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Hallo liebes Forum, hab zur Zeit ein großes Problem. Muss da aber ein wenig ausholen.

Bin übrigens 32 Jahre um meine chronologische Aufzählung einfacher zu machen.

Die ersten richtige Probleme mit der Derealistion fingen 2001. Ich war damals 17 Jahre alt, gerade aus der Schule gekommen. Ich kann mich nicht mehr so an die Symptome erinnern, mir war alles fremd meine Eltern, die Umwelt eigentlich alles. Nach Wochen im Bett liegen, hat mich meine Mutter in eine Klinik eingewiesen. Dort wurden mir eine Depression attestiert. Nach einiger Zeit wurde es immer besser, ich muss aber sagen das die Symptome nicht so schlimm waren wie das nächste mal und heute.

Ich muss dazu sagen das ich zwei Jahre vor diesem Erlebnis ab und zu Ha. geraucht habe. Ich hatte während der Dosis auch immer solche komische Wahrnehmungen, aber nicht in dem Ausmaße. Zweimal hatte ich auch das Gefühl zu sterben.

Nach Entlassung aus der Klinik habe ich mein Leben wieder normal weiter gelebt.

Dann am 30. November 2009 kam der nächste Vorfall.

Ich erzähle aber auch nochmal kurz was zu meiner damaligen Lebensituation.

Ich hab mit meiner damaligen Freundin zusammen gelebt, wir waren gerade am umziehen und mussten an diesem Tag bei ihrer Mutter schlafen.

Abends im Bett hab ich dann wie ein Schlag auf dem Kopf bekommen, ich wusste direkt das was komisch ist. Also schnell ins Bett gelegt und morgens war es immer noch da. Wieder ist mir alles so komisch vor gekommen, nur gefühlt noch schlimmer. Bin an dem Tag direkt zu meinen Eltern, hab mich ins Bett gelegt und nur noch gelegen. Das komische Gefühl wurde immer schlimmer. Nach zwei Wochen wurde ich dann wieder in die Klinik eingewiesen. Ich hatte echt das Gefühl das ich nicht mehr weiß wo ich bin. Alles war fremd Menschen, Autos Häuser. Selbst das Leben war so komisch, das Mittagessen, das trinken, duschen etc. In der Klinik wurde mir dann eine Ich-Störung und Schizophrenie diagnostiziert. Aber die Medikamente dafür bzw dagegen haben nicht geholfen. Insgesamt habe ich 16 Medikamente ausprobiert. Von einem habe ich solche Halluzinationen bekommen, das mich meine Eltern danach nach hause genommen haben. Meine Schwester hat dann im Internet die Krankheit Derealistion gefunden. In Mainz hat sie dann eine spezial Sprechstunde gefunden, die sich mit der Derealistion auskennen. Als ich dort dann stationär aufgenommen wurde, war es immer noch nicht besser, hab selbst in der Klinik oft nur im Bett gelegen. Ich habe das Gefühl einfach nicht ertragen können. Nach der Klinik bin ich in eine andere Klinik gekommen, dort habe ich zuerst auch nur im Bett gelegen, nach einiger Zeit bin ich dann wieder öfter raus und auch in die Arbeits-therapie. nach der Entlassung wurde es immer bißchen besser. Es hatte mit allen Kliniken aber bis Juni 2011 gedauert.

Danach ging es von Tag zu Tag besser. Hab dann 2012 wieder angefangen zu arbeiten, auch wenn nur geringfügig.

Die derealistion ging nie ganz weg, hatte oft noch solche Erlebnisse, aber die gingen meist wieder weg.

Im Oktober 2015 hatte ich wieder ein eine schlimme derealistion, die hielt aber nur zwei Tage an. Muss sagen, dort habe ich mich zum ersten mal mit meiner Freundin getrennt, vielleicht war das der Auslöser.

Wir haben uns dann paar Wochen später wieder versöhnt.

Danach habe ich mir eine vollzeitstelle gesucht, es ist alles gut gelaufen.

Im März habe wir uns dann endgültig getrennt, es hat mir auch nicht so viel ausgemacht wie beim ersten mal. Beim ersten Mal habe ich ziemlich viel geweint, diesmal nicht ein einziges Mal.

Jetzt vor zehn Tagen haben die derealistion wieder angefangen, aber auf einen Niveau was ich mir nie vorstellen konnte. Alle Symptome wie oben beschrieben, aber jetzt kommen mir sogar die Buchstaben fremd vor. Der Fußball den ich gerne geschaut habe kommt mir komisch vor. Ich kann das echt nicht erklären. Wenn ich, wie gerade neben meine Mutter sitze, ist mein erleben ganz komisch. Ich probiere auch nur noch zu schlafen.

Ich halte das echt kaum noch aus.

Wenn ich mir im Kopf denke, das ich morgen lebe und übermorgen kommt mir auch so ein komisches Gefühl. Hoffe ihr denkt nicht, ich wäre verrückt. Ich könnte noch einiges schreiben, aber vielleicht ergibt sich durch Antworten noch einige antworten/fragen.

06.07.2016 20:34 • 22.04.2019 #1


8 Antworten ↓


Wie lange Ha. geraucht? 2011 war der letzte Klinikaufenthalt das ist 5 Jahre her wie schaut es mit ärztl. bzw therapeutischer Behandl. jetzt aus?

A


Derealisation, schwierig zu erleben

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Hab das vielleicht wenn es hoch kommt fünf bis zehnmal zu mir genommen.
Also Ende 2009 hat es angefangen, bis 2011 war ich in mehreren Kliniken. Als es dann bißchen besser wurde hab ich dann eine kurzfristige Therapie in der tiefenpsychologie gemach,aber nicht lange weil ich dachte es ist wieder ertragbar.
Vor zwei Wochen war ich bei der Hausärztin die hat mir ein Antidepressiva verschrieben. Morgen habe ich ein Termin beim Psychiater/Neurologe.

Habe echt das Gefühl mein verstand zu verlieren, mir kommt echt alles so fremd/komisch vor, selbst das Denken. Schaue gerade nebenbei Fußball und finde alles so komisch. Schwer zu erklären.

könnte sein das sich da hinter noch eine andere psych. Erkrankung verbirgt weil Derealisation ist nur in ganz seltenen Fällen ein eigenständiges Krankheitsbild. Im Grunde genommen ist es eher ein Symptom. Klassisches Beispiel wäre eine Angsterkrankung die sich auch durch Derealisation zeigen kann.

Zitat von laribum:
könnte sein das sich da hinter noch eine andere psych. Erkrankung verbirgt weil Derealisation ist nur in ganz seltenen Fällen ein eigenständiges Krankheitsbild. Im Grunde genommen ist es eher ein Symptom.

Es ist gerade schwer zu verstehen was die Psyche mit einem veranstalten kann.
Ich habe das die Symptome eigentlich schon ziemlich lange, aber 2009 war es das zweite mal so richtig schlimm, als ich mich einigermaßen wieder erholt habe (war eine sehr harte Zeit für mich), war es aber nicht so störend nur ab und zu mal wo es richtig schlimm war, aber da ging es immer recht schnell vorüber.

Also eine Depression wurde mir schon als Diagnose gestellt, aber die depressive Stimmung bekomme ich eher durch die derealistion, weil ich fast nur im Bett liege und am liebsten schlafe (selbst das schlafen kommt mir komisch vor)
Ich war halt immer ein Mensch der sehr sensibel und nachdenklich war.
Letze Zeit hatte ich halt viel Streß auf der Arbeit, was das Pensum der Arbeit betrifft, aber auch emotional habe ich paar Dinge mit nach Hause genommen.
Dann habe ich erfahren das meine erste große liebe ganz schwer krank geworden ist, sprich Pflegefall, dass hat mich auch ziemlich mit genommen und nachdenklich gemacht.
Die Trennung meiner Freundin hab ich wahrscheinlich auch nicht so gut weg gesteckt wie gedacht.
Dann die allgemeine Situation, sprich erstmal wieder zu Hause wohnen nach der Trennung etc.
Und was vielleicht auch nicht so gut war, ist das ich ziemlich viel Alk. am Wochenende getrunken habe.

Alk. und Antidepressiva sind...waren und werden nie die besten Freunde...

Du sagst das du sensibel und nachdenklich bist, leider neigen diese Art von Menschen eher zu Depressionen als andere.

Zitat von laribum:
Alk. und Antidepressiva sind...waren und werden nie die besten Freunde...

Antidepressiva habe ich ja erst vor kurzem verschrieben bekommen. Seitdem habe ich ja kein Alk. mehr getrunken.


Hallo Gross977,

vorab: du bist damit nicht alleine. Das sind typische Angstgedanken, welche aufkommen bei solchen Symptomen. Versuche DP/DR als Schutzschild zu betrachten für deine Psyche und als ungefährlich einzustufen - DP/DR sind typische Angst Symptome.

So schwer es dir auch fällt, versuche dich im hier und jetzt zu verankern. Mache alles was du dir vornimmst. Ziehe dich nicht zurück und horche nicht permanent in dich hinein. Es ist wichtig, dass du positive Tages Erlebnisse schaffst mit den Menschen um dich herum. Dann wirst du sehen, ist es auch einfacher damit umzugehen.

LG





Mira Weyer
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