Zitat von sweetjune86:mich würde interessieren, wie ihr alle mit diesen Gedanken umgeht, von wegen es ist alles nicht real hier und geträumt oder nicht echt etc. eben das, was Bellami beschrieben hat.
Was macht ihr dagegen? Mir ist auch klar, dass das nur Gedanken sind, aber trotzdem nerven sie und stellen so ziemlich alles in Frage. Wie kommt man aus diesem Teufelskreis heraus??
Hallo,
ich habe mich auf solche Gedanken eingelassen und versuche, sie zu Ende zu denken. Wenn alles in Frage gestellt ist und Angst macht, ist das natürlich kein angenehmer Zustand, aber es ist immerhin
ehrlicher als so zu tun als wäre alles in Ordnung. Ich würde sogar so weit gehen und fragen: Wie kann man
keine Angst haben, wenn man sich sein eigenes Leben mal genau anschaut? Es gibt uns, aber eine
beruhigende Erklärung dafür gibt es nicht. Alles könnte auch nicht sein oder sich jeden Augenblick wieder auflösen - so erscheint es mir oft. Der Boden, auf dem ich stehe droht wegzubrechen. Ich will leben und schmiede Pläne, aber meinem Körper ist das egal. Der spult sein Programm ab, solange es die Umstände erlauben - dann zerfällt er und reißt mich mit in den Untergang (vielleicht auch in ein neues Leben, aber das wäre nur Fortsetzung der Misere auf einer anderen Ebene, denn wieder bin ich ausgeliefert an das, was da wohl kommen mag). Eine Garantie auf ein langes, gesundes und glückliches Leben,
weil ich es bin, gibt es nicht. Was bleibt, ist ein Gefühl der Ohnmacht und Angst und auch der Irrealität (Das kann/darf doch eigentlich nicht wahr sein). Man kann das natürlich ignorieren, man kann es sogar vergessen, und dann gibt es vielleicht vorübergehend die Illusion eines schönen Lebens, aber unter der Oberfläche, hinter der Fassade lauert stets die Gefahr, und weil die
real ist, kann Angst so stark werden.
Was das Eingangsthema Angst vor'm Verrücktwerden betrifft, stellt sich die Frage, was denn überhaupt verrückt ist? Muss man nicht auf eine gewisse Weise verrückt sein, um normal leben zu können? Manchmal erscheint mir die Angst wie ein Weckruf, eine Warnung an den Verrückten, der es fertig bringt, in einer Welt des Todes einen auf ewig zu machen.
Soweit meine Erfahrung und Einschätzung. Und wie schnell man sich von ein paar guten Tagen einlullen lässt ...
MfG
Exit
PS: Es tut mir leid, falls das, was ich geschrieben habe, wenig konstruktiv oder pessimistisch klingt. Man möge es mir bitte nachsehen.