Normalerweise bin ich immer stiller mitleser gewesen. Jetzt habe ich mich mal überwunden und mich registriert.
Zu mir: Ich bin 31 Jahre alt, bald fertig mit meinem Studium (kein Dauerstudent, habe mit 27 angefangen) und arbeite nebenbei im Einzelhandel. Vor etwa 3 Jahren hatte ich eine schwere Panikattacke. Ich hatte zu der Zeit ein brennen beim Wasserlassen und habe den großen Fehler gemacht zu googlen was es sein könnte. Ich habe mich dann so reingesteigert, was dann die Panikattacke ausgelöst hat. Ich muss dazu sagen, dass mein Vater 2014 einen Schlaganfall hatte, und sich dadurch eine Demenz entwickelt hat. Wir haben ihn bis zu seinem Tod im Mai 2020 zu Hause gepflegt was wahrscheinlich für meine Psyche einfach zu viel war. Da sowas für mich neu war bin ich erstmal in der Notaufnahme gelandet. Der Blutdruck war bei 180/110. Da bei mir keine aktue organische Ursache gefunden wurde hat man mir nahegelegt, einen Neurologen und zur Vorsicht einen Kardiologen aufzusuchen (wegen dem Blutdruck). Ich lag eine Woche flach im Bett und mir war dauerhaft schwindelig das ich kaum aufstehen konnte. Der Kardiologe hat mich untersucht, Herzecho, Belastungs EKG gemacht war alles in Ordnung. Hatte deshalb auch etwas Sorge, weil sich bei mir nach der schweren Panikattacke ein unangenehmes Herzstolpern entwickelt hat. Das habe ich bis heute ab und an aber daran habe ich mich gewöhnt. Der Kardiologe verschrieb mir Methohexal 47,5mg und Amlodipin 5mg. Diese Medikamente nehme ich bis heute. Danach hatte ich den Termin beim Neurologen, der meinte, dass ich an einer Angstsörung leide. Er verschrieb mir Escitalopram (10mg)zur Einnahme morgens. Die Tabletten habe ich dann vor 6 Monaten abgesetzt (eigentsändig, weil es meiner Meinung nicht sein konnte in meinem Alter schon von Tabletten abhängig zu sein, was natürlich auch falsch von mir war).
Die erste Zeit litt ich an Absetzsymptomen aber es war erträglich. Lange Zeit ging alles gut. Der Blutdruck war in Ordnung. Meine Blutwerte waren auch alle super. Jetzt habe ich anfang des Monats Corona bekommen und musste 2 Wochen in Quarantäne. Der Verlauf war gott sei dank relativ symptomlos. Aber durch die Zeit, die ich dann hatte, fing bei mir wieder dieses blöde googlen an. Ich hatte mich wieder so extrem reingesteigert, dass ich der Meinung war ich bin herzkrank. Ich hatte totales Herzklopfen und konnte deshalb tagelang nicht richtig ein und durchschlafen. Ich weiß selber das es totaler Quatsch ist, ich bin herzgesund, trotzdem fühle ich ständig meinen Puls um zu schauen ob alles in Ordnung mit dem Herzen ist. Mein Ruhepuls liegt bei knapp 60-65, wenn ich im Bett liege also völlig normal (Klar Methohexal senkt ja den Puls sowieso noch zusätzlich)
Jetzt leide ich schon seit 2 Wochen wieder an einer extremen inneren Unruhe und habe ein Kloßgefühl im Hals. So, als ob ich Achterbahn fahren würde, dieses sch. Gefühl geht einfach nicht weg. Ich komme weder tagsüber, noch abends zur Ruhe. Hab ein ständiges Hitzegefühl Abends, wenn ich zu Hause bin. Ich habe Angst, dass meine Angststörung wieder zurück ist, wovon ich überzeugt bin. Ich weiß auch, dass die Tabletten alles lindern werden, aber das kanns doch nicht sein. Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und hat Tipps, wie ich aus diesem Teufelskreis wieder rauskomme. Ich versuche mich gerade zu zwingen keinen Termin beim Neurologen zu machen, aber wenn es nicht anders geht führt kein Weg vorbei.
Danke euch schonmal im Voraus
01.12.2021 21:37 • • 11.12.2021 x 3 #1