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Wie im Vorstellungsthread geschrieben, möchte ich hier in Kurzform meine Geschichte schildern.
Ich bin 38 Jahre, männlich, glücklich verheiratet, zwei wunderbare Kinder, habe einen tollen Job, gute Freunde und schöne Hobbies.
Angefangen hat alles am 4. Februar dieses Jahres… Nach dem Lauftraining war es mir schwindelig – OK, ein kurzer Tempolauf mit ein paar Sprints aber nichts Ungewöhnliches für mich. Ich betreibe schon seit über 20 Jahren Ausdauersport. Wird schon werden dachte ich mir. Es wurde – schlimmer wurde es. Aus dem Schwindel wurde ein Benommenheitsschwindel und es kam Kribbeln in beiden Händen und Armen dazu. Verspannungen im Rücken und Nacken usw. Etwa 3 Wochen später dann die erste leichte Panikattacke – dies habe ich aber erst im Nachhinein bemerkt, dass es eine Panikattacke war – in einem Lebensmittelkaufhaus. Sofort raus und nach Hause. Die ganze Familie im Schlepptau. Ich war völlig von der Rolle, da ich sowas nicht kannte und es machte mir ehrlich gesagt auch Angst. Die körperlichen Symptome wurden dann mal besser mal schlechter, aber vor allem immer wieder andere. Irgendwann kamen Ohrgeräusch und Herzstolpern dazu. Der HNO konnte nichts feststellen und der Hausarzt tippte auf verschobene Hals- und Brustwirbel. Die Manipulationen und Physiotherapien brachten nicht viel. So kamen dann immer weitere tolle Gadgets dazu. Alle möglichen Ängste wie Zukunftsängste, schlimme Gedanken usw. Dazu Globusgefühl, Atembeschwerden, Herzstechen, extrem depressive leere Tage, die machten mir als Frohnatur besonders zu schaffen… Der Höhepunkt war als ich nicht mehr schlafen konnte. Ich hatte doch immer wie ein Baby geschlafen und jetzt…? Innere Unruhe, Abschalten ging nicht mehr. Der Hausarzt hat mir dann eine leichte Einschlafhilfe gegeben und mittlerweile kann ich wieder auch ohne diese gut schlafen.
Da mir das Herzstolpern ernsthafte Sorgen machte und ich Angst hatte etwas am Herzen zu haben, ging es zum Kardiologen. Ich war supernervös und hatte Angst vor dem Urteil. Beim Blutdruckmessen irgendetwas wie 160/100. Hääää….? Normalerweise liege ich bei 115/70 +/-5. Jedenfalls dann EKG und Ultraschall. Alles in Ordnung soweit, Herz schaut gesund aus. Beim Belastungs-EKG wurde bei 400 Watt abgebrochen – Praxisrekord. …Überraschung, ich habe seit der Herzuntersuchung fast kein Herzstolpern mehr. Meine Schwester ist Psychologin und sie hatte mir schon lange gesagt, dass es sich um psychogene Störungen beziehungsweise somatoforme Störungen handeln könnte. Soweit so gut… Thema Herzstolpern abgeschlossen dreht sich mittlerweile alles nur noch um den Blutdruck. Ich messe nicht oft, aber nur schon wenn ich daran denke habe ich hohe Werte. An einem Samstagmorgen vor ein paar Wochen hatte ich gemessen und er war bei der ersten Messung irgendwo bei 160 zu 95. Die weiteren Messungen tiefer aber der Samstag war im Eimer. Soweit dass ich am Abend um etwa Mitternacht mit einem enormen Druck im Kopf aufgewacht bin und es mir vorkam als würde irgendwas im Kopf explodieren. Vor allem auf dem linken Ohr hatte ich enormen Druck. Notruf angerufen und zufällig hatte mein Hausarzt Notdienst (kleines Dorf). Er ist sofort gekommen und hat auch gemerkt dass es sich um eine Panikattacke oder sowas handelte – auch wenn er nichts gesagt hat. Blutdruck war 130/90 und er meinte ich hätte sicher keinen Bluthochdruck wenn ich so einen Wert in dieser Situation habe und ich brauche jetzt auch das nächste halbe Jahr nicht zu messen. Ich habe auch lange nicht gemessen, aber trotzdem denke ich immer an diesen doofen Blutdruck und bekomme dabei Adrenalinschübe und ein Pochen/Pulsieren im Kopf. Wenn ich mal nicht daran denke, so erwische ich mich dann und merke dass es mir ohne diese Gedanken prima geht, aber immer wenn ich mal messe ist er zu hoch. Kann denn das sein, dass es nur psychisch bedingt ist? Andererseits habe ich im letzten Herbst bei meiner Vorbereitung auf den Frankfurt Marathon oft gemessen und da war er selten über 120/70 und dies ohne vorher gross zu ruhen. Den Marathon bin ich in knapp 3 Stunden gelaufen und hatte sonst auch nie Probleme mit meinem Kreislauf. Es kann doch nicht sein, dass ich jetzt plötzlich Bluthochdruck habe?

Dies meine Geschichte, bevor ich 38 Jahre relativ beschwerdefrei und sorglos gelebt habe…

Wünsche euch einen angenehmen Tag

Piedone

29.06.2016 14:02 • 17.08.2016 #1


13 Antworten ↓


Beim Blutdruck geht es dir wie mir. Ich habe eigentlich auch eher normalen Blutdruck. Aber ich brauch nur daran zu denken schon fängt er an zu steigen. Mein Rekord lag mal bei 205/115. Da ich auch Angst vor Krankenhäuser habe, bekomme ich dort meist auch hohen Blutdruck. Den bekommen die dort auch kaum runter. Wenn ich dann wieder zuhause bin, ist der Blutdruck wieder normal.

Aus der Ferne beurteilt ist dein Blutdruck wohl auch eher psychisch bedingt. Das Beste wäre wenn du dein Blutdruckmessgerät einmottest. Ich kann es nicht. An guten Tagen messe ich vielleicht 15 mal an schlechten sind es ein Vielfaches. Ich weiß das ist krank aber ich komme einfach davon nicht los.

Lass es bloß nicht so weit kommen.

A


Angststörung und Hypochonder aus dem nichts

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Hallo Piedone,
Deine Beschwerden sind sicher nicht psychisch bedingt. Wenn Ärzte mit ihrem Latein am Ende sind,wird der Patient- was heutzutage sehr modern ist - in die Psycho-Ecke geschoben. Ein Psychologe ist aber kein Arzt und Deine Beschwerden - mit starken Blutdruckschwankungen u.ä. - stellen schon ein Krankheitsbild dar und daß man sich darüber Gedanken macht ist völlig normal! VG Syla

Zitat von petrus57:
Beim Blutdruck geht es dir wie mir. Ich habe eigentlich auch eher normalen Blutdruck.

Ich hatte auch immer einen normalen bis tiefen Blutdruck.

Zitat:
Aus der Ferne beurteilt ist dein Blutdruck wohl auch eher psychisch bedingt. Das Beste wäre wenn du dein Blutdruckmessgerät einmottest. Ich kann es nicht. An guten Tagen messe ich vielleicht 15 mal an schlechten sind es ein Vielfaches. Ich weiß das ist krank aber ich komme einfach davon nicht los.

Lass es bloß nicht so weit kommen.

Die psychiche Komponente ist da sicher sehr hoch und ich messe auch sehr selten, da ich immer so nervös bin. Früher war das kein Problem. Jetzt habe ich bei der ersten Messung in Ruhe meisten einen Puls von 80, dabei liegt mein Ruhepuls eher so bei 42 bis 46 und sogar am Schreibtisch habe ich oft unter 50... Das sagt doch schon einiges aus.

Zitat von Syla:
Hallo Piedone,
Deine Beschwerden sind sicher nicht psychisch bedingt. Wenn Ärzte mit ihrem Latein am Ende sind,wird der Patient- was heutzutage sehr modern ist - in die Psycho-Ecke geschoben. Ein Psychologe ist aber kein Arzt und Deine Beschwerden - mit starken Blutdruckschwankungen u.ä. - stellen schon ein Krankheitsbild dar und daß man sich darüber Gedanken macht ist völlig normal! VG Syla

Hmmm.. Ich habe aber kein Herzleiden, Blutwerte top, Niere und Leber auch gut. Kein Übergewicht, rauche nicht und noch mehr bewegen als täglich Sport bringt auch nichts. Somit bleibt nicht mehr viel übrig. Dadurch, dass ich es akzeptiert habe, dass es die Psyche ist, sind bis auf die Blutdruckphobie alle anderen Symptome verschwunden. Nur noch teilweise ein Herzstolpern und manchmal komische Kopfschmerzen.

Ich hab mir mal folgende Überlegung gemacht. Durch das, dass ich immer etwas angespannt bin und durchgehend an diesen doofen Blutdruck denke, werden ja auch Stresshormone und/oder Adrenalin ausgeschüttet. Diese bewirken einen Blutdruckanstieg. Die Angst, dass der Blutdruck zu hoch sein könnte spielt auch noch mit rein und ist nicht gerade förderlich. Peng und schon ist der Blutdruck zu hoch. Heisst, ich muss eigentlich nur den ständigen Gedanken an den Blutdruck loswerden... einfacher gesagt als getan.

Zitat von Piedone:
Heisst, ich muss eigentlich nur den ständigen Gedanken an den Blutdruck loswerden... einfacher gesagt als getan.


Bei mir klappt das meist ganz gut. Aber manchmal steigere ich mich da wieder rein. Wie schon gesagt: Am besten das Gerät verbannen. Ich habe es immer griffbereit, beim kleinsten Anzeichen für Bluthochdruck wird gemessen. Meist ist da aber gar nichts. Und falls er mal wirklich ein bisschen höher ist, lasse ich das weitere Messen sein.

Hallo Piedone,

Wenn alle Untersuchungen super waren und keine organischen Befunde zu finden waren, dann ist das auch so! Mach jetzt nicht den Fehler und rede dir ein, da wär doch irgendwas. Mir persönlich ist es lieber, die Ärzte sagen zu mir es käme von der Psyche als dass irgendein Organschaden vorläge.

Zwar ist das auch nicht so toll, wenn man als Psycho abgestempelt wird, allerdings beunruhigt mach das weniger als wenn tatsächlich was wäre. Mir fällt es dann auch leichter, einfach gar nicht mehr daran zu denken, dass es von der Psyche kommt und wie du schon sagst, sobald man nicht mehr daran denkt, umso weniger kommen dann plötzlich Symptome...

Allerdings sollte man, wie ich nun durch Recherchieren herausgefunden habe, auch das psychische Problem angehen, denn wenn man das auf Dauer ständig in den Hinterkopf sperrt, brodelt es trotzdem unterbewusst weiter und Angst vor Krankheiten, ständige Angst macht irgendwann tatsächlich reell krank. Da hatte ich erst vor kurzem hier im Forum einen Beitrag geschrieben, wo man mich dafür dann etwas angegangen ist, aber warum sollte man die Augen verschließen? Klar möchte man hier Trost und Aufmunterung - ich selber brauche die gerade auch ganz stark, dennoch blende ich aber für mich nicht aus, dass es damit nicht getan ist, wenn alle körperlichen Untersuchungen unauffällig sind. Ich muss diese Angst besiegen, wenn ich nicht irgendwann tatsächlich krank werden will.

Das vegetative Nervensystem, allen voran Sympathikus und Parasympathikus, hat, wie ich jetzt herausgefunden habe, einen erheblichen Anteil daran, ob wir uns Aufregen, Puls höher, Herz höher schlägt, oder ob wir runter kommen, Puls niedriger, Herz niedriger.

Durch die Angst im Unterbewusstsein ist das Pendel dieser beiden ständig auf einer Seite - die andere Seite wird vernachlässigt -- es entsteht ein Ungleichgewicht, wo eigentlich ständig ein Gleichgewicht zwischen beiden herrschen sollte.

Auf Dauer hat dies tatsächlich auch physische Einflüsse. Wenn man ständig vor Angst einen Puls von 120 hat, dann schädigt das auf Dauer das Herz - daher gibt es ja Betablocker um hohen Puls zu senken...

Deswegen versuche ich mit aller Kraft diese Angst und die negativen Gedanken anzugehen - was nützt es mir, körperlich für gesund befunden zu werden, nur um dann irgendwann von meiner Angst tatsächlich krank gemacht zu werden?

...es ist schon interessant was die Psyche ausmachen kann... Wir waren eine Woche im Urlaub und sind den ganzen Tag gewandert. Ich hatte praktisch bis auf einen Tag keinen Tinnitus mehr, keinen Druck auf dem Kopf war gut drauf, habe mich nicht um meinen Blutdruck gekümmert... Kaum zu hause, obwohl immer noch Urlaub, kommen schon wieder Herzstolperer und dieses Pochen im Kopf - ja auch der Tinnitus macht sich wieder bemerkbar... Kann das denn wirklich sein? Nur weil ich mir jetzt wieder mehr Gedanken darüber mache, wie mein Blutdruck sein könnte?

Ich glaube das ganz fest. Ich kann nämlich ähnliches berichten. Sobald ich mal einen Tag mit Leuten etwas unternehme und überhaupt gar keine Zeit habe, über irgendwas nachzudenken, schwupps ist alles weg und ich nehme nichts mehr wahr. Sobald ich dann wieder alleine bin, spüre ich hier wieder das Bruststechen, da wieder einen tauben Arm, dort wieder irgendein komisches Gefühl von der Brust.

Was sagt uns das? Wir sind im Grunde gesund, denn die Krankheit sucht sich nicht aus, dass sie nur dann kommt, wenn wir mal nichts unternehmen...

Allerdings nervt es dennoch - ich kann doch nicht jeden Tag 24/7 so vollpacken, damit mein Körper ja schön abgelenkt ist. Früher war das ja auch kein Problem. Ich muss davon wieder loskommen!

Danke Salzkristall

Es ist wirklich ein Teufelskreis, manchmal habe ich sehr gute Phasen und dann fängt das Grübeln wieder an und ich merke richtig wie sich mein Nacken verspannt, der Kopfdruck oder -schmerz kommt, teilweise auch Schwindel. Es können dann aber auch plötzlich wieder alle Symptome weg sein, ohne dass ich es merke weil ich irgendwie anders beschäftigt bin. Das heisst, es fällt mir erst wieder auf wenn ich mir überlege was ich jetzt für Symptome spüre. Es ist zum koxxen...

Hallo Piedone,
bei der BD Messung ist es auch wichtig,welches Gerät du hast. Die Digitalmessungen sind sehr oft fehlerhaft, weil da kleinste Bewegungen einen zu hohen Wert ergeben. Ich selbst benutze kein digitales Gerät, auch die Ärzte benutzen das selten. Wenn du ohne Digitalmessgerät deinen Wert erfassen willst, ist es wichtig, dass du im Arm keine Spannung erzeugst, der Arm muss ganz locker liegen. Das Herzstolpern hatte ich jahrelang, ich habe zu viel Sauerstoff eingeatmet und zu wenig Co2 aus. Habe ständig ein wenig hyperventiliert. Das habe ich mit Atemübungen bewältigt. Doch meine Angststörungen, mal mehr, mal weniger, sind geblieben. Wegen dem BD musst du dir keine Sorgen machen. Lies dich mal ein bezügl. falscher Messwerte und gut geeichten Geräten. Alles Gute für dich, Blumenfreude

Piedone ich habe ähnliche Symptome wie du. Komisch ist das es bei mir auch im Sport alles angefangen hat. Ich habe aber 5 Jahre extremes Bodybuilding gemacht.... Habe noch zwei Leidensgenossen die genau das selbe haben wie du. Es ist einfach zum Kotzen. Ich habs 2 1/2 Jahre. EIn anderer 5. Und noch einer hats seit 24 Jahren! Ich denke auch das es teils eine organische teils psychische Störung ist. Als Diagnose von der Psychatrie habe ich nur somatoforme autonome Funktionsstörung Herz Kreislaufsystem bekommen.

Zitat von Syla:
Hallo Piedone,
Deine Beschwerden sind sicher nicht psychisch bedingt. Wenn Ärzte mit ihrem Latein am Ende sind,wird der Patient- was heutzutage sehr modern ist - in die Psycho-Ecke geschoben. Ein Psychologe ist aber kein Arzt und Deine Beschwerden - mit starken Blutdruckschwankungen u.ä. - stellen schon ein Krankheitsbild dar und daß man sich darüber Gedanken macht ist völlig normal! VG Syla



kriegst nen + fuer die aussage

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Mira Weyer
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