einige kennen mich hier vielleicht shcon etwas aus anderen Threads, die deken sich womöglich hier oh, der schon wieder. Doch tut es einfach so gut, sich hier mit gleichgesinnten auszutauschen.
Nun zum Anliegen. Wieder einmal wollte ich von euch ein paar meinungen einfangen, womöglich tipps oder einschätzungen.
Ich war, seit ich denken kann, ein Angsthase. Ich hatte auf einem Flug in die Karibik mit 7 Jahren angst davor, meine eltern könnten mit einem fallschirm aus dem flugzeug springen und mich allein lassen. im skiurlaub hatte ich angst, dass sie mich nicht mehr aus dem skikurs abholten. ich hatte unfassbare angst davor, dass meine mutter mich nicht mehr vom kindergarten abholte. ich hatte wahnsinnige angst vor gewitter, bekam panik, wenn ich meine mutter im supermarkt nur für ein paar sekunden aus dem augen verlor, entwickelte eine brutale angst vor feuer, doch war ich alles in allem ein glücklicher junge mit freunden und was so dazu gehört. hatte zwar nie wirklich selbstvertrauen, aber das ging irgendwie schon.
so mit 15 kam ich zum ersten mal in eine gruppe, die sich regelmäßig an wochenenden betrank, doch ich rührte zunächst nichts davon an, hatte, wen wunderts, angst vor Alk.. angst davor, nicht mehr herr über meine lage zu sein, angst vor dem unbekannten. alle meine freunde fanden das zwar komisch, berichteten aber von der brutalen wirkung und irgendwann versuchte ich es.
nun, da ich immer ein etwas zurückhaltender schüchterner geselle war, traf mich diese wirkung wie ein paukenschlag. es war grandios. ich fühlte mich so abartig frei! ich lachte, plauderte auf fremde menschen drauf los, war selbstbewusst, offen, sicher, einfach toll. Das war nun mein sinn des lebens, dachte ich mir. das will ich immer haben!
so kam es, dass ich mit wenigen pausen, jedes wochenende trank. Freitag und samstag. schule geriet in vergessenheit, alles wurde den partys am wochenende untergestellt. die vorfreude auf das wochenende stand bereits am montag an. das machte mein leben lebenswert. so ging das ein paar jahre, bis ich 19 war. zwischendurch dachte ich mir shcon, wo führt das hin? ich brauchte inzwischen eine halbe flasche Whisk./Wodk. pro abend, um auf betriebstemperatur zu kommen.
dann passierte das, was mein leben wohl bis heute prägt: auf der studienfahrt in frankreich mit meinem damaligen kurs betranken wir uns jeden abend und am letzten morgen wachte ich mit einem merkwürdigen gefühl auf. irgendwie beunruhigt, etwas unreal. ich war irritiert, dass ich es nicht losbekam. es verschwand nicht, das beruhigende glücksgefühl/beruhigungsgefühl wollte nicht kommen. ich muss dazu sagen, ich hatte mir da auch salmunellen eingefangen, hatte fieber, war schwach und natürlich abartig verkatert, doch es war anders. das beruhigende gefühl wollte nicht kommen. da wir mit dem bus angereist waren, ging es abends auf heimreise, die die ganze nacht dauerte und im bus wurde mein zustand schrecklich. ich begann zu zittern, bekam zeitweise fieber, dachte, ich müsse sterben. ich war echt überzeugt in diesen minuten, ich sterbe. mit 18, dumm gelaufen. kurz dachte ich, ich werde ohnmächtig. der bus fuhrt extra wegen mir in ein provinz krankenhaus irgendwo in frankreich, ich wurde untersucht, doch nichts wurde gefunden. merkwürdig. es gelang mir etwas zu schlafen und als wir in deutshclnd waren dachte ich nicht mehr groß drüber nach. das war im juni 2011.
mit dem trinken ging es weiter, bis mich ein ähnlicher anfall an neujahr 2012 heimsuchte, nach einer ebenfalls langen feucht-fröhlichen nacht. wieder wachte ich mit diesem merkwürdig, nicht realen gefühl auf, als wenn mein kopf in watte geüackt wäre. das steigerte sich über den tag bis zum abend in eine weitere panik. wieder ins krankenhaus, eine nacht dort - nichts gefunden, silvester-kollaps - auf wiedersehen.
das ganze 3 monate später wieder. wieder krankenhaus nach Alk.. saufen Sie weniger!
dann noch ein ereignis im mai: wieder gesoffen die nacht bis fast zum delirium. wieder mit, wie mir heute bekannt ist, derealisations gefühl den vormittag irgendwie überstanden, furchtbar. unruhig, unreal, ohne beruhigungsgefühl, watte im kopf... abends fuhr ich in ein andere dorf mit einem kollege, ich weiss noch, auf der autobahn war dieses derealisationsgefühl so heftig, dass ich wirklich dachte, ich werde verrückt. ich hatte keine ahnung, was mit mir geschieht. wir trafen uns mit meiner damaligen freundin, ich wurde immer unruhiger, bekam angst, angst vor kontrollverlust, vor tod, es war fast mitternacht. wir stiegen aus meinem auto, meine freundin kam auf mich zu, küsstem ich, und von einer sekunde auf die andere war der spannungsbogen erreicht und ich wusste, ich habe es überstanden. das beruhigungsgefühl überflutete mich, mir ging es wieder einwandfrei.
ihr seht, da besteht unverkennbar ein muster.
die abstände verringerten sich, das derealisations gefühl trat schon während dem trinken auf, es wurde sehr quälend, weil ich nicht wusste, was das ist und dachte, das geht nie wieder weg. also, während es während dem trinken kam, nochmehr trinkenm, um es zu ersäufen.
das ganze steigerte sich ins nicht mehr tragbare. die saufgelage brachten mir nicht mehr diese tollen erlebnisse, die ich mir immer erhoffte, da ich nun eine brutale erwartungsangst entwickelt hatte, die mich jedoch nicht daran hinterte, mich immer aufs neue zu besaufen. die derealisation festigte sich und damit meine angst. nun kamen die panikattacken öfter, oder es war einfach eine dauerpanik durch diese derealisation. ich war nun so unglücklich, da ich nicht wusste, was das ist, dachte, mir wird der boden unte den füßen weggerissen, es war schrecklich! dachte, ich müsse sterben, musste mein auto parken, da ich dachte, ich verliere die kontrolle über meinen verstand!
ich weiß noch, ich saß daheim, war so unruhig, panisch, da ich nicht wusste, was mit mir pasierte, dass ich schnell googelte. es hatte sich ein komischer kopfdruck bei mir dazu gesellt.
Googel - symptome: kopfdruck, panik. der erste begriff, auf den ich stieß, war: Depression.
so, meine mutter nahm mich panischen, durchdrehenden haufen elend und brahcte mich aus verzweiflung in die psychiatrie, in der ich mich nicht ausdrücken konnte und denen etwas von antriebslosigkeit erzählte und suizidgedanken bejahte, was nicht der fall war. ich hatte noch nie in meiunem leben suizidgedanken. ich wollte nur, dass dieser unerträgliche zustand aufhörte.
Depression!, war man sich sofort einig, ohne sich irgendwie mit mir auseinander zu setzen.
dort verbrahcte ich die schlimmsten 6 wochen meines lebens. dauerpanik verbunden mit derealisation rund um die uhr, watte im kopf, unruhig.
NICHT vorhanden waren bei mir: interessen/antriebslosigkeit, hoffnungslosigkeit, schlafstörungen, gefühlstaubheit etc.
die abendlichen langen spaziergänge mit meiner mutter waren lichtblicke und balsam für meine seele. sie waren wunderbar.
aufgrund ausbleibender besserung und experimente mit Risperidon wurde ich, nachdem ich zugegebenbermaßen, wirklich nach und nach die hoffnung verlor, von meiner mutter nach hause geholt.
auf dem uns beigefügten abschlussbrief stand: F.41(?) Anpassungsstörung/Adoleszenzkrise mit Angst und Depression
ein tag später zu einem psychiater und eine stunde später die praxis mit der diagnose schweeeere depression und einem riegel Citalopram die praxis verlassen. glaube dem habe ich auch etwas von antriebslosigkeit erzählt.
mit der zeit ging es mir besser. die hoffnung auf die tabletten waren wohl ausschlaggebend. heute weiß ich, dass da wohl der placeboeffekt eingetroffen ist. langsam bekam ich wieder vertrauen in mich selbst und nach und nach verließen mich diese ängstliuchen gefühle. der psychiater, der mir anfangs die schweeeere depression diagnostizierte, korrigierte sich nach ein paar monaten, indem er sagte, bei mir stand die angst im vordergrund. als eine praktikantin zu besuch war, erzählte er ihr, ich hätte ein angstproblem.
So viel zu meiner entstehungsgeschichte.
was mich nun brennend interessiert ist, ob es hier ähnliche fälle gibt und ob sich das für euch auch eher nach einer angsterkrankung anstatt einer depressiven erkrankung anhört? bin auch auf den begriff subsanzinduzierte angststörung getroffen. denke, am ehesten wird wohl zusammenfassend panikstörung treffen. habe bis heute mit erwartungsangst zu kämpfen.
die gefühle von damals sind bis jetzt nie wieder aufgetreten.
10.05.2017 00:54 • • 12.06.2017 #1
-
Plegekräfte mit Burnout nach Corona-Ausbruch
4
-
Rückfälle trotz Therapie - will endlich ohne Ausbruch leben
25
-
Bluttest kann psychische Krankheiten vor Ausbruch entdecken
4
-
Good bye Panik ausbruch , Hallo Leben - Sauerland
2
-
Emetophobie, Angst vor Magen-Darm-Virus Ausbruch in Familie
16
- » Mehr anzeigen