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Hallo ihr Lieben,

ich möchte auch einmal meinen Kummer los werden, da ich gerade wieder ein enormes Druckgefühl in der Brust spüre und durch's schreiben es sich evtl. wieder normalisiert.

Ich habe es nach 5 1/2 Monaten immer noch nicht geschafft, einen neuen Arbeitgeber von mir zu überzeugen.

Meine Vorgeschichte ist folgende:

Ich habe Anfang des Jahres einen neuen Job angefangen, der mich von Anfang an überfordert hat, bzw. ich mit einer Person zusammen arbeiten musste, die mich alles andere als fair behandelt hat.
Ich hatte vorher noch nie irgendwelche Panikattacken oder so krasse Angst vor der Arbeit, dass ich zum Teil eine 3/4 Stunde eher hingefahren bin um runterzukommen und mich getraut habe überhaupt das Büro zu betreten. Sowas kannte ich bis dato nicht.
Es war jeden Morgen ein einziger Krampf. Jedesmal wenn ich sie auch nur gehört habe, wie sie in meine Nähe kommt, wurde mein Mund trocken, ich fing an zu schwitzen und zu zittern. Das hat mir unendliche Angst gemacht.

Ich habe zu mir gesagt: Das wird schon wieder. Irgendwann wenn du richtig eingearbeitet bist, wird sie dich vernünftig behandeln und dann hast du auch nicht mehr diese krassen Aussetzer.

Nun ja, es kam wie es kommen musste. Der Druck und die Überforderung nahm zu. Wer ständig massiv durch Sticheleien, falschen Unterstellungen und verbalen Übergriffen unter Druck gesetzt wird macht unweigerlich Fehler. Und so kam es, dass ich nach einem schlaflosen Wochenende montags im Badezimmer zusammengebrochen bin. Ich bin dann zum Arzt, der hat mich 1 1/2 Wochen aus dem Verkehr gezogen. Währenddessen flatterte die Kündigung ins Haus, war ja noch in der Probezeit.

Seitdem bin ich zuhause, habe unendliche Angst wieder so etwas erleben zu müssen und sabotiere damit mich selbst.

Ich hatte bisher 7 Vorstellungsgespräche, wovon 3 wirklich sehr gut waren. Aber auch das hat nicht geklappt. Gut, man könnte sagen, immerhin werde ich eingeladen. So schlecht können meine Unterlagen also nicht sein, bzw. meine Qualifikationen.

Aber im Grunde genommen weiß ich woran es liegt. Es ist meine Angst. Sie scheinen sie zu spüren. Zu erahnen, dass ich nur eine Maske aufsetze, im Innern aber eine enorme Angst verspüre und somit auch null geeignet bin. Das ist meine Theorie.

Im September habe ich einen Anlauf bzgl. einer Therapie gewagt. Allerdings haben die 2 Frauen dort mir ordentlich die Wörter im Mund umgedreht und so kam es, dass ich mich auf einmal auf der Geschlossenen wiederfand. Sie meinten, es wäre besser für mich und sie könnten mir in dieser Einrichtung nicht die Therapie anbieten, die ich benötige.
Ich willigte ein, mir die Klinik mal anzuschauen. Da aber nur ein Bett auf der Geschlossenen frei war, landete ich also dort.
Genau 3 Stunden habe ich es dort ausgehalten. Ich habe mich gefühlt wie ein wildes Tier im Käfig. Zum Glück konnte ich aber selbst entscheiden, ob ich dort bleiben möchte. Die Kraft habe ich dann noch aufgebracht und mich selbst wieder entlassen.
Dort wäre ich definitiv noch kränker geworden.

Ein Gutes hatte diese Aktion aber. Ich habe es endlich gewagt, mich auf mehrere Wartelisten von ambulanten Psychotherapeuten setzen zu lassen. Das alleine hat mich schon sehr viel Überwindung gekostet. Bisher habe ich aber noch keinen Termin.

Nun hänge ich hier also und weiß nicht, wie es mit mir weitergehen soll. Ich kann mit niemandem über meine Ängste reden, da ich natürlich auch Angst habe, zuviel zu erzählen. Quasi die Angst vor der Angst...

Das Arbeitsamt weiß natürlich auch von nichts. Gut, die interessiert das auch nicht. Die wollen mich natürlich in meinen erlernten Beruf drängen, was ich aber absolut nicht mehr möchte. Sanktionen werde ich mit Sicherheit auch bekommen. Die sind mir bisher erspart geblieben.

Evtl war jemand von euch schon mal in einer ähnlichen Situation und kann mir ein paar Tipps geben, wie ich mit meiner Angst und meinem zerstörten Selbstwertgefühl umgehen kann. Ich habe schon diverse Ratgeber gelesen, mich im Internet umgeschaut. Aber so wirklich habe ich nichts gefunden...

Vielen, lieben Dank

14.10.2014 08:34 • 31.10.2014 #1


41 Antworten ↓


Hallo Butterblume81,
das kommt mir bekannt vor. Ewig lange Jobsuche, trotz passender Rahmenbedingungen. Nebenbei laufen Absagen, finanz. Belastung und Kopfkino. Je mehr man darüber nachdenkt, umso mehr kann es am Selbstwertgefühl kratzen; umso mehr Futter für die Angst.

Mal ganz pauschal gesagt, gegen die Angst und für das Selbstwertgefühl helfen entsprechende Erfolgserlebnisse. Eine Therapie kann z. B. ein erstes Erfolgserlebnis sein. Dadurch kommt es dann vielleicht zum nächsten Erfolg usw. Es hilft mit gewissen Situationen besser umzugehen und nicht alles auf sich selbst zu münzen. So ist zumindest bei mir.

lg
T.

A


Arbeitssuche - Die Angst wird immer größer

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Lieber Thorsten,

vielen Dank, dass du dir Zeit für eine Antwort genommen hast.

Ich weiß, dass ich mich da in einem Kreislauf befinde, den es gilt zu unterbrechen. Nur ist mir noch keine adäquate Lösung eingefallen, die mir helfen könnte, mein Selbstwertgefühl wieder zu erlangen. Sport, Ratgeber lesen, mich um eine Therapie kümmern... irgendwie hat mir das bisher nicht geholfen. Zu oft holt mich der Gedanke wieder ein, dass ich es nicht anders verdient habe. Unfairerweise zieht man ja auch sein gesamtes Umfeld mit hinein und das stört mich auch sehr.

Aber vielleicht magst du Recht haben, dass ich abwarten muss, bis die Therapie beginnt. Wann auch immer das sein mag...

Ja klar. Also wenn ich das richtig verstanden habe, kommen Angst, mangelndes Selbstwertgefühl usw. nicht über Nacht. Das baut sich über einen gewissen Zeitraum auf und kommt durch, wenn ein Auslöser vorhanden ist. Eine Therapie führt einen schrittweise an eine Lösung heran; egal wie sich diese gestaltet.

Du hast Dich ja schon für eine ambulante Therapie angemeldet. Leider sind dort oft lange Wartezeiten an der Tagesordnung. (Eigene Erfahrung: bis zu 12 Monate WZ.). Eine Alternative wäre z. B. eine Tagesklinik. Da geht man morgens hin und nachmittags / abends wieder heim. Es gibt auch Therapeuten für Selbstzahler. Die sind oft nicht so terminüberladen. Die Kosten werden von der Krankenkasse übenommen, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.

Mehr fällt mir gerade nicht mehr ein...

Hm, eine Tagesklinik. Ja, das wäre eine Möglichkeit. Allerdings würde dann die Lücke in meinem Lebenslauf noch größer werden. 6 Monate finde ich ja schon heftig. Ich wüsste auch gar nicht, wo man da ansetzen muss. Also was für ein Arzt einem die Überweisung dafür geben würde. Wie gesagt, mir fällt es unendlich schwer Hilfe anzunehmen

Hier wo ich wohne, eine Hochburg der Psychologie und Therapeuten, wird es nicht so lange dauern. Mir wurde gesagt, etwa 3 Monate. Da hoffe ich jetzt einfach mal drauf.

Warst du mal in einer Tagesklinik?

Hallo Butterblume,

hast du dir das Zeugnis von deinem letzten Arbeitgeber mal genau angeschaut? Die Personalabteilungen verstecken da gerne mal Formulierungen,die gar nicht schlimm klingen aber so eine Art geheimen Code haben. Vielleicht steht da was, was die potentiellen neuen Firmen hellhörig macht, dazu natürlich die Kündigung in der Probezeit.

Gibt es denn eine Möglichkeit, erstmal als Aushilfe/Teilzeitkraft oder so was zu arbeiten? Ich weiß nicht genau, wie da momentan die gesetzlichen Bestimmungen sind, was das Dazuverdienen betrifft. Deinen Anspruch auf Arbeitslosengeld solltest du natürlich nicht verlieren. Aber damit könntest du doch deine Belastbarkeit testen und hättest wieder einen Schritt in den Arbeitsmarkt getan. Damit kommt vielleicht auch das Selbstbewusstsein und vor allem Spaß an der Arbeit wieder. Scheinbar bist du da ja wirklich in die Fänge eines netten Menschen geraten, dem es aus irgendwelchen Gründen Spaß macht, andere systematisch zu zerstören. Aber diese Leute sind ja zum Glück wirklich die Ausnahme. Klar gibt es immer mal Reibereien unter Kollegen, aber das bei dir war ja wohl wirklich Mobbing. Du schreibst, dass du vorher keine Angst hattest. Da kannst du bestimmt auch wieder hinkommen. Eine einzelne Person sollte doch nicht dein ganzes berufliches Leben auf den Kopf stellen können, oder? Du schreibst doch, dass du qualifiziert bist.

Das mit den Vorstellungsgesprächen kann man trainieren. Es gibt manchmal Kurse, wo auch auf Video aufgenommen wird. Ich habe sowas selbst noch nicht mitgemacht, könnte mir aber vorstellen dass jemand mit Erfahrung da wirklich weiterhelfen kann. Vielleicht hast du eine gewissen ängstliche Körpersprache und erfahrene Personalchefs sehen das.

Ich wünsche dir, dass du wieder auf die Beine kommst.

Liebe Grüße, Luna

Hi Luna
Danke für deine Antwort.

Ich habe gar kein Arbeitszeugnis von meinem alten Arbeitgeber. Ich hätte es wohl einklagen müssen. Und ich bezweifle, dass sich das gelohnt hätte, geschweigedenn es ein Vernünftiges gewesen wäre. Die 4 Monate sind auch nicht das Problem anscheinend, da ich zwei andere sehr gute Arbeitszeugnisse habe. Eingeladen werde ich ja auch, also kann es an den Unterlagen nicht liegen.

Man kann sich das so vorstellen: Ich habe Angstattacken bevor das Gespräch los geht. Das heißt ich katastrophisiere alles.
Kann tagelang nicht schlafen, bin hypersensibel. Im Gespräch muss ich also schauspielern. Das klappt mal gut, mal weniger gut.

Mein eigentliches Problem sind auch nicht die Vorstellungsgespräche, sondern die Angst noch einmal sowas erleben zu müssen. (Die Situation mit den Angstzuständen auf der Arbeit)
Und unbewusst sabotiere ich dann jedwede Anbahnung. Das ist meine Theorie. Meine Freunde, Familie denken da anders.

Angst oder Nervosität vor dem neuen, Unbekannten kennt jeder. Aber ich rutsche da langsam ins Extreme. Ich vertraue mir selbst nicht mehr, mein Selbstwert und das Wissen über meine Fähigkeiten sind wie weggeblasen. Als hätte sie nie gegeben.

Ich lese Stellenanzeige und denke mir selbst bei einfachsten Tätigkeiten: Das hast du mal gekonnt, aber kannst du es wirklich noch? Bewirb dich besser nicht, du blamierst dich. Meine Bewerbungen sind also in meinen Augen eine reine Farce. So kann man natürlich niemanden überzeugen... wie auch? Man ist ja von sich selbst nicht überzeugt.

Naja, das mit der Arbeit ist eben auch nur ein Problem von ein paar Mehr die mich belasten. Aber ich bin mir sicher, wenn ich wieder in Lohn und Brot stehen würde, dass es sich wieder etwas abschwächen würde. Denn mehr Zeit bedeutet auch mehr Zeit um über sich und seine ausweglose Situation zu grübeln.

Vielen lieben Dank liebe Luna. Ich weiß diesen Austausch sehr zu schätzen

@Butterblume81: Du sprichst mir aus dem Herzen. Mir geht es genau so bei der Jobsuche. Wenn ich eine Absage krieg dann ist mein erstes Gefühl Erleichterung gefolgt vom Zorn auf/über mich selbst das ich das Gefühl hab. Wenn ich dann wo eingeladen bin dreh ich total am Rad. Dauerndes Grübeln, kann nicht mehr schlafen, usw. usf.

@ghost: Das tut mir leid für dich. Bist du schon lange in der Situation? Was denkst du, an was kann das bei dir liegen?
Hast du therapeutische Hilfe?

Ja, der Schlaf bleibt mir auch oft verwährt. Dabei braucht man ihn ja in solchen Zeiten umso dringender. Chemische Medikamente, wie Schlafmittel o.ä. rühre ich aber nicht an. Da habe ich zu großen Respekt vor und vertraue mir da viel zu wenig. Sowas darf ich nicht im Haus haben. Homöopathische Mittel helfen allerdings nicht bzw. nur ganz wenig.

Ich wünschte ich könnte dir helfen, Ghost. Aber ich bin leider nicht mal in der Lage mir selbst zu helfen, oder zumindest adäquate Hilfe zuzulassen

Hallo Butterblume,
Vielleicht solltest du was ehrenamtliches machen? Ich hatte in der Zeit als meine Kinder noch klein waren auch wenig Selbstwertgefühl. Den ganzen Tag zu Hause und den Haushalt schmeissen hat mich echt fertig gemacht. Ich hab mich nicht mal mehr Autofahren getraut. Irgndwann hab ich mich dann in einer mutter-kind Gruppe angemeldet und nach 1 jahr selber eine Gruppe gegründet. Die treffen mit den andern gruppenleiterinnen haben mir sehr gut getan und die daraus resultierten Veranstaltungen wie kinderkleider-bazare usw haben mir sehr viel Selbstwert vermittelt. Außerdem macht sich ein Ehrenamt sehr gut im Lebenslauf und da man ja nicht bezahlt wird, ist auch kein grosser Druck dahinter, aber man Profitiert enorm dadurch.
LG
patrizia

Bist du alleinstehend? Oder wie gravierend ist das nun mit der Arbeitslosigkeit? Ich denke, dass du vorher schon was ausgebrütet hast und die Schikanen nur der Auslöser waren.

Zitat von pumuckl:
Bist du alleinstehend? Oder wie gravierend ist das nun mit der Arbeitslosigkeit? Ich denke, dass du vorher schon was ausgebrütet hast und die Schikanen nur der Auslöser waren.


Hallo

Nein, alleinstehend bin ich nicht.

Wie meinst du das, wie gravierend das ist? Für mich persönlich ist das ein Desaster. Finanziell gesehen noch nicht ganz, da ich relativ viel ALG bekomme. Aber die ständigen Grübeleien und die Selbtszweifel machen mich so langsam psychisch fertig.

Hm, ob ich vorher schon etwas ausgebrütet habe, kann ich nicht ganz klar sagen. Das letzte Jahr war hart für meine Familie und mich. Aber eigentlich hat mich noch nie etwas so schnell aus den Latschen gehauen.

Dass sich das angestaut hat und dann irgendwann ausbricht, das kann wohl sein. Aber ich bin kein Psychologe, deswegen kann ich das schwer einschätzen.

@Patrizia:

Das mit dem Ehrenamt hatte ich mir auch schon überlegt, es dann aber wieder verworfen, da ich einfach nicht weiß ob ich mir das zutraue. Da muss man psychisch schon auf der Höhe sein, da es sich ja meist um soziale Projekte handelt. Aber ich werde mich da mal erkundigen. Schaden kann es ja nicht.

Zitat:
Aber die ständigen Grübeleien und die Selbtszweifel machen mich so langsam psychisch fertig.

Ist das bei dir nur bei der Jobsuche so oder auch bei anderen Dingen?

Bei mir kommt das auch bei anderen Dingen, besonders wenn ich die Situation nicht kontrollieren kann und es mit fremden Leuten zu tun hab. Da dreh ich immer durch.

Zitat von ghost:
Zitat:
Aber die ständigen Grübeleien und die Selbtszweifel machen mich so langsam psychisch fertig.

Ist das bei dir nur bei der Jobsuche so oder auch bei anderen Dingen?



Hi Ghost

Nein, nicht bei allen, aber bei vielen Dingen. Bei mir ist es wie bei dir. Sobald ich eine Situation nicht einschätzen kann, beunruhigt mich das stark und ich muss mich zusammenreissen, dass ich die Situation nicht komplett vermeide.

Ich traue mich mittlerweile nicht mehr zum Frisör, einkaufen ist auch eine unangenehme Sache. Ich vermeide es jeden Tag zum selben Supermarkt zu gehen, damit die Menschen nicht denken, ich würde zuviel essen oder hätte nichts besseres zutun. Das sind so die bescheuerten Gedankengänge. Ich brauche immer ein paar Minuten Bedenkzeit ehe ich den Hausflur betrete. Ich überprüfe ob ich Stimmen höre, denn ich möchte nicht angesprochen werden. Ich mache kein Radio an und verhalte mich sehr ruhig wenn ich zuhause bin, damit es eben niemand merkt.

So zieht man sich immer mehr zurück und merkt gar nicht wie sehr man isoliert ist von allem da draußen.

Wie ist das bei dir, Ghost? Kennst du diese Gedankengänge?

Guten Morgen liebe Butterblume,

das ist wirklich schade, dass dich die ganze Sache so runter gezogen hat. Aber ganz sicher findest du wieder Arbeit und sitzt irgendwann beruflich auch wieder fester im Sattel. So eine Situation mit einem so missgünstigen Kollegen/Vorgesetzten passiert einem ja zum Glück nicht ständig, sicher war das eine Ausnahme-Situation und wird an einem anderen Arbeitsplatz nicht noch mal vorkommen.

Leider gibt es Menschen, die bei den anderen Schwächen suchen und sich dann darauf austoben. Keine Ahnung, was die davon haben.

Ein Therapeut könnte dir sicher auch später helfen, wenn du wieder einen Job hast, damit du die Situationen die entstehen besprechen kannst. Aber persönliche Erfahrung habe ich damit nicht. Während der Wartezeit kannst du immer noch darüber nachdenken, ob eine Therapie das richtige für dich ist.

Wie Patrizia denke ich auch, dass es wichtig ist, dass du rauskommst und etwas tust. Ob ehrenamtlich oder für Geld, egal. Zuhause sitzen und grübeln nutzt dir nichts. Das zumindest weiß ich aus eigener Erfahrung. Ich bin Weltmeister im Grübeln, hat noch nie was gebracht. Wenn du aktiv wirst, wird das sicher auch dein Auftreten (also quasi deine Außenwirkung) beeinflussen. Ehrenamtlich gibt es tausend Möglichkeiten, sicher findest du etwas, wo du deine Qualitäten einsetzen kannst. Das muss ja nicht unbedingt etwas sein, das einem persönlich stark belastet. Ich habe früher viel in der Schule meiner Kinder mitgearbeitet (Schulbücherei, Schülerzeitung), das hat viel Spaß gemacht und man bekommt unmittelbar ganz viel zurück. Leider habe ich dazu keine Zeit mehr, seit ich Vollzeit arbeite.

Liebe Grüße, Luna

Ja, das kenn ich. Früher war es bei mir noch schlimmer. Aber die normalen alltäglichen Dinge gehen jetzt einigermaßen bei mir. Einkaufen war früher arg. Aber solang alles normal läuft ists ok, wenn aber was ist ( Umtauschen, geb nen cent zuwenig her, ... ). Friseur ist auch happig, da warte ich immer erst ewig und dann muss ich mich hinzwingen. Dann das sitzen da, nichts tun können, am liebsten auf und weg.

Alles was für andere so einfach ist, ist für mich gleich ein großes Problem. Ich steh dann immer wie vor einer Wand und muss mich dazu zwingen. Wenns geht vermeide ich aber das geht leider selten. Und wenn dann was ist, dann kommen die Gedanken. Bei mir vor allem Katastrophengedanken, ich denk immer das das schlechteste kommt.

Eben ist auch sowas. Ich heute Morgen im Bad, Telefon läutet, komm zu spät dran - ist also aufgelegt. Denk das war meine Sis weil sie ja anrufen wollte. Grad rief sie an und nein sie war das heute Morgen nicht. Und schon gehts los. Wer könnte das gewesen sein, warum, was könnte momentan alles schief gehen/schlimmes passieren. Ich weiß es könnte auch ne Bekannte sein die sich für die Geburtstagskarte bedanken möchte oder jemand der sich verwählt hat, aber die Gedanken sind gleich wieder weg und ich denk nur noch was alles schlechtes passiert sein könnte.

Zitat von Luna70:
Guten Morgen liebe Butterblume,

das ist wirklich schade, dass dich die ganze Sache so runter gezogen hat. Aber ganz sicher findest du wieder Arbeit und sitzt irgendwann beruflich auch wieder fester im Sattel. So eine Situation mit einem so missgünstigen Kollegen/Vorgesetzten passiert einem ja zum Glück nicht ständig, sicher war das eine Ausnahme-Situation und wird an einem anderen Arbeitsplatz nicht noch mal vorkommen.


Liebe Luna

Ja, die Person war richtig fies. Allerdings habe ich unter normalen Umständen kein Problem mit solchen Menschen. Da kam eben alles zusammen. Keine richtige Einarbeitung, Informationsunterschlagung = Fehler meinerseits, Sticheleien, ellenlange Fehlerberichte die fast jeden morgen auf meinem Schreibtisch lagen = Druck, Druck, Druck. (Wobei ich sagen muss, dass diese Fehler ansichtssache waren. Für sie waren es Fehler, für meine eigentliche Chefin war es meine Arbeitsweise die anders war als die meiner Kollegin. Leider war meine Chefin nie vor Ort und ich somit der anderen Person komplett ausgeliefert. Denke dieses Ausgeliefertsein war auch der Kasus Knacktus)
Ich mache mir Vorwürfe, dass ich mich nicht gewehrt habe. Wie erstarrt war und ich mich immer mehr isoliert habe. Irgendwas hat die Person in mir getriggert... ich weiß nicht was...

Zitat von Luna70:
Leider gibt es Menschen, die bei den anderen Schwächen suchen und sich dann darauf austoben. Keine Ahnung, was die davon haben.

Ein Therapeut könnte dir sicher auch später helfen, wenn du wieder einen Job hast, damit du die Situationen die entstehen besprechen kannst. Aber persönliche Erfahrung habe ich damit nicht. Während der Wartezeit kannst du immer noch darüber nachdenken, ob eine Therapie das richtige für dich ist.


Ja, da hast du Recht. Wie gesagt, ich stehe auf den Wartelisten.

Und was die Menschen davon haben? Ich habe keine Ahnung... ehrlich gesagt will ich das auch gar nicht wissen. Das würde mich noch mehr verstören, denke ich.

Zitat von Luna70:
Wie Patrizia denke ich auch, dass es wichtig ist, dass du rauskommst und etwas tust. Ob ehrenamtlich oder für Geld, egal. Zuhause sitzen und grübeln nutzt dir nichts. Das zumindest weiß ich aus eigener Erfahrung. Ich bin Weltmeister im Grübeln, hat noch nie was gebracht. Wenn du aktiv wirst, wird das sicher auch dein Auftreten (also quasi deine Außenwirkung) beeinflussen. Ehrenamtlich gibt es tausend Möglichkeiten, sicher findest du etwas, wo du deine Qualitäten einsetzen kannst. Das muss ja nicht unbedingt etwas sein, das einem persönlich stark belastet. Ich habe früher viel in der Schule meiner Kinder mitgearbeitet (Schulbücherei, Schülerzeitung), das hat viel Spaß gemacht und man bekommt unmittelbar ganz viel zurück. Leider habe ich dazu keine Zeit mehr, seit ich Vollzeit arbeite.

Liebe Grüße, Luna


Ich möchte sowas gerne mache. Allerdings traue ich mir nicht mal das zu. Nur weil es ein Ehrenamt ist, bedeutet es ja nicht, dass man dort keine Verantwortung trägt.

Allerdings muss ich sagen, dass ich mich da noch zu wenig mit auseinander gesetzt habe. Denn mein Ziel ist ja eine Vollzeit-Anstellung. Darauf habe ich mich die Monate fokussiert. Evtl ist es auch falsch, seine ganze Energie in etwas zu setzen was man im Endeffekt nur bedingt beeinflussen kann. Daran muss ich arbeiten


@ghost: beeinflussen dich diese Ängste denn so stark, dass du professionelle Hilfe in Anspruch genommen hast? Wenn ja, hat es dir geholfen, oder hast du dir selbst geholfen?
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Ich dachte schon dran aber bisher hab ich noch keinen Therapeuten aufgesucht. Heute muss ich jedoch vom Amt aus zu einem Coach der mir helfen soll. Du kannst dir vorstellen was für Gedanken ich mir die letzten Tage über mache.

Was ist das für ein Coach? Sowas habe ich gar nicht.

Weiß dein Arbeitsberater denn Bescheid über deine Ängste?

Zitat von ghost:
. Ich weiß es könnte auch ne Bekannte sein die sich für die Geburtstagskarte bedanken möchte oder jemand der sich verwählt hat, aber die Gedanken sind gleich wieder weg und ich denk nur noch was alles schlechtes passiert sein könnte.


Genau! Wenn mir irgendwo ein Notarztwagen oder Polizei mit Blaulicht begegnet, überlege ich sofort, ob das jemanden von meinen Lieben betreffen könnte. Ich bin sogar schon bei uns im Ort der Polizei begegnet und bin denen nachgefahren um sehen ob die zu uns wollen um vielleicht irgendeine schlechte Nachricht zu bringen.

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Mira Weyer
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