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Das Leben besteht aus Risiken, wann ist Angst berechtigt?

08.09.2022 17:50 • 09.09.2022 x 1 #1


6 Antworten ↓


Zitat von Unik:
Das Leben besteht aus Risiken, wann ist Angst berechtigt?

Berechtigt ist Angst immer. Aber ich weiß, was du meinst. Wenn der Leidensdruck zu groß ist, ist es nicht mehr berechtigt bzw wenn es das Leben einschränkt. Aber von Berechtigung mag ich da nicht sprechen. Risiko sieht bzw beurteilt jeder anders, demnach würde ich kein Maßstab setzen.

A


Bei wie viel % Risikowahrscheinlichkeit ist Angst berechtigt

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Ich bezweifle ernsthaft, dass sich das irgendwie in Prozentzahlen ausdrücken lässt. Außerdem halte ich das auch nicht für sinnvoll, da krankhafte Angst solch rationalen Argumenten selten zugänglich ist.

Es geht ja auch nicht nur um die Risikowahrscheinlichkeit sondern die Schwere der Konsequenzen. Vor dem Herumspielen mit einer Revolver mit einer (1) Kugel sollte man genau so viel Angst haben, wie vor einem mit sechs Kugeln. Auch wenn die mathematische Wahrscheinlichkeit eines Schusses deutlich geringer ist, ist die mögliche Konsequenz immer noch so schwerwiegend, dass eine gleichgroße Angst berechtigt ist.

Darüber hinaus ist Angst selbst gar nicht immer das Problem. Wenn man gleichzeitig viel Mut hat, muss die Angst nicht zu Problemen führen. Deshalb schließe ich mich Gaulin an, wenn sie Leidensdruck und Lebenseinschränkungen als viel wichtigere Aspekte der Berechtigung von Angst anführt.

Wenn ein Bär vor dir steht, dann sollte das Stressprogramm ablaufen.
Wenn du zur Arbeit gehst, ist Angst nicht nötig.
Angst ist ja ein Urprogramm was durchaus wichtig war zu Zeiten des Säbelzahntigers.
Jetzt reagiert unser System immer noch, obwohl es - zumindest bei uns - kaum Not tut.
Aber Stresssymptome weisen uns ja auch darauf hin, dass etwas nicht stimmt. Sie warnen uns.

Nur der Mensch denkt in Risiken.

Die Angst mathematisch zu berechnen dürfte der falsche Ansatz sein

Ab dem Moment, wo ich denke: Ich habe Angst. Ist das Risiko zu gering oder zu weit in der Zukunft.
Wobei das Wort berechtigt für mich nicht passend ist. Das klingt für mich, als ob man selbst bestimmen kann, ab wann man Angst haben soll oder nicht.





Mira Weyer
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