Hallo,
ich habe eine Angst oder Panikstörung. Erstmal ausgelöst nach der Geburt meiner Tochter vor 9 Jahren. Zu meiner Geschichte:
Mein Vater starb als ich 3 Jahre alt war an Krebs. Bis ich 16 Jahre alt war, kümmerte sich meine Mutter eigentlich gut um mich. Nur Vertrauen war etwas schwierig, da sie oft Dinge versprach sie aber nicht hielt. Z.B. hatte ich immer Angst als ich klein war, dass sie abends weg geht. Ich weiß dass ich schlimme Verlustängste hatte. Manchmal bin ich dann aufgewacht und stellte fest, dass meine Mutter nicht da war. Ich war völlig panisch. Leider trank sie auch und es wurde immer mehr. Schon im Alter von ca. 8 Jahren kontrollierte ich immer am nächsten Tag wie viel Schnap. sie aus der Flasche geleert hatte. Ich hatte Angst und bat sie immer damit aufzuhören, aber sie sagte meistens ich trinke nicht, es wäre nur manchmal ein Gläschen. In Wirklichkeit war es aber zum Schluss eine 3/4 Flasche Korn am Abend. Sie war Arztsektretärin im Krankenhaus und arbeitete auch eine Zeit lang in der Strahlenklinik. Immer wieder erzählte sie mir von den Schicksalen der Menschen als ich noch ein Kind war. ich vermute, sie wollte es selbst verarbeiten.
Als ich dann 16 war lernte sie einen Mann kennen, der sie eines Abends so schlimm verprügelte, dass die Anzeige bei der Polizei sogar auf versuchter Todschlag galt. Da sie nach Anzeigenerstattung die Anzeige wieder zurück ziehen wollte, weil er es ja so sehr bereue und tatsächlich zu ihm fuhr bin ich weg von Zuhause und das ganze ging zum Jugendamt. Dort bekam sie 2 Wochen Zeit zu überlegen ob sie sich von ihm trennt. Nach 2 Wochen sagte sie bei dem Termin sie habe sich für den Mann entschieden. Ich war von da an in einer Pflegefamilie. Sie heiratete ihn noch und ich brach den Kontakt ab. Nach vielen Monaten aber ließ ich Kontakt wieder zu, ich vermisste meine Mutter.
Immer wieder rief sie mich an und erzählte mir, dass er sie wieder geschlagen habe oder heißen Kakao über die Schultern gegossen habe usw. Einmal ging es mir sehr schlecht mit Magenschmerzen ich bat sie telefonisch unter Tränen mir ein Rezept beim Arzt zu holen, was sie zusagte. Sie tat es aber nicht. Als ich anrief, weil sie nicht kam, war sie in der Kneipe. Ich könnte noch vieles schreiben, das würde den Rahmen sprengen. Irgendwann schaffte sie den Absprung durch einen Bekannten, den sich später heiratete. Sie trank aber weiter.
Als ich vor 9 jahre zum ersten Mal Mutter wurde kam dann alles hoch. Ich bekam Panikattacken und wusste nicht was los ist. Nach Therapie fand ich heraus, dass so viele Ängste in mir schlummerten durch meine Mutter, was mit der Geburt quasi raus kam. Ich schaffte es dass es besser wurde. Der Mann meiner Mutter starb an Krebs und sie war alleine. Sie trank weiter und das extrem. ich konnte sie nicht mehr anrufen egal zu welcher Tageszeit und sie war immer betrunken und fing immer Streit mit mir an, machte mir ständig Vorwürfe wie wenn ich damals nicht gegangen wäre, wäre alles nicht so gekommen usw. Verabredungen hielt sie nicht mehr ein und als es dann soweit war, dass man nicht mal mehr über das wetter mit ihr reden konnte, brach ich den Kontakt ab. Das tat mir gut. Die Therapeutin die ich zuvor hatte riet mir entweder zu aktzeptieren wie sie ist, was nicht ging, da ich immer Panikattacken bekam oder den Kontakt abzubrechen.
Ich brach den Kontakt ab und nach ein paar monaten erhielt ich nachts einen Anruf von einem Arzt. Meine Mutter war mit einer Alk. eingeliefert worden und fast gestorben. Ich fuhr am nächsten Tag hin, man schickte mir sofort den sozialen Dienst. Sie war total verwahrlost und die Wohnung war ganz schlimm. Mir wurde gesagt, dass sie wahrscheinlich ein Pflegefall sein würde. Ich bekam Panik, und empfand Ekel. Ich war so wütend, weil sie mir immer so etwas antat. Sie war nie da und ich hatte genug. Sie musste aber 6 Wochen im Krankenhaus bleiben und dort peppelte man sie wieder auf. Seitem trank sie nicht mehr und bemühte sich ganz stark bei mir. Sie fing nie wieder Streit an, auf einmal konnte man mit ihr wieder sprechen. Sie wollte meine Kinder sehen. Ok ich entschloss mich ihr eine Chance zu geben, hielt sie aber auf Abstand. 1 x monatlich ca. telefonieren und vielleicht alle 3 Monate mal treffen. So kam ich damit zurecht. In ihre Wohnung ging ich nicht, weil alles nach Zig. stank.
Dann auf einmal kam eine Nachricht von meiner mutter, dass sie beim HNO war und man vermutete dass sie Krebs habe. Leider bestätigte sich das auch. Diese Art wird wie ich heraus fand überwiegend durch massives Rauchen und excessiven Alk. verursacht. Von da an versuchte ich da zu sein, ließ Kontakt über Whatsapp zu was ich inzwischen konnte. Dann musste sie eine 12stündige OP über sich ergehen lassen. Sie lag auf der Intensivstation. Dies war Mitte April. Nun ist die Situation so, dass sie künstlich ernährt wird, nur durch einen Luftröhrenschnitt atmen kann und nicht schlucken kann. Das ganze ist natürlich schlimm für sie zumal sie alleine lebt.
Jetzt fühle ich mich die ganze Zeit für sie verantwortlch aber ich WILL es einfach nicht. Bevor die diagnose kam ging es mir endlich wieder gut und das hat alles zum einstürzen gebracht. Ich halte seit Wochen den Kontakt obwohl es mir nicht gut tut. Ich könnte mir sagen, sie war auch nicht da als ich sie brauchte usw. aber der Gedanke sie allein zu lassen ist ganz schlimm, weil ich mich in die Sitution versetze.
Es tut mir Leid, dass ich soviel geschrieben habe, aber ich wollte dass man besser nachvollziehen kann, warum ich so denke.
Mein Körper zeigt mir, wenn ich sie besuche geht es mir anschließend nicht gut. Halte ich Abstand geht es. Zu wissen, woher diese Krankheit kommt und dass sie soviel getrunken hat und ihre Alk. mich so lange belastet hat, lässt mich oft wütend werden.
Ich habe keine Geschwister und bin damit alleine, dadurch dass sie alleine ist, fühle ich mich wie in einem Käfig eingesperrt der diesen ständigen KOntakt zu lassen muss.
VG
ich habe eine Angst oder Panikstörung. Erstmal ausgelöst nach der Geburt meiner Tochter vor 9 Jahren. Zu meiner Geschichte:
Mein Vater starb als ich 3 Jahre alt war an Krebs. Bis ich 16 Jahre alt war, kümmerte sich meine Mutter eigentlich gut um mich. Nur Vertrauen war etwas schwierig, da sie oft Dinge versprach sie aber nicht hielt. Z.B. hatte ich immer Angst als ich klein war, dass sie abends weg geht. Ich weiß dass ich schlimme Verlustängste hatte. Manchmal bin ich dann aufgewacht und stellte fest, dass meine Mutter nicht da war. Ich war völlig panisch. Leider trank sie auch und es wurde immer mehr. Schon im Alter von ca. 8 Jahren kontrollierte ich immer am nächsten Tag wie viel Schnap. sie aus der Flasche geleert hatte. Ich hatte Angst und bat sie immer damit aufzuhören, aber sie sagte meistens ich trinke nicht, es wäre nur manchmal ein Gläschen. In Wirklichkeit war es aber zum Schluss eine 3/4 Flasche Korn am Abend. Sie war Arztsektretärin im Krankenhaus und arbeitete auch eine Zeit lang in der Strahlenklinik. Immer wieder erzählte sie mir von den Schicksalen der Menschen als ich noch ein Kind war. ich vermute, sie wollte es selbst verarbeiten.
Als ich dann 16 war lernte sie einen Mann kennen, der sie eines Abends so schlimm verprügelte, dass die Anzeige bei der Polizei sogar auf versuchter Todschlag galt. Da sie nach Anzeigenerstattung die Anzeige wieder zurück ziehen wollte, weil er es ja so sehr bereue und tatsächlich zu ihm fuhr bin ich weg von Zuhause und das ganze ging zum Jugendamt. Dort bekam sie 2 Wochen Zeit zu überlegen ob sie sich von ihm trennt. Nach 2 Wochen sagte sie bei dem Termin sie habe sich für den Mann entschieden. Ich war von da an in einer Pflegefamilie. Sie heiratete ihn noch und ich brach den Kontakt ab. Nach vielen Monaten aber ließ ich Kontakt wieder zu, ich vermisste meine Mutter.
Immer wieder rief sie mich an und erzählte mir, dass er sie wieder geschlagen habe oder heißen Kakao über die Schultern gegossen habe usw. Einmal ging es mir sehr schlecht mit Magenschmerzen ich bat sie telefonisch unter Tränen mir ein Rezept beim Arzt zu holen, was sie zusagte. Sie tat es aber nicht. Als ich anrief, weil sie nicht kam, war sie in der Kneipe. Ich könnte noch vieles schreiben, das würde den Rahmen sprengen. Irgendwann schaffte sie den Absprung durch einen Bekannten, den sich später heiratete. Sie trank aber weiter.
Als ich vor 9 jahre zum ersten Mal Mutter wurde kam dann alles hoch. Ich bekam Panikattacken und wusste nicht was los ist. Nach Therapie fand ich heraus, dass so viele Ängste in mir schlummerten durch meine Mutter, was mit der Geburt quasi raus kam. Ich schaffte es dass es besser wurde. Der Mann meiner Mutter starb an Krebs und sie war alleine. Sie trank weiter und das extrem. ich konnte sie nicht mehr anrufen egal zu welcher Tageszeit und sie war immer betrunken und fing immer Streit mit mir an, machte mir ständig Vorwürfe wie wenn ich damals nicht gegangen wäre, wäre alles nicht so gekommen usw. Verabredungen hielt sie nicht mehr ein und als es dann soweit war, dass man nicht mal mehr über das wetter mit ihr reden konnte, brach ich den Kontakt ab. Das tat mir gut. Die Therapeutin die ich zuvor hatte riet mir entweder zu aktzeptieren wie sie ist, was nicht ging, da ich immer Panikattacken bekam oder den Kontakt abzubrechen.
Ich brach den Kontakt ab und nach ein paar monaten erhielt ich nachts einen Anruf von einem Arzt. Meine Mutter war mit einer Alk. eingeliefert worden und fast gestorben. Ich fuhr am nächsten Tag hin, man schickte mir sofort den sozialen Dienst. Sie war total verwahrlost und die Wohnung war ganz schlimm. Mir wurde gesagt, dass sie wahrscheinlich ein Pflegefall sein würde. Ich bekam Panik, und empfand Ekel. Ich war so wütend, weil sie mir immer so etwas antat. Sie war nie da und ich hatte genug. Sie musste aber 6 Wochen im Krankenhaus bleiben und dort peppelte man sie wieder auf. Seitem trank sie nicht mehr und bemühte sich ganz stark bei mir. Sie fing nie wieder Streit an, auf einmal konnte man mit ihr wieder sprechen. Sie wollte meine Kinder sehen. Ok ich entschloss mich ihr eine Chance zu geben, hielt sie aber auf Abstand. 1 x monatlich ca. telefonieren und vielleicht alle 3 Monate mal treffen. So kam ich damit zurecht. In ihre Wohnung ging ich nicht, weil alles nach Zig. stank.
Dann auf einmal kam eine Nachricht von meiner mutter, dass sie beim HNO war und man vermutete dass sie Krebs habe. Leider bestätigte sich das auch. Diese Art wird wie ich heraus fand überwiegend durch massives Rauchen und excessiven Alk. verursacht. Von da an versuchte ich da zu sein, ließ Kontakt über Whatsapp zu was ich inzwischen konnte. Dann musste sie eine 12stündige OP über sich ergehen lassen. Sie lag auf der Intensivstation. Dies war Mitte April. Nun ist die Situation so, dass sie künstlich ernährt wird, nur durch einen Luftröhrenschnitt atmen kann und nicht schlucken kann. Das ganze ist natürlich schlimm für sie zumal sie alleine lebt.
Jetzt fühle ich mich die ganze Zeit für sie verantwortlch aber ich WILL es einfach nicht. Bevor die diagnose kam ging es mir endlich wieder gut und das hat alles zum einstürzen gebracht. Ich halte seit Wochen den Kontakt obwohl es mir nicht gut tut. Ich könnte mir sagen, sie war auch nicht da als ich sie brauchte usw. aber der Gedanke sie allein zu lassen ist ganz schlimm, weil ich mich in die Sitution versetze.
Es tut mir Leid, dass ich soviel geschrieben habe, aber ich wollte dass man besser nachvollziehen kann, warum ich so denke.
Mein Körper zeigt mir, wenn ich sie besuche geht es mir anschließend nicht gut. Halte ich Abstand geht es. Zu wissen, woher diese Krankheit kommt und dass sie soviel getrunken hat und ihre Alk. mich so lange belastet hat, lässt mich oft wütend werden.
Ich habe keine Geschwister und bin damit alleine, dadurch dass sie alleine ist, fühle ich mich wie in einem Käfig eingesperrt der diesen ständigen KOntakt zu lassen muss.
VG
20.08.2019 18:40 • • 21.08.2019 #1
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