Aller Anfang ist schwer und jetzt hab ich mich entschlossen, hier Hilfe, Rat und Unterstützung zu bekommen.
Mein Name ist Thorsten und ich bin 44 Jahre alt, verheiratet und habe zwei Töchter (15/10). Ich habe einen sicheren Job und eine tolle Familie…und seit Jahren Angststörungen mit teils heftigen Panikattacken.
Angefangen hat das alles mit Unwohlsein, „schlechten Gedanken“ und plötzlich hat es während einer Autofahrt zugeschlagen. Ein heftiger Panikanfall mit Symptomen, die Ihr hier alle kennt. Ich hatte Angst zu sterben und so eine heftige Reaktion meines Körpers kannte ich damals noch nicht.
Es folgten Arztbesuch und immer mal wieder Untersuchungen, die aber nichts ergaben. Außer „normalen“ Krankheiten, wie Nierenstein oder Bandscheibenvorfall ist alles ok.
Ich habe mich dann irgendwann in psychiatrischer Behandlung (Gesprächstherapie) gegeben und dort einiges über mich gelernt. Ich leide unter generalisierte Angststörungen mit Trennungsangst. Die Therapie ging eine lange Zeit und ich fand diese auch wirklich gut, doch im Laufe der Zeit hat diese mir irgendwie nichts mehr gebracht und ich habe dann auch keinen Draht mehr zu dem Psychiater gehabt. Die Therapie habe ich dann von mir aus beendet.
Ich habe gelernt, dass ich Angst habe und woher die Angst kommt. Ich habe gelernt, dass es eine Panikattacke ist und dass ich diese aushalten kann. Einige Zeit habe ich mich damit auch gut durch den Alltag gebracht und bin verschont geblieben.
Klingt gut…oder?
Seit einiger Zeit habe ich jedoch wieder Rückschläge. Sie kommt immer mal wieder zu Besuch und klopft zuerst mit „miesen Gedanken“ an um dann mit Angst einzutreten.
Ich habe Angst vor Krankheiten und hier natürlich tödlichen Krankheiten. Mein Gott…wie oft ich schon einen plötzlichen Herztod hatte oder mir irgendwas im Gehirn geplatzt ist. Lächerlich wenn ich das schreibe, aber in der jeweiligen Situation ganz schlimm. Ihr alle wisst, wovon ich rede.
Meine Frau weiß von meiner Situation …. festhalten (!)….Sie ist von Beruf Krankenschwester und da habe ich doch die beste Absicherung immer bei mir.
Meine Angst ist aber wohl, dass ich sie und die Kinder durch meinen Tod plötzlich nicht mehr habe, sie verlassen muss. Die schönen Zeiten nicht mehr erleben kann. Ich kann mir gar nicht vorstellen, meine Töchter nicht weiter aufwachsen zu sehen. Mit ihnen bei ihrer Hochzeit zu tanzen oder als Opa einen Kinderwagen zu schieben.
Am letzten Sontag waren wir im Kino und die Fahrt dahin ging es so gerade. Im Kino kein Problem und auf der Fahrt zurück…..Peng! Panikattacke im Auto als Fahrer. Nun bin ich inzwischen so weit, dass ich das sagen würde und rechts ranfahre, aber ich mache es nicht.
Meine Frau hat zwar Verständnis für meine Situation, aber als Krankenschwester sieht sie, ob ich einen Herzinfarkt habe oder nicht. Sie versteht meine Situation und gleichzeitig versteht sie es nicht. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll.
Ich habe Angst, dass ich meine Familie mit meinem Herzinfarkt oder sogar Tod belaste und komischerweise habe ich meistens Angst, wenn ich nach Hause fahre. Zu Hause ist meistens alles ok.
Nun fahren wir alle am Sonntag mit dem Zug nach Disneyland Paris. Wir machen das schon seit Jahren 1x im Jahr und wir freuen uns alles sehr darauf.
Ich habe nun täglich Bedanken/Angst, dass mir jetzt im Vorfeld was passiert. Mein Rücken tut mehr weh als vorher und ich erwarte es förmlich, dass ich heute oder dort wieder einen Bandscheibenvorfall bekomme. Höre ich in den Nachrichten was von Grippewelle, so werde ich natürlich auch krank.
Irgendwie bin ich das alles leid und so viel wollte ich eigentlich gar nicht schreiben. Es tut jedoch gut, dass ich ein weiteres Teil in meinem Notfallkoffer packen kann…dieses Forum und vielleicht auch Eure Hilfe wenn ich dort vor Ort bin und nachts mit Angst im Hotelbett liege…..und schon wieder die Angst und diese Vorstellungen!
- Thorsten
17.03.2016 08:31 • • 19.03.2016 #1