Arme Urmel, was nicht geht geht halt einfach nicht. Mach dir jetzt nicht nochzusätzlich Vorwürfe, das bringt dich ja auch nicht weiter.
Urmel, ungeachtet dessen, dass mich hier vielleicht der eine oder andere User zerfleischen wird, möchte ich jetzt dazu noch MEINE ganz persönliche Meinung zu Tageskliniken, Psychopharmaka, Psychotherapien und dergleichen loswerden.
Also ich denke, dass bei Menschen, die ein bestimmtes Alter erreicht haben, die schon jahrzehnte lang mit ihren Ängsten kämpfen, die ALLES schon ausprobiert haben, die geübt, an sich gearbeitet haben und was weiß ich schon alles probiert haben, um aus diesem abscheulichen Angstgefühl herauszukommen, eine TK nicht wirklich mehr was bringen wird.
Ich habe gerade in letzter Zeit zwei Angstfälle in meinem ganz nahen Umfeld miterleben müssen/dürfen, ganz zu schweigen davon, dass ich ja selber seit weit über 20 Jahren mit diesem Angstmonster leben muß.
In den beiden Fällen war es so, dass der eine unmittelbar nach seiner 1.!! Panikattacke in eine psychosomatische Klinik kam und der Mensch aufgrund der dortigen Behandlung (ohne Medikamente) und einer sofort nach seiner Entlassung aus der Klinik weitergeführten ambulanten Therapie, relativ!??! gut mit seinen Ängsten leben kann.
Der andere Fall ist jemand, der von einer Sekunde auf die andere Ängste und Panikgefühle entwickelte sowie einen Waschzwang. Die Frau hatte ebenso das Glück innerhalb drei Wochen in einer Tagesklinik einen Platz zubekommen.
Dort gab man ein leichtes AD und sie macht jetzt nach der Klinik ebenso eine ambulante Verhaltenstherapie.
Beiden Leuten wurden am Entlassungstag gesagt, dass, wenn sie wieder in ihrem gewohnten Umfeld sein werden, bzw. das Medikament nicht mehr eingenommen wird, die Ängste zu 95% wieder kommen.
Mir selber wurde nach 5 bis zum Schluß durchgezogenen Therapien gesagt, dass ich endlich anfangen soll, mein Leben so zu gestalten, dass ich trotz der Angst irgendwie ein halbwegs normales und glückliches Leben leben kann.
Keine Therapie, keine Medikamente, keine Klinik würde mir die Angst bzw. die Erinnerung an die Panikattacken nehmen können.
Darum Urmel, mach dir dein Leben mit deinen Ängsten so schön wie es nur irgendwie geht. Bau dir ein gesundes soziales Umfeld auf, pflege es so gut du kannst und leb an einem Tag mit der Angst und wenn du Glück hast am nächsten ohne sie.
Hör auf dich zu quälen mit dem Gedanken ich muß doch, oder es muß doch funktionieren. Ein Mensch mit deinem Hintergrund ist niemals ein Versager, also red du dir das auch bitte selber nicht ein.
Du hast es tapfer versucht, ok, es hat nicht geklappt, das Leben geht weiter, so einfach ist es. Du hast ne gute Familie, ein paar Freunde glaube ich und mit diesem Hintergrund lässt es sich doch einigermaßen leben, oder nicht?
Mit 56 Jahren muß du garnix mehr mit Gewalt erreichen. Nimm mal selber den Druck raus, sag dir, heute geht es mir beschi.... ok und morgen geht´s mir wahrscheinlich wieder besser.
Es ist wie es ist Urmel. Ich kann dich gut verstehen was dir zwar nicht deine eigene Angst nimmt, aber vielleicht beruhigt es dich ein wenig, dass da irgendwo auf dem Planet noch jemand ist, der auch keine Lust mehr auf Selbstzerfleischung hat.
Darum schick ich dir ganz herzliche Grüße, fühl dich gedrückt, mehr hab ich leider nicht für dich.
kroki
14.11.2012 16:53 •
#32