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Hallo ihr Lieben,

ich bins mal wieder - dieses mal geht es aber um meine berufliche Zukunft. Nächsten Monat bin ich seit einem Jahr krank geschrieben und habe mich Stück für Stück zurückgekämpft. Ich leide immer noch unter meinen körperlichen Symptomen und bin nicht belastbar - obwohl schon vieles besser geworden ist. An manchen Tagen schaffe ich den Haushalt mit links, am nächsten Tag muss ich mich immer wieder hinlegen, bekomme Schwindel und verbringen den Tag im Bett - auch wenn es falsch ist - je mehr ich dann mache umso schlimmer wird es, und am Ende bekomme ich Ohnmachtsgefühle bin also immer noch überlastet. Habe aber auch mal 1-2 Wochen am Stück ohne Symtome, kann keinen Auslöser ausmachen.

Nun zum eigentlichen Thema - in der Tagesklinik wurde mir geraten eine LTA bei der Rentenversicherung zu beantragen, um dann in meinem Ort ins Berufstrainingszentrum zu gehen - extra für psychisch erkrankte Menschen um wieder ins Berufsleben zu kommen, und sich verschiedene Bereiche anzuschauen mit Aussicht auf einen festen Arbeitsplatz. Hab den Antrag also letztes Jahr im Oktober gestellt. Es zog sich alles in die Länge. Zwischenzeitlich bekam ich Druck von der KK ich solle eine medizinische Reha beantragen - dies tat ich auch, und siehe da - innerhalb von 4 Wochen war der Bescheid da, meine Reha startet im April.

Wegen der beruflichen Reha musste ich vor zwei Wochen zu einem Gutachter, der bestätigte auch das ich in meinem alten Beruf nicht mehr arbeiten kann mit meiner Verfassung. Heute bekam ich den Bescheid das meine LTA abgelehnt wurde, weil meine Erwerbsfähigkeit durch die LTA nicht gebessert werden kann - ich solle erstmal eine medizinische machen. Dennoch stellt sich mir die Frage - was soll in 3-4 Wochen gebessert werden in der Reha ? Ich habe schließlich keine Hüft OP gehabt und man weiß das man bald wieder kann, d.h. nach der Reha werde ich sicherlich was fitter sein, aber nicht komplett Symptomfrei. Was bleibt mir dann noch ? Wenn ich arbeitsunfähig entlassen werde - bleibt dann nur noch die EU Rente ? Ich bin erst 36, ich möchte wieder können und einen normalen Arbeitsalltag haben, auch wenn ich schon etwas Angst davor habe wieder funktionieren zu müssen - aber Rente kann nicht meine Option sein. Ich komme mit meinem Krankengeld schon nicht hin, meine Partnerin geht Vollzeit arbeiten, wir können uns nach Abzug aller Kosten nichts mehr leisten, Lebensmittel können wir auch kaum noch bezahlen und essen nur noch spartanisch. Kann mir da jemand weiterhelfen ? Ob es noch andere Möglichkeiten gibt außer Rente ?

Danke fürs lesen

Lieben Gruß

15.02.2024 15:08 • 17.02.2024 #1


6 Antworten ↓


@Emotion87 Hallo,

eine evtl. Arbeitsunfähigkeit nach der med. Reha bezieht sich aber doch auf Deinen bisher ausgeführten Beruf.

Eine LTA kann meines Wissen nach dennoch durchgeführt werden, um Dich auf einen neuen Beruf vorzubereiten, Du erhältst dann Übergangsgeld von der Rentenversicherung.

Hinsichtlich der jetzigen Ablehnung der LTA würde ich mich von der Rentenversicherung tel. beraten lassen wie Du Dich am besten verhalten sollst, entweder Widerspruch einlegen oder nach der med. Reha einen neuen Antrag stellen? Der Rentenversicherung ist daran gelegen, Dich wieder ins Berufsleben zu bringen!

LG Perle

A


Bleibt mir nichts anderes als die Rente ?

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Hallo Emotion87
so ein berufliches Trainingszentrum klingt ja nicht verkehrt zum Austesten.
Allerdings müsstest du so einen Arbeitstag auch dort schaffen.

Also der Rententräger meint, eine berufliche Reha ginge noch nicht, da erst medizinische Reha und stabiler werden?

Das könnten die schon so sagen, du musst dann nur schauen, dass du nicht hängenbleibst.
Denn für die medizinische Reha muss ja erstmal ein Arzt das auch anordnen und die Krankenkasse das dann mitmachen.

Es kommt dann auch drauf an, was du selber willst und dir zutraust. Kannst du schon mit beruflicher Reha loslegen?
Hast du schon eine intensivere medizinische Reha gemacht, also auch teilstationär oder vollstationär in einer Klinik?
Ansonsten denken Kasse und Rententräger, dass da ja auch noch Spielraum wäre und du noch fitter werden könntest.

Einfach so ein Antrag auf Rente wird schwieriger werden, denn der Rententräger hat ganz oft das Prinzip Reha vor Rente. Also erstmal alles probieren, ob es nicht besser wird.

Du könntest auch dich beim VDK anmelden, die haben in so sozialrechtlichen Sachen viel Durchblick, Tips und auch
Anwälte, falls du von hier nach dort geschoben würdest.

Hey @Perle und @Feuerschale, danke für eure Antworten.

Okay, ich dachte die arbeitsunfähigkeit würde sich auf jeden Job beziehen, nicht nur auf den alten. Ich werde erstmal die medizinische machen - und mich dann dort beraten lassen wie es weitergeht. Dennoch deprimiert es einen, man möchte voran kommen und dann bekommt man eine Absage.

Also meine Krankenkasse hat alles in die Wege geleitet für die medizinische Reha und diese ist bewilligt, die fängt erst Ende April an - ich hätte also noch Zeit gehabt bis die LTA angefangen hätte - und da würde es mir vielleicht schon besser als jetzt gehen. Also das ist meine erste medizinische Reha, gibt es da noch intensivere ? Ich möchte ja gar keine Rente, es ging mir nur darum das es heisst die LTA hätte keinen Erfolg und würde meine Erwerbsfähigkeit nicht wiederherstellen, deshalb abgelehnt. Daher sind jetzt meine Bedenken - wie meine Symptome und mein Leiden sich innerhalb von 3-4 Wochen in der Reha in Luft auflösen sollen damit ich dann eine LTA o.ä. bewilligt bekomme. Ich hoffe man kann mir folgen

Und klar, die Rentenversicherung will natürlich das man wieder Arbeitsfähig wird, aber oft hab ich gelesen das wenn nichts geholfen hat man gesagt bekommt man muss Erwerbsminderungsrente beantragen

Zitat von Emotion87:
Also meine Krankenkasse hat alles in die Wege geleitet für die medizinische Reha und diese ist bewilligt, die fängt erst Ende April an

Achso, dann ist das ja in der Mache.
Ist das so eine psychosomatische Reha oder geht es um etwas spezielleres?
Zitat von Emotion87:
Also das ist meine erste medizinische Reha, gibt es da noch intensivere ?

War jetzt frei formuliert von mir Ich meinte damit, dass man da in ne Klinik geht oder Tagesklinik.
Zitat von Emotion87:
Ich möchte ja gar keine Rente, es ging mir nur darum das es heisst die LTA hätte keinen Erfolg und würde meine Erwerbsfähigkeit nicht wiederherstellen, deshalb abgelehnt.

Die wollen wohl erstmal wissen, was rauskommt oder ob du da ggf. noch ein paar Wochen mehr brauchst.
Also im Prinzip haben die wohl die selben Bedenken wie du:
Zitat von Emotion87:
Daher sind jetzt meine Bedenken - wie meine Symptome und mein Leiden sich innerhalb von 3-4 Wochen in der Reha in Luft auflösen sollen damit ich dann eine LTA o.ä. bewilligt bekomme. Ich hoffe man kann mir folgen

Könnte passieren dass es fruchtet, aber oft wird auch verlängert.
Und wenn man mal aus dem gewohnten Umfeld rauskommt und nochmal intensiv was für sich macht, das kann schon einiges bringen, was man sich zuhause im Trott eher nicht vorstellen kann.

Ich denke es macht trotzdem Sinn, erstmal abzuwarten, was in der medizinischen Reha passiert, wie es anschlägt, und ob die Reha verlängert werden müsste.

Und dann kannst du den Antrag auf Teilhabe / berufliche Reha ja gleich im Anschluss wieder stellen, wenn du fitter geworden bist.

Hallo @Emotion87,

es wurden hier einige Sachen angesprochen, die mir nicht so ganz schlüssig zu sein scheinen. Die Frage nach einer Alternative zur Rente bezieht sich wohl auf das finanzielle, aber auch bezüglich einer LTA scheint nicht so klar, um was es da genau gehen soll.

Ich versuche mal einiges von der Definition her aufzuschlüsseln.

Zunächst mal medizinische Reha. Da kommen als Kostenträger sowohl Krankenkassen, als auch die DRV in frage. Bei einer LTA kann die Agentur für Arbeit oder die DRV als Kostenträger in Frage kommen. Außerdem sind LTA alles Mögliche vom Rückenschonenden Bürostuhl bis hin zu einer mehrjährigen Umschulung.

Wo Du jetzt was beantragt hast, kann ich nicht so richtig herauslesen. Aber wie was laufen könnte, kann ich mal beispielshalber beschreiben und auch gewisse Voraussetzungen nennen.

Eine LTA (berufliche Reha) setzt immer eine gesundheitliche Reha voraus. Wenn der Kostenträger die DRV wäre, würde die Rehaklinik im Abschlussbericht vermerken, ob es für eine LTA gesundheitlich passt. Trotzdem wird nur hingewiesen, das es auf eine LTA zu prüfen gilt.
Also ob ein Anspruch besteht. Wenn dieser besteht (durch gezahlte Beiträge) kann die LTA dem Grunde nach bewilligt werden. Danach setzt sich die Rehaberatung der DRV mit dem Klienten in Verbindung und es wird dann erst besprochen, was genau als LTA in Frage kommen kann. Mit Deinem Alter sehe ich da schon auch noch die Möglichkeit einer Umschulung oder Qualifizierung. Wenn das soweit geklärt ist, käme ein Bildungswerk zum Zuge, welches man mit der Rehaberatung zusammen auswählt. Das Bildungswerk wird dann selbst nochmal ein Assessment durchführen, um zu sehen welche beruflichen Tätigkeiten überhaupt in Frage kommen. Falls man dann mit dem Bildungswerk zusammen geklärt hat, was letztendlich als Maßnahme durchgeführt werden soll, muss trotzdem der Kostenträger dann das ganze nochmal gesondert bewilligen. Und dann kann es auch schon losgehen.

Es ist also eventuell ein Prozess der sich durchaus länger hinziehen kann.
Konkret kann ich jetzt dazu mal meinen Fall chronologisch auflisten.

LTA Antrag bei der Agentur für Arbeit gestellt. Dieser wurde an die DRV weitergeleitet. Die DRV hat diesen dem Grunde Nach bewilligt. Erstgespräch mit der Rehaberatung der DRV. Danach gesundheitliche Reha beantragt und bewilligt bekommen. Reha abgeschlossen. Nächste Woche zweites Gespräch mit der Rehaberatung der DRV bezüglich der weiteren beruflichen Rehabilitation bei einem Bildungswerrk. Achja, den LTA Antrag habe ich Ende Januar letzten Jahres, also 2023, gestellt.

Bei Dir wäre jetzt die Frage bezüglich der gesundheitlichen Reha, wer da der Kostenträger ist. Krankenkasse oder DRV. Und bei wem Du die LTA beantragt hast.

Was jetzt eine Alternative zur EM Rente sein kann ist bezüglich dem Finanziellen eigentlich klar. Krankengeld, ALG1 oder eben Arbeiten. Bürgergeld wäre dann das Minimum.
Bei einer LTA Maßnahme gäbe es Übergangsgeld, wenn die DRV der Kostenträger wäre. Dieses ist nicht höher als Krankengeld. Unter Umständen wird halt noch eine Übernahme von Fahrtkosten oder die Unterbringung in einem Internat gewährt, wenn die Maßnahme fern des Wohnortes durchgeführt wird. Wenn die Agentur für Arbeit der Kostenträger wäre, gäbe es wohl ALG (1 oder 2) was aber vorher ja geklärt werden kann.

Achso, der Gutachter, war der von der DRV, oder dem MD der Krankenkasse bestellt, oder war es einer vom MD der Agentur für Arbeit?

Leider hat da jede Institution ihre eigenen Gutachter, die nicht immer gleicher Meinung sind.





Mira Weyer
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