Ich bezweifle ernsthaft, dass sich das irgendwie in Prozentzahlen ausdrücken lässt. Außerdem halte ich das auch nicht für sinnvoll, da krankhafte Angst solch rationalen Argumenten selten zugänglich ist.
Es geht ja auch nicht nur um die Risikowahrscheinlichkeit sondern die Schwere der Konsequenzen. Vor dem Herumspielen mit einer Revolver mit einer (1) Kugel sollte man genau so viel Angst haben, wie vor einem mit sechs Kugeln. Auch wenn die mathematische Wahrscheinlichkeit eines Schusses deutlich geringer ist, ist die mögliche Konsequenz immer noch so schwerwiegend, dass eine gleichgroße Angst berechtigt ist.
Darüber hinaus ist Angst selbst gar nicht immer das Problem. Wenn man gleichzeitig viel Mut hat, muss die Angst nicht zu Problemen führen. Deshalb schließe ich mich Gaulin an, wenn sie Leidensdruck und Lebenseinschränkungen als viel wichtigere Aspekte der Berechtigung von Angst anführt.
08.09.2022 19:36 •
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