Thread geht so dermaßen Off-Topic, das er das Prädikat closed verdient.

Ich bitte euch, es ging am Anfang um Angstzustände mit der Behandlung durch Lasea und es wurde in völlig andere Richtungen spekuliert. Von einer möglichen PTBS, mittlerweile über möglichen Autismus, ADHS, Asperger Syndrom und Persönlichkeitsstörungen. Züchten wir hier Hypochonder oder ist das ein Selbsthilfeforum?

Pflichtangaben:
Lasea® | 80 mg / Weichkapsel | Für Erwachsene ab 18 Jahren | Wirkstoff: Lavendelöl

Anwendungsgebiete:
Zur Behandlung von Unruhezuständen bei ängstlicher Verstimmung.

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker


Aus:

http://www.lasea.de/

Da oben steht die Indikation. Unter diese Begriffe, die da genannt sind, würde ich wiederholte Angstzustände bei noch unklarer Ursache fassen.

Sowohl Arzt als auch Apotheker haben ein Universtitätsstudium abgeschlossen und sind damit die zugelassenen Ansprechpartner für hilfesuchende Menschen.

Der Thread hier war von Winterblume gut gemeint und hier wird sie dafür dann runtergemacht und scheinbar jeder andere mit, der was Positives über Lasea sagt, nur weil ein User damit negative Erfahrungen gemacht hat oder von ihnen gehört hat.

Das Ganze ist doch eine absurde, lächerliche Diskussion. Hier ging Within urprünglich einfach davon aus, dass jede Art von Ängsten genauso behandelt werden müsste, wie seine eigene Angsterkrankung. Und dem ist nicht so!!

Es gibt viele Gründe, warum Konfrontation eben erst mal nicht der richtige Schritt bei vielen ist. Z.B. wäre eine gerade bestehende körperliche Erkrankung so ein Grund, weswegen man hier nicht dazu raten würde, sich gerade jetzt weiteren Belastungen auszusetzen oder beispilesweise eine Schwangerschaft. Bei PTBS-Patienten geht's darum, diese ganzen Angstreize möglichst zu umgehen, damit sich das Trauma nicht im Gehirn weiter festschreibt.

Die Aussage von oben, Angst sei so und so zu behandeln ist verallgemeinert worden von Within und sie ist in dieser verallgemeinerten Form falsch und die heftige Kritik an Winterblume war überzogen und aggressiv und nicht ok. Diese beiden Punkte wollte ich dann doch nochmal herausarbeiten.

Aber scheinbar geht's hier manchem nicht darum, anderen möglichst gut zu helfen und differenziert und individuell auf andere einzugehen, sondern um's Rechthaben!?

A


Ein guter Tip!

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Within

Dann solltest Du nicht zu sehr verallgemeinern und das worüber du schreibst klar eingrenzen. Weil es gibt nicht, wie gesagt, nur 1 Ursache X für eine Angststörung und die kann man nur bekämpfen mit ständiger Konfrontation und ohne Hilfsmittel.

Und warum soll ich nicht Autismus, Asperger Syndrom, ADS/ADHS etc. im Zusammenhang mit Angststörung ansprechen? Es ist ja nichts, was es nicht gibt, denn mich betrifft es.

Hallo und herzlich willkommen
im Angst und Panik Hilfe Forum für Betroffene und Angehörige.

Informationen zu Angst- und Panikstörungen wie soziale Angst, Agoraphobie(Platzangst), Panikattacken,
generalisierte Angst, Klaustrophobie, Angst vor Ablehnung, Höhenangst, Redeangst, Angst vorm Rotwerden.
Hier findest du hilfreiche Informationen zu den Ursachen und der Behandlung von Ängsten,
kannst dich mit anderen austauschen und Rat einholen.

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Das ist der Einleitungstext des Forums. Ich sehe hier nicht, dass das Forum sich ausschließlich an Patienten mit generalisierter Angststörung wendet oder generell an diagnostizierte oder reine Angstpatienten. Ich halte die Aufzählung der genannten Ängst für eine exemplarische und nicht für eine abschließende oder gar ausschließliche. Falls ich darüber irren sollte, möge man es mir gerne sagen.

Da soviele verschiedene Gestaltungen bei den Usern in Erkrankung, Symptomatik und Behandlung hier mit Sicherheit vertreten sind, wäre es sicher gut, möglichst genau zu formulieren, was man konkret meint. Angst ist nun mal ein weitverbreitetes Phänomen, das sogar Gesunde haben können und dies Angstsymptomatik kennt wirklich der Großteil der psychisch Kranken, von daher ist es nun nicht überraschend, wenn sich hier auch Menschen mit vielen verschiedenen Diagnosen herverirren.

Das ist schon eine muntere Diskussion.
Generell können Ängste verschiedene Ursachen haben.
Natürlich kann man hier andere Krankheiten ansprechen, bei denen Angst ein Symptom ist. Psychische Störungen sind so verschieden, dass es schlicht im Forum unmöglich ist, Krankheit X für Symptom Y verantwortlich zu machen.
Dafür sind Fachärzte da, um eine möglichst genaue Diagnose zu stellen. Ich persönlich halte wenig davon hier ständig Krankheiten aufzuzählen, die als mögliche Auslöser dienen könnten.
Wir sind in einem Angst Forum, da lesen Menschen mit, die eine Angststörung haben. Diese Menschen sind i.d.R. sensibilisiert für andere Krankheiten und entwickeln daraus Ängste, hoffentlich habe ich so etwas nicht etc. Ich denke, die wenigsten Angstpatienten haben eine Persönlichkeitsstörung oder ADS. Ich würde mit so etwas zurückhaltender umgehen, ganz ehrlich.

Zur Thematik Behandlung: Bei reiner Angststörung ist es von Vorteil, soweit möglich, ohne Hilfsmittel zu arbeiten. Ich war selbst bei Fachärzte, habe da abenteuerliche Aussagen gehört. Man müsse das Gehirn zur Ruhe bringen etc. Das ist der letzte Mumpitz. Der einzige Weg damit umzugehen, ist mit der Angst zu arbeiten und nicht mit Mittel A oder B zu betäuben. Medikamente bei Angststörung in Extremfälle, alles andere ist Geld verdienen auf Kosten des Patienten, meine Meinung.

Na ja, das denke ich dann aber, wäre auch eine Vermeidung, wenn hier andere Krankheitsbilder nicht mehr genannt/beschrieben werden dürften, weil manche daraus Ängste entwickeln...

Kann man sich denn bei der Fraktion, die gegen jedes Vermeidungsverhalten sind, mal entscheiden, welche Vorgehensweise jetzt gewünscht ist?

Mit der Angst muss man noch nicht mal therapeutisch arbeiten. Es geht sogar noch viel leichter. Nimmt man neurobiologische Therapieansätze kommt man zu dem Ergebnis, dass Areale des Gehirns überaktiviert sind und man soll die daher stammenden Angstgefühle einfach ignorieren.

So leicht kann's sein. Wer seine Angst loswerden will, soll einfach keine mehr haben!!

Wenn man sowas laut oder leise in so einem Forum sagt, dann wird man vermutlich am nächsten Forumsbaum aufgeküpft!?

Aber das ist tatsächlich ein Therapieansatz, wo man Patienten vermittelt: Ihr Gehirn reagiert über und bitte beachten Sie diese Gefühle nicht weiter!

So kann man Angststörungen z.B. auch angehen, dass man sagt, es liegt ja in der eigenen Entscheidungsmöglichkeit, ob man sich von diesen Angstgefühlen beherrschen lässt oder sich kognitiv drüber stellt, sich das von außen aus der Beobachterperspektive anschaut und dadurch dann schafft, wieder Kontrolle über Angst-und Gefühlszentren zurückzugewinnen.

Das ist auch eine Form von Konfrontation, aber die wird ganz anders gemacht und vorbereitet als das, was man bisher bei Konfrontationen gemacht hat. Dort war es sozusagen Gewöhnung und Lernerfahrung. Mit dem obigen Ansatz versucht man ganz gezoelt im Gehirn andere neuronale Verbindungen aufzubauen. Ist sehr effektiv, aber anfangs denkt man, der Therapeut spinnt. Tatsächlich ist es so, dass Angst ein Hirngespinst ist, das man genauso ignorieren kann wie einen plappernden Fernseher.

Zitat von deni1985:
Ich war selbst bei Fachärzte, habe da abenteuerliche Aussagen gehört. Man müsse das Gehirn zur Ruhe bringen etc.


Also es ist jetzt reine Spekulation, da ich nicht weiß, was diese Fachärzte konkret gemeint haben, aber diese Aussage würde zu neurobiologischen Therapieansätzen passen, denn dort wird versucht, die neurologischen Verbindungen im Gehirn abzuschalten, in dem eine weitere Aktivierung der überaktivierten/überreagierenden Teilbereiche des Gehirns vermieden wird. Gemacht wird das nicht durch Vermeidung, sondern durch kognitive Umstrukturierung.

Ich halte diese Aussage generell nicht für Mumpitz, aber man müsste diese Fachärzte halt fragen können, was konkret gemeint war, was hier leider nicht geht. Das ist sehr schade, denn es hätte mich sehr interessiert. Ich könnte mir vorstellen, dass das nicht unbedingt Armleuchter waren, sondern vielleicht sehr modern und sehr gut weitergebildete Fachärzte (?)...

deni1985

Dann erklär mir mal, warum Menschen an Ort A Panik/Angst bekommen, sich dann aber fast täglich damit konfrontieren und sich auch nach 10 Jahren nichts an der Angst/Panik ändert. Weil das ist ja pure Konfrontation.

Und wenn jemand auf Medikamente verzichtet (ich hab auch nie was genommen), dann muss er sich das auch leisten können! Mit leisten ist hier die Lebenssituation gemeint. Erstens kann die Angststörung extrem alles beeinflussen, die Lebensqualität ist irgendwann bei null und nicht selten werden die Leute arbeitsunfähig. Dann hängt 2. vielleicht noch ne eigene Firma mit 20 Angestellten dran, Familie mit Kindern etc.

Kurz, da müssen manche Menschen dann funktionieren und können nicht erst 5 Monate auf einen Therapieplatz warten und dann sind vielleicht irgendwie in 10 Monaten erste Erfolge da, wenn überhaupt. Und manchen schaffen es auch nicht, sich mit der auslösenden Situation ständig zu konfrontieren, weil irgendwann die Kraft fehlt.

Und da kommt man oft nicht an Medikamenten vorbei.

Wie einige das hier darstellen, mir kommt es vor wie friss oder stirb!

Zitat:
Medikamente bei Angststörung in Extremfälle, alles andere ist Geld verdienen auf Kosten des Patienten, meine Meinung.

Du sagst hier, man solle mit bestimmten Äußerungen vorsichtig sein. Dann überleg Dir mal, wie viele Leute hier sind, die Medikamente nehmen und die lesen dann solche Sprüche. Das kann es dann auch nicht sein.

Und wenn ich mir dieses Forum mit fast immer hunderten Usern online ansehe http://adhs-chaoten.net/ oder meinen Psychiater, der ausschließlich Erwachsene mit ADS/ADHS behandelt und ca. 1000 Patienten hat, dann hab ich nicht das Gefühl, es sei selten. In Berlin gibt es 7 oder 8 Ärzte, wo man mit Verdacht auf Asperger Syndrom hingehen kann, bei keinem bekommt man 2012 noch einen Termin, vielleicht im Frühjahr 2013 und dann noch mal von da an 6-8 Monate warten. Hier http://psychiatrie.charite.de/module/nicht_modulare_bereiche/autismus_sprechstunde/ kann man ab Juli wieder anrufen und dann ist die Wartezeit noch um die 1,5 Jahre ab Anruf.

Scheint ja doch ein ziemlicher Bedarf da zu sein...

Ich habe auch nicht gemeint, man sollte nie Krankheiten ansprechen aber vielleicht etwas mit Rücksicht angehen, mehr nicht.

Natürlich hasst du Recht. Bestimmte Areale im Gehirn sind für die Angstgefühle verantwortlich. Jeder muss selbst entscheiden, ob und wie er eine Therapie angeht. Ich beobachte jedoch auch, dass bestimmte Psychopharmaka oder andere Medikamte zu oft eingesetzt werden und dadurch vesucht wird, die Angst zu therapieren. Am Ende haben die, die nur mit Medikamente behandelt wurden, die größte Rückfallquote.

Ich habe damals nie glauben wollen, wie eine Änderung der Sicht- und Denkweisen soviel ausmachen kann. Hätte ich sowas früher geahnt, hätte ich mir leidige Arztwege sparen können.
Muss aber jeder für selbst wissen, ich persönlich würde nie irgendwelche Medikamente gegen Angst nehmen.

Zum Thema, Aussage des Facharztes:
Man kann natürlich durch den Einsatz von Medikamente die Bereiche herunterregeln und somit neue Erfahrungen machen. Das Problem ist, dadurch wird aber nicht behoben, wieso die betreffenden Bereiche so sensibel reagieren. Ich denke, das ist eine Kette von Ereignissen die beachtet werden müssen. Nicht umsonst ist die Rückfallquote bei ausschließlich medikamentöser Behandlung so hoch. Das eigentliche Problem wird nicht beseitigt. Der Facharzt von mir, Psychatrie und Psychotherapie, hat genau so diese Aussage getroffen. Ich habe auf mein Gefühl gehört, habe den Doktor in den Wind geschossen und mir Alternativen gesucht.

Ich kann aber nur für mich selbst sprechen, jeder muss für sich entscheiden.

@crazy30

Jeder Fall ist verschieden. Man muss viele Faktoren abwägen und dann Entscheiden, ob und wie eine Therapie angegangen werden sollte. Natürlich muss man irgendwo funktionieren. Wenn der Mensch glaubt, ohne Medikamente über einen gewissen Zeitraum nicht aus zukommen, dann sollte man die nehmen. Ich war selbst über Monate kaum einsatzfähig, habe mich ohne Medikamente da wieder herausgekämpft, eben weil ich es musste. Es war verdammt schwer, hat eine Menge Willen gefordert aber habe es geschafft. Mir kann niemand etwas erzählen, dass alle Medikamenteneinsätze sinnvoll sind. Da gehen Menschen, die sich damit nicht beschäftigen zum Arzt, bekomme gleich irgendwelche Psychopharmaka in die Hand gedrückt und das war es dann. Die bekommen nicht einmal die Chance, andere Methoden aufgezeigt zu bekommen. Das habe ich mit Geld verdienen gemeint.

Bei allen Respekt, nur weil du ein Arzt kennst, der 1000 mit ADS usw. behandelt ist das wohl kaum repräsentativ für die gesamte Gesellschaft.

Zitat von deni1985:
Mir kann niemand etwas erzählen, dass alle Medikamenteneinsätze sinnvoll sind. Da gehen Menschen, die sich damit nicht beschäftigen zum Arzt, bekomme gleich irgendwelche Psychopharmaka in die Hand gedrückt und das war es dann. Die bekommen nicht einmal die Chance, andere Methoden aufgezeigt zu bekommen. Das habe ich mit Geld verdienen gemeint.


Das seh' ich ganz genauso und wir haben einen ganz massiven Einfluß der Pharmaindustrie, die natürlich mit Wonne ihre Mittelchen bewirbt und alles dran setzt, Psychopharmaka in einem maximal positiven Bild darzustellen. Dieser Bereich ist einer der lukrativsten und zukunftsträchtigsten, den die westlichen Industrienationen anzubieten haben. Leider machen bei dieser Sache auch viele Mediziner unkritisch mit. Die Motive sind unterschiedlich und der heute häufigste Fall ist der, dass der Facharzt weiß, dass ein Patient zumindest zusätzlich Psychotherapie bräuchte oder nur Psychotherapie bräuchte, aber kein Plätze zur Verfügung stehen. Und dann nimmt man das, was man verfügbar hat. Gute Therapeuten sind Mangelware. Bunte Pillen für geringe Herstellungskosten geben und damit auch erst mal geringe Kosten für die Kasse ist dagegen eigentlich fast unbegrenzt verfügbar und zu beschaffen.

Der Patient spielt kaum noch eine Rolle.

Aber aus solchen Erfahrungen heraus, die berechtigt wütend machen, sollte man dann nicht in eine totale Anti-Haltung übergehen. Ich war auch viele Jahre ein erbitterter Medikamentengegner. Heute hab' ich diese innere Front gelockert, weil ich durch Erfahrungen lernen musste, dass Psychopharmaka ihre Berechtigung haben, wenn sie verantwortungsbewusst verwendet wird. Diese Trennung von Körper und Psyche klappt heute nicht mehr, wir wissen immer mehr um die Zusammenhänge zwischen Psyche und Gehirn und wenn man Medikamente verteufelt und unselektiert alle ablehnt, dann nimmt man einen wichtigen Baustein in der Therapie raus, der vielfach sehr viel helfen kann.

Ich hab's früher gesehen wie Du, aber muss heute zugeben, dass das verkürzt gedacht war. In den meisten Bereichen sind wir heute wieder da, dass man zu einer Kombi aus Psychotherapie und medikamentöser Therapie als das erfolgreichste Therapiekonzept gefunden hat. Es wird zunehmend an Medikamenten geforscht, die Reperatureffekte haben. Es geht weiter und neben der kritischen Haltung, die wichtig ist, sollte eine neue Offenheit kommen, die genau nachfragt, damit man nicht Therapiemaßnahmen verpasst, die sinnvoll gewesen wären. Oft sind diese ganzen ideologischen Kämpfe was, was uns darin hindert, dann wirklich eine gute Entscheidung für die aktuelle Situation zu treffen.

Zitat von Grille:
Sowohl Arzt als auch Apotheker haben ein Universtitätsstudium abgeschlossen und sind damit die zugelassenen Ansprechpartner für hilfesuchende Menschen.

Diese Schauplätze des u. a. wirtschaftlichen Erfolgsbemühens werden gerne und regelmäßig auch von hilfesuchenden Pharmavertretern aufgesucht.

Zitat von deni1985:
Ich beobachte jedoch auch, dass bestimmte Psychopharmaka oder andere Medikamte zu oft eingesetzt werden und dadurch vesucht wird, die Angst zu therapieren. Am Ende haben die, die nur mit Medikamente behandelt wurden, die größte Rückfallquote.

Genau.

http://www.arznei-telegramm.de/zeit/0505_c.php3

Gruß, S.

deni1985

Zitat:
Bei allen Respekt, nur weil du ein Arzt kennst, der 1000 mit ADS usw. behandelt ist das wohl kaum repräsentativ für die gesamte Gesellschaft.
Na ja..., man geht von 3-5% bei Erwachsenen aus, bei einen Großteil ist es aber nicht diagnostiziert. Wenig finde ich das nicht.

Und generell, tue doch nicht so, als sei jeder Patient beim Doc entmündigt. Niemand wird gezwungen, Medikamente zu nehmen. Du machst aber eine großen Denkfehler. Viele Patienten WOLLEN möglichst schnelle Hilfe, am liebsten rückwirkend auf vorgestern.

Warum macht man immer den Ärzten nur die Vorwürfe? Die Masse der Patienten sind doch nicht irgendwelche hirnlosen Opfer. Trotz Angststörung, Panikattacken oder von mir aus Depression, jeder hat doch seinen Standpunkt und wenn einer keine Pillen will, dann bekommt er auch keine.

Viele hier kennen doch die Situation und denkt doch mal darüber nach! Man ist allein, es ist nachts und man hat einen Panikattacke der übelsten Sorte. Weil viele Leute es am Anfang sehr schwer einschätzen können, ruft man den Notarzt (hab ich damals auch 5 oder 6 mal in ca. 2 Monaten gemacht). Ab ins Krankenhaus, die routinemäßigen Untersuchungen, alles ok, nach Hause. Wenige Tage später der selbe Mist. Was wünschen sich denn da die meisten Leute? Richtig, das es AUFHÖRT. Und wie soll es aufhören, möglichst vorgestern? Genau, schnell geht es dann meist nur mit Pillen. [url]Und das wollen die Patienten dann oft![/url] Welchen Vorwurf kann man denn da einem Arzt machen, der zur Hilfe VERPFLICHTET ist? Keinen!

Zu sagen (der Arzt): Ok, so schlimm es ist, da müssen Sie durch! Suchen Sie sich einen Therapeuten, rechnen Sie aber mit Wartezeiten von 4-6 Monaten und bis es dann hilft, kann auch noch viele Monate dauern. Konfrontieren Sie sich mit der Angst/Panik, halten Sie sie aus. Medikamente gibt es keine.

Wäre das gut? Nö und 8 von 10 Angstpatienten würden zu so einem Arzt nie wieder gehen.


Das ist aber genau das, was Du hier predigst.

Zur nochmaligen Klarstellung: Ich hab auch nie was genommen und bei mir war es richtig schlimm, zog sich über gut 2 Jahre hin. Letztlich wurden die Panikattacken immer weniger, auch ohne konkrete Therapie in der Richtung und ohne Medikamente. Ich hab aber einige Sachen verändert. Fakt ist aber, den Weg kann nicht jeder gehen, weil vielleicht besagte Lebenssituation eine völlig andere ist und auch die Grunderkrankungen.

Das Problem ist letztlich, man kann nichts verallgemeinern, was hier aber oft getan wird, nicht nur in dieser Diskussion.

Crazy030

Ich habe hier nichts verallgemeinert. Ich habe selbst geschrieben, man muss den Einzelfall betrachten. Wenn man Medikamente zur Überbrückung nimmt bis man z.B. einen Therapieplatz findet, ist das ja ok. Sicher haben Psychopharmaka ihre Daseinsberechtigung. Sie werden mir nur zu häufig eingesetzt, gerade weil man Geld verdienen möchte.

Du hast geschrieben:

Zu sagen (der Arzt): Ok, so schlimm es ist, da müssen Sie durch! Suchen Sie sich einen Therapeuten, rechnen Sie aber mit Wartezeiten von 4-6 Monaten und bis es dann hilft, kann auch noch viele Monate dauern. Konfrontieren Sie sich mit der Angst/Panik, halten Sie sie aus. Medikamente gibt es keine.

Genau so in der Art hat es mir ein Internist gesagt. Ich bin ihm heute sehr dankbar dafür, dass er es auch mal ausgesprochen hat, dass man selbst etwas machen kann/soll anstatt irgendwelche Medikamente zu verschreiben oder einen zum Psychiater zu überweisen.

Du hast auch geschrieben:

Die Masse der Patienten sind doch nicht irgendwelche hirnlosen Opfer.

Hirnloser Opfer nicht aber unwissend. Genau da fängt die Verantwortung des Arztes an, Alternativen aufzuzeigen. Sicher möchte man, dass das Ganze aufhört aber man muss das gesamte Bild sehen. Pillen lösen keine Probleme und sind bei Panik/Angststörung nur zur Überbrückung, akuter Notfall anzuwenden.
Ich bin zu meinem HA gegangen mit Panikstörung..was hatte ich alles bekommen: Benzos, AD. Glaubst du sowas ist verantwortungsbewusst? Wohl kaum.
Der Psychiater wollte mich über fast 2 Jahre auf AD setzen, habe ich gesagt, mach mal alleine.
Nochmal: Medikamente haben einen Sinn bei richtiger Anwendung. Jedoch ist heutzutage das Gegenteil der Fall.

deni1985

Na ja..., dieses man will nur Geld verdienen... ist auch so ein Spruch, weil es mir auch wieder zu sehr verallgemeinert ist.

Und zu Psychopharmaka, hier müssen wir aber noch mal klarstellen, es geht um Angst/Panik und Medikamente und da kann man sicher diskutieren.
Es gibt dann aber auch psychische Krankheiten, da geht es definitiv nicht ohne Psychopharmaka, was ich hier mal betonen will. Mir kommt es nämlich gerade etwas sehr verallgemeinernd in Bezug auf Psychopharmaka vor. Das eine Angststörung und Schizophrenie 2 Paar Schuhe sind und hier auch die Notwendigkeit von Psychopharmaka eine völlig andere Sache ist, muss klar sein.

Weiterhin, auch bei Angst/Panikstörung gibt es einen Bereich von leicht bis schwer, was die Schwere der Erkrankung angeht. Und zwischen mittel und schwer können manchmal Welten liegen.

Und was auch noch interessant ist, erstmal gehen nicht alle Leute zum Arzt, obwohl sie eine behandlungsbedürftige psych. Erkrankung haben. Die dann beim Arzt in Behandlung sind, mein Psychiater sagte mir mal, geschätzte 15-20% von denen nehmen dann nur Medikamente, also nicht so viele, wie man meinen könnte. Richtet sich hier auch nach der Schwere. Bei einer sehr schweren Depression geht es aber wohl meist nie ohne Medikamente.

Crazy030

Ich weiß nicht wo du liest, dass ich verallgemeinere. Ich habe geschrieben, dass Medikamente ihren Sinn haben bei richtiger Anwendung.
Das es Krankheiten gibt, wo sie fast zwangsläufig angewendet werden sollten, Schizophrenie usw. ist auch klar.
Das Thema hier dreht sich um Ängste. Sicher gibt es da auch schwere Erkrankungen. Auch da halte ich einen Einsatz für sinnvoll, auch das habe ich geschrieben. Deshalb verstehe ich nicht ganz worauf die hinaus willst.

Es gibt aber auch Fälle, die keine Medikamente brauchen und dennoch welche bekommen. Man kann natürlich schnell mal eine Pille schlucken bei einer Panikstörung, was aber allein nicht sinnvoll ist. Manchmal ist eben auch der unbequeme Weg der Richtige.

@ crazy und deni:

ich glaube, Ihr könnt aufhören zu streiten, oder? Sieht doch so aus, als wenn Ihr viel weiter beeinander wärt als auseinander, oder hab' ich mich vertan?

deni1985

Ich hatte es etwas verallgemeinernd aufgefasst, aber ganz so ist es dann wohl nicht. Und ich schrieb ja auch, es geht wirklich nur um Angst/Panik. Und als eigenständige Krankheit mit Ursache X.

Mein Punkt ist halt nach wie vor der, wenn es um die Ursache geht und so kam ich auf andere Erkrankungen. Denn, wie schon mehrfach gesagt, eine Angststörung kann eine komorbide Störung sein.

Erklärung:

Zitat:
Als Komorbide Störung wird eine psychische Störung bezeichnet, die neben einer anderen, primären psychischen Störung vorhanden ist. Das bedeutet, dass auf einen Patienten mehrere Diagnosen zutreffen. Meistens ist eine Störung vorher aufgetreten. Die später folgende Störung wird nun als komorbid bezeichnet. [url]Komorbide Störungen erschweren die Behandlung und vergrößern das Risiko, dass die psychische Störung chronisch wird.


Und wenn dem so ist, dann ist der Sachverhalt ein völlig anderer. Das mag für einige weit weg und unwahrscheinlich klingen, ist es aber nicht. Genau diese Fälle sind sehr häufig.

Im Endeffekt und das muss ich hier mal deutlich sagen, zählt auch, wie schnell man den Mist wieder los wird. Wenn es ohne Medikamente Jahre dauert und anhält, was sehr oft vorkommt, dann ist es eine eher schlechte Alternative, weil es mit Medikamenten meist deutlich schneller geht. Selbst wenn Rückfälle kommen, die beschwerdefreie Zeit zählt.

Nur mal ein körperliches Beispiel:

http://www.experto.de/b2c/lebensberatung/stress/stress-nach-dem-herzinfarkt-wenn-die-angst-bleibt.html

Genau in solchen Fällen nehmen die Leute dann sehr oft AD und es ist dann mit Sicherheit besser so.
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Ich befürchte, dass wir hier unterschiedlicher Auffassungen sind.
Die Angststörung ist keine Krankheit im klassischem Sinne. Das kann man nicht einfach weg therapieren. Medikamente mögen die Illusion bieten, dass man das Ganze wieder los hat. Sie unterdrücken aber nur und bieten keine Lösung. Sowas nenne ich unbefriedigend.

Ich habe eine Angststörung, auf dieser sich eine Depression entwickelt hat. Auch wenn es schwere Tage gab, ich bin an dem auslösenden Faktor, Angst, dran geblieben.
Was glaubst du ist passiert? Auch die Depression hat sich zurück gebildet. Streicht eine Komponente die Segel, zieht die Andere nach.

Für mich persönlich zählt eine langfristige Lösung, keine beschwerdefreie Zeit. Das bieten mir Medikamente in meinem Fall nicht.

Auf dein Beispiel eingegangen. Ja ein Herzinfarkt mag schrecklich sein und Ängste auslösen aber an der Therapie ändert sich ja nichts. Es gibt Gründe dafür, wie auch dagegen. Es muss jeder für sich selbst wissen.

Zitat von deni1985:
Ich befürchte, dass wir hier unterschiedlicher Auffassungen sind.
Die Angststörung ist keine Krankheit im klassischem Sinne. Das kann man nicht einfach weg therapieren. Medikamente mögen die Illusion bieten, dass man das Ganze wieder los hat. Sie unterdrücken aber nur und bieten keine Lösung. Sowas nenne ich unbefriedigend.
Es geht nicht um unsere Auffassungen.

Was ist denn eine Krankheit im klassischen Sinne?

Es gibt etliche psychische Krankheiten, mit großem Abstand liegen hier ab nur 2 ganz vorn, nämlich die Depression und die Angststörungen. Auch Angststörungen treiben Menschen in den Suizid, bei den Frühberentungen liegt die Angststörung mit vorn, manche Personen haben wegen ihrer Angststörung einen Schwerbehinderten Ausweis in der Tasche, GdB von 50 und mehr.

Und was ist daran nun keine Krankheit im klassischen Sinne?

Ich vermute, Du meinst es wegen Angst als Zustand und Teil des menschlichen Lebens. Angst ist lebensnotwendig, Angst schützt auch. Richtig. Nur kann die Angst auch krankhaft werden, weil im Kern unbegründet, unberechenbar, nicht mehr steuerbar. Das hat dann nichts mehr mit normaler Angst zu tun.

Und möglicherweise ist es auch ein körperliches Problem, weil das wäre es, wenn es eine genetische Störung gibt, im Hirnstoffwechsel oder was auch immer.

Lies mal:

http://www.mpipsykl.mpg.de/institute/news/press/pr0410.html

Betonung aus dem Text auf:

Zitat:
...im Gehirn ist mit krankhaften Angstsymptomen assoziiert

Und krank ist dann krank, klassische oder unklassisch gibt es hier nicht.

Am Rande: Wenn jemand schon monatelang wegen einer Angststörung krankgeschrieben ist und dann steht auf dem Schein F41.0 (Panikstörung), dann ist das doch sehr klassisch.

Im klassischen Sinne meine ich einfach damit, dass man einfach eine Pille nimmt und irgendwann ist gut.
Es ist keine rein körperliche Erkrankung sondern kann durch körperliche Faktoren ausgelöst werden.

Ich meine die konkrete Angst mit körperlichen Symptomen. Mit dieser Angst kann man aber auch umgehen egal welche Auslöser es hat.
Die einen schaffen es ohne Medikamente, die anderen werden Arbeitsunfähig. Da hängt immer an der Symptomatik und vor allem vom Betroffenen ab. Einige sprechen mehr darauf an als Andere.

Das Problem ist, alles ist möglich. Hirnstoffwechsel als Auslöser oder Folge, genetische Störungen, Stress, Erschöpfung etc.

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Mira Weyer
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