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Zitat von Kern12:
Ich hätte gern einen Beweis, Beleg oder Indiz dafür, dass die Symptome von einer falschen Denk- und Verhaltensweise kommen.

Einen einfachen und für jeden nachvollziehbaren Beweis habe ich in vorherigen Nachricht gegeben.

Warum ist man unfähig, seine Grenzen zu fühlen und sich nach ihnen zu richten?

Das endet in Überforderung. Der Job ist da das klassische Beispiel. Die Diagnose Burn-Out ist das Paradebeispiel dafür.

Betroffene übergehen ihre eigenen Grenzen (Leistung/Stress usw.), ohne sich nach ihnen zu richten.

Für mich folgen sie damit alten Mustern, die da heissen können:

Nur wenn du was geleistet hast, bist du etwas wert
Nur wenn ich tierisch viel arbeite, bekomme ich die Anerkennung und Lob des Chefs oder der Kollegen

das geht bis zur kompletten Selbstaufgabe.

Diese Leute haben vielfältige Dinge nicht gelernt bzw. haben es das konsequent abtrainiert bekommen. Wahrscheinlich in frühester Kindheit. Entweder weil sie sich das von den Eltern abgeschaut haben oder weil die wenige Liebe von den Bezugspersonen in Gefahr war und das kindliche Verständnis dachte, ich muss lieb sein, keine Probleme machen, meine eigenen Bedürfnisse wegdrücken bzw. denen der Eltern unterstellen.

Zitat von Kern12:
Es gibt so dermaßen asoziale Leute, falsche Denk- und Verhaltensweise ohne Ende, die keine psychischen Probleme durch ihr Denk- und Verhaltensweise haben. Warum?

Nee, Du vergleichst da Äpfel mit Birnen. Das meinte ich damit nicht. Es geht nicht um Auswüchse in Sachen Kompensation. Da gibt es viele und z.T. sehr destruktive (eigene Süchte, Gewalt gegenüber anderen Menschen und/oder Kindern etc.), die Liste ist unendlich.

Nein, diese Menschen haben u.U. soviel emotional Schlimmes erlebt und die Angst macht solche Todesangst (Panikattacke), dass sie es z.B. nur mit Alk. oder anderen Dro. durchstehen, den Alltag zu bewältigen. Die müssen sich abschiessen und die schlimmen Gefühle betäuben.

Ein anderes Beispiel ist, sicher provokativ, aber vielleicht nachvollziehbar, dass eine Mutter, die ihr Kind schlägt auf dem Spielplatz, in der Situation ist Bestes (!) getan hat.

Klingt paradox?

Ja, aber würde sie einen anderen Lösungsweg kennen, würde sie diesen gehen.

Vorwürfe sind da nicht angebracht, denn dieser Mensch ist so in Not, dass er sich nicht anders zu helfen weiss, als mit Gewalt.

Ich will das nicht legitimieren, sondern nur klarmachen, in welcher Not die Mutter steckt. Sie hat keine adäquaten Methoden erlernt und gibt das so weiter an ihr Kind. Vielleicht wurde sie selber geschlagen und sieht das als probates Mittel zur Bewältigung des Problems.

Will sagen, dass Kinder auch suchtbelasteten Familien selber in hohem Maße (Zahlen sprechen von 80% und mehr) gefährdet sind, im Suchtstrudel als Erwachsene zu landen.

Das macht die Auswirkungen der Kindheit nochmal sehr deutlich (und den dort gewonnen Denk- und Verhaltensweisen), finde ich, zeigt aber auch, dass kein Urteil darüber gestattet ist und eine Grenzüberschreitung gegenüber demjenigen ist, der so asozial (belasteter Begriff übrigens) handelt.

Zitat von Kern12:
Du sprichts von Ursachenbehebung auf psychischem Terrain.
Woher kommt dein Wissen, dass die Ursache überhaupt auf psychischem Terrain zu finden ist?

Äh, wo denn sonst bitteschön?

Welches Körperteil macht denn die Schmerzen oder Probleme

Wenn mein Arm weh tut, suche ich primär NICHT am Bein nach den Ursachen, oder?

Ich will nicht abstreiten das mögliche Ursachen sonstwo liegen können. Nur ich glaube, bei Ängsten, Depressionen, selbst schwere Störungen Borderline Co., geht es um die Psyche.

Sicher können auch äußere Umstände verantwortlich sein für sowas, die durchaus auch erst im Erwachsenenalter auftreten. Nur dann ist die provokative Frage erlaubt, warum der Erwachsene es nicht gelernt hat, sich davor zu schützen, etwas an dem Umstand zu ändern usw., sprich Selbst-für-sorge bzw. warum er so wenig Selbst-liebe mitbekommen hat, dass er es sich selber nicht wert ist.

Das Glück, die Lebenszufriedenheit, die Lebensperspektive (wie auch immer man es nennen will) KANN nur im Inneren und bei jedem selbst entstehen. Und ja, der Großteil der Gesellschaft, ist mein Eindruck, sucht die Bestätigung, das persönliche Glück, die Zufriedenheit, die Liebe im Außen und begibt sich damit auf ein waghalsiges Spiel, denn es ist ein hinterherrennen mit unendlich viel Kompensation dabei, was man z.B. in dieser Gesellschaft hier, täglich im Fernsehen usw. mehr als deutlich sehen kann. Da werden selbst die 6-8jährigen schon darauf getrimmt...dramatische Folgen wird das haben.

@ Kern 12

Hallo Kern12,

Zitat:
Hotin
Auch ich denke, dass Selbstfinden und Wohlbefinden nicht immer direkt proportional also gleichlaufend zusammen hängen.


Zitat:
Hotin
Meine bisherige Erfahrung war jedoch überwiegend, dass Selbstfinden, Ängste deutlich abschwächen kann und dies auch meistens tut.


Zitat:
Kern12
Die Frage ist, wie man diese beiden Aussagen dann zueinander bringen kann.


Diese beiden Aussagen kann und muss man meiner Meinung nach nicht
zwingend zusammen bringen können. Ich denke die Begriffe Selbstfinden,
Wohlbefinden und Ängste gehen zwar oft direkt miteinander, sind aber grundsätzlich nicht direkt
vollständig voneinander unabhängig.

Nach meiner Erfahrung kann man mit Selbstfindung Ängste abschwächen.
Dadurch erkennt man Sinn und Gründe für eigenes Streben und Handeln.
Innerlich wird man dann oft ausgeglichener. Ängste spürt man dann oft nicht
mehr so intensiv.
Wenn ich erreiche, dass ich meine Ängste nicht mehr so stark wie früher spüre,
bedeutet dies aber nicht immer direkt mehr Wohlbefinden.
Durchaus kann ich Ziele anstreben, die mich sehr wenig zufrieden machen.
Deshalb muss ich dadurch keine Angststörung bekommen.

Zitat:
Es gibt so dermaßen asoziale Leute, falsche Denk- und Verhaltensweise ohne Ende, die keine
psychischen Probleme durch ihr Denk- und Verhaltensweise haben. Warum?


Dies sehe ich wie Du. Weil diese Punkte nicht immer und logischer Weise direkt zusammen hängen.


Viele Grüße

Hotin

A


Der Verlauf meiner Angststörung - Angespanntheit bleibt

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@Heiko:
Zitat:
Warum ist man unfähig, seine Grenzen zu fühlen und sich nach ihnen zu richten?
Das endet in Überforderung. Der Job ist da das klassische Beispiel. Die Diagnose Burn-Out ist das Paradebeispiel dafür.

Dass man in der Depression ständig zuviel will, liegt nicht nur daran, dass man objektiv zu viel von sich verlangen würde.
Viel mehr liegt der Fall vor, dass die eigene körperliche Leistungsfähigkeit so weit abfällt, dass man irgendwann mit Kleinigkeiten überfordert wird.
Eine Frage der Perspektive, wobei der abfallende Leistungspegel die objektiv richtige Perspektive richtig ist, Stichwort Fatigue.

Wie soll also nun der Depressive, der völlig im Eimer ist seine Denk- und Verhaltensweisen ändern, dass er wieder fit wird?

Zitat:
Es gibt so dermaßen asoziale Leute, falsche Denk- und Verhaltensweise ohne Ende, die keine psychischen Probleme durch ihr Denk- und Verhaltensweise haben. Warum?

Ich vergleiche nicht Äpfel mit Birnen, stattdessen weichst du aus.
Noch einmal:
Wenn doch alles psychisch ist, warum gibt es dermaßen asoziale Psychopathen, die trotz ihres abartigen Verhaltens keine Erkrankung haben und eben keine Denk- und Verhaltensmuster reflektieren müssen, obwohl gerade sie es bräuchten?

Zitat:
Zitat:
Du sprichts von Ursachenbehebung auf psychischem Terrain.
Woher kommt dein Wissen, dass die Ursache überhaupt auf psychischem Terrain zu finden ist?

Äh, wo denn sonst bitteschön?

Ich verstehe: Symptome = Ursache

Es ist umgekehrt:
Psychische Erkrankungen = Ganzkörperentzündungen
Deshalb treten psychische Krankheiten oft mit anderen Krankheiten auf wie zB
Hautkrankheiten, Krebs
http://www.3sat.de/page/?source=/nano/m ... index.html
http://www.krebsgesellschaft.de/onko-in ... ssion.html

Hallo Kern12,

Zitat:
Dass man in der Depression ständig zuviel will, liegt nicht nur daran, dass man objektiv zu viel von sich verlangen würde.
Viel mehr liegt der Fall vor, dass die eigene körperliche Leistungsfähigkeit so weit abfällt, dass man irgendwann mit Kleinigkeiten überfordert wird.
Eine Frage der Perspektive, wobei der abfallende Leistungspegel die objektiv richtige Perspektive richtig ist, Stichwort Fatigue


Ich weiß nicht wie sehr du bereits mit wirklich stressigen Situationen und Mehrfachbelastungen zu tun hattes, bzw. Angst oder Überforderungsgefühle erlebt hast. Da ich sowohl enormer Mehrfachbelastungen (berufsbegleitendes Studium, Vollzeitarbeit und Fernbeziehung) ausgesetzt war und nun leider auch an Überforderung, Panikattacken, Reisetrauma, auch Todesängste litt und leide (welches übrigens auf einmal da war, ohne Warnung oder dergleichen. Einfach den Körper ein paar mal kräftig überspannt) kann ich dir sagen, das es nicht an der körperlichen Leistungsfähigkeit liegt!
Der Grund dafür ist ganz einfach. Wenn ich vor einer Situation bin, wo mein Körper rebelliert, fühle ich mich schwach, enorm schwach, habe Angstzustände usw. Sobald die Situation vorbei ist, fühle ich mich, als könnte ich Bäume ausreisen! Ich könnte es wahrscheinlich in der psychisch labilen Phase körperlich auch schaffen, aber der Geist spielt nicht mit.

Das Sprichwort: Der Wille kann Berge versetzen kommt nicht von ungefähr.

zur Info vielleicht: Ich war bevor ich es selbst mit Angst und Panik zu tun hatte, ein extrem rational denkender Mensch. Dass es so etwas wie mentale Schwäche gibt, war mir fremd! Erst als ich damit selbst zu tun hatte, fing ich an umzudenken. Alles was mit Psychologie zu tun hatte empfand ich als unwichtig. Ich dachte immer, das trifft eh nur den schwachen Teil der Gesellschaft und belächelte sogar Betroffene oder dachte mir, der soll sich mal zusammenreisen! Mittlerweile sehe ich das anders!

Somit meine Frage an dich? Kennst du überhaupt Gefühle wie maßlose Überforderung oder Todesängste, (zB wenn du denkst du überlebst die nächsten 3 Stunden nicht?) Worauf hin du dich dann ins Krankenhaus einweisen lässt und dir die Ärzte sagen, ja ist alles OK, kannst wieder nach Hause gehen und du verstehst die Welt nicht mehr! Das kann man fast so wie einen richtig schlimmen Alptraum ansehen! Man versteht für kurze Zeit die Welt nicht mehr! ...und leider hat sich in meinem Fall mein Körper, bzw mein Gehirn diese Traumas abgespeichert und sie kommen wieder in ähnlichen Situationen!

Wo ich dir recht gebe ist, dass Paniksituationen den Körper anstrengen und dass dafür natürlich Energiereserven aufgebraucht werden. Aber das hat mit der Paniksituation ansich zu tun. Das heißt diese verursacht erst den höheren Energiebedarf und dann vielleicht auch irgendwann mal den Erschöpfungszustand, wenn der Körper über längere Zeit nicht zur Ruhe kommt, aber meiner Meinung nach nicht umgekehrt.

Gruß,
Robert

@Robert:
Zitat:
und nun leider auch an Überforderung, Panikattacken, Reisetrauma, auch Todesängste litt und leide (welches übrigens auf einmal da war, ohne Warnung oder dergleichen. Einfach den Körper ein paar mal kräftig überspannt) kann ich dir sagen, das es nicht an der körperlichen Leistungsfähigkeit liegt!

Ach so, ok. Danke Robert für die Information.
Wenn du das so sagst, dann wird das wohl stimmen.

Sorry, mehr habe ich dazu nicht zu sagen.

Vielleicht zur Ergänzung, dass wir nicht aneinander vorbei reden:
Du redest hier ja speziell von Depressionen und ich eher von Panikstörungen, wobei die Abgrenzung hier eigentlich nichts zur Sache tut, aber auch wenn die Depression den Körper soweit niederreißt, musst du trotzdem die Depression bekämpfen, dass der Körper sich beruhigt bzw. leistungsfähiger wird.
Weil wie soll ich ihn leistungsfähiger machen, wenn die Depression es verhindert? Das wäre so als würde ich Liegestützen machen, wenn auf mir noch wer drauf sitzt! Dann kann ich auch nicht erwarten dass ich 100 Stück zusammenbringe!

Wie gesagt ist meine Meinung, möchte hier nicht kritisieren.

lg,
Robert

Zitat von Robert1108:
Vielleicht zur Ergänzung, dass wir nicht aneinander vorbei reden:
Du redest hier ja speziell von Depressionen und ich eher von Panikstörungen, wobei die Abgrenzung hier eigentlich nichts zur Sache tut,

Depression/Angststörung/Panikstörung sind nur unterschiedliche Seiten derselben Medaille, da mit denselben Medikamenten behandelt.

So etwas wie eine isolierte Panikstörung gibt es nicht. So jemand muss nicht schwer depressiv sein, sich gut fühlen tut so jemand trotzdem nicht.
[Somatische Beschwerden einer Depression sind aber häufig da wie zB Schlafstörungen, Übelkeit, Konzentrationsstörungen oder schlechtes Gedächtnis]

@Kern12, aus deinen Postings erkennt man ein bisschen, dass du einen streng naturwissenschaftlichen Ansatz zur Bekämpfung deiner Symptomtik verfolgst.
Medikation, Säure/Basenhaushalt, Hormonhaushalt etc. Darf ich fragen, welche Erfolge du damit bis jetzt erziehlt hast, denn auch ich verfolge immer wieder auch diesen Ansatz nebenbei. Vor allem die Schilddrüse ist so ein Fragezeichen bei mir im Moment! Danke und ich hoffe du nimmst mir das nicht übel, dass ich vorher deine Thesen etwas in Frage stellte!

@Kern12:

Ich verstehe trotzdem immer noch nicht so richtig, worauf Du genau hinaus möchtest?

Worum geht es Dir? Was ist vom Verständnis her nicht nehmbar für Dich?

Auch ich sehe es so, dass Systemerkrankungen wie Krebs, Rheuma, vom Prinzip her alle Autoimmunerkrankungen eine große psychische Komponente hat, wenn nicht sogar Ursprung ist! Hat auch nach Jahrzehnten inzwischen die Schulmedizin verstanden und reagiert ganz gut darauf mit Psychoonkologie Neuroimmunologie. Spannende Bereiche, die u.a. die Zusammenhänge erforschen zw. Psyche und somatischen Störungen bzw. Erkrankungen.

Und Depressionen, Angststörung und/oder Panik sind alles psych. Erkrankungen. Aber die Tatsache, dass die Schulmedizin an alle gleich herangeht (also Antidepressiva + Verhaltenstherapie) bedeutet nicht, dass sie den selben Ursprung haben. Wie Du vielleicht auch weisst, helfen z.B. Antidepressiva nicht gegen Ängste. Sie sorgen nur dafür, dass der Betroffene, einfach erklärt, nicht daran verzweifelt und nach Panikattacken Co. trotzdem weitermacht. Die Kombination aus Ängsten mit anschließenden Depressionen ist gar nicht so selten, weil wenn keine Therapie hilft, können auch Angstbetroffene schonmal in Depressionen verfallen...(das ist u.a. auch genau der Punkt, den ich ja kritisiere und dazu aufrufe, weiterzumachen).

Ich leite auch nicht Symptom von der Ursache ab. Ein Symptom (ich verstehe durchaus darunter eine Angsterkrankung oder auch Depressionen) sind nur ein Hinweis auf eine Ursache. Denn ich bin, wie o.g., fest davon überzeugt, dass Ängste und Depressionen nicht einfach so im Leben sind oder man schlechte Gene hat.

Ob es wirklich zu psych. Problemen kommt, ist sehr subjektiv geprägt. Die Schulmedizin macht es sich da relativ einfach und sagt, wenn der Betroffene eine erhebliche Lebensbeeinträchtigung erfährt, dann gibt es auch eine Diagnose. Somit landen wir aber wieder dort, wo wir schon waren, nämlich bei der individuellen Ausprägung von Ursachen, Symptomen und natürlich auch Therapieansätzen, die subjektiv geprägt ist.

Ein für mich stimmiger Ansatz ist das, was ich schon oft geschrieben hatte, dass es gute Gründe für eine Angsterkrankung und eine Depression gibt. Je schwerer, desto offensichtlicher werden auch die Gründe sein. Nur sind diese nicht so offensichtlich ableitbar, wie vielleicht angenommen oder am Beispiel hier festgemacht, ist das Problem nicht der unerfüllte Jobwunsch, der einen in mehr oder weniger tiefe Depressionen verfallen lässt. Es ist auch nicht die Ehescheidung und auch nicht die Jobkündigung. Denn das sind alles relativ normale Lebensumstände, die passieren können. Das hat ggf. was mit der Resilienz zu tun, also der Widerstandskraft gegenüber äußeren Lebensumständen, die als belastend empfunden werden. Die Frage wäre dabei, warum diese so gering ist und nicht in vollem Umfang ausgeprägt?

Würde nun zu weit führen mit weiteren Beispielen und ich weiss auch nicht so ganz, ob dass das Problem ist, welches Du versuchst zu erklären bzw. erfragen.

Freue mich also auf Deine Antwort!

Hallo zusammen

Vielen Dank für die ganzen Beiträge. Da sind nun schon sehr viele Informationen zusammengekommen, welche einem mehr Verständnis für die gesamte Situation bringen.

Zum vorherigen Beitrag von Robert:
Der Körper hat scheinbar die Gabe sich Alarmsignale sehr gut zu merken. Somit können kleinste Dinge den Körper an alte alarmierende und bedrohende Zustände erinnern. Dafür reicht beispielsweise ein Geruch oder eben ein bestimmter Ort. Es ist meiner Meinung nach eine riesen Herausforderung, diese Situation wieder umzuprogrammieren. Denn eben je länger dieser Alarmzustand immer wieder am selben Ort auftritt, desto schwieriger wird es, dem Körper oder eben dem Verstand klar zu machen, dass diese Situation nicht alarmierend ist... Ich bin bspw. meist bei der Arbeit an meinem Arbeitsplatz angespannt. Sobald ich auf meinem Stuhl sitze kommt irgendwie dieses Gefühl hoch und zieht sich teils ziemlich lange durch den Tag... Ach gestern, vorgestern und auch sonst letzte Woche kam es immer zu dieser Zeit und diesem Ort. Es ist eine Routine wie der morgendliche Kaffee.
Bin ich nicht in diesem halb angespannten Zustand, fühle ich mich ebenfalls top fit, ausser natürlich ich habe eine lange solche Phase hinter mir, dann bin ich total erschöpft (und habe konkrete Probleme mit dem Rücken, wie ich schon mehrmals geschrieben habe).
Ich denke halt das diese psychische Bremse, wie eben in den vielen Berichten erklärt wurde ein Hilferuf ist, dass der Körper diese Situation nicht mehr ewig so aufrechterhalten kann. Wie kaputt der Körper dann wirklich physisch ist, ist wohl abhängig von Stärke und Dauer des Problems. Aber dazu kommen dann sicher noch die Angewohnheiten (gewisse Zwangsgedanken und Situationen), welche sozusagen auch eine Zusatzherausforderung darstellen, da sich der Körper auch an diese Umstände gewöhnt.

Danke Heiko noch für deine ergänzenden Erläuterungen zu der Verarbeitungsthematik. Ich werde es nun ebenfalls noch einmal versuchen, dies ganz genau anzuschauen. Besonders der Punkt mit der Loyalität fand ich sehr interessant. Das muss ich auch noch einmal etwas kritischer überdenken.
Wie du erklärst, ist es der Schlüssel, die richtigen Schlussfolgerungen aus der Kindheitsanalyse zu ziehen. Das scheint wohl eine enorm grosse Herausforderung zu sein, dies ehrlich und neutral zu beurteilen. Dafür die fest eingeprägten Rechtfertigungen für das momentane Leben beiseite zu legen und diese kritisch zu hinterfragen und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen, dass man sein Glück selber bestimmen kann.

@Robert:
Zitat:
Darf ich fragen, welche Erfolge du damit bis jetzt erziehlt hast, denn auch ich verfolge immer wieder auch diesen Ansatz nebenbei.

Zu meiner Person möchte ich nichts sagen.
Unterm Strich kann ich sagen, dass Biochemie hilft.


@Heiko:
Zitat:
Worum geht es Dir? Was ist vom Verständnis her nicht nehmbar für Dich?

Ich finde es absurd, dass du mit irgendwelchen Denk- und Verhaltensweisenändungen körperliche Erkrankungen meinst ursächlich heilen zu können, absolut ohne jegliche Belege, Beweise, während die Wissenschaft in die umgekehrte Richtung geht.

Ich frage nach irgendwelchen Belegen, wie du auf diese Idee kommst und dann kommt ein Äh, wo denn sonst bitteschön?

Zitat:
Hat auch nach Jahrzehnten inzwischen die Schulmedizin verstanden und reagiert ganz gut darauf mit Psychoonkologie Neuroimmunologie.

Wenn es doch so spannend ist, wieviel Ahnung hast du denn davon? Was ist dein Resumee? Du suggerierst mit irgendwelchen Fachwörtern irgendwelche Kompentenz über Themengebiete, die ich leider inhaltlich nicht sehe.
Du ziehst irgendwelche Schlüsse unter dem Deckmantel der Psychoonkologie und Neuroimmunologie, die so nicht stimmen.

Du sagst, dass die Psyche eine große Komponente spielt.
Es geht hier nur um die Frage von Ursache und Wirkung.
Zeig mir mal die Forschung, wo man psychische Methoden gegen Krebs oder Autoimmunkrankheiten erforscht? Warum gibt es sie nicht, wenn Psychonkologie und Neuroummunologie doch so bahnbrechende neue Bereiche sind...?
Vielleicht, weil sie es nicht sind?

Das Resumee ist eben umgekehrt, nämlich dass es keine isolierte Erkrankungen gibt.
Krebs und Autoimmunerkrankungen treten eben nicht isoliert auf, weil der ganze Körper betroffen ist. Depression ist dabei ein Krankheitsgeschehen von vielen.

Daher dienten meine Links: Depression ist eine häufige Begleiterkrankungen von anderen Erkrankungen. Es ist nur ein weiteres Beispiel, um zu verdeutlichen wie absurd der Gedanke ist, dass Denk-und Verhaltensweisen etwas mit dem Krankheitsgeschehen zu tun hätten.

Wenn man zB eine Depression während einer Krebserkrankung kriegt, wie willst du das therapieren? Traumata? Eine Depression bei Alzheimer oder Parkinson hinzukommt? Traumata? Depression bei MS? Deine Theorie ist in meinen Augen vollkommen absurd.

Oder anders:
Psychischer Stress erhöht ja ebenfalls Depression verursachende Entzündungsmediatoren. Obwohl das so ist, ist es so, dass diese psychischen Ansätze therapeutisch versagen.
Egal ob Meditation, EMDR, Psychotherapie.
Das ganze Forum ist doch voll davon. Du sagst dann, es sind ineffektive Methoden, es gäbe bessere.
Aber wo sind die die ganzen Erfolgsberichte der anderen Methoden?

Stress, Traumata und co sind Auslöser, aber keine Ursache.
Wenn Stress und Traumata die Ursachen wären, dann würde auch psychologische Methoden ursächliche helfen.


Zitat:
Ich leite auch nicht Symptom von der Ursache ab.

Doch, tust du. Man hat psychische Probleme, also muss man psychologisch ran.

Eine Ursache kann man nämlich nie an den Symptomen erkennen, sondern muss sie indirekt ableiten. Wo sind deine Ableitungen? Ohne Wissenschaft kann man nichts ableiten.

Zitat:
Ein für mich stimmiger Ansatz ist das, was ich schon oft geschrieben hatte, dass es gute Gründe für eine Angsterkrankung und eine Depression gibt.

Wonach meinst du denn beurteilen zu können, was für dich stimmig ist.
Das Problem ist, dass das was für dich logisch stimmig klingt, es nicht sein muss.

Ich kenne diesen Unsinn. Ich hab diesen Kram auch mal geglaubt.
Sag doch am Besten den Namen Rüdiger Dahlke dazu, dann weiß man, woher du deine stimmigen Ideen hast.

@Kern12, nur damit ich deine These richtig deute, für dich ist hinter JEDER psychischen Verstimmung oder Symptomatik eine körperliche Ursache vorhanden. Also zB eine Entzündung oder irgendein Organ oder Teil des Körperd liefert zB. von irgendetwas, sei es ein Hormon oder ein Botenstoff oder Nährstoff zu wenig oder zu viel?

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3285451/

Hallo Kern,

wenn ich den ersten Teil Deines Berichtes ( Dein Link) richtig verstanden habe,
geht die Wissenschaft noch nicht davon aus, das eine Depression üblicherweise
eine Folge eines Entzündungsprozesses ist.
Man kann einen Zusammenhang zwar nicht völlig ausschließen, nur eine
direkte Verbindung gibt es da bisher noch nicht.

Aus eigener Erfahrung meine ich, das immer dann, wenn ich eine heftige Krankheit im
Körper hatte, dann hat sich das oft auch auf meine Körperkraft negativ ausgewirkt.
Und meistens, wenn die Kraft fehlt, geht dies bei mir auch auf meine Lockerheit und die Psyche.
Kommt die Körperliche Kraft zurück ist auch mein psychiches Empfinden sofort wieder voll da.

@Hotin:
Erwischt!

Ich habs trotzdem mal gepostet, weil ich davon ausgegangen bin, dass sich sowieso niemand den Link genauer anschauen würde.

Ich muss gestehen, die gepostete Studie ist Müll.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4156619/

Entzündungsmediatoren führen dazu, dass Tryptophan zu Kynurenin statt zu Serotonin umgebaut wird.
-- Serotoninmangel
-- kynurenin wird zu neurotoxischen Metaboliten abgebaut, die das Gehirn schädigen, über kurz oder lang führt das zu eine Gedächtnisschädigung


PS:
Man weiß das so genau, weil Medikamente gegen Hepatis B, Interferon alpha = eigentlich ein körpereigener Entzündungsbotenstoff, in fast 50% der Fälle eine Depression auslösen. Deshalb rät man fast schon zu Beginn der Behandlung direkt Antidepressiva zu nehmen, weil die Depression so sicher wie das Amen in der Kirche kommt.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19853722

@ kern12,

was bedeutet das? Was willst Du damit erreichen?

Willst Du uns an der Nase durchs Dorf führen?

Warte ab. So leicht fängst Du mich nicht.

Guten Abend

Hotin

Erstmals danke an alle für die rege Diskussion. Für mich persönlich habe ich doch das eine oder andere mitnehmen können! So solls auch sein in einem Angstforum!

@HeikoEN,
Ich hätte, sofern du dich nochmals etwas Zeit aufbringen kannst etwas zu schreiben, noch gerne deine Meinung zu den allgemeinen Statistiken und Trends bezüglich Behandlungsarten. Im Internet ist gerade der volle Hype über die tolle kognitive Verhaltenstherapie Als Gründe werden genannt: modernste, anpassbare Ansätze für alle Arten von Angststörungen, Erfolgsquoten zwischen 80-90%, sowie äußerst effizient.

Tiefenpsychologische und analytische Therapien zu denen du UND auch mein Therapeut eher stehen, werden zwar auch als wirksam beschrieben, aber eben nicht so wirksam wie die Verhaltensstherapie und wird auch als eher langwieriger beschrieben. Jedoch gerade bei generalisierten Angststörungen sollte es auch ganz gut funktionieren.

Wie stehst du zu diesem Hype von der kognitiver Verhaltenstherapie (auch Konfrontationstherapie)? Ist das aktuell nur ein medialer Hype, oder auch in einschlägigen Psychologenkreisen gerade der Renner?

Danke und LG
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Robert1108:
Man ist mit sich selbst einfach unterbewusst nicht zufrieden. So erklär ich mir das.

Zitat von Robert1108:
Ja ich denke auch, dass sehr oft ähnliche Krankheitsbilder und Symptome auftreten. Gerade wenn es um Existenz- und Erwartungsängste geht. Letztendlich wollen wir ja nicht am Rande des Systems stehen sondern eher mitschwimmen und wenn sich hier Gefahren anbahnen, geht es letztendlich immer um das Gleiche: Anerkennung, Wohlstand, Zufriedenheit, Zugehörigkeit, Erfolg, usw... So zumindest meiner Meinung nach..


Genau so sehe ich das auch irgendwie bei mir. Bei mir ist momentan auch nichts so wie ich es mir gerne erwarte. Obwohl mir eigentlich an nichts fehlt, (Wohne wieder in der Nähe meiner Eltern, meiner Heimat, hab ne super Wohnung) nur fehlt doch irgendwie die eigene Anerkennung, Zugehörigkeit, Erfolg. Ich zb. hab mehr Freunde die ihre Freundschaft bei Facebook pflegen als lieber mal “in-person” nen Eis essen zu gehen, mein Freund hat sich von mir getrennt und ich lerne einfach niemand neuen mehr kennen, dabei hätte ich so gerne eine eigene Familie gehabt, die ja nun durch “ich kann keine Liebe geben-weil ich es nie gelernt habe-Freund” ja nicht mehr möglich war. Aber andere Thema, dass ich auf den reingefallen bin. Dann macht mein Job mir Sorgen (Minijob, wenig Geld, trotzdem Aufstockung vom Amt, die einen auch im Nacken liegen) Alle anderen haben ne tolle Arbeit, viele Freunde, eigene Familie, sind mit sich und dem Leben im Einklang, nur ich nicht. Ich denke da steckt viel als Auslöser von meinen Angstzuständen drinne. :/

Hallo zusammen

Nachdem es um diesen Thread nun etwas stiller geworden ist, möchte ich nun noch einmal von einigen Erfahrungen von mir berichten.

Nach diesen ganzen Diskussionen habe ich, wie schon in meinen Antworten vorher gesagt, noch einmal angefangen meine Kindheit zu analysieren. Und es kam eigentlich das beste Ereignis, um mich kennen zu lernen: Einen zweiwöchigen Sprachaufenthalt. Weit von Zuhause weg, ohne jegliche Bezugspersonen, nur Ich und den Wunsch mein Englisch zu verbessern. Klar buchte ich diese zwei Wochen auch mit der Absicht, mich möglicherweise damit etwas therapieren zu können.

Soweit so gut, bis zum Abreisetag. Am Abreisetag fing dann meine Gefühlswelt regelrecht an verrückt zu spielen. Ich weinte nahezu pausenlos, den ganzen Tag, und wusste irgendwie manchmal selber nicht ganz wieso. Ich habe dann versucht meine Gefühle irgendwie aufzuschreiben. Wieso fühle ich mich jetzt so? Für mich kamen dann ziemlich schnell einige Faktoren zusammen: Das erste Mal im Leben bin ich zu 100% für mich selber verantwortlich. Keine Bezugspersonen sind da, hinter denen ich mich verstecken kann. Freundin, Eltern, Freunde niemand ist mit mir. Ich muss mich also sozusagen selber durchs Leben bringen. Dazu kamen eben auch noch diese Verlustängste. Was ist wenn mir etwas dort passiert? Sehe ich meine Liebsten ev. zum letzten Mal? Das ist alles etwas hart ausgedrückt, aber meine Gefühlslage ging in diese Richtung.
Was tue ich dort wenn ich alleine bin? Mir geht es dann doch sowieso mies und ich bin ganz verloren. Was ist wenn ich keine Freunde dort finde? etc. und das in einem ziemlich starken Ausmass, dass ich kaum daraus heraus kam...

Dort angekommen drehten sich meine Gedanken erstmal um eine verfrühte Heimreise. Weil diese 2 Wochen werde ich ja unmöglich schaffen... Der erste Tag war dann wirklich auch Pickelhart... Ich würde sagen der ganze Tag war nahezu eine einzige Panikattacke. Alle Mittel, welche Zuhause doch so gut funktionierten, waren hier plötzlich völlig nutzlos. Sicher habe ich in letzter Zeit Vortschritte gemacht, aber diese Sache zeigte mir schon auch, dass ich noch irgendetwas zu lösen habe....

Ich entschied mich, mich bei meiner Therapeutin zu melden (bei der ich wie schon beschrieben, lange nicht mehr war), welche mir sofort eine ausführliche und lange telefonische Sprechstunde anbot. Ich berichtete ihr von diesem Forumeintrag und erzählte ihr von meinen Gedanken über meine Kindheit (eigentlich wollte ich eine Sprechstunde nach diesen 2 Wochen vereinbaren...). Es kam so enorm viel heraus, wieso ich mich heute so verhalte, wie ich es mir eigentlich kaum vorstellen konnte. Einige kleine Beispiele:
- Ich war in der Kindheit IMMER bei den Eltern, wenn mich jemand hütete war das eine grosse Ausnahme und wenn möglich bei uns Zuhause - ich litt so in der Kindheit immer sehr stark an Heimweh (selbst wenn ich einmal im Jahr um die Ecke übernachete).
- Meine Eltern nahmen mir jegliche Sachen ab - ich traute mich nicht einmal als kleines Kind ein Eis alleine zu kaufen (als Bps.) - meine Eltern sprangen dann immer sofort für mich ein, wenn ich mich etwas im ersten Anlauff nicht getraute
- Alles was im Ansatz gefährlich sein könnte (wie bspw. Fussball), machte mich meine Mutter MEHRMALS hintereinander aufmerksam, ob ich das wirklich will und ob das wirklich nicht zu gefährlich ist
- Es gab einen ziemlich genauen Weg, welchen ich gehen sollte - Abi, Studieren - denn ich war ja immer der so begabte Junge
- Ich war / bin extrem sensibel auf Abweisung - mag mich der andere?

Es gäbe noch so viele weitere Beispiele. Ehrlich gesagt bin ich selber etwas erschrocken, da meine Kindheit ja eigetlich wirklich super war. Meine Eltern meinten es ja auch nur gut, und hatten vorher zum Teil auch das selbe erlebt. Das weitere Vorgehen werde ich dann noch mit meiner Therapeutin besprechen, aber ihr erster Ansatz war folgender. Ich solle mir vorstellen, dass dies das kleine Ich ist, welches mit mir mitgeht. Das bin nicht ich, der grosse starke Erwachsene Mensch. Ich habe mir sagen lassen das sei von Freud . Ich solle meinem kleinen Ich erzählen, wieso es nicht Angst haben soll. Ich solle meinem kleinen Ich in der Selbsthypnose viel Aufmerksamkeit und Liebe entgegenbringen, an einen schönen Ort gehen wo ich früher gerne war. Etwas tun was ich immer gerne tat. Dazu soll ich mir selber nicht böse sein, es ist nicht meine Schuld, jeder bekommt seinen Rucksack auf den Weg. Ich muss sagen es war ein sehr interessantes Gespräch. Aber so einfach die Theorie, so schwer war es dies in der Praxis umzusetzen.

Ich habe mich dann auch noch einmal versucht mich wirklich mit meinen Gefühlen auseinanderzusetzen. Und ich glaube das ist tatsächlich etwas, was einfach enorm wichtig ist. Ich habe mir zwar schon öfters vorgenommen die Gefühle einfach zuzulassen. Aber irgendwie habe ich dies immer nur gesagt, ich habe mich nämlich trotzdem unbewusst dagegen gewehrt... Ich denke es könnte tatsächlich ein Schlüssel sein die Gefühle zuzulassen. Und dies nicht einfach im Sinne ja ich lasse die Gefühle jetzt zu. Sondern sich diesen Gefühlen auch tatsächlich Bewusst zu sein und diese nicht als schlecht anzusehen. Ich weiss nicht wie ich es gemacht habe, aber ich habe diese Woche tatsächlich angefangen meine Gefühle ein Stück weit zu akzeptieren. Klar war es nicht immer super, es gab Phasen wo mich diese Anspannung auch wieder nervte und ich zum Teil sicher war, dass ich gleich einen Herzinfarkt erleide. Aber ich probierte sie als Hilfe anzusehen und Sprach jeweils mit den Gefühlen. Das half mir irgendwie enorm... Ich denke es sollte nicht das Ziel sein, nie mehr so enorm angespannt zu sein. Ich denke man sollte sich bei jeder Anspannung seinen Gefühlen bewusst werden, diese aber nicht verurteilen. Eigentlich ist es ja logisch, dass man mit so viele Sorgen in Anspannungszustände gerät. Dazu gerät man auch noch viel mehr rein, wenn man die Anspannung als böse bewertet.

Das Ganze tönt jetzt ev. nach viel Stuss, aber ich sage euch, da ist wirklich was dahinter. Ich bin nun eine Woche da, war so viel alleine unterwegs und habe einfach nur nachgedacht. Mittlerweile schlage ich mich ziemlich gut. Ich habe sogar Ausflüge alleine unternommen. Heute bin ich bspw. 1h mit dem Bus aufs Land gefahren und kam sehr gut klar. Am Anfang habe ich mir bei jedem Schritt total in die Hosen gemacht! Ich habe wirklich viel mit meiner Familie telefoniert, welche mir immer wieder Mut machte und heute bin ich froh noch da zu sein (natürlich freue ich mich auf das Zuhause).

Am meisten Probleme macht mir die Appetitlosigkeit. Aber ich denke das ist in dieser Situation (für mich eine Ausnahmesituation) ein Stück weit normal...

Ich werde weiter daran arbeiten, und es wird auch wieder Rückschritte geben, aber ich möchte irgendwie versuchen mit dem oben genannten Grundsatz weiterzufahren. Dies ändert allerdings nichts daran, dass man die falsch programmierten Gefahrensituationen Schritt für Schritt zurück programmieren muss und das kostet stehts viel Mut und Kraft.... Und ich bin jetzt auch erst am Anfang und bin gespannt auf die nächste Sitzung...

Ich wüsche euch allen einen schönen Abend und morgen einen guten Wochenstart
Vivere

Und ich entschuldige mich für die fürchterliche Rechtschreibung....

A


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Mira Weyer
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