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Hallo zusammen.

nach dem es nun mehr wie sicher ist, dass meine Ehe vorbei ist stecke ich ziemlich fest.
Es gibt nicht's, aber auch rein gar nicht's was mich positiv in die Zukunft blicken lässt. Ich schlafe schon seit mindestens einem dreiviertel Jahr nicht mehr richtig, stehe permanent unter Strom, bin nervös und ängstlich und meine Gedanken laufen permanent Amok.

Es ist einfach das Gefühl und auch die Gedanken, dass ich mit dieser Scheidung alles verliere wofür ich die letzten Jahre gelebt habe.
Da ist vor allem meine Tochter und leider auch immer noch meine Frau. Auch wenn diese alles getan hat, dass ich sie eigentlich abgrundtief hassen müsste.
Alles was noch auf mich zu kommt (eigene Wohnung, finanzielle Probleme, meine Tochter nicht mehr jeden Tag sehen und alleine sein) ist so erdrückend, dass da kein Platz für positives scheint.

Irgendwann wird es einfacher, mir wird es besser gehen, vielleicht besser als davor, aber ich weiß und kann mir nicht vorstellen, wie ich die Zeit bis dahin überstehen soll.

Der einzige Wunsch den ich zur Zeit habe wäre eine Höhle, in der ich mich so lange verkriechen kann, bis all das vorbei ist.

Danke für jeden Ratschlag und Hilfe.
LG

16.03.2018 15:41 • 16.03.2018 #1


6 Antworten ↓


Hallo WhiteRabbit,

Du steckst wirklich in einer schwierigen Situation, jeder, der da nicht in irgendeiner Art die Krise schiebt, lebt nach der Methode Kopf in den Sand.

Ich habe Trennungen in meinem Umfeld mitbekommen, es ist nie leicht. Gehe einen Schritt nach dem anderen. Wichtig ist die räumliche Trennung, hast du schon eine Bleibe?

Und versichere deinem kind, dass du immer für es da sein wirst.

Alles Gute

A


Das Ende oder ein neuer Anfang?!

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Rabbit, dass es dir nicht gut geht ist verständlich. Deshalb hast du ja alles mit dir machen lassen, damit dieses Ergebnis jetzt nicht auf dich zukommt. So ticken viele Angsthasen. Man vermeidet, duckt sich, geht nichts an, will nix von allem wissen und am Ende befinden wir uns genau da, vor dem wir unheimliche Anstrengungen unternommen haben, um dort nicht zu landen.

Und scheinbar braucht es diesen Zustand um Veränderungen vorzunehmen. Im Nachhinein werden dir viele von diesem Punkt berichten können, der quasi gefühlt das Ende beschreibt. Und in Wirklichkeit ein Anfang war.

Ich weiss heute noch, wo ich mich aufgehalten habe und endlich den Entschluss gefasst habe, so geht das nicht mehr weiter. Nun, mir hat das sehr viel gebracht. Ich wünsche dir das auch.

Zitat von Soraya72:
Wichtig ist die räumliche Trennung, hast du schon eine Bleibe?

Und versichere deinem kind, dass du immer für es da sein wirst


Eine Wohnung habe ich schon im Aussicht. Habe sie mir heute sogar angeschaut. Da kam das alles erst recht hoch, also diese Endgültigkeit.
Das sage ich ihr jeden Tag und das sie nie vergessen soll, dass ich sie immer lieb habe, egal was ist oder ihr andere sagen.

Zitat von Icefalki:
Ich weiss heute noch, wo ich mich aufgehalten habe und endlich den Entschluss gefasst habe, so geht das nicht mehr weiter. Nun, mir hat das sehr viel gebracht. Ich wünsche dir das auch.


Wie hast für es geschafft diesen Entschluss zu fassen, dass es sich auch so anfühlt. Also nicht nur das du es dir gedacht und gesagt hast, sondern das sich auch das Gefühl dazu eingestellt hat. Genau das ist mein Problem. Ich kann mir positives sagen oder denken was ich will, es fühlt sich einfach nur Sch... an.

Zitat von White_Rabbit:
Hallo zusammen.

nach dem es nun mehr wie sicher ist, dass meine Ehe vorbei ist stecke ich ziemlich fest.


Das Ende einer Ehe kann auch ein klasse Zeitpunkt für einen Neuanfang im Leben sein da du nun nicht mehr gebunden bist. Hier nur ein paar Sachen die mir spontan einfallen:
- ein neues Hobby auf das du schon immer lust hattest aber vielleicht in der Ehe nicht möglich war
- berufliche Neuorientierung
- Reisen
- eine zeit lang im Ausland arbeiten oder gleich auswandern
- mit alten Bekannten wieder Kontakt aufnehmen
....

Überleg dir einfach was du tun möchtest du du dich jetzt nach niemand mehr richten musst. Sieh es einfach positiv da es nichts bringt der vergangenen Zeit hinterher zu trauern Ich hoffe es war vielleicht ein bisschen hilfreich

Zitat von White_Rabbit:
Wie hast für es geschafft diesen Entschluss zu fassen, dass es sich auch so anfühlt.


Angefühlt hat sich eh nichts mehr. Es ging ums Überleben. Wenn man Jahrzehnte mit der Angst lebt, man sich irgendwie arrangiert hat, man täglich weiss, dass so ein Leben eigentlich unmöglich ist, und man eben trotzdem nichts ändert, kommt irgendwann, irgendwas und das war das bisschen zuviel. Dann hockst im Eck, und alle Bemühungen, irgendwie zu funktionieren sind weg. Nix geht mehr.

Mir haben sie noch 20 Jahren gekündigt, weil ich nicht ganztags arbeiten wollte. Und ganztags ging nicht, weil ich mit halbtags bzgl. Ängsten alle Hände voll zu tun hatte. Ich hatte null Möglichkeiten mich irgendwie anders aufzustellen. War im Korsett der Angst und meines Arrangement gefangen. Ähnlich wie du, der alles tut, damit die Ehe hält.

Nun, mich hat das dann gerettet. Hat sich zu Beginn aber nicht so angefühlt. Ich bin zum Psychiater, bekam Medis, Ängste waren weg, neue Berufsausbildung, und natürlich an mir gearbeitet. Seither soweit ok.

Zitat von YesItsMe0:
Das Ende einer Ehe kann auch ein klasse Zeitpunkt für einen Neuanfang im Leben sein da du nun nicht mehr gebunden bist.

Danke für die tollen Tipps. Ein bisschen bin ich aber schon noch gebunden, z.B. wegen meiner Tochter. Also einfach mal länger abhauen geht gar nicht und will ich auch nicht. Ich hänge sehr an ihr und schon allein der Gedanke, dass ich ihr bald nicht mehr selbst Gute Nacht oder Guten Morgen sagen kann, macht mich rasend.
Klar würde ich gerne vieles machen, aber da kommt dann auch wieder das liebe Geld ins Spiel.
Freunde werde ich sicher wieder mehr sehen, da hast du recht.
Aber noch hängt der Gedanke fest, dass das alles nichts Wert ist wenn ich das Leben was ich mir gewünscht habe, nicht mehr haben kann.
Außerdem lasse ich mich immer noch von meiner noch Frau drangsalieren.
Wenn ich alles so durchziehen würde wie ich es will, würde sie es mir auch schwerer machen.
Wahrscheinlich wird sie das eh aber die Angst und Unsicherheit sagt, machs nicht.
Dabei hat die Angst eigentlich nur Angst vor meiner Frau.
Sie hat ja recht, denn sie kann es mir wirklich schwerer machen. Zum Beispiel nicht immer wann ich will meine Tochter sehen, mir noch mehr Geld aus der Tasche ziehen u.s.w.

Trotzdem vielen Dank! Nur mit Zielen und guten Vorsätzen kann es weitergehen. Aber das ist alles nur theoretisch zur Zeit.

Zitat von Icefalki:
Nun, mich hat das dann gerettet. Hat sich zu Beginn aber nicht so angefühlt. Ich bin zum Psychiater, bekam Medis, Ängste waren weg, neue Berufsausbildung, und natürlich an mir gearbeitet. Seither soweit ok.

Dann hättest du quasi die Situation, dass du ganz unten im Strudel angekommen warst und nicht mehr versucht hast dagegen anzukämpfen. Daraus hast du neue Kraft geschöpft und konntest neu anfangen.
Ich habe schon so viel darüber gelesen. In der Theorie oder wenn man es hört klingt es so einfach und leicht. Sich einfach mal treiben lassen und nicht versuchen alles noch besser zu machen, nur um der Zukunft einen Schritt voraus zu sein. Aber praktisch Kämpfe ich immer noch mit aller Kraft gegen den Strudel.





Mira Weyer
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