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Hallo zusammen,

ich habe im April die Diagnose Depressionen und Generalisierte Angststörung bekommen.
Nun geistern mir seit einigen Tagen diffuse Gedanken durch den Kopf und ich wollte fragen, ob es jemand genau so ging zu Beginn der Diagnosestellung…

Ich habe eine Angst oder Furcht gegenüber der Diagnose Depression entwickelt. Irgendwie habe ich Angst vor dieser Erkrankung, da sie einfach kaum greifbar ist.

Ich habe folgende Gedanken entwickelt: Was wenn du verrückt wirst? Was wenn es dir irgendwann mal so schlecht geht, dass du dir was antust? Was wenn dieses Gefühl nie wieder weggeht? Was wenn es schlimmer wird? Was wenn du irgendwann mal in die Psychiatrie musst? Was wenn du arbeitsunfähig wirst?

Auch spielt die Reaktion meiner Kolleginnen eine Rolle auf die Erkrankung (ich arbeite als Sozialarbeiterin in einer Suchtberatungsstelle). Meine Kolleginnen reagieren oft sehr bestürzt, wenn ein Klient die Diagnose hat. Da fallen dann so Sätze wie „oh das ist eine sehr schlimme Erkrankung“ oder „für mich wäre es das schlimmste, wenn ein Angehöriger an der Erkrankung erkrankt“.

Letztens habe ich auch einen Podcast gehört indem es um Sterbehilfe bei psychischen Erkrankungen ging. Im Nachhinein habe ich es echt bereut diesen Podcast gehört zu haben… Ich habe mich dann nämlich gefragt „was wenn es bei mir auch mal so schlimm wird?“

Nun bin ich in diesem Gedankenstrudel gefangen.
Hat jemand ähnliche Erfahrung gemacht?

25.06.2024 18:50 • 26.06.2024 x 2 #1


24 Antworten ↓


Hallo du! ️
Erstmal, fühl dich gedrückt. Ich finde deine Gedanken hören sich einen Hauch wie Zwangsgedanken an. Vielleicht wissen die anderen da besser bescheid. Aber bei mir war es genauso. Ich hatte schreckliche Angst vor Depressionen. ( ich hatte aufgrund von Zwangsgedanken eine schlimme depressive Phase, keine Depressionen)
Ich dachte ich werde nie wieder glücklich.
Hast du auch noch andere Diagnosen?
Weisst du wie du mit solchen Gedanken umgehen musst?
Meine Therapeutin hat immer gesagt: Gedanken annehmen ( Ja vielleicht werde ich verrückt, vielleicht auch nicht , immer mit einem zwinkernden Smiley ️)

Ich habe alle schlimmen Gedanken durch die du dir vorstellen kannst.
Ich war 2 Jahrelang in Therapie und wow, ich hätte nie gedacht, dass es mir mal so gut gehen wird.
Du lernst damit umzugehen.
Ja es braucht Zeit aber es wird besser.
Jeder hat komische Gedanken, auch deine Arbeitskollegen.
Ich hatte sehr lange Angst davor schizophren zu werden, so schlimm depressiv zu werden, dass ich für immer stationär muss, ach was meinst du was bei mir los war.
Bist du noch in Therapie?

Du schaffst das

A


Die Angst vor Depressionen

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Zitat von Lizzy_Lizz:
Was wenn du verrückt wirst?

Was verstehst Du unter verrückt

Kenne diese Gedanken auch.
Noch gar nicht so lange her war es stark ausgeprägt. Hatte eine so schwere Episode das ich Angst hatte ich könnte völlig verrückt werden und werde nie wieder ein normales Leben führen können.
Hatte es allerdings schon öfter von vielen verschiedenen Gedanken je schlimmer es war, doch es wurde auch wieder besser.

Zitat von Luce1:
Was verstehst Du unter verrückt

Bei mir war es so das ich Angst hatte die psyche ist so kaputt das die Sorge war das Gehirn ist so überfordert das es praktisch aufgibt und kein klares Denken mehr möglich ist. Abgestumpft, emotionslos oder völlig durchgedreht werden, Erinnerungen verlieren ect.

Zitat von Baraka:
Abgestumpft, emotionslos oder völlig durchgedreht werden,

Ah ok. Ja, das kenn ich bei Depressionen.

@nati1989
Danke dir für deine Antwort! ️
Tatsächlich habe ich schon seit der Jugend Zwangsgedanken. Mal mehr mal weniger… Ich habe gut gelernt mit diesen Gedanken umzugehen. Vielleicht haben sie mich aber auch wieder ausgetrickst (in Bezug auf die Angst vor der Depression… die Gedanken habe ich gar nicht als Zwangsgedanken entlarvt). Aber du hast Recht, das Muster ist gleich.

Ich bin in Therapie und wir arbeiten gerade an der Akzeptanz… aber es fällt mir sehr schwer.
Seit wann hast du die Zwangsgedanken?

@Baraka Danke für deine Antwort.
Ja dieses Gefühl kenne ich. Man glaubt wirklich, dass es nie wieder schön wird. Aber zum Glück vergeht jedes Gefühl irgendwann…

@Lizzy_Lizz seid knapp 13 Jahren. Es hat mich nie so richtig eingeschränkt. Bis vor 2 Jahren im November. Ich hatte so Angst davor meine Gedanken in die Tat umzusetzen, dass nix mehr ging.

Ich hab mal einen guten Spruch gelesen. Der Weg durch die Angst führt durch sie hindurch.
Und so ist es auch. Vermeidung sagt dem Gehirn nur, dass es wichtig sein muss. Falls du auf instagram aktiv bist kann ich gute Seiten empfehlen.

Zitat von nati1989:
Ich hab mal einen guten Spruch gelesen. Der Weg durch die Angst führt durch sie hindurch. Und so ist es auch. Vermeidung sagt dem Gehirn nur, dass es wichtig sein muss. Falls du auf instagram aktiv bist kann ich gute Seiten empfehlen.

aber was läuft schief, wenn ich mich Jahrzente lang meiner Angst jeden Tag stelle, und diese trotzdem nicht weggeht, obwohl ich kein Vermeidungsverhalten hab?

manchmal denk ich immer noch, ich mach das zum ersten mal, dabei geht das schon Jahre

@ZombieLunchbox
Es gibt auch mentale Vermeidung und mentale Beruhigung. Z.b wenn du dir sagst: Es wird nichts passieren, alles wied gut.

@nati1989 sehr gerne!

@nati1989 hmm, und das soll helfen?ich habs mir nie bewust gesagt, aber wenn ich grad so drüber nachdenke doch des öfteren, schon alleine um nicht vor Angst umzukippen...aber wirklich geholfen hats jetzt auch nicht

Zitat von ZombieLunchbox:
aber was läuft schief, wenn ich mich Jahrzente lang meiner Angst jeden Tag stelle, und diese trotzdem nicht weggeht, obwohl ich kein ...

Vielleicht siehst du die Angst als Feind an? Der Schlüssel soll wohl die Akzeptanz sein. Die Angst wahrnehmen und akzeptieren. Nicht in den Widerstand gehen. Mein Therapeut hat mir letztens eine Formel genannt:
Leid= Schmerz x Widerstand
der Schmerz ist in dem Fall die Angst. Die Angst kann ins unendliche hoch sein… wenn der Widerstand null ist gibt es kein Leid. Wenn der Widerstand und der Schmerz jedoch sehr hoch ist, umso höher das Leid.

@Lizzy_Lizz ja da ist was dran, aber eigentlich hab ich's akzeptiert.

Also ich sehe sie nicht wirklich als Feind, aber meine Haupt Angst bezieht sich halt auf Soziales, bzw ich hab Sozialphobie, und da kommt man halt jeden Tag in neue Situationen, mit neuen Menschen ich glaub irgendwie das ist der Grund warum ich mich deshalb nicht dran gewöhnen kann, weil ich natürlich weiß dass jeder Mensch anders ist, und die Situation immerwieder neu.

Es ist aber auch nicht so das ich je schlechte Erfahrungen gemacht hätte, das ist ja eben das was ich nicht verstehe.

Bin nie verprügelt , oder schlecht behandelt worden o.ä ‍️ und trotzdem ist es mir unter Menschen immer extrem unangenehm.

@ZombieLunchbox ich fühle das. Hab jetzt keine Probleme mit Menschen und bin auch offen. Muss ich in meinem Beruf auch. Aber meine social Battery ist extrem schnell leer. Früher dachte ich immer, ich muss doch mit anderen Menschen zusammen sein wollen. Heute mach ich mir da keinen Druck mehr.
Ich bin mit meinem Mann ukd meinem Kind mehr als glücklich ️ Bin damit mehr als zufrieden obwohl ich Freunde habe. Aber bin auch niemand sich ständig treffen muss. Schicke meinen Mann auch immer zu den Elternabenden weil mich das absolut stresst.
Sponsor-Mitgliedschaft

@nati1989 ja wenn man sich damit arrangiert hat, ist es auch ok denk ich, solange du glücklich bist wie es ist

ich glaub das meiste läuft sowieso im Unterbewusstsein ab, also wenn wir uns nach außen hin zb etwas vormachen, von ner Lebenssituation, die uns eigentlich schadet.
in allem anderen kommt die Heilung sicherlich irgendwann alleine, es braucht nur Zeit.

beste Grüße, bleib Stabil

@ZombieLunchbox Prinzipiell hast du recht aber ich glaube nicht daran, dass eine Heilung von selbst kommt.
Ich hab wirklich hart gearbeitet um so weit zu sein wie jetzt und das wäre ohne Therapie nie machbar gewesen.

Liebe Grüße zurück ️

@nati1989 ja, das war auch eher so gemeint, als dass es generell in ne gute Richtung geht, wenn man im Leben glücklich ist, weil durchs Unterbewusstsein natürlich unsere Amygdala in Positive Richtung Trainiert wird.

dass man da erstmal nur mit Therapie hin kommt, oder zumindest in vielen Fällen, kann ich mir vorstellen.
also zumindest ist das meine Theorie.
man sagt ja auch Depression/Angsterkrankungen sind eine Positive Reaktion, auf eine kranke Situation.
also wenn meine Lebenssituation wieder gut ist, müsste auch die Depression oder Angst irgendwann weggehen, je nachdem wielange man sich damit schon rumschlägt, solange körperliche Ursachen ausgeschlossen sind?!

keine Ahnung ob das so ist, auchwenn ich mir jetzt für mich persönlich nicht vorstellen kann, wie da ne Konfrontationstherapie aussieht

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Mira Weyer
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