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Hallo liebe Community.
Ich habe mich nun hier angemeldet und möchte euch folgenden Sachverhalt darstellen:
Ich gehe auf ein Berufskolleg und mache dort mein Fachabitur, suche derzeit eine Ausbildung.
Schon immer hatte ich in der Schule Probleme aufgrund von Mobbing. Das Mobbing hat bei mir schon
im zarten Alter von 7 Jahren begonnen und hat sich dann im Laufe der Jahre fortgezogen und verschlimmert.
Ich habe zugenommen und war auch psychisch am Ende, Depressionen, Essstörungen und Selbstmordgedanken folgten.
Nun ist es so, dass ich von Grund auf eine introvertierte, ruhige Person bin. Klar, kann ich auch mal anders jedoch ist mein Wesen
an sich aus ein sehr ruhiges. Ich dränge mich falls möglich nie in den Vordergrund. Ich scheue mich vor den einfachsten Dingen wie z.B.
Anrufe zu tätigen, nicht weil ich die Dinge an sich lästig finde sondern weil ich es einfach nie hinkriege mich klar
und deutlich auszudrücken ohne mich in Grund und Boden zu blamieren. Zwar bin ich mit einem 1,7er Schnitt Klassenbeste jedoch nur, da ich mir
so viel Druck mache und weiß, dass ich durch meine blöde Persönlichkeit so viel aufholen muss um das irgendwie ausgleichen zu können.
Zudem habe ich noch nie eine so tollpatschige Person getroffen, die einfach NICHTS hinkriegt. Egal was ich mir vornehme, ich schaffe es einfach nicht.
Wenn ich sehe wie andere Menschen Dinge mit Links und dabei noch mit Bravur meistern wo ich es gerade mal so hinbekomme mit ganz viel Mühe, dann
denke ich wirklich, dass etwas falsch mit mir ist. Es gibt so viele Dinge, die ich euch nun erzählen könnte jedoch bin ich allmählich einfach nur noch
verzweifelt und erschöpft vom ganzen Leben. Ich sehe mich in keiner Beziehung, keinem festen Beruf.. nichts.
Es ist einfach so erschöpfend wenn man so viel tut und tut und tut und man im Endeffekt immer wieder scheitert. Selbst eine läppige Ausbildung
zu finden fällt mir schwer. Ich habe bestimmt 100 Bewerbungen innerhalb kurzer Zeit geschrieben auch ganz viele Einladungen bekommen aber spätestens
beim Gespräch scheiterts - meist wegen zu großer Aufregung und dummen, keinen sinn ergebenden Antworten meinerseits. Tränen floßen aufgrund meiner Überforderung in letzter Zeit heute bei einem Gespräch jedenfalls auch. Hoffnungslosigkeit macht sich breit.
Ich wünschte ich wäre einer dieser Menschen, die so viel Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl haben, dass sie andere mit Augen geschlossen von ihren Fähigkeiten, Talenten und ihrem Wesen faszinieren können. Aber was bietet man den Menschen wenn man einfach nichts kann?
Ich weiß einfach nicht weiter..
Bin ich alleine mit meinen Ängsten und meinen Unmengen an Gedanken?
Hat jemand Tipps?

01.02.2017 16:22 • 02.02.2017 #1


2 Antworten ↓


Hallo xlena,

gleich vorweg kann ich klipp und klar deine Frage beantworten: nein, du bist nicht allein mit deinen ganzen Ängsten und Unmengen an Gedanken.
Ich selbst leide auch seit meiner Jugend an Angststörungen. Ich bin aber auch ständig am denken. manchmal gehen mir meine Gedankengänge selbst auf die Nerven, denn wenn man soviel hin und her und kreuz und quer, aber , wenn und dann im Kopf hat, ist es eigentlich auch kein Wunder, dass man da Angst bekommt;-)

Das mit dem Anrufen kenne ich. Mittlerweile schaff ich es bis auf ein paar Ausnahmefälle ohne Probleme. Dafür habe ich andere Ängste.

Was mir bei dir sofort aufgefallen ist, ist dass du dir selbst nichts zutraust, von vorne herein schon sagst, ich kann das nicht, dich aber dennoch so unter Druck setzt und bestimmte Dinge einfach unbedingt perfekt schaffen willst.
Das Endresultat ist dann natürlich klar. Versuch vielleicht mal etwas lockerer an die Sachen ran zu gehen und dich so zu nehmen wie du bist;-) Das ist nicht leicht, aber das kann man lernen.

LG Takie

Eine Angststörung ist nicht heilbar, aber man kann durchaus lernen sie in Schach zu halten und damit leben zu können. Ein normales Leben.

Ich selbst habe eine generalisierte Angststörung und hatte sie vor 2 Jahren zusammen mit Depressionen ganz schlimm.
Ich musste diese Symptome 7 Monate aushalten. Von früh bis abends. Ins Krankenhaus rein, wieder raus. Wieder rein und wieder raus. Nichts konnte helfen. Ich konnte nicht mehr für meinen Sohn dasein. Ich wollte und konnte das nicht mehr aushalten. Ich dachte ich werde verrückt. Druck um Bauch, auf dem Brustkorb, Rhythmusstörungen etc. Am schlimmsten war diese innere Unruhe! Ich konnte nicht mehr raus, nicht einkaufen, nichts mehr. Die Außenwelt war wie ein Film. Und ich war kein Teil davon. Ganz komisch.

Ich dachte ich werde nie mehr gesund oder kann auto fahren, wieder arbeiten...
Ich konnte nicht mehr allein sein. Hatte nur Katastrophengedanken. Immerzu!

Aber:

Es hatte auch was gutes. Dadurch bin ich in meinem alten Beruf berufsunfähig und muss in nie wieder machen. Mittlerweile habe ich umgeschult.
Ich kann damals in die Charite. Das beste was mir passieren konnte. Dort war ich 3 Monate. Mir geht s wesentlich besser, auch wenn ich ab und zu Probleme habe, aber ich lerne damit umzugehen.

Man muss verstehen, dass man sich nur selbst helfen kann. Und das geht nicht von heute auf morgen. Aber ich denke, als Krankenschwester habe ich für mich einen guten Weg gefunden. Mit Medikamenten und Bedarfsmedikation. Therapie einer super Psychiatrie und meiner besten Freundin.

Ich helfe gern mit Ideen und Tipps. Einfach anschreiben. Ich hab es auch geschafft. Nicht die Hoffnung verlieren.

Über Medikamente kann ich auch einiges sagen...

LG Stefanie





Mira Weyer
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