Rückfall. Hilfe!!!
Hallo Ihr Lieben,
nachdem ich für einige Weile beschwerdefrei war bzw. alles unter Kontrolle schien, hat mich ein Rückfall ereilt, der mich ziemlich zurückgeworfen hat.
Es war vor 3 Wochen an einem schönnen, sonnigen Tag. Dachte mir, für meinen Friseurtermin muss ja nicht mit dem Bus fahren. Kann ja auch mal nen schönen Spaziergang dorthin machen. Gesagt, getan. Aber schon nach ein paar Minuten hatte ich das Gefühl, dass das Muster der Pflastersteine immer stärker anfängt zu flimmern und ich anfange zu schwanken. Mit jedem Schritt wurde es schlimmer. Normalerweise würde ja jeder einen Ort zum Ausruhen ansteuern und es waren auch alle 100 Meter Bänke zum hinsetzen. Aber ich habe auf stur geschaltet und mir gedacht Is ja nur wieder ne Panikattacke. Geht vorbei. Bin also immer weiter gelaufen. Das Herz fingt an zu rasen und ich hab geschwitzt wie ein Schwein.
Trotzdem kam ich immer noch nicht auf die Idee mich hinzusetzen und bin weiter stur geradeaus. Ich fing an zu denken Immer einen Schritt vor den anderen abgewechselt durch Oh, Gott. Oh, Gott. Ich kipp um Noch im Laufen hab ich mir Korodin-Tropfen reingezogen und das innerhalb von einer halben Stunde mehrmals. Ich habs auch bis zum Friseur geschafft.
Als ich allerdings da ankam sah ich furchtbar aus. Ich war kalkweiß, naßgeschwitzt und hab total gezittert. Da meine Friseurin auch eine gute Freundin von mir ist, hab ich Ihr erzählt was los war. Da sie an schweren Kreislaufproblemem leidet hat sie auch immer ein Meßgerät im Laden. Ergebnis 170/115. Also viel zu hoch.
Nach einer Weile ging es mir auch wieder besser und ich bin anschließend noch durch die Stadt gebummelt. Ich hab versucht den Vorfall zu vergessen....
Doch schon am nächsten Morgen war wieder alles wie zu meinen schwersten Zeiten. Das Gefühl ständig zu schwanken, diese fiese Nervosität in mir und ich hab mich auch nicht mehr so wirklich getraut aus dem Haus zu gehen. Ich habe es dennoch gemacht aber immer irgendwie wie in Trance mit der ständigen Angst umzufallen.
Da ich noch 3 Wochen Urlaub vor mir und schon zwei Wochen Erholung hatte, hab ich gedacht, dass sich das schon wieder geben wird. Nix da. All meine erlernten Techniken haben bisher versagt.
Ich habe ja erst vor knapp 6 Wochen meine Therapie beendet und eine betr. Wiedereingliederung abgeschlossen. Und jetzt das. Muss ab dem 01. wieder arbeiten gehn und bin völlig verzweifelt. Es kommt mir vor als wäre ich beim Mensch-ärgere-dich-nicht kurz vor dem Ziel rausgekegelt worden und muss nun wieder von vorne anfangen.
Gleichzeitig fühle ich mich wie ein Idiot und stelle mir immer wieder die gleichen Fragen:
- Wieso hab ich mich ums Verrecken damals nicht hingesetzt?
- Wieso hab ich einen Rückfall, obwohl ich doch so viel gelernt habe?
- Wieso kriege ich das nicht gebacken?
- Wie soll ich bloß am Wochenende arbeiten gehen?
Hat jemand Ähnliches erlebt und kann mir Tipps geben?
Auf jeden Fall konnte ich das jetzt mal loswerden. Ich bin echt froh, dass es dieses Forum gibt.
Liebe Grüße,
Tebbsi
P.S. Mein Therapeut ist leider noch bis zum 20. April im Urlaub