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Das sind sicher verborgen wirkende Kindheitsmuster: Kaum hat man sich mal gefreut, kam womöglich eine unerwartete negative Reaktion. Wie auch immer das wohl war, was zählt ist heute. Da hilft nur Geduld und Umprogrammierung wie : Ich darf heute glücklich sein.

Andererseits: Auf diesem Planeten sind die meisten Dinge polar: Tag und Nacht, Licht und Finsternis, Freude und Trauer etc., all diese Erscheinungen gehören zusammen. Das eine ist nur die Rückseite des anderen.
Das Schöne: Trauerphasen bleiben nicht. Die Sonne geht immer wieder auf.

Auch sollte man die Regie für den eigenen Gedanken- und Gefühlsfilm jetzt selbst übernehmen.
Hat es in der Vergangenheit Autoritäten gegeben, die damals Macht über uns hatten, uns vielleicht bestraft haben für unsere bloße Existenz, mag sein, - jetzt muss man das Zepter selbst übernehmen und damit die Macht über sich selbst. Du kannst beschließen oder bestimmen, dass Trauer heute keine Strafe mehr ist, sondern eine nicht zu vermeidende Naturerscheinung, weil, wie gesagt, Licht und Dunkel beständig wechseln.

Zitat von Wozlew:
Bei mir kommt leider dazu das ich so misstrauisch bin und alles hinterfrage.
Wenn mir mal jemand ein Kompliment macht,höre ich das,aber kann es nicht annehmen, der Kopf flüstert dann ..die meint das nicht ehrlich usw. Ich weiss, sehr schräg


Wenn das schräg ist, dann bin ich es auch.

Ich habe dieses Hinterfragen aber immer auch als eine Gabe gesehen. Für mich besteht das Problem weniger im Fragen, ob diese Person es nun ernst meint, sondern in der geradezu reflexartigen Antwort bestimmt nicht. Ist eben das erschütterte Selbstvertrauen, welches uns einredet, andere können uns gar nicht mögen oder wir machen eh alles falsch.

Wo auch immer das herkommt, wie auch immer das Problem entstanden ist, wir kommen das in den Griff kriegen, Das erfordert Arbeit und Zeit, aber es geht. Und es muss ja nicht gleich alles sofort besser werden, die berühmten kleinen Schritte helfen auch.

A


Darf es mir nicht gut gehen?

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Zitat von Wozlew:
Bei mir kommt leider dazu dass ich so misstrauisch bin und alles hinterfrage.

Leider gibst Du Dir auf Deine Hinterfragen immer dieselben Antworten. Wie @Spaceman schon anmerkte - Frage und Antwort erfolgen gleichzeitig und dann bist Du mies drauf, weil Du es ja eh schon wusstest. Lustig, was der kleine Bewerter in uns ständig so treibt.
Derlei Charakterzüge bewirken leider in einigen mir bekannten Fällen, dass die Betroffenen gar nicht seelisch gesund werden wollen. Sie reden zwar ständig drüber, stehen sich aber oft gerne (?) im Weg.
Das alte Spiel der Kompensation...

Zitat von moo:
Derlei Charakterzüge bewirken leider in einigen mir bekannten Fällen, dass die Betroffenen gar nicht seelisch gesund werden wollen. Sie reden zwar ständig drüber, stehen sich aber oft gerne (?) im Weg.


Ganz recht. Das kann bis zur permanenten Selbstbestrafung für die eigenen Unzulänglichkeit gehen und in beständiger Sabotage der eigenen Person münden.

Sehr treffend platziertes Fragezeichen! Es gehört ein gewisses Maß an Masochismus dazu, sich selbst ständig vor Augen zu halten, wie ungenügend, liebensunwürdig, minderwertig, falsch man ist.

Ist was dran, quasi ein innerer saboteur, will das aber garnicht.
Viele Erlebnisse haben mich sehr misstrauisch gemacht
Wie kommt man daraus?
Liebe Grüße wozlew

Zitat von Wozlew:
Ist was dran, quasi ein innerer saboteur, will das aber garnicht.

Das was man vordergründig will - oder zu wollen glaubt - und das, was man unterbewusst oder halb-bewusst macht, sind verschiedene Dinge. Der Saboteur und @moo 's kleiner Bewerter sind in uns drin - wie Du ja auch erkannt hast. Es sind also wir die uns sabotieren und bewerten.

Zitat von Wozlew:
Wie kommt man daraus?

Jedes Mal, wenn ich in Fachbüchern oder im Netz was von Selbst-Sabotage gelesen hatte, hab ich den Gedanken sofort zurückgewiesen und behauptet Ich will das doch gar nicht! Ich musste mir immer wieder sagen: Doch, ein Teil vor Dir will das! Als ich das dann endlich einsah, erkannte ich auch wieder, dass ich handeln und dagegen was tun kann.

Als nächsten Schritt, geht es dann darum, das Misstrauen schrittweise durch positive Erfahrungen abzubauen. Dazu muss man aber handeln. Ich befinde mich mitten in diesem Prozess. Mir hilft das Forum sehr gut dabei, wieder auf Menschen zuzugehen - auch wenn erst einmal nur virtuell. Aber ich habe auch angefangen, mich zumindest für einige Minuten mit meinen Nachbarn zu unterhalten. Die scheinen mich gar nicht so seltsam zu finden, wie ich immer dachte.

Zitat von Wozlew:
Viele Erlebnisse haben mich sehr misstrauisch gemacht.
Wie kommt man daraus?

Durch das Gegenteil von dem wie man reinkam.
Oder, besser, durch die beiden Gegenteile:

1. Einsicht/Verständnis:

Zitat von Spaceman:
Jedes Mal, wenn ich in Fachbüchern oder im Netz was von Selbst-Sabotage gelesen hatte, hab ich den Gedanken sofort zurückgewiesen und behauptet Ich will das doch gar nicht! Ich musste mir immer wieder sagen: Doch, ein Teil vor Dir will das! Als ich das dann endlich einsah, erkannte ich auch wieder, dass ich handeln und dagegen was tun kann.


2. Umbewertung:

Zitat von Spaceman:
Als nächsten Schritt, geht es dann darum, das Misstrauen schrittweise durch positive Erfahrungen abzubauen. Dazu muss man aber handeln. Ich befinde mich mitten in diesem Prozess. Mir hilft das Forum sehr gut dabei, wieder auf Menschen zuzugehen - auch wenn erst einmal nur virtuell. Aber ich habe auch angefangen, mich zumindest für einige Minuten mit meinen Nachbarn zu unterhalten. Die scheinen mich gar nicht so seltsam zu finden, wie ich immer dachte.


Sehr gut veranschaulicht, Spacy - danke! Und wie man hier sieht, funktioniert das halt auch wirklich. Allerdings bedarf es schon der Reihenfolge 1., 2. - also zuerst des Verständnisses. Erst dadurch greifen die nachfolgenden Neuinterpretationen. Das ganze kann sogar richtig Freude generieren: zu verstehen, dass die Wahrnehmung eben nicht fix, sondern veränderbar ist.

PS: Es gäbe noch einen dritten Aspekt, der jedoch weit über den therapeutischen Kontext hinausreicht. Nämlich die Einsicht, dass letztlich jegliche Wahrnehmung substanzlos, veränderlich und deshalb stets unzuverlässig sein muss. Diese Abkürzung ist jedoch nicht ohne Gefahr, insbesondere für stark verzeifelte und verhaftete Menschen, da für die Akzeptanz dieser Einsicht eine gewisse Grundahnung vorhanden sein sollte.





Mira Weyer
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