Guten Tag liebes Forum,
ich bin neu hier, Student, 25 Jahre alt und hatte vor gut einer Woche zum ersten Mal in meinem Leben eine waschechte Panikattacke. Zumindest kann ich mich nicht daran erinnern, dass es mir vorher schonmal so ergangen ist. Ich lag mit meiner Freundin im Bett, sie schlief schon, ich schaute noch etwas TV, machte ihn dann aus und auf einmal übermannten mich Gedanken über den Tod. Nicht den Tod von Bekannteb, Freunden, von Familienmitgliedern, das ist etwas, über das ich immer mal wieder nachdenke(n muss), von dem ich aber dachte, inzwischen ganz gut damit umgehen zu können. Nein, erstmalig waren es Gedanken bzw. die totale Panik vor meinem eigenen Tod, vor dem Erlöschen, von dem Verlust des Ichs, dem einfach nicht mehr da sein, der ewigen, umumkehrbare Dunkelheit. Meine Füße und Hände wurden kalt und kribbelten, ich hatte Schwierigkeiten Luft zu holen, mir wurde regelrecht schlecht und ich bekam so etwas wie Platzangst. Nach einer Weile, die ich da so lag, konnte ich mich etwas beruhigen, kuschelte mich an meine Freundin und konnte einschlafen. Am nächsten Tag erzählte ich ihr unter Tränen davon, ihre sehr lieben Versuche mich aufzumuntern funktionierten nicht recht. Ich hoffte, es war eine Ausnahme, auch wenn mir dieser Moment auch im Nachhinein noch Angst gemacht hat.
Dem war aber nicht so. Einen Tag später bspw. war ich mit ein paar Freunden im Club und mitten auf der Tanzfläsche, schossen mit die Gedanken plötzlich wieder in den Kopf. Mit dem Zusatz, dass doch irgendwie alles sinnlos sei, da man irgendwann sowieso nicht mehr da ist und alles keinerlei Wert hat. Was bringt die neueste DVD, wenn man einfach fort ist? Was bringt einem ein toller Job, wenn davon am Ende nichts übrig bleibt? Was bringt einen ein schöner Abend mit Freunden, ein toller Urlaub, leckeres Essen, die große Liebe, wenn man doch sowieso alleine endet? Das sind Gedanken, die mir bis dato völlig fremd waren und mich wahrscheinlich deswegen so schockierten. Das war am Mittwoch. Während ich den Donnerstag ganz gut überstanden habe, zwar gelegentlich diese wiederkehrenden Gedanken hatte, es aber, dank permanenter Gesellschaft, gut vermeiden konnte, darüber nachzudenken, war es Freitagabend - ich lag mit meiner Freundin im Bett und wir schauten Fernsehen - wieder so weit. Ich sprach meine Angst an und brach in Tränen aus. Diese Angst kam wieder, mir wurde wieder schlecht und ich konnte mich kaum beruhigen. Vom Weinen geschwächt, schlief ich irgendwann ein. Am nächsten Tag bin ich einigermaßen gut gelaunt aufgewacht, doch im Laufe das Tages - den ich alleine verbrachte, da ich eine Arbeit für die Uni zu schreiben habe, an der ich immernoch sitze, kaum vorankomme und die ich morgen abgegeben muss - kam diese Panik wieder. Mit mutmachenden Berichten über Nahtoderfahrungen, dem Lesen von Theorien über Wiedergeburt, beruhigenden Atemübungen, konnte ich mich einigermaßen runterbringen, sodass ich zumindest abends keine Probleme mit dem Einschlafen hatte. Heute wieder ähnlich. Positiv gestimmt wachte ich auf, wusch Wäsche, brachte den Müll runter, setzte mich motiviert an meine Arbeit, bis sich diese lähmenden Gedanken wieder ausbreiteten....die mich so langsam zum verzweifeln bringen.
Ich habe schon viel nachgelesen. Scheinbar nennt man dieses Phänomen Thanatophobie. Und ich habe mich mit einigen Leuten ausgetauscht, die auch sagen, dass meine momentane Lebenssituation nicht förderlich für die Psyche sei: Ich muss dieses Semester kaum zur Uni, habe meinen Nebenjob aufgegeben, ging viel Feiern, wodurch mein Schlafrhythmus vollkommen zerstört ist, d.h. ich schlafe selten vor 4 Uhr nachts ein und wache selten vor 12 Uhr auf (und verlasse noch seltener vor 14 Uhr das Bett!), was auch zur Folge hat, dass ich fast nur Dunkelheit erlebe. Es regnet hier ständig, der Himmel ist entweder dunkel oder grau, eine richtige Perspektive habe ich aktuell nicht. Ich dachte schon daran, dass es daran liegen könnte, dass ich aktuell sonst keine wirklichen Sorgen habe und mir deswegen absichtlich das Leben schwer mache. Diese Tendenz hatte ich schon immer. Ich konnte nie wirklich aufrichtig und langfristig die schönen Momente genießen, sondern habe mir immer Sorgen gemacht, dass bald etwas schlechtes passieren muss; vor allem wenn ich mich zu sehr über etwas gefreut habe.
Viele sagten, es sei nur eine Phase. Das hoffe ich auch. Aber es einerseits macht mir dieser Gedanke an den Tod - wann immer er kommen mag und was auch immer danach geschieht - eine tierische Angst, andererseits macht mir diese Angst angst; falls das verständlich ist?! Denn so etwas kenne ich von mir nicht und auf einmal verfolgt sie mich seit Tagen, schwebt immer um mich herum und verhindert, dass ich mich überhaupt über irgendwas freuen konnte. Ich habe inzwischen darüber nachgedacht, mal einen Psychologen aufzusuchen, aber erstens kam es mir übertrieben vor und zweitens dachte ich mir, was will er schon machen, mich und alle die ich liebe unsterblich werden lassen? Nein, also kann er auch dem Problem nichts ändern. Zumindest sage ich mir das.
Ich schreibe hier rein, einerseits weil es mir gut tut, andererseits weil ich mir ein paar Ratschläge erhoffe. Vielleicht gibt es ja Menschen mit ähnlichen Problemen oder bestenfalls welche, die diese Probleme bereits überwinden konnten. Ich sage mir schon dauernd, dass ein glückliches Leben zu einem glücklichen Tod führt und man den Tag nutzen soll. Ich kenne quasi die Antwort. Nur ist es eben einfach noch nicht in meinem Kopf bzw. meiner Seele angekommen. Und gerade fürchte ich mich davor, dass es das auch niemals wird.
ich bin neu hier, Student, 25 Jahre alt und hatte vor gut einer Woche zum ersten Mal in meinem Leben eine waschechte Panikattacke. Zumindest kann ich mich nicht daran erinnern, dass es mir vorher schonmal so ergangen ist. Ich lag mit meiner Freundin im Bett, sie schlief schon, ich schaute noch etwas TV, machte ihn dann aus und auf einmal übermannten mich Gedanken über den Tod. Nicht den Tod von Bekannteb, Freunden, von Familienmitgliedern, das ist etwas, über das ich immer mal wieder nachdenke(n muss), von dem ich aber dachte, inzwischen ganz gut damit umgehen zu können. Nein, erstmalig waren es Gedanken bzw. die totale Panik vor meinem eigenen Tod, vor dem Erlöschen, von dem Verlust des Ichs, dem einfach nicht mehr da sein, der ewigen, umumkehrbare Dunkelheit. Meine Füße und Hände wurden kalt und kribbelten, ich hatte Schwierigkeiten Luft zu holen, mir wurde regelrecht schlecht und ich bekam so etwas wie Platzangst. Nach einer Weile, die ich da so lag, konnte ich mich etwas beruhigen, kuschelte mich an meine Freundin und konnte einschlafen. Am nächsten Tag erzählte ich ihr unter Tränen davon, ihre sehr lieben Versuche mich aufzumuntern funktionierten nicht recht. Ich hoffte, es war eine Ausnahme, auch wenn mir dieser Moment auch im Nachhinein noch Angst gemacht hat.
Dem war aber nicht so. Einen Tag später bspw. war ich mit ein paar Freunden im Club und mitten auf der Tanzfläsche, schossen mit die Gedanken plötzlich wieder in den Kopf. Mit dem Zusatz, dass doch irgendwie alles sinnlos sei, da man irgendwann sowieso nicht mehr da ist und alles keinerlei Wert hat. Was bringt die neueste DVD, wenn man einfach fort ist? Was bringt einem ein toller Job, wenn davon am Ende nichts übrig bleibt? Was bringt einen ein schöner Abend mit Freunden, ein toller Urlaub, leckeres Essen, die große Liebe, wenn man doch sowieso alleine endet? Das sind Gedanken, die mir bis dato völlig fremd waren und mich wahrscheinlich deswegen so schockierten. Das war am Mittwoch. Während ich den Donnerstag ganz gut überstanden habe, zwar gelegentlich diese wiederkehrenden Gedanken hatte, es aber, dank permanenter Gesellschaft, gut vermeiden konnte, darüber nachzudenken, war es Freitagabend - ich lag mit meiner Freundin im Bett und wir schauten Fernsehen - wieder so weit. Ich sprach meine Angst an und brach in Tränen aus. Diese Angst kam wieder, mir wurde wieder schlecht und ich konnte mich kaum beruhigen. Vom Weinen geschwächt, schlief ich irgendwann ein. Am nächsten Tag bin ich einigermaßen gut gelaunt aufgewacht, doch im Laufe das Tages - den ich alleine verbrachte, da ich eine Arbeit für die Uni zu schreiben habe, an der ich immernoch sitze, kaum vorankomme und die ich morgen abgegeben muss - kam diese Panik wieder. Mit mutmachenden Berichten über Nahtoderfahrungen, dem Lesen von Theorien über Wiedergeburt, beruhigenden Atemübungen, konnte ich mich einigermaßen runterbringen, sodass ich zumindest abends keine Probleme mit dem Einschlafen hatte. Heute wieder ähnlich. Positiv gestimmt wachte ich auf, wusch Wäsche, brachte den Müll runter, setzte mich motiviert an meine Arbeit, bis sich diese lähmenden Gedanken wieder ausbreiteten....die mich so langsam zum verzweifeln bringen.
Ich habe schon viel nachgelesen. Scheinbar nennt man dieses Phänomen Thanatophobie. Und ich habe mich mit einigen Leuten ausgetauscht, die auch sagen, dass meine momentane Lebenssituation nicht förderlich für die Psyche sei: Ich muss dieses Semester kaum zur Uni, habe meinen Nebenjob aufgegeben, ging viel Feiern, wodurch mein Schlafrhythmus vollkommen zerstört ist, d.h. ich schlafe selten vor 4 Uhr nachts ein und wache selten vor 12 Uhr auf (und verlasse noch seltener vor 14 Uhr das Bett!), was auch zur Folge hat, dass ich fast nur Dunkelheit erlebe. Es regnet hier ständig, der Himmel ist entweder dunkel oder grau, eine richtige Perspektive habe ich aktuell nicht. Ich dachte schon daran, dass es daran liegen könnte, dass ich aktuell sonst keine wirklichen Sorgen habe und mir deswegen absichtlich das Leben schwer mache. Diese Tendenz hatte ich schon immer. Ich konnte nie wirklich aufrichtig und langfristig die schönen Momente genießen, sondern habe mir immer Sorgen gemacht, dass bald etwas schlechtes passieren muss; vor allem wenn ich mich zu sehr über etwas gefreut habe.
Viele sagten, es sei nur eine Phase. Das hoffe ich auch. Aber es einerseits macht mir dieser Gedanke an den Tod - wann immer er kommen mag und was auch immer danach geschieht - eine tierische Angst, andererseits macht mir diese Angst angst; falls das verständlich ist?! Denn so etwas kenne ich von mir nicht und auf einmal verfolgt sie mich seit Tagen, schwebt immer um mich herum und verhindert, dass ich mich überhaupt über irgendwas freuen konnte. Ich habe inzwischen darüber nachgedacht, mal einen Psychologen aufzusuchen, aber erstens kam es mir übertrieben vor und zweitens dachte ich mir, was will er schon machen, mich und alle die ich liebe unsterblich werden lassen? Nein, also kann er auch dem Problem nichts ändern. Zumindest sage ich mir das.
Ich schreibe hier rein, einerseits weil es mir gut tut, andererseits weil ich mir ein paar Ratschläge erhoffe. Vielleicht gibt es ja Menschen mit ähnlichen Problemen oder bestenfalls welche, die diese Probleme bereits überwinden konnten. Ich sage mir schon dauernd, dass ein glückliches Leben zu einem glücklichen Tod führt und man den Tag nutzen soll. Ich kenne quasi die Antwort. Nur ist es eben einfach noch nicht in meinem Kopf bzw. meiner Seele angekommen. Und gerade fürchte ich mich davor, dass es das auch niemals wird.
01.02.2015 18:27 • • 20.02.2015 #1
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