Nunja, ich sehe das etwas anders. Also klar, mit dem klassischen Fernsehen, anstatt dem Streaming, spart man viel an Energie ein, weil man weniger Serverfarmen braucht. Aber dieses Streaming hat insofern den Vorteil, dass man halt im Bereich der Medien sich sehr frei und unabhängig informieren kann. Das ist der für mich größte Fortschritt im Rahmen einer Demokratie und einer freien Bildung überhaupt.
Die Schattenseiten sind aber natürlich, dass viel zu viel über das Internet getan wird, was ohne Probleme auch anders ginge. Das beste Beispiel ist der Onlinezwang für Einzelspieler PC-Spiele. Ebenso ist es wie gesagt Unsinn, dass man Filme in einer Auflösung streamen kann, die das eigene Anzeigegerät gar nicht darstellen kann, bzw. man den Unterschied visuell gar nicht feststellen kann. Also 4k bei einem Handy mit einem 5 Zoll Bildschirm sind Unsinn, selbst FullHD ist zuviel für diese kleine Fläche. Aber auch bei größeren Bildschirmen macht 4k oder 8k wenig Sinn, sofern man eben weiter weg davon sitzt. Es kommt auf das Verhältnis zwischen Entfernung zum Bildschirm und der Bildschirmgröße an. Letztendlich ist es in aller Regel, so wie es gemacht wird, einfach nur Energieverschwendung, da es keinerlei Vorteil bringt, eine höhere Auflösung zu haben als visuell wahrgenommen werden kann. Dabei geht es halt nur um Marketing.
Das Online-Einkaufen sehe ich hingegen ebenso wie du sehr kritisch. Logistisch und ökologisch ist es viel effizienter, vor Ort das einkaufen zu können, was man benötigt, anstatt dass jede einzelne Sache direkt vor die Haustür geliefert wird. Daher kaufe ich generell soviel wie geht vor Ort ein. Leider gibt es dabei halt den großen Nachteil, dass man nicht alles bekommt und aufgrund des Online-Handels zunehmend immer weniger. Ich sag's mal so. Ganz außergewöhnliche spezielle Dinge kann man ja Online bestellen, aber beispielsweise Teelichter, muss ich doch nicht Online kaufen. Das wollte ich letztens ja fast, aber dann dachte ich mir, das bekommst du auch bei Woolworth ganz sicher und auch zu einem gerechten Preis. Fazit: Bei Woolworth bekam ich das sogar billiger und schneller als über Amazon.
Zu guter letzt, was dieses 5G anbelangt, ist das kein Fake. Das ist simple Physik. Die Problematik in der Sache ist, wenn man höhere Datendurchsätze erzielen will, muss man mit der Frequenz nach oben gehen. Das ist wie beim PC, ein Prozessor mit einer höheren Taktfrequenz ist schneller. Daher geht man bei 5G eben in den Bereich höherer Frequenzen hinein, womit gleichzeitig die Wellenlänge der Strahlung immer kleiner wird. Nach c = Wellenlänge Lambda · Frequenz f, wobei c = konstant, werden die Wellenlängen um so kürzer, je höher man mit der Frequenz geht.
Doch der große Nachteil jener teils sehr kurzen Wellenlängen ist, dass diese Materie schlechter oder teils gar nicht mehr durchdringen können und dass dadurch logischerweise die Reichweite geringer wird. Auch Luft stellt einen Widerstand dar! Vergleiche das mit Licht, dessen Wellenlängen im Nanometerbereich liegen. Lichtwellen werden selbst durch ein Blatt Papier bereits deutlich absorbiert. Geht man im Funkbereich nun in Richtung immer kürzerer Wellenlängen (Mikrowellen), bedeutet das a) die Sendemasten müssen in immer kleineren Abständen zueinander aufgestellt werden, b die Sendemasten müssen kumulativ mit immer höheren Leistungen senden, c) der Sichtkontakt zum Masten wird immer essentieller für eine maximal gute Verbindung.
Und gerade letzteres ist ein Grund dafür, warum Bäume ein Problem sind. Bei 5G sprechen wir ja von Mikrowellen. Wie jeder Mensch aus der heimischen Küche mit einer Mikrowelle wissen sollte, werden Mikrowellen besonders gerne von Wasser absorbiert. Nun woraus bestehen Bäume? Richtig, aus sehr viel Wasser. Wassermassen schlucken diese elektromagnetische Strahlung im Mikrowellenbereich. Nur daher kann man Essen in der Mikrowelle auch erwärmen, ohne dass dabei der Teller ebenso erwärmt wird. Bäume absorbieren also die Strahlung, und dadurch erwärmen diese sich auch. Dieses Problem ist aber nicht nur bei 5G der Fall, sondern auch bereits bei 2G, 3G und 4G.
Das alles ist eben kein Unsinn, kein Fake, oder sowas, sondern reine Schulphysik. Jeder sollte ja den Energieerhaltungssatz zumindest kennen. Energie geht nie verloren. Wird die Energie der elektromagnetischen Strahlung absorbiert, geht diese in aller Regel in Wärmeenergie über. Jene Mobilfunkmasten sind daher Klimaerwärmungsapparate, wenn man es mal ganz pauschal und überspitzt ausdrücken will. Bäume können das nicht ab, weswegen es viele Berichte darüber gibt, wo Bäume nahe eines Mobilmastens einseitig kränkeln und teils ganz absterben. Das ist echt kein Spaß, was wir mit solchen Antennen heute mit der Umwelt anstellen.
Doch auch in der Sache gäbe es eine weniger schädliche Alternative, die sich LiFi nennt. Mobile Kommunikation via Licht. Sicher kennen noch viele jene Infrarotfernbedienungen. Genau das ist das, nur viel weiter entwickelt. Mit Licht könnte man aufgrund der noch sehr viel kürzeren Wellenlängen unvorstellbar hohe Datendurchsätze erzielen. Aber auch da der Nachteil, man braucht halt Sichtkontakt. Doch in jedem Dorf stehen überall Straßenlaternen, also künstliches Licht haben wir überall, daher ist auch überall, außer im Wald, drahtloses Internet möglich.
Wie auch immer. Das geht nun schon sehr weit weg vom Thema. Ich möchte nur festhalten, dass es meiner Überzeugung nach für alles eine vernünftigere und umweltfreundlicher Lösung gibt. Man muss diese nur durchsetzen können. Und was sich am Ende durchsetzen wird, entscheidet zu großen Teil der Verbraucher, also du und ich.
03.10.2019 04:34 •
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