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Hallo

Ich habe ein zusätzliches Problem entwickelt.Ob ihr so was auch kennt?

Wenn ich mich mal ein Weile voll im Griff habe und das Gefühl habe,das nächste Mal,wenn ein Problem und die dazugehörige Angst kommt,stark zu sein und keine Angst zu haben....dann überkommt mich dieses Gefühl:
Ich habe Angst davor,keine Angst zu haben.Das Schema war ja bisher immer so,dass ich Angst hatte,mir alles bildlich vorstellte,tagelang nur noch in Panik war und mir das Schlimmste ausmalte.Wenn meine Ängste sich dann als grundlos heraustellten,war ich wieder glücklich und zufrieden....bis das nächste Problem kam.

Nun habe ich Angst davor,dieses Schema zu durchbrechen.Ich habe Angst,sorglos zu sein.
Hört sich seltsam an.Ich weiss.

LG
sonne

14.06.2008 00:39 • 29.06.2008 #1


8 Antworten ↓


Hallo Sonne,

ich habe gestern nachmittag einen Thread aufgemacht, der glaube ich zu deiner Frage passt...

http://www.psychic.de/forum/angst-vor-der-positiven-veraenderung-t13673.html

Ich kenne das Gefühl im MOment sehr gut...Weniger auf meine Ängste bezogen, als auf meinen inneren Gemütszustand. Ich habe Angst davor mich gut zu fühlen...Kann mit dem Gefühl nichts anfangen...Sobald ich mich bewußt gut fühle, verspüre ich eine Art Einsamkeit, weil niemand wirklich da ist, der mit mir dieses Gefühl teilen kann...

Ich kann das nicht richtig in Worte fassen.

lg
nicita

A


Die Angst,keine Angst zu haben!

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Hallo Nicita

Ich habe deinen Thread gelesen und ein bisschen passt er zu meinen Gefühlen.

Bei mir ist es so,dass ich mich nicht traue sorglos zu sein.Da ist eine Blockade,die mich daran hindert.Ich habe dann Angst davor,mich nicht zu sorgen,denn das Schema war bis jetzt immer: Angst und sich Sorgen,dabei auf alles Schlimme gefasst sein und sich alles bildlich vorstellen....dann kam meistens die Erleichterung,dass es nicht eintraf und ich war wieder (für kurze Zeit,bis zum nächsten Problem) glücklich.

Wenn ich nun sorglos bin,mich nicht auf das Schlimmste vorbereite,was passiert dann?

Ich kann das nicht!Und so springe ich von einer Angst in die andere,denn es gibt ja ständig irgendwelche Probleme.

LG
sonne

Huhu Sonne!

Wie ich im anderen Thread schon schrieb: So exakt kenne ich diese Form der Angst nicht. Aber das mit dem Glücklichsein - doch, da erkenne ich mich wieder. Ich denke immer, wenn es mir gut geht und alles flutscht, dann MUSS ja ein Niederschlag kommen. Ich kann mir auch vorstellen, wo das herkommt. In meiner ersten Beziehen früher war alles super. Toller Mann, der mir durch ein dickes finanzielles Polster alles ermöglichte (nicht, dass es mir darauf ankäme, sondern nur mal, um die Sache deutlich zu machen). Wir machten tolle Reisen, konnten uns alles kaufen - es war ein berauschender zustand. Ich dachte aber damals schon immer: Das kann doch nicht ewig so zugehen. Und prompt bekam sein Papa, den ich quasi vergöttert habe (das war nämlich echt ein Mann, der etwas darstellte, und der mich sehr gerne hatte), Krebs. Und er verlor den Kampf nach nur zwei Jahren, in denen er wirklich nie schmerzfrei war und lange Zeit vor sich hinvegetierte. Es war ein langsames, grausames Sterben. Und mein Gedanke war dann: So, das war jetzt die Strafe. Jetzt hast du es!
Meine Ärztin sagt mir immer, ich solle solche Gedanken unterlassen. Das sei Aberglaube und so weiter. Aber dennoch kommt eben die Angst vor dem puren Glücklichsein immer wieder durch...

Wonnie

Ich kenne dieses Gefühl auch sehr gut.
Z.Zt. geht es mir eigentlich recht gut. Die PA haben sehr nachgelassen an Intensität und kommen auch immer seltener. Trotzdem horche ich immer in mich hinein, bei der kleinsten Sache, die ich in/an meinem Körper 'unnormal' finde denke ich sofort, dass es jetzt wieder vorbei ist, dass es mir jetzt wieder total schlecht geht. Mir ist eine länger Zeit, ohne dass ich irgendein körperliches Problem habe unheimlich. Ich warte regelrecht drauf, dass etwas passiert.

Genau so ist es auch ansonsten im Leben. Immer, wenn ich irgendwo wirklich integriert war, mich wirklich wohl gefühlt habe passierte urplötzlich etwas, was ich überhaupt nicht beeinflussen konnte, was diesen Zustand völlig zunichte machte. Meistens war es einfach nur totale Ungerechtigkeit. Und ich hatte keine Chance mich dagegen zu wehren, mir das zu erhalten. Ich wurde dafür auch noch angegriffen, dass ich versucht habe mich gegen die Ungerechtigkeit zu wehren.
Ich gehe mittlerweile an fast alles mit dem Gedanken 'Ist ja doch bald zu Ende für dich' oder ähnliches ran. Einfach weil ich es nicht anders kenne. Es wird mir immer unheimlicher, je länger die gute Phase dauert. Ich warte praktisch ständig auf den 'Knall' und das wieder etwas für mich schönes vorbei ist, aus Gründen, die ich absolut nicht beeinflussen kann, denen ich völlig willkürlich ausgesetzt bin und mit denen ich mich abzufinden habe.

Hallo,

komisch, das kenne ich auch sehr gut.

Wahrscheinlich ist es einfach so, dass man so lange mit den schlechten Zeiten gelebt hat, dass sie einem vertraut sind. Man weiss, wenn die Zeiten kommen, was zu tun ist. Mehr oder weniger hat man Mittel und Wege gefunden, wie man damit fertig wird.

Dabei kostet das unheimlich viel Energie, denn die Angst begleitet uns ja tagtäglich und mal ehrlich, wenn man die Stunden mal zusammen rechnet, die man damit verbringt, sich mit der Angst zu beschäftigen....

Wenn es dann plötzlich vorbei ist, dann hat man plötzlich soviel Energie frei und weiss gar nicht wohin.

Die Angst ist ein bisschen zum Lebensinhalt geworden und so gemein und unangenehm man sie auch empfindet, sie ist vertraut. Man hat gelernt mit ihr umzugehen. Wie aber mit guten Zeiten umgehen?

Klar, jeder sagt man soll es geniessen und sich freuen. Aber irgendwie fällt es schwer loszulassen. Irgendwie hatte die Angst ja auch einen Sinn.

Sie hat uns beschäftigt.

Vielleicht weiss man gar nicht mehr wie man sich beschäftigen soll, wenn sie plötzlich nicht mehr da ist.

Weiss nicht, ob das verständlich rüberkommt.

Ich glaube, Schicksalsschläge treffen alle Menschen unerwartet und gegen vieles kann man wirklich gar nichts tun.

Die meisten Menschen machen sich kaum Gedanken darüber, ob vielleicht schon morgen das ganze Leben sich um 180 Grad dreht, wegen irgendeinem Ereignis.

Wie heisst der Spruch: Nach Lachen kommt Weinen
aber genauso folgt auf Regen wieder Sonnenschein

Eigentlich das Leben von jedem Menschen. Die einen haben mehr Regen als Andere, aber das Gute daran ist, dass man das Glück auch viel mehr zu schätzen weiss, wenn es dann doch mal kommt.

Wir Angsthasen machen uns sowieso schon zu viele Gedanken und sehen eben mitten im Sonnenschein schon wieder den nächsten Regen.

Aber dafür bin ich auch weniger enttäuscht, wenn dann doch mal wieder alles aus dem Ruder läuft.

Naja, nur so meine Gedanken zu dem Thema.

LG Lysira

Zitat von Lysira:
Wir Angsthasen machen uns sowieso schon zu viele Gedanken und sehen eben mitten im Sonnenschein schon wieder den nächsten Regen.

Aber dafür bin ich auch weniger enttäuscht, wenn dann doch mal wieder alles aus dem Ruder läuft.


Für diese Gedanken werde ich von sehr vielen Menschen angefeindet.
Díe meinen, man müsse an alles immer total positiv rangehen und sind dann natürlich am Boden zerstört, wenn auch nur die kleinste Kleinigkeit schief geht.
Ich überlege lieber vorher schon was daneben gehen könnte und lasse mich dann positiv überraschen.
Kann leider kaum jemand nachvollziehen. Da heißt es dann immer, ich würde den anderen den Spaß verderben, nur weil ich mich nicht sofort mit totaler Begeisterung ohne groß nachzudenken in allen möglichen Unfug stürze.

Zitat:
Für diese Gedanken werde ich von sehr vielen Menschen angefeindet.
Díe meinen, man müsse an alles immer total positiv rangehen und sind dann natürlich am Boden zerstört, wenn auch nur die kleinste Kleinigkeit schief geht.
Ich überlege lieber vorher schon was daneben gehen könnte und lasse mich dann positiv überraschen.
Kann leider kaum jemand nachvollziehen. Da heißt es dann immer, ich würde den anderen den Spaß verderben, nur weil ich mich nicht sofort mit totaler Begeisterung ohne groß nachzudenken in allen möglichen Unfug stürze


Auf der einen Seite hört sich das plausibel an.Aber genau dieses vorher überlegen,was passieren könnte,dieses sich alles ausmalen,obwohl es noch nicht passiert ist....das ist unser Angstsyndrom!Unsere Krankheit!

Wenn ich darüber nachdenke,wie viele Tage ich schon mit dieser Angst,was passieren könnte,verloren habe.Dann nützt es auch nichts,wenn ich hinterher positiv überrascht wurde.Die Tage davor waren dann meistens nur mit Sorge und Angst erfüllt.

Ein normaler,gesunder Mensch wartet erst mal ab,macht sich keine all zu grossen Gedanken,bezw. kann die Angst zur Seite schieben.Und....sollte es eintreffen,ist noch genügend Zeit,sich zu sorgen....und trifft es nicht ein,dann war die Unbekümmertheit das Richtige.

Wir,zumindest ich,mache mir aber solche Sorgen,male mir alles Negative aus und lasse mich fallen.Meistens kann ich dann an nichts anderes mehr denken.Wenn sich dann meine Ängste als unbegründet erweisen,spüre ich,wie belastend und krank das doch bei mir ist.Wie unnormal ich auf Belastungen im Alltag reagiere.

Z.B. eine ärztliche Untersuchung.Täglich werden Menschen untersucht,bezw. müssen auf irgend ein Ergebnis warten.Die meisten gehen dann normal damit um.Das heisst,sie denken zuerst mal positiv und warten ab.
Nicht ich!Ich grüble und male mir das Schlimmste aus.Und,mal ehrlich,egal was kommt,lohnt sich diese Panik?Diese Angst?Diese verlorenen Tage?

In meinem Thread hier sprach ich eben auch diese Angst an,sich keine Sorgen zu machen.Ich habe dann eben Angst,dass es womöglich eintrifft,wenn ich mal keine Angst habe,bezw. mich nicht auf das Schlimmste vorbereitet habe.

Habe ich das aus der Kindheit?Wurde ich immer gerade dann enttäuscht,wenn ich mal besonders glücklich war?Habe ich desswegen Angst,glücklich und sorglos zu sein?

Mir geht es mit diesem ewigen Sorgen machen auf jeden Fall schlecht.An die vielen Tagen,die ich mir mit Sorgen und Angst verdorben habe,darf ich gar nicht denken.

LG
sonne

Hm....
Abwarten ist mir zu ungewiss. Habe schon zu oft zu krasse Dinge erlebt, als dass ich 'einfach so' abwarten könnte....





Mira Weyer
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