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Zitat von Elisabeth0705:
Ich habe Angst, dass die Umwelt schon jetzt unwiederbringlich zerstört ist, dass wir alle auf den Abgrund zusteuern. Ständig hört man davon und ständig höre ich von Staatsoberhäuptern, die entweder komplett drauf pfeifen oder Alibi Aktionen starten (oder ich unterstelle es ihnen zumindest). Ich tue was ich kann um meinen Fußabdruck gering zu halten, aber gerade wenn es mir nicht gut geht, dann nehme ich z.b. eher das Auto weil es einfacher ist. Ich habe Angst, dass alles völlig aus den Fugen gerät. Gsd habe ich diese lähmende Angst meist nur unterschwellig, nur heute war sie ein paar Stunden lähmend vorhanden. Getriggert wird es durch Berichte im Fernsehen oder im Internet, die sich mit dem Thema befassen. Jetzt könnte ich die natürlich einfach nicht lesen, aber dann sagt so eine fiese Stimme in meinem Kopf, dass ich davor die Augen nicht verschließen darf. Nur so kann ich mein Leben nicht genießen, weil ich nur Zerstörung sehe. Hab das nur ich? Wie geht man damit um?
Ich habe noch andere Ängste auch, aber die steht im Moment im Vordergrund.


Liebe Elisabeth, ich danke Dir sehr für Deinen Beitrag! Mir geht es ganz ähnich, vor allem seit ich mich Anfang des Jahres nochmal intensiver mit der Thematik beschäftigt habe als vorher. Als Erstes möchte ich Dir sagen, dass Deine Ängste und die aller anderen, denen es ähnlich geht sehr berechtigt und vernünftig sind, weil es tatsächlich schon eine so große Zerstörung von Umwelt, Natur, Klima gibt, dass nur sehr wenig Hoffnung, dass die Menschheit überleben wird.

Leider werden diese wissenschaftlichen Tatsachen weitgehend verleugnet, sodass alle, die sich berechtigterweise große Sorgen machen als krank oder hysterisch diffamiert werden. Und leider habe ich selbst noch keinen Therapeuten in Deutschland gefunden, der diese bittere Wahrheit über den Zustand unserer Welt und die düsteren Aussichten anerkennt, sodass Therapeuten meine Ängste bisher als Teil meiner generalisierten Angststörung einordneten und damit als irrational abwerteten.

In den USA und England ist man da schon weiter und beschäftigt sich schon intensiver mit den Themen eco anxiety / climate anxiety / climate grief. Ich persönlich habe eine Facebook-Gruppe zum Thema gegründet, um mit meinen Ängsten nicht mehr allein zu sein. Das hat mir schon etwas geholfen. Als nächstes habe ich vor, eine Selbsthilfegruppe zum Thema zu gründen.

Ich habe hier nicht den ganzen Beitragsverlauf verfolgt, aber habe den Eindruck, dass auch hier Deine Ängste als irrational und unbegründet abgewertet wurden. Das ist das, was ja derzeit gesellschaftlich auch passiert, zum Beispiel in Hinblick auf die Fridays for Future Bewegung. Ursache dieser teils aggressiven Abwehrmechanismen ist die eigenen verdrängte Angst, der man sich nicht stellt. Insofern bist Du schon einen Schritt weiter, was den konstruktiven Umgang damit angeht.

Ich verlinke Dir hier mal ein paar Artikel zum Thema, die ich als hilfreich empfinden. Leider sind davon die meisten auf Englisch. Wenn Du Lust hast aus die von mir gegründete Facebook-Gruppe und den Online-Austausch zum Thema, dann schicke mir doch einfach eine Nachricht dazu!

Viele lieben Grüße, Carsten

http://blog.saleem-matthias-riek.de/im-...LxTb-etgJI
https://www.derstandard.at/story/200010...T5LS1f4prw
https://wunder2welt.wordpress.com/2019/...2XMAhiXuA0
https://ecohustler.com/culture/is-the-c...GuMS1ObTn0
https://www.souland.org/blog/declare-cl...oanna-macy





Mira Weyer
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