ich möchte auch einmal meinen Kummer los werden, da ich gerade wieder ein enormes Druckgefühl in der Brust spüre und durch's schreiben es sich evtl. wieder normalisiert.
Ich habe es nach 5 1/2 Monaten immer noch nicht geschafft, einen neuen Arbeitgeber von mir zu überzeugen.
Meine Vorgeschichte ist folgende:
Ich habe Anfang des Jahres einen neuen Job angefangen, der mich von Anfang an überfordert hat, bzw. ich mit einer Person zusammen arbeiten musste, die mich alles andere als fair behandelt hat.
Ich hatte vorher noch nie irgendwelche Panikattacken oder so krasse Angst vor der Arbeit, dass ich zum Teil eine 3/4 Stunde eher hingefahren bin um runterzukommen und mich getraut habe überhaupt das Büro zu betreten. Sowas kannte ich bis dato nicht.
Es war jeden Morgen ein einziger Krampf. Jedesmal wenn ich sie auch nur gehört habe, wie sie in meine Nähe kommt, wurde mein Mund trocken, ich fing an zu schwitzen und zu zittern. Das hat mir unendliche Angst gemacht.
Ich habe zu mir gesagt: Das wird schon wieder. Irgendwann wenn du richtig eingearbeitet bist, wird sie dich vernünftig behandeln und dann hast du auch nicht mehr diese krassen Aussetzer.
Nun ja, es kam wie es kommen musste. Der Druck und die Überforderung nahm zu. Wer ständig massiv durch Sticheleien, falschen Unterstellungen und verbalen Übergriffen unter Druck gesetzt wird macht unweigerlich Fehler. Und so kam es, dass ich nach einem schlaflosen Wochenende montags im Badezimmer zusammengebrochen bin. Ich bin dann zum Arzt, der hat mich 1 1/2 Wochen aus dem Verkehr gezogen. Währenddessen flatterte die Kündigung ins Haus, war ja noch in der Probezeit.
Seitdem bin ich zuhause, habe unendliche Angst wieder so etwas erleben zu müssen und sabotiere damit mich selbst.
Ich hatte bisher 7 Vorstellungsgespräche, wovon 3 wirklich sehr gut waren. Aber auch das hat nicht geklappt. Gut, man könnte sagen, immerhin werde ich eingeladen. So schlecht können meine Unterlagen also nicht sein, bzw. meine Qualifikationen.
Aber im Grunde genommen weiß ich woran es liegt. Es ist meine Angst. Sie scheinen sie zu spüren. Zu erahnen, dass ich nur eine Maske aufsetze, im Innern aber eine enorme Angst verspüre und somit auch null geeignet bin. Das ist meine Theorie.
Im September habe ich einen Anlauf bzgl. einer Therapie gewagt. Allerdings haben die 2 Frauen dort mir ordentlich die Wörter im Mund umgedreht und so kam es, dass ich mich auf einmal auf der Geschlossenen wiederfand. Sie meinten, es wäre besser für mich und sie könnten mir in dieser Einrichtung nicht die Therapie anbieten, die ich benötige.
Ich willigte ein, mir die Klinik mal anzuschauen. Da aber nur ein Bett auf der Geschlossenen frei war, landete ich also dort.
Genau 3 Stunden habe ich es dort ausgehalten. Ich habe mich gefühlt wie ein wildes Tier im Käfig. Zum Glück konnte ich aber selbst entscheiden, ob ich dort bleiben möchte. Die Kraft habe ich dann noch aufgebracht und mich selbst wieder entlassen.
Dort wäre ich definitiv noch kränker geworden.
Ein Gutes hatte diese Aktion aber. Ich habe es endlich gewagt, mich auf mehrere Wartelisten von ambulanten Psychotherapeuten setzen zu lassen. Das alleine hat mich schon sehr viel Überwindung gekostet. Bisher habe ich aber noch keinen Termin.
Nun hänge ich hier also und weiß nicht, wie es mit mir weitergehen soll. Ich kann mit niemandem über meine Ängste reden, da ich natürlich auch Angst habe, zuviel zu erzählen. Quasi die Angst vor der Angst...
Das Arbeitsamt weiß natürlich auch von nichts. Gut, die interessiert das auch nicht. Die wollen mich natürlich in meinen erlernten Beruf drängen, was ich aber absolut nicht mehr möchte. Sanktionen werde ich mit Sicherheit auch bekommen. Die sind mir bisher erspart geblieben.
Evtl war jemand von euch schon mal in einer ähnlichen Situation und kann mir ein paar Tipps geben, wie ich mit meiner Angst und meinem zerstörten Selbstwertgefühl umgehen kann. Ich habe schon diverse Ratgeber gelesen, mich im Internet umgeschaut. Aber so wirklich habe ich nichts gefunden...
Vielen, lieben Dank
14.10.2014 08:34 • • 31.10.2014 #1