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Hallo Forum!

Ich bin neu hier und habe schon etwas im Vorstellungsbereich über mich berichtet.
Nun möchte ich hier von meiner größten Angst was schreiben: Ich war eigentlich immer alleine, ohne eine konstruktive Partnerschaft zu haben. Mittlerweile krebse ich wieder viele Jahre als Single und Einzelgänger umher. Der mir am nahe stehendste Mensch ist meine Mutter. Von klein ab an war ich bis heute sehr mutterfixiert. Wobei ich da auch ambivalente Gefühle habe; irgendwo ist das nicht normal.
Nun ist die Mutter allmählich in einem Alter, wo sich Menschen von dieser Welt verabschieden. Und sie kränkelt auch schon arg. Das macht mit tierisch Angst und des Nachts richtig Panik, wenn ich an diesen Tag, der kommen wird, denken muss. Dann bin ganz alleine. Dann ist mein Leben auch zu Ende.

Danke fürs lesen
Catweazle

01.07.2009 15:12 • 07.08.2009 #1


9 Antworten ↓


Kann deine Angst gut verstehen und teile sie mit dir.

Aber: Dein Leben ist dann nicht zu Ende.

Der Trick ist der: Wenn ein Mensch stirbt, und man den Halt dadurch verliert, braucht man genügend andere Menschen, die einen auffangen.
Ich stell's mir vor, als würde ich in einem Netz aus Seilen hängen, und zu manchen Leuten hab ich eine besonders feste Verbindung, eine tiefe zuneigung, da ist das Seil sehr dick. Bei anderen, also Freundschaften oder Bekannten, nicht so dick.
Wenn jetzt einer stirbt oder weg zieht oder wasweißich, dann reißt das Seil.
Dann fällt man erstmal ein Stück.
Aber dann sind andere Seile da, die einen auffangen und festhalten, so, dass man nicht abstürzen muss.

Wenn du Angst vor der Leere hast, die auf dich zukommt:
Füll sie!

Es klingt einfach, ich weiß, aber es hilft.
Hab meinen Papa bereits verloren, er ist letzte Weihnachten gestorben, und die entstandene Leere zu füllen hat mir sehr geholfen, den Verlust zu überwinden.

Alles gute,
Pilongo

A


Das Leben ist schön ?!

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Merci Pilongo!

Aber ich habe ja keine anderen Seile und es bereitet mir große Schwierigkeiten welche zu finden.....

Gruß Catweazle

Hey Catweazle,
versuch doch einfach die Zeit, die euch noch gemeinsam bleibt so richtig auszunutzen. Genieße jede Stunde mit deiner Mutter. Die Zeit, in der sie dann weg ist und du sie stark vermisst, ist noch lange genug. Macht euch die Zeit dir ihr noch miteinander habt umso schöner.

@Schlafkappe!

Das mache ich sowieso letzte Zeit, so oft es geht.

Hallo Catweazle
es gibt noch schöne Dinge im Leben ,ich habe vor 6 Jahren meinen Vater verloren (vermisse ihn noch immer aber ich denke an die Zeit die ich mit ihm hatte ).Der rest von meiner Familie steht mir nicht zur Seite ,ich habe ein Kind aber das wird auch so langsam flügge .aber ich habe noch Ziele im Leben lg sorpi

... ich kenne das Problem. Lange Zeit hatte auch ich nur Kontakt mit meiner Mutter (Vater lange tot, Familie zerbrochen). Keine Freunde. Ich merkte das daß Verhältnis nicht normal war. Da hab ich mich auf den Weg gemacht und mir verschiedene Wege gesucht um unabhängig zu werden. Zum einen eine Therapie, des weiteren eine Selbsthilfegruppe. Es war eine verdammt harte und angstschürende Zeit, mit vielen inneren Kämpfen und viel Arbeit, halt sehr steinig. Aber ich bin tatsächlich an meinem Mut gewachsen. Heute habe ich einen tollen Ehemann, seine Eltern, meine Mutter und einige wenige sehr gute Freundinen und Freunde meines Mannes. Meine eigene kleine Familie
Es sind nicht viele Menschen, aber ich hab sie. Auch meine Mutter ist in einem Alter, wo ich nicht weiß wie lange sie mir noch bleibt und auch ich habe ständig Ängste deswegen. Sie ist nach wie vor meine beste Freundin. Aber ich glaube auch daran, daß das Loch zu stopfen ist, wenn man lernt seine eigene Leere mit schönen Erlebnissen, Hobbys usw. zu füllen. Du must nur Dich trauen die Dinge im Leben zu erkennen die Dich glücklich machen.

Gruss
Marlo

P.s. Übrigens Pilongo, Dein Beispiel mit dem Netz merk ich mir, das gefällt mir!!

hallo,
ich kann mich auch an die zeit erinnern, als ich nachts im bett lag und mich in den gedanken hineinsteigerte, wenn mein vater gehen wird. ich hatte damals auch wahnsinnige angst vor dem tod und dem sterben. als dann 10 bis 15 jahre später tatsächlich die nachricht kam, um meinen vater sehe es nicht gut aus, traf mich das wie ein schlag. ich war völlig schockiert, packte meine sachen und mein kind und fuhr mit ihm und ohne die sachen 500 km in meine heimat. da angekommen war er bereits verstorben - allein. es dauerte eine woche, bis er beerdigt wurde. hinzu kam noch ein weiterer familiärer schicksalsschlag, der das ganze noch verschlimmerte - oder vielmehr diesen schockzustand intensivierte. jedenfalls erlebte ich den tod meines vaters ganz anders, als er in den vorstellungen war. was mir half, war, dass ich bei meinem vater die ganze nacht - zusammen mit meinem kind und einem geschwisterteil - verbringen konnte. dadurch machte sich allmählich eine unsagbare ruhe breit. nichts half über den schmerz, der da war, ohne zweifel. aber der konnte raum haben. ich versuchte im gesicht meines vaters die letzten empfindungen abzulesen, das lenkte auch von mir ab (machte ich aber nicht bewusst). in der zeit danach hatte ich ein erlebnis, weshalb ich mich mit dem sterben näher befasste, über nahtoderlebnisse und sterbebegleitung u. a. diese intensiver auseinandersetzung half mir über die zeit hinweg, natürlich auch gespräche mit anderen menschen, ob bekannt oder fremd. und sie nahm mir die angst vor dem tod.

in der zeit danach hatte ich ein erlebnis, weshalb ich mich mit dem sterben näher befasste, über nahtoderlebnisse und sterbebegleitung u. a. diese intensiver auseinandersetzung half mir über die zeit hinweg, natürlich auch gespräche mit anderen menschen, ob bekannt oder fremd. und sie nahm mir die angst vor dem tod.[/quote]

Hallo Snowdream, was war das für ein Erlebnis welches Dir geholfen hat?

Gruss
Marlo

2004 starb meine Mutter

und ich bin inzwischen jetzt 45 Jahre alt.
Ich habe 4 Jahre gebraucht um mich zu lösen und noch heute habe ich ab und zu Anfälle, wo ich hemmungslos weinen muss, ich vermisse sie immer noch, nach so vielen Jahren.
Ich habe sie sehr geliebt, obwohl wir in den letzten Jahren gar nicht so oft Kontakt hatten, aber die Bindung war trotzdem da.
Es braucht glaub ich oft sehr lange, sich lösen zu können von einem geliebten Menschen, aber glaub mir, die Zeit heilt die Wunden, das ist kein leerer Spruch, und niemand wird Dich trösten können.
Das hört sich hart an, ist es auch.
Aber was hilft, ist - jemand, der einfach nur da ist, keine Ratschläge, keine gutgemeinten Hilfestellungen, jemand, der einfach nur da ist, Dich in den Arm nimmt, wenn's Dir richtig mies geht...

A


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Mira Weyer
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