Hallo!
Ich habe wieder einmal das Wochenende alleine verbracht, aber dabei wenigstens gut nachdenken können. Mein Schicksal ist eine generalisierte Angststörung durch fehlendes Urvertrauen. Darauf bin ich über die Jahre des Nachdenkens immerhin gekommen. Ich habe eine Erinnerung an meine Kindheit - ich muss um die 8/9 Jahre gewesen sein - als ich die Gedanken es ist alles so anstrengend und warum soll ich überhaupt aufstehen das erste mal bewusst gedacht habe. Meine weitere Entwicklung ist durch jede Menge Umwege, Vermeidungsstrategien, Rückzüge, Abbrüche usw. geprägt.
Nun ist mir klar, dass das fehlende Urvertrauen dazu geführt hat, dass ich mich nirgendwo wirklich durchsetzen konnte und kann. Also habe ich meine Meinung und Einstellung immer verborgen gehalten, um keine Konflikte heraufzubeschwören.
Im Alter von ca. 13-16 hatte ich eine rebellische Phase, doch leider hat die Angststörung immer durchgeschimmert, sodass ich zwar etwas meine Meinung vorbringen konnte, die Durchsetzung dann jedoch nie hinbekommen habe. Ich wurde von meinen Kontrahenten letztendlich immer untergebuttert und gedemütigt, weil sie merkten, im Ernstfall knicke ich ja doch ein und traue mich nicht.
Also ging dieser Befreiungsversuch dann auch schief und seit der Pubertät bin ich quasi ein ganz Braver und habe mir gar nichts mehr zugetraut.
Ich bin jedoch auch intern zu mir selber ziemlich nett mittlerweile und suche den Fehler nicht mehr bei mir (wie früher). Aus diesen Selbstvorwürfen ist mittlerweile eine Traurigkeit geworden, darüber, warum das Leben es mir bloß so schwer gemacht hat und so gemein zu mir war/ist.
Wut empfinde ich dafür gegen all die Menschen, die nicht dieses Pech hatten, sondern sich normal entfalten konnten. Und das sind aus meiner Sicht viele, sehr viele. Ich habe in meinem Leben bisher einige Leute kennengelernt, die eine richtig beschissene Kindheit hatten oder schwere Schicksalsschläge verkraften mussten, doch besitzen die immerhin das Urvertrauen und konnten dadurch ihrem Unmut Luft verschaffen, wenn es nötig war und für sich selber einstehen.
Dadurch, dass ich mein Innerstes immer vor der Außenwelt verbergen muss (aus Angst vor erneuter Demütigung/Bloßstellung oder sogar körperlicher Gewalt), strengen mich soziale Interaktionen natürlich sehr an. Somit wurde ich zum Einzelgänger mit nur wenigen Freundschaften; vornehmlich zu Leuten mit ähnlichen Störungen.
Nur bringt mich das nicht weiter. Früher dachte ich noch, dass sich das schon alles irgendwie noch einrenken wird, mittlerweile bin ich fast 40 Jahre alt und stehe ohne Beziehung, geschweige denn Familie, da.
Problem ist, dass mich in meinem Umfeld alle als den lieben, netten Typen kennen, der nie aufbegehrt oder Probleme macht. Dabei müsste ich dringend lernen, mal das Maul aufzumachen, wenn mich was stört. Und es stört mich Vieles. Dann kommt natürlich das angststörungsbedingte Klein-Beigeben. Wenn ich jetzt plötzlich mal anders reagieren würde, wäre es für meine Umwelt wohl ein Schock. Und ich müsste damit rechnen, mir dann diverse Vorwürfe und Kritik anhören zu müssen, ja vielleicht sogar ausgeschlossen zu werden.
Ich habe dann solche Angst, mein fragiles soziales Umfeld zu zerstören, dass das so für mich einfach unmöglich zu machen ist. Und ich denke wirklich, dass es meinen Leuten gegenüber unfair wäre und sie mich einfach reflektorisch ablehnen könnten.
Also bräuchte ich irgendeine Unterstützung, die mich da langsam heranführt. Am ehesten wohl ein Antidepressivum, welches die generalisierte Angststörung lindert, sodass ich mich aus dem defensiven Loch herausarbeiten kann.
Welches AD wäre bei Angststörungen und Problemen mit dem Urvertrauen eine gute Wahl?
Danke für's lesen!
Viele Grüße!
Ich habe wieder einmal das Wochenende alleine verbracht, aber dabei wenigstens gut nachdenken können. Mein Schicksal ist eine generalisierte Angststörung durch fehlendes Urvertrauen. Darauf bin ich über die Jahre des Nachdenkens immerhin gekommen. Ich habe eine Erinnerung an meine Kindheit - ich muss um die 8/9 Jahre gewesen sein - als ich die Gedanken es ist alles so anstrengend und warum soll ich überhaupt aufstehen das erste mal bewusst gedacht habe. Meine weitere Entwicklung ist durch jede Menge Umwege, Vermeidungsstrategien, Rückzüge, Abbrüche usw. geprägt.
Nun ist mir klar, dass das fehlende Urvertrauen dazu geführt hat, dass ich mich nirgendwo wirklich durchsetzen konnte und kann. Also habe ich meine Meinung und Einstellung immer verborgen gehalten, um keine Konflikte heraufzubeschwören.
Im Alter von ca. 13-16 hatte ich eine rebellische Phase, doch leider hat die Angststörung immer durchgeschimmert, sodass ich zwar etwas meine Meinung vorbringen konnte, die Durchsetzung dann jedoch nie hinbekommen habe. Ich wurde von meinen Kontrahenten letztendlich immer untergebuttert und gedemütigt, weil sie merkten, im Ernstfall knicke ich ja doch ein und traue mich nicht.
Also ging dieser Befreiungsversuch dann auch schief und seit der Pubertät bin ich quasi ein ganz Braver und habe mir gar nichts mehr zugetraut.
Ich bin jedoch auch intern zu mir selber ziemlich nett mittlerweile und suche den Fehler nicht mehr bei mir (wie früher). Aus diesen Selbstvorwürfen ist mittlerweile eine Traurigkeit geworden, darüber, warum das Leben es mir bloß so schwer gemacht hat und so gemein zu mir war/ist.
Wut empfinde ich dafür gegen all die Menschen, die nicht dieses Pech hatten, sondern sich normal entfalten konnten. Und das sind aus meiner Sicht viele, sehr viele. Ich habe in meinem Leben bisher einige Leute kennengelernt, die eine richtig beschissene Kindheit hatten oder schwere Schicksalsschläge verkraften mussten, doch besitzen die immerhin das Urvertrauen und konnten dadurch ihrem Unmut Luft verschaffen, wenn es nötig war und für sich selber einstehen.
Dadurch, dass ich mein Innerstes immer vor der Außenwelt verbergen muss (aus Angst vor erneuter Demütigung/Bloßstellung oder sogar körperlicher Gewalt), strengen mich soziale Interaktionen natürlich sehr an. Somit wurde ich zum Einzelgänger mit nur wenigen Freundschaften; vornehmlich zu Leuten mit ähnlichen Störungen.
Nur bringt mich das nicht weiter. Früher dachte ich noch, dass sich das schon alles irgendwie noch einrenken wird, mittlerweile bin ich fast 40 Jahre alt und stehe ohne Beziehung, geschweige denn Familie, da.
Problem ist, dass mich in meinem Umfeld alle als den lieben, netten Typen kennen, der nie aufbegehrt oder Probleme macht. Dabei müsste ich dringend lernen, mal das Maul aufzumachen, wenn mich was stört. Und es stört mich Vieles. Dann kommt natürlich das angststörungsbedingte Klein-Beigeben. Wenn ich jetzt plötzlich mal anders reagieren würde, wäre es für meine Umwelt wohl ein Schock. Und ich müsste damit rechnen, mir dann diverse Vorwürfe und Kritik anhören zu müssen, ja vielleicht sogar ausgeschlossen zu werden.
Ich habe dann solche Angst, mein fragiles soziales Umfeld zu zerstören, dass das so für mich einfach unmöglich zu machen ist. Und ich denke wirklich, dass es meinen Leuten gegenüber unfair wäre und sie mich einfach reflektorisch ablehnen könnten.
Also bräuchte ich irgendeine Unterstützung, die mich da langsam heranführt. Am ehesten wohl ein Antidepressivum, welches die generalisierte Angststörung lindert, sodass ich mich aus dem defensiven Loch herausarbeiten kann.
Welches AD wäre bei Angststörungen und Problemen mit dem Urvertrauen eine gute Wahl?
Danke für's lesen!
Viele Grüße!
29.10.2017 17:34 • • 11.01.2018 #1
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